Lex Barker und seine Filme: GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT
Doch der Journalist kam nicht mehr dazu, weil er, wie die Polizei glaubt, einem Autounfall zum Opfer gefallen ist.
Carares Schwester Monique (Johanna Matz) glaubt allerdings nicht an die Theorie der Polizei und geht von Mord aus. Aus diesem Grund kontaktiert sie David Porter. Als Monique vor dessen Tür steht, lässt Porter durch Carl (Walter Giller), seiner rechten Hand, ausrichten, dass er nicht gewillt ist mit seinem 'Gast' zu sprechen.
Doch als Carl merkt, dass das Haus von einem unbekannten Mann beobachtet wird, ändert Porter seine Meinung, und übernimmt den Fall. Aus den letzten Notizen des Journalisten findet Porter die erste Spur, die ihn zu dem Unterweltboss Sergej Kagonovitch (Robert Favart), dem Besitzer eines privaten Spielcasinos, führt. Serge zählt zu den wenigen Männern, die den Journalisten Carare vor dessen 'Unfall' zum letzten Male gesehen hatten ...
In ROM entsteigt der Boeing ein Priester. Doch diese Verkleidung des Geheimagenten Brice, täuscht die Killer nicht, die Brice bereits erwartet haben. So kommt es im Flughafen-WC zu einer kleinen Konfrontation, in dessen Verlauf er seine Gegner ausschalten kann. Die revanchieren sich, indem sie Brice später kidnappen, um an die Top Secret-Papiere zu gelangen, hinter denen sie her sind. Während seiner Gefangenschaft findet Mr. Brice an seiner reizenden Mitgefangenen Gefallen, zumal ihm mit ihrer Hilfe die Flucht gelingt. Und als ihm die Killer nachsetzen und ihm das Geheimnis doch noch entreißen, entdeckt er ein anderes ...
In SAN FRANCISCO werden fünf nackte Frauenleiche an der Golden Gate-Beach aus dem Wasser gefischt. Der Privatdetektiv Glenn Cassidy (Lex Barker) kennt die jungen Frauen aus der Flamingo-Bar und geht der Sache nach. Als er das Barmädchen Nelly aufsucht, kommt er gerade noch rechtzeitig, um die Ermordung der Frau zu verhindern. Nach einer wilden Verfolgungsjagd, kann er den Killer Ray Runner schließlich in einem Kühlhaus stellen und ausschalten. Von ihm erfährt der Privatdetektiv, dass die fünf Frauen dran glauben mussten, weil sie zu viel von Rays Job als Auftragskiller wussten. Denn der Auftrag von Ray Runner ist es, den brasilianischen Präsidenten während des Karneval-Trubels in Rio zu töten. Glenns Chef, Mr. Brinton, schaltet sich ein und schickt Glenn nach RIO, um in der Rolle des Auftragskillers die Hintermänner ausfindig zu machen und das Attentat auf den Präsidenten zu verhindern.
GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT hat einen großen 'Vorteil', der Episodenfilm aus dem Jahre 1966 vereint mit Lex Barker, Pierre Brice sowie Stewart Granger, die drei beliebten Stars der Karl May-Filme der 1960er Jahre. Hinzu kommen noch andere beliebte Stars wie Walter Giller, Klaus Kinski sowie die Schauspielerin Karin Dor, die allerdings nur einen kleinen Gastauftritt in der dritten Episode mit Lex Barker absolviert, der nicht unbedingt erwähnenswert ist.
Die drei Geschichten werden von einer Rahmenhandlung zusammengehalten, in denen Richard Münch als Professor Alden und als 'Erzähler' der drei Geschichten sowie Peter Vogel als angeblicher Mörder Wendt agieren.
Die erste Geschichte des Episodenfilms spielt in Wien, in der Stewart Granger als David Porter ein bisschen die Wiener Unterwelt aufmischt, um den Mord an Moniques Bruder aufzuklären.
Ein großes Ärgernis des Episodenfilms GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT ist allerdings die Geschichte Nummer zwei, die in Rom spielt, und in der Pierre Brice in einer sehr gewöhnungsbedürftigen Agenten-Parodie zu sehen ist, die man getrost vergessen und wieder aus dem Gedächtnis streichen kann. Mit dieser Rolle hat sich der Winnetou-Darsteller keinen großen Dienst erwiesen. Er wirkt in der Rolle des Geheimagenten nicht nur sehr lächerlich, sondern auch völlige fehlbesetzt und unpassend.
In der dritten und letzten Geschichte agiert Lex Barker wieder gekonnt in der Rolle des Privatdetektivs. Die erste Hälfte der Geschichte kommt recht spannend rüber. Barker absolviert einige Kämpfe, die ansehnlich gedreht sind. Doch in der zweiten Hälfte flacht die Geschichte leider mit der Vereitelung des geplanten Attentats auf den brasilianischen Präsidenten in Rio erheblich ab. Da kann auch der Kurzauftritt von Klaus Kinski die Handlung nicht mehr retten, weil die Attentats-Geschichte einfach zu absurd wirkt.
Mein klarer Favorit des Episodenfilms GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT ist das erste Filmchen mit Stewart Granger, der in der Rolle des David Porter sehr gut und überzeugend agiert. Die Episode spielt in Wien und ist etwas an den Hardboiled-Geschichten aus den USA angelehnt. Hinzu kommen die sympathischen Schauspieler Walter Giller sowie Johanna Matz, die die Geschichten positiv aufwerten sowie der Charme und die düster angehauchte Atmosphäre der Stadt Wien, die mit einer passenden Musik untermalt wurde. Hier haben neben den Schauspielern auch Regisseur Sheldon Reynolds einen guten Job gemacht.
GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT
© by Ingo Löchel