Die deutschen Edgar Wallace-Filme: Die Regisseure - Jürgen Roland
Jürgen Roland
1925-2007
Zwar übernahm er noch die Ersatzregie im eher weniger gelungenen Film "Die seltsame Gräfin", doch da hatte er sich schon längst von der RIALTO losgesagt.
Nach dem Notabitur wurde Roland 1943 in den Krieg geschickt. Er war Angehöriger einer Untergruppe der Waffen-SS. Nach dem Krieg begann er als Regieassistent und ging 1950 nach London in die BBC-Fernsehschule. 1953 gestaltete er die Serie "Polizeibericht meldet" Ab 1958 kam dan "Stahlnetz". Sein erster Spielfilm war tatsächlich "Der rote Kreis", sein zweiter "Der grüne Bogenschütze". Mit dem Western "Die Flusspiraten vom Missisippi" drehte er eine blasse Kopie vieler US-Vorbilder. Der Film wurde von EUROPA sogar einmal als Hörspiel-Vorlage benutzt.
Eine Piratenbande versetzt die Bürger rund um den Mississippi in Angst und Schrecken. Doch der Sheriff bringt sie zur Strecke. (1)
In dem Film spielten Sabine Sinjen, Hansjörg Felmy und Horst Frank. Ein Jahr später drehte er "Polizeirevier Dawidswache", den enzigen Film, indem die Brüder Günther Neutze, Hanns Lothar und Horst Michael Neutze gemeinsam auftraten.
Erzählt wird der Alltag innerhalb von 48 Stunden zweier Polizisten, Hauptwachmeister Glantz und Hauptwachmeister Schriever, die ihren Dienst auf dem titelgebenden Revier und auf der Reeperbahn im Hamburger Stadtteil St. Pauli schieben. Ihr Alltag besteht aus zahlreichen Begegnungen mit den dort ansässigen Menschen, den Auseinandersetzungen mit deren Macken und Unzulänglichkeiten und den kleinen und größeren Problemen der St. Paulianer. Glantz und Schriever müssen sich ebenso um gefallene Mädchen und Betrügereien wie auch um beraubte und betrogene Touristen, Einbrüche, Ladendiebstähle oder prügelnde Betrunkene kümmern. Beide Udls haben aber auch immer ein Ohr für die Sorgen der Anwohner und helfen mit Rat und Tat Menschen in der Not. (2)
Roland hätte sicher noch weitere Wallace-Filme gedreht. Initiator G.F. Hummel hätte das gern gesehen. Doch die Meinungsverschiedenenheiten zwischen Roland, der gern seinen Lieblingsautor Wolfgang Menge mit im Boot haben wollte, und Horst Wendlandt, der dies eben nicht wollte, waren zu groß. Jürgen Roland, der bürgerlich Jürgen Roland Schellack hieß, starb 2007 nach langer Krankheit. Er, der am Schluss meinte, genug für seine Unsterblichkeit getan zu haben, und dessen größter Erfolg wohl die Serie "Großstadtrevier" war ging genau so ruhig, wie er gelebt hatte.
Filme (eine Auswahl)
Fernsehserien (eine Auswahl)
(1-2) Wikipedia