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Der Film Noir - Die Regisseure: FRITZ LANG

Die Schwarze SerieFRITZ LANG
(1890 - 1976)

Friedrich Christian Anton Lang wurde am  5. Dezember 1890 als Sohn von Anton Lang und Pauline Schlesinge1 in Wien geboren. 1907 begann Lang ein  Bauingenieurstudium an der Technischen Hochschule in Wien, wechselte aber ein Jahr später an die Wiener Akademie der bildenden Künste, um dort Malerei zu studieren.

1911 ging er nach München, danach nach Paris, um sein Studium der Malerei fortzuführen.


Fritz LangDrei Jahre später kehrte er nach Wien zurück und meldete sich freiwillig zur Armee. Nach einer Kriegsverletzung gab er während seines Genesungsurlaubes 1916 in „DIE PEITSCHE“ sein Debüt als Drehbuchautor. Nach seiner Rückkehr in die Armee und weiteren Verwundungen wurde er 1918 aus der Armee entlassen.

1919 heiratete er Lisa Rosenthal, die 1921 verstarb.

Im selben Jahr gab Lang in „HALBBLUT“ sein Regie – Debüt.

Am 26. August 1922 heiratete er Thea von Harbou und erwarb dadurch die deutsche Staatsangehörigkeit. Das Paar ließ sich am 26. April 1933 wieder scheiden.

Plakat zu Dr. Mabuse, der SpielerIm selben Jahr drehte Lang den Filmklassiker „DR. MABUSE – DER SPIELER“.

Es folgten die Filme "DIE NIBELUNGEN - SIEGFRIED" (1923)

Vom Ruf der schönen Kriemhild verzaubert, beschließt der junge Schmied Siegfried, sie zu gewinnen. Auf dem Weg zu ihr wird er gar zum kühnen Recken: er tötet einen Drachen und badet in dessen Blut. Nahezu unverwunderbar kann er dann auch noch eine Zwergenhorde, die Nibelungen, bezwingen und ihnen eine Tarnkappe und einen Hort abluchsen. In Worms wird er von Kriemhilds drei Brüdern freundlich aufgenommen. Um Kriemhild zu gewinnen, hilft Siegfried im Schutz der Tarnkappe König Gunther, Brunhild zu freien und sie in der Hochzeitsnacht zu besiegen. Als Brunhild durch eine unbedachte Bemerkung Kriemhilds davon erfährt, stachelt sie Gunther durch Lügen zum Mord an Siegfried an, den Siegfrieds einstiger Mitstreiter Hagen schließlich ausführt. Brunhild tötet sich an Siegfrieds Totenbahre, Kriemhild löst sich von ihren Brüdern und schwört Rache.

„Monumentales Stummfilmwerk über die Heldensage, gut gespielt und gekonnt düster inszeniert. Sicherlich auch in Sachen Dekor (etwa der grandios-finstere Zauberwald) und Kameraführung (Falkentraum, Versteinerung der Zwerge, Tarnkappeneffekt usw.) ein Vorreiter der filmischen Epen. Fritz Lang wollte - nach eigenen Worten - in seinem zweiteiligen Film vier verschiedene Welten schildern: die "überfeinerte Kultur" der Burgunderkönige, die "gespensterhaft-elfische" Welt des jungen Siegfried, die "bleiche, eisige Luft" im Isenland Brunhilds, und die Welt Etzels, des "Asiaten".. (1)

"DIE NIBELUNGEN 2 - KRIEMHILDS RACHE" (1924)

Nachdem Kriemhild der Werbung des Hunnenkönigs Etzel nachgegeben hat, kann sie Jahre später König Gunther und sein Gefolge an Etzels Hof locken. Das blutige Gemetzel überleben nur Gunther und Hagen. Derweil Kriemhild herauszufinden versucht, wo man einst den von Siegfried erworbenen Nibelungenhort versenkte, schickt Gunther den Waffenmeister Hildebrandt als gedungenen Mörder, um Kriemhild töten zu lassen...

