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Die deutschen Edgar Wallace-Filme: Die SchauspielerInnen - Karin Baal

Die deutschen Edgar wallace FilmeKarin Baal

Karin Baal wuchs in familiär sehr schweirigen Verhältnissen in Berlin-Wedding auf. Mit 16 Jahren bewarb sie sich damals für die Hauptrolle in "Die Halbstarken" bei einem Casting, da dort ein Mädchen aus dem "Millieu" gesucht wurde.

Sie bekam den zuschlag für die Hauptrolle, der ein Vertrag für eine dreijährige Schauspielausbildung angeschlossen war. Ab 1959 spielte sie erste Bühnenrollen in München.


Karin BaalDas anrüchige Mädchen war zunächst der Rollentyp auf dem sie festgelegt war. So spielte sie 1958 in dem Film "Das Mädchen Rosemarie" eine Rolle, um das Leben der Edel-Prostituierten Rosemarie Nitribitt.

Die junge, aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rosemarie Nitribitt wohnt mit den Kleinkriminellen Horst und Walter in einer Souterrain-Wohnung in Frankfurt am Main. Mit diesen beiden durchstreift sie die Innenstadt und zieht unweit eines Hotels die Aufmerksamkeit des Großindustriellen Bruster auf sich. Dieser trifft sich dort mit seinem „Kartell“ von Unternehmern und ist auf der Suche nach nächtlicher Zerstreuung in der Stadt. In diesem Hotel betreut der Concierge Kleie die „Herren“, indem er diesen mittels eines Notizbüchleins zu abendlichen Treffen mit „Damen“ verhilft, diese (auch Rosemarie) jedoch nicht in der Hotel-Lobby duldet. Schon bald macht Rosemarie durch eine Verwechslung die Bekanntschaft des Geschäftsmannes Konrad Hartog (auch dieser Mitglied des „Kartells“) statt der Brusters. Hartog hält sie aus und richtet ihr eine Wohnung ein.

Auf dem Weg zu einem Reitturnier der Familie von Hartog lernt Rosemarie später den Franzosen Alfons Fribert kennen, der als Industriespion tätig ist. Er macht Rosemarie mit dem Umfeld der großen Wirtschaftsbosse bekannt. Währenddessen zeigt sich Hartog über die längere „Pause“ seines eigenen Kontakts zu ihr verschnupft und trennt sich von Rosemarie. Zum Abschied macht er ihr ein Geldgeschenk, das in einen Mercedes 190 SL Roadster (18.000 DM) investiert wird. Fribert benutzt derweil Rosemarie, um an die Geheimnisse der „Herren“ zu gelangen. Mit Hilfe eines Tonbandgerätes werden diese von nun an bei ihren nächtlichen „Plaudereien“ ausspioniert. Die Bänder lässt Rosemarie von einem idealistischen Studenten verstecken.
Rosemarie verlangt schließlich nach gesellschaftlicher Anerkennung. Sie sorgt für einen Skandal, als sie plötzlich auf einem Fest in Brusters Villa und später in Begleitung des Studenten in der vom „Kartell“ frequentierten Nachtbar auftaucht. Damit hat sie den Bogen endgültig überspannt. Eines Tages wird sie in ihrer Wohnung ermordet, während die Autos des „Kartells“ stehend vor Rosemaries Wohnhaus warten. (1)

1961 drehte sie dann mit 21 Jahren an der Seite von Joachim Fuchsberger und Eddi Arent ihren ersten Edgar Wallace-Film "Die toten Augen von London". In dem Film wirkte auch Klaus Kinski mit, doch sie hatte keinen einzigen Drehtag mit ihm.

"Ja, den Klaus Kinski hätte ich auch gern kennengelernt. War ein interessanter Typ." (2)

Es folgten Kriminal - und melodramatische Filme, sowie weitere Wallace-Auftritte in "Der Hund von Blackwood-Castle" und "Das Geheimnis der grünen Stecknadel".

