Die deutschen Edgar Wallace-Filme: Der unheimliche Mönch
Der unheimliche Mönch
1965
Er fordert, da beim Fehlen eines Testaments die Kinder des Schlossherren zu gleichen Teilen erben würden, von seinem Bruder William, seiner Schwester Patricia sowie deren Sohn Ronny eine Generalvollmacht, die ihm das gesamte Vermögen zuschreibt, mit Ausnahme von 10 % für jeden der Geschwister. Andernfalls würde er das Testament veröffentlichen und keiner der anderen erhielte einen Anteil.
Patricia lädt, um den Schutz Gwendolins besorgt, diese zu sich ins Schloss ein. Sie fordert zudem Schutz von Scotland Yard, da bei Schloss Darkwood eine vermummte Erscheinung in Mönchskutte ihr Unwesen treibt. Erst nach der Ermordung eines Inspektors in der Nähe des Schlosses sieht Sir John die Ermittlungen als notwendig an, aber es bedarf noch eines Mordes an einem Mädchen, bevor Sir John und Inspektor Bratt die Vernehmung vor Ort durchführen und zusätzliche Polizeibeamte postieren. Die Ereignisse überschlagen sich - wiederholt verschwinden Mädchen, und auch weitere Morde fordern einen schnellen Ermittlungserfolg von Scotland Yard.
Inspektor Bratt gelingt es im Zuge seiner Ermittlungen, den unheimlichen Mönch zu stellen. In einem dunklen Keller gelingt es dem unheimlichen Mönch in allerletzter Sekunde, vor Inspektor Bratt zu fliehen - jedoch nicht, ohne von Inspektor Bratt angeschossen zu werden. Der Mönch flieht in seinem Auto und lässt Inspektor Bratt eingesperrt zurück. Bratt schafft es, sich zu befreien und nimmt die Verfolgung in einem Polizei-Auto auf. Gwendolin wurde derweil entführt und in eine vornehme Villa gebracht, wo sie warten soll. Der Mönch hatte ihr Beweise für die Unschuld ihres Vaters, der wegen Mordes im Zuchthaus sitzt, versprochen. Doch auch Richard kommt in dieses Haus und versucht, Gwendolin zu erpressen.
Der unheimliche Mönch kommt endlich nach Hause und spielt ihr ein Tonband mit dem Eingeständnis Richards, dass Gwendolins Vater von den Brüdern ins Gefängnis gebracht wurde. Dann gelingt es dem unheimlichen Mönch, Richard zu ermorden, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon schwer verwundet ist. Inspektor Bratt stürmt in das Haus, und der unheimliche Mönch bricht tot zusammen. Bei der Lüftung der Maske kommt es für alle zu einer großen Überraschung, denn jeder hatte einen anderen als den Mörder vermutet. Kein anderer als der so unscheinbare Smith verbarg sich unter der Mönchskutte! (1)In der Spätphase der schwarzweiß-Filme, also zwischen dem "Safe" und diesem Film hier, war eigentlich nur "Der Hexer" gelungen. "Der unheimliche Mönch" jedoch ist nochmal ein sehr sehenswerter Film. Zudem ist es der letzte schwarzweiß-Film der Wallace-Reihe bei Rialto. Er besitzt eine anheimelnde Gruselatmosphäre, so wie sie in keinem anderen Film der Reihe erzeugt wurde. Auch nicht beim misslungenen "schwarzen Abt". Mit der Romanhandlung hat dieser Film schon mal gar nichts zutun. Selbst die Figur des unheimlichen Mönches tritt im Roman nur ganz hintergründig auf und hat keine großen Aktionen und auch keine Peitsche wie hier. Die Autoren Denger und Bartsch ersannen eine ganz eigene Story. Und die ist diesmal etwas komplexer, als bei Wallace üblich. Und der Kreis der Verdächtigen ist auch wesentlich größer als sonst. Doch das wird in Zukunft immer so sein.
Zum letzten Mal dabei sind Siegfried Lowitz (diesmal als Bösewicht), Dieter Eppler (natürlich als Bösewicht) und erstmalig Uschi Glas. Sie erhielt diese Rolle, weil Grit Böttcher damals erkrankt war. Wir erleben erstmals das farb- und talentlose Spiel der Uschi Glas. Sie profitierte zwar später von ihrer Rolle als des deutschen aller Schätzchen, war es aber wohl auch für viele Regisseure. Anders sind ihre Besetzungen in all den Filmen nicht zu erklären. Als Dame sicher grandios, als Schauspielerin immer fehlbesetzt. Zumindest bei Wallace.
Harald Leipnitz kommt zu seinem zweiten Einsatz als Inspektor, und Eddi Arent darf der "unheimliche Mönch" sein, der alle mit der Peitsche tötet. Ungewöhnlich, aber den ganzen Film über ulkt er durch die Szenerie wie eh und je. Seine Parade als Gauner beim "Hexer" hatte das Publikum nebenbei abgehakt. Somit war die Überraschung sicher groß, als er am Ende unter der Maske steckte. Im Wallce-Film "Das Rätsel des silbernen Dreiecks" (1966) hatte er wieder so eine Rolle. Der Film wurde allerdings nicht von der Rialto produziert.Die Außenaufnahmen wurden in Hameln bei Schloß Hastenbeck gedreht. In den Ankündigungen sollten Heinz Drache, Elisabeth Flickenschildt und Klaus Kinski die Hauptrollen spielen. Keiner der drei wurde allerdings besetzt.