„Dass für die Verfilmung des Nibelungen-Mythos ein für damalige Verhältnisse unvorstellbar großes Budget von acht Millionen Reichsmark und eine Produktionszeit von zwei Jahren veranschlagt werden konnte, lässt sich auf zweierlei Weise begründen: Zum einen sollte nach dem verlorenen Krieg das angeschlagene Nationalgefühl der Deutschen gezielt wieder aufgerichtet werden, zum anderen konnte die Produktionsfirma Decla-Bioskop, die noch während der Produktion dieses Filmes mit der Ufa fusionierte, bei richtiger Einschätzung von Wirkungspotential des Stoffes und herrschendem Zeitgeist davon ausgehen, dass man mit der Wahl des bekannten deutschen Nationalepos einen Erfolg beim Massenpublikum erzielen würde. "Die Nibelungen" hatten bei Kritik und Publikum in Deutschland einen überwältigenden Erfolg.“ (2)


Plakat zu Metropolisund der SF – Klassiker „METROPOLIS“

Johann Fredersen ist der Schöpfer der Zukunftsstadt Metropolis. Unerbittlich herrscht er über Arbeiter, die tief unter der Erde riesige Maschinen bedienen müssen - für das süße Nichtstun der Priviligierten. Johanns Sohn stellt sich gegen seinen Vater...

„Mit der Sciencefction-Vision "Metropolis" schuf Fritz Lang nach dem Roman und Drehbuch Thea von Harbous einen Klassiker des Stummfilms und des utopischen Kinos. Lang entwirft in grandiosen Bildern eine utopische Großstadt mit einem totalitären, in den Unterschichten fast steinzeitlich wirkenden Gesellschaftssystem, in dem die Massen aufbegehren. Der teuerste UFA-Stummfilm mit architektonischem Aufwand und innovativer Kameraführung (Schwenks und Fahrten) ist selbst nach 70 Jahren ein Genuß.
1984 entstand unter der Verantwortung des weltberühmten Filmkomponisten Giorgio Moroder eine "modernisierte", (teilweise)colorierte und mit Pop-Musik unterlegte Fassung. Das Ganze entpuppt sich als befremdlicher Eingriff in die Filmkunst, zumal Moroder auch das Meisterwerk umschnitt.“ (3)


1931 drehte Fritz Lang  mit „M“ seinen ersten Tonfilm, der neben „Metropolis“ wohl einer seiner wohl berühmtesten Filme ist.

Berlin 1931 - eine Stadt in Angst und Schrecken: Ein psychopathischer Kindermörder geht um, der von der Polizei nicht zu fassen ist. Aufgeheizt durch die allgemeine Hysterie intensiviert die Polizei ihre Bemühungen, ihn zu schnappen. Dabei dringt sie immer weiter in das Terrain der Berliner Unterwelt vor und macht deren Geschäfte fast unmöglich. Da der Mörder die gesamte Unterwelt in Verruf bringt, beschließen die Gangster, um sich die Polizei vom Leib zu halten, sich ebenfalls auf die Jagd nach dem Täter zu machen...

„Ein legendärer Klassiker der Filmgeschichte, von Fritz Lang inszeniert. Lang ließ sich durch eine Mordserie während der 20er Jahre zu diesem Film - sein erster Tonfilm überhaupt - inspirieren.
Die herausragende filmhistorische Bedeutung, die "M" zu recht genießt, ließe sich allein schon anhand der ästhetischen Gestaltung dieses Films aufweisen. Die von Fritz Lang an dem für ihn völlig neuen Medium Tonfilm durchgeführten Experimente gelten heute wie damals als "Beispiel für eine vorbildliche Bewältigung des Mediums Ton". Die konzeptuelle Idee dieses Films war durch aktuelle Zeitungsmeldungen entstanden, die über die Fälle der Serienmörder Haarmann und Kürten berichteten. Dem zeitgenössischen Trend zur "Neuen Sachlichkeit" folgend, wollte Lang einen Film realisieren, der rein auf Tatsachenberichten aufbauen sollte. Im Rahmen der dazu nötigen Recherche informierte er sich bei der Kriminalpolizei über Fahndungsmethoden, bei Psychiatern und Psychologen über die Mentalität von Triebtätern. Als Ergebnis entstand mit "M" ein hoch sensibles filmisches Zeitbild, dessen stark realistische Strategien ein durchaus ambivalentes Bild der Gesellschaft und der in ihr virulenten Strömungen zeichnen. Neben dem unvergessenen Peter Lorre, der in vielen Hitchcock-Filmen den Gangstertypen mimte und durch diese Rolle zum Star wurde, zählen Gustaf Gründgens und Theo Lingen zur Besetzung.“ (4)