Karin BaalIn den 70er Jahren holte sie Rainer Werner Fassbinder für drei Filme. U.a.: Lili Marleen.

Der Film spielt zur Zeit des Dritten Reichs und handelt von der Liebe zwischen der deutschen Sängerin Willie Bunterberg und dem jüdischen Schweizer Komponisten Robert Mendelsson (als Vorlage dient hier Rolf Liebermann), der aktiv als Mitglied einer Untergrundgruppe versucht, deutschen Juden, Flüchtlingen vor dem Nazi-Regime, zu helfen. Als er Willie anbietet, mit ihr zusammen Widerstand und Hilfe zu leisten, befürchtet Roberts wohlhabende und einflussreiche Familie, dass auch Willie eine Nationalsozialistin sei und so ein Risiko für ihre Fluchthilfe darstellen könnte.

Eines Tages hilft Willie Robert dennoch, muss allerdings in Deutschland bleiben, da die Schweiz ihr die Wiedereinreise auf Betreiben von Roberts Vater verwehrt. Willie wird in Deutschland vom NS-Kulturbeauftragten Henkel groß herausgebracht mit dem Soldatenlied Lili Marleen, sie wird reich und berühmt, das Lied wird täglich für die Soldaten gespielt. Sie kann Robert niemals vergessen und auch der sehnt sich weiter nach Willie. Als er Willie besuchen will, wird er festgenommen. Sie nimmt daraufhin Kontakt zu einer Untergrundgruppe in Berlin auf und schickt heimlich Fotos von Konzentrationslagern in die Schweiz, die später Robert zur Freilassung verhelfen.

Willie und Robert werden sich bis zum Ende des Kriegs nicht wiedersehen. Auch danach gibt es kein glückliches Ende für das Liebespaar, da Robert inzwischen Myriam geheiratet hat und als Dirigent Erfolge feiert. (3)

Ende 70er, Anfang der 80er Jahre konnte sie im Film keine Rollen mehr ergattern und verlegte ihre Tätogkeit aufs Fernsehen, wo sie in Serien wie TATORT, DER ALTE, DER KOMMISSAR und DERRICK Gastauftritte hatte. Außerdem spielte sie 1980 in der von justus Pfaue konzipierten Fantasy-Serie "Sternensommer" mit, die anfangs auf 12 Folgen ausgelegt war. es wurden jedoch aus Kostengründen nur 6 Folgen gedreht.

Jochen Feucht zieht mit seiner Familie in eine fremde Stadt, da sein Vater dort eine Stelle als Betriebsleiter des hiesigen Chemie-Werks antreten soll. Dieses Werk bereitet seit geraumer Zeit den Einheimischen großes Kopfzerbrechen, da mysteriöse Dinge vor sich gehen. Immer öfter kommt es zu Störfällen und besonders der Smog, der seinen Ursprung im Werk hat, macht der Bevölkerung zu schaffen. Jochen freundet sich mit Michael Glasuschek an, dem Enkel von Herrn Glasuschek, der ein Antik-Waren Geschäft führt. Herr Glasuschek bekommt seit kurzem Besuch von einer unheimlich wirkenden Dame, die sich Frau Dr. Markward nennt und ein besonderes Interesse an dem Geschäft und an einer Puppe hat, die eigentlich unverkäuflich ist. Diese Puppe, die zeitweise lebendig werden kann, ist ein Abbild ihres Gefährten Tobias.