Plakat zu Das Testament des Dr. Mabuse1933 folgte „DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE“

Dr. Mabuse lebt geisteskrank in der Nervenklinik von Dr. Baum und versucht von dort aus, seine teuflischen Weltherrschaftspläne per Hypnose zu verwirklichen. Baum gerät allmählich selbst unter den Einfluss seines gefährlichen Patienten und beginnt ein Doppelleben zu führen...

„Langs berühmter zweiter "Mabuse"-Film, von dem seinerzeit parallel auch eine eigenständige französische Fassung entstand, besticht durch tolle Bilder, packender Spannung und seltsamen Toneffekt.
Die Uraufführung des Kriminalfilms von Fritz Lang am 24. März 1933 wurde abgesagt, der Film kurze Zeit später verboten. Grund: Lang wies intuitiv auf den Terror des Nationalsozialismus hin.“ (5)

1933 ging Lang nach Paris, wo er den französischen Film „LILIOM“  drehte.

Der Jahrmarktsausrufer Liliom ist ein richtiger Provinz-Casanova. Als die schöne Julie ein Kind von ihm erwartet, gibt er seine Stellung auf. Ohne Arbeit und rosige Zukunftsaussichten lässt sich Liliom zu einem Überfall verleiten.
Doch der Plan misslingt und Liliom begeht Selbstmord. Doch 16 Jahre später darf er in Begleitung zweier Engel zurück auf die Erde. Er besucht seine Tochter...

„Diese Verfilmung von Ferenc Molnárs viel gespieltem gleichnamigen Theaterstück war der erste Film, den der große deutsche Produzent Erich Pommer nach der Machtergreifung der Nazis als neuer Leiter der europäischen Abteilung der "Fox" in Paris produzierte.
Die Regie übertrug er Fritz Lang, den er in Paris getroffen hatte. Lang, der hier seine einzige Komödie inszenierte, verlegte Molnárs witzige Geschichte nach Paris.“ (6)

Von Frankreich aus wanderte Fritz Lang 1934 mit seiner Lebensgefährtin Lily Latte in die USA. Nach einigen gescheiterten Projekten drehte Fritz Lang 1936 mit „FURY“ (Blinde Wut) seinen ersten Hollywood-Film.

Ein Kind wird gekidnappt. Schnell ist ein Tatverdächtiger identifiziert und wird kurzerhand - obwohl die Beweise mehr als mangelhaft sind - in den Knast gebracht. Nur mühsam kann Joe Wilson, so der Name des Verdächtigen, vor der Lynchjustiz aufgebrachter Bürger gerettet werden. Bald denkt er nur noch an Rache...

Fritz Langs erster US-Film ist eine ebenso beklemmende wie konsequente Abrechnung mit den Folgen einer Massenhysterie. Bis heute hat das bemerkenswerte Werk kaum an Aktualität verloren.“ (7)

Es folgten die Filme „YOU ONLY LIVE ONE“ (Gehetzt, 1937) und “YOU AND ME”  (Du und ich, 1938)

1939 nahm Lang die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Ein Jahr später folgte der Western „THE RETURN OF FRANK JAMES“ (Rache für Jesse James (1940) mit Henry Fonda in der Hauptrolle.

Nachdem der Mörder von Jesse James vom Gericht freigesprochen wird, schwört Jesses Bruder Frank blutige Rache, zumal der Täter aus den eigenen Reihen kommt...