Jochen und Michael beobachten eines Abend die Sterne; da machen sie eine unheimliche Bekanntschaft. Plötzlich steht ein alter Mann, der sich als Lodeweik vorstellt, mit einem merkwürdig kleinen Baum im Raum. Er erzählt ihnen, dass er vom Planeten Krypton auf die Erde gekommen sei und Hilfe brauche, da der Planet Xenon Krypton vernichten wolle und dass sogar die ganze Erde in Gefahr sei. Weiter berichtet er von dem Konflikt zwischen Krypton, einem Planeten der Kälte und Xenon, auf dem eine Gluthitze herrsche. Wie sich herausstellt, sind Frau Markward und ihr mysteriöser Begleiter Tobias Abgesandte des Planeten Xenon, die Lodeweik verfolgen und stellen sollen. Für die Erde planen sie eine Reihe von Katastrophen und benutzen das Chemiewerk als geheimen Stützpunkt. Im Laden von Glasuscheck befindet sich ein alter Spiegel, mit dem Markward und Tobias sich durch die Zeit bewegen können. Es beginnt eine wilde Verfolgungsjagd gegen Lodeweik. Auch Herr Feucht erkennt zunehmend die Gefahr, die besonders von dem Kraftwerk ausgeht, und arbeitet mit Nachdruck an einer Lösung. Dabei bringt er sich selbst in Bedrängnis und ergeht nur knapp einem Anschlag. Michael und Jochen freunden sich mit Lodeweik an und versuchen diesem, so weit ihre Kräfte reichen, zu helfen. (4)

Karin BaalNach einigen Fernsehfilmen mit Nebenrollen in den 90er Jahren ist Karin Baal nur noch sporadisch im Fernsehen zu sehen gewesen. Sie lebt zurückgezogen in Berlin. Aus der ersten Ehe ging ein Sohn hervor, diese Ehe hielt aber nur 2 Jahre. 15 jahre war sie dann mit dem Schauspieler Helmut Lohner verheiratet, mit dem sie eine Tochter, Terese Lohner, hat, die ebenfalls Schauspielerin ist.

Danach folgte die Ehe mit dem Schauspieler Volker Eckstein, der 1993 an Krebs starb. Seit 2000 ist sie in vierter Ehe mit einem kurdischen Schauspieler verheiratet, der dreißig Jahre jünger als sie ist. Seit 2004 lebt sie von diesem getrennt.

Stetig war die 1940 als Karin Blauermel geborene Mimin Gast in der Boulevard-Presse. Sei es wegen ihrem Scheidungskrieg mit Helmut Lohner, sei es wegen dem Krebstod ihres Mannes Volker Eckstein, der sie in tiefe Depressionen stürtze, oder wegen ihres Lebensunterhaltes, von dem sie heute nicht mehr leben kann.

„Ich habe nie in die Rente einbezahlt. Ich wollte leben und Spaß haben. Alles andere war egal. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich heute eine wohlhabende Frau sein – wenn ich alles richtig gemacht hätte.“ (5)

Ihre Alkoholsucht hat sie besiegt. Doch die Spuren habe sich tief in Ihr Äußeres gegraben. Unglücklich sei sie aber nicht, hat sie einmal gesagt. Und ihre Preise; Bambi und goldene Kamera, sprechen Bände.
An die Dreharbeiten zu "Die toten Augen von London" erinnerte sie sich folgendermaßen:

"Ich musste in eine riesige Industrie-Waschmaschien kriechen. Die wurde mit Wasser vollgepumpt, während die Kollegen oben ihren Text zu sprechen hatten. ich hab gebetet, das der Text rechtzeitig zuende ist und Blacky mich retten konnte..." (6)

(1,3,) Wikepdia
(2,5,6) Karin Baal

Kommentare  

#1 Frank Reichelt 2016-09-12 14:14
Die Titelrolle, also die Rosemarie Nitribitt spielte aber Nadja Tiller. Karin Baal spielte eine sogenannte Nebenrolle!
#2 G. Walt 2016-09-12 17:23
Stimmt. Und das Jahr des Films war 58 nicht 59. Habe ich mal geändert . Mal wieder ein Beweis, dass nicht alle Quellen im Netz richtig sind.
#3 Nobby1805 2016-09-12 19:30
Wer oder was ist denn eine Protizuierte ? :lol: :P
#4 Thomas Mühlbauer 2016-09-12 20:03
Ihre für mich eindruckvollste Rolle hatte sie im Fernsehfilm "Der letzte Gast" von 1989, der einige sehr verstörende Szenen aufweist.

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