„Mit der Fortsetzung des Henry King-Klassikers "Jesse James - Mann ohne Gesetz" (1939) versuchte sich Fritz Lang, der große Meister des Stummfilms, nicht nur an dem für ihn neuen Genre des Western, sondern er schuf auch seinen ersten Farbfilm. Diese Arbeit ist von einer so verblüffenden Farbqualität, dass sie viele Produktionen der fünfziger und sechziger Jahre weit in den Schatten stellt. Gene Tierney (1920 bis 1991) gab übrigens hier ihr Leinwand-Debüt.” (8)

Nach „WESTERN UNION“ (Überfall der Ogalalla, 1941), einem weiteren Western, folgte „HANGMEN ALSO DIE!“ (Auch Henker sterben, 1943)

Die junge Tschechin Mascha muss viel Mut und Mitgefühl beweisen, um einen berühmten Widerstandskämpfer vor den Nazis zu retten: Denn als am 26. Mai 1942 in Prag der "Reichsprotektor" Reinhard Heydrich bei einem Attentat stirbt, kommt es unter Führung des sadistischen Inspektors Ritter zu grausamen "Vergeltungsmaßnahmen". Die Nazis erklären den Ausnahmezustand und kündigen die Exekution von tschechischen Bürgern an. Der Attentäter Svoboda will sich stellen, doch der Führer der tschechischen Widerstandsbewegung stimmt ihn um. Zwar ist die Gestapo Svoboda auf der Spur, doch dann wird der ermittelnde Inspektor kurz vor der Verhaftung getötet. Die Widerstandsbewegung lenkt durch gefälschte Indizien und Zeugenaussagen den Verdacht auf Czaka, einen Spitzel; er wird als vermeintlicher Mörder hingerichtet, obwohl die Gestapo weiß, dass er nicht der Täter ist...

„Regisseur Fritz Lang machte aus dieser Geschichte kurze Zeit nach dem tatsächlichem Attentat ein recht reißerisches Anti-Nazi-Drama, an dessen Drehbuch Bertolt Brecht mitschrieb. Brecht distanzierte sich jedoch zur Premiere von der Umsetzung.
Dennoch: Fritz Lang erzeugt auch hier atemberaubende Spannung. Als gebürtiger Wiener und Halbjude galt Lang als unsentimentaler und sarkastischer Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Dieser Film war einer der wenigen Versuche deutscher Emigranten, im Ausland Filme gegen das Hitler-Regime zu drehen. Lang reiste 1933 in die USA, vier Monate nach einem Treffen mit Goebbels, der ihm die Leitung des deutschen Filmwesens anbot. Er etablierte sich als Antifaschist und war in Hollywood als Regisseur nicht weniger erfolgreich als in Deutschland.“ (9)

Fritz Lang in den USA1944 drehte er zwei Klassiker des Film Noir: „MINISTRY OF FEAR“ (Ministerium der Angst (1944) und „THE WOMAN IN THE WINDOW“ (Gefährliche Begegnung (1944)

Richard Wanley ist Professor für Kriminalpsychologie. Er gerät in den Bann einer schönen Frau, deren Porträt er in einem Schaufenster einer New Yorker Galerie fast täglich bewundert. Als der Professor die attraktive Frau dann eines Tages tatsächlich kennen lernt und sie nach Hause begleitet, trifft er auf deren rasend eifersüchtigen Freund. Es entbrennt ein Kampf, bei dem Wanley den Konkurrenten in Notwehr tötet. Wanley versteckt die Leiche, verfolgt aber immer verzweifelter die Ermittlungen der Polizei...

Dieser Film-Noir-Klassiker von Fritz Lang ist einer der elegantesten und spannendsten Filme des Genres. Lang treibt hier ein intelligentes Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit. Das ironische Ende setzt dem ganzen eine Krone auf.” (10)

Es folgten „SECRET BEHING THE DOOR“ (Das Geheimnis hinter der Tür, 1947)

Celia Lamphere und der Architekt Mark Lamphere sind frisch verheiratet. Über seine Vergangenheit weiß sie so gut wie nichts, und was sie von ihm erfährt, scheint nicht immer der Wahrheit zu entsprechen. Als die beiden aus den Flitterwochen zurückkehren, zieht Celia bei Mark ein und erkennt bald, dass er ihr Verschiedenes verschwiegen hat: Er ist Vater eines 15-jährigen Sohnes und seine erste Frau kam bei einem Unfall ums Leben. Zudem hat Mark eine seltsam morbide Leidenschaft: Er "sammelt" Zimmer, in denen berühmte Persönlichkeiten ihren gewaltsamen Tod fanden. Eines Tages entdeckt Celia eine geheimnisvolle Tür, die immer abgeschlossen ist und deren Schlüssel Mark sorgsam versteckt. Natürlich will sie herausfinden, was sich hinter ihr verbirgt...

„Ein brillanter und düsterer Psychothriller von Fritz Lang, der ohne die große Bedeutung der Freudschen Psychoanalyse im Amerika der Vierzigerjahre nicht denkbar gewesen wäre. Das Faszinierende an seinem Werk, ist weniger die Umsetzung psychoanalytischer Ideen als vielmehr die Art, wie die Szenerien selbst zu mentalen Räumen werden.
Die Kamera versetzt sich in die Perspektive seines Protagonisten Mark und folgt ihm in die labyrinthisch bedrückenden Interieurs. (11)


„RANCHO NOTIOUS“ (Engel der Gejagten, 1952)

Bei einem Raubüberfall wird die Braut von Cowboy Vern Haskell vergewaltigt und ermordet. Haskell macht sich auf, die Tat zu rächen, und reitet quer durch den Wilden Westen. Alle Spuren führen nach Cheerio, einer einsamen Ranch unweit der mexikanischen Grenze, die von der ehemaligen Barsängerin Altar Keane geführt wird. Die attraktive Abenteurerin bietet flüchtigen Bankräubern und anderen Verbrechern gegen Anteil der Beute Unterschlupf. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Liebhaber, dem Revolverhelden Frenchy Fairmont. Als Vern hört, dass Frenchy im Gefängnis sitzt, provoziert er seine eigene Verhaftung. Im Gefängnis freunden sich die beiden Männer an. Es gelingt ihnen, auszubrechen, und Frenchy nimmt Vern mit zur Ranch...

"Ich mag Western. Sie haben eine sehr einfache und wesentliche Ethik“. (12)

Plakat zu BLUE GARDENIA (Gardenia - Eine Frau will es wissen)Es folgten die Film Noir – Filme  „BLUE GARDEANIA“ (Gardenia-Eine Frau will es wissen, 1952)

Norah Larkin, Angestellte einer Telefongesellschaft, ist allein in dem Appartement, das sie mit zwei Kolleginnen bewohnt. In ihrer Verzweiflung nimmt sie eine telefonische Einladung an, die eigentlich ihrer munteren Mitbewohnerin gilt.
Der als Schürzenjäger berüchtigte Prominentenmaler Harry Prebble ist erstaunt und begeistert, als Norah zum Rendezvous erscheint. Am nächsten Morgen wird Harry Prebble erschlagen aufgefunden ...

Mit beeindruckenden Bilder erzählt Regisseur Fritz Lang einen typischen film noir, in dem eine Frau ihre Unschuld beweisen muss und dabei die Hölle auf Erden durchlebt.“ (13)

„THE BIG HEAT“ (Heißes Eisen, 1953)

Polizist Dave Bannion untersucht den gewaltsamen Tod eines Kollegen. Als die Todesursache "Selbstmord" lautet, will Bannion den Grund erfahren. Als dann auch noch seine Vorgesetzten erklären, dass Bannion den Fall zu den Akten legen soll, verstärt dies seine Spürsinn um so mehr. Bannion ermittelt weiter und entdeckt ein Netz der Korruption und dem Cop wird bald klar, dass Syndikatsboss Lagana große Teile der Polizei und der Stadtverwaltung kontrolliert. Um den immer unangehmer werdenden Bannion auszuschalten, legt man eine Autobome, der jedoch Bannions Frau zum Opfer fällt. Jetzt ist Bannions Ehrgeiz errecht geweckt...

„Fritz Lang inszenierte mit diesem Film ein Paradestück der "Schwarzen Serie", das zugleich zu den besten Werken gehört, die der Regisseur in den USA drehte. Dunkle Bilder, fiese Verbrecher und ein gebrochener Held, der unerwartet Hilfe von einer Schönen bekommt: Das sind die wichtigsten Zutaten des film noir.“ (14)


und „HUMAN DESIRE" (Lebensgier, 1954)

Jeff Warren, Veteran aus dem Korea-Krieg, nimmt seine Arbeit als Bremser bei der Eisenbahn wieder auf und verliebt sich in die junge, verführerische Vicky. Sie ist die Frau des alten Eisenbahners Buckley, dem gerade die Kündigung droht. Um dies zu verhindern, schläft Vicky mit dem Chef ihres Mannes, der daraufhin von den eifersüchtigen Buckley getötet wird. Obwohl Warren weiß, dass Vicky in den Mord verwickelt ist, beginnt er eine Beziehung mit ihr. Schließlich verlangt Vicky von Warren, ihren Ehemann zu ermorden...

„Dieser späte film noir von Fritz Lang ist die zweite Verfilmung des Romans "La Bête Humaine" von Emile Zola. Bereits 1938 hatte Jean Renoir diesen Stoff unter dem Originaltitel verfilmt und einen Klassiker des Poetischen Realismus geschaffen. Fritz Lang verlegt die Geschichte in die USA der Fünfzigerjahre und schafft so eine Brücke zwischen der europäischen Literatur und dem Hollywoodfilm.“ (15)

sowie „MOONFLEET“ (Das Schloss im Schatten, 1955).

Im Jahre 1757 kommt der kleine John Mohune nach Moonfleet, wo der zwielichtige Jeremy Fox - der frühere Verlobte seiner Mutter, der zu seinem Vormund auserkoren wurde - als heimlicher Anführer einer Schmugglerbande ein gefährliches Doppelleben führt. Der elegante Gentlemanverbrecher soll sich des Waisenjungen annehmen, kann jedoch zunächst nichts mit ihm anfangen, bis er den ebenso anhänglichen wie mutigen Elfjährigen bei einer dramatischen Schatzsuche schätzen lernt...

„Fritz Langs aufwändigster Hollywoodfilm entfaltet eine abenteuerreiche Geschichte, in deren Verlauf die Anhänglichkeit des Waisenjungen das Herz des verstockten Dunkelmannes erweicht. Der bedeutende Regisseur machte aus dem Trivial-Stoff eine ungemein stimmungsvolle Abenteuer-Ballade mit vielen schaurigen Momenten, an der nicht nur die faszinierende Licht- und Raumregie seine Meisterschaft verrät. Der versöhnliche Schluss wurde Lang allerdings nachträglich von den Produzenten aufgezwungen, in seiner Fassung sollte Fox am Ende sterben.“ (16)

Fritz Lang Nach seinen letzten beiden amerikanischen Filmen “WHILE THE CITY SLEEPS”  (Die Bestie , 1956), “BEYOND A REASONABLE DOUBT”  (Jenseits allen Zweifels, 1956), kehrte Lang nach Europa zurück, wo er “JOURNEY TO THE LOST CITY” (1959).

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland drehte Fritz Lang die beiden Kinohits „DER TIGER VON ESCHNAPUR“ (1959) und „DAS INDISCHE GRABMAL“ (1959).

Plakat zu Der Tiger von Eschnapur1960 drehte Fritz Lang mit “DIE 1000 AUGEN DES DR. MABUSE“ seinen letzten Film für den er auch sein letztes Drehbuch schrieb.

Superverbrecher Dr. Mabuse will die Weltherrschaft um jeden Preis. Um sein Ziel zu erreichen, kontrolliert er auch ein Luxushotel, in dem reiche und prominente Gäste aus aller Welt absteigen. Eines seiner Opfer ist ein amerikanischer Multimillionär, den Dr. Mabuse in ein fingiertes Mordkomplott verwickelt...

„Mit diesem Werk griff Fritz Lang selbst seinen Stummfilmklassiker "Mabuse, der Spieler" wieder auf. Doch die Klasse von einst erreichte er nicht mehr. Da der Film aber recht erfolgreich war, zog er weitere Fortsetzungen nach sich, deren Qualität stetig abnahm.“ (17)

1971 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Lily Latté, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.

Fritz Lang verstarb am 2. August 1976 in Beverly Hills, Kalifornien

Fritz Lang
"Das eine, das starre, das Kinoauge sieht mehr als das Paar, das auf jeden Reiz reagiert... Einen eigenen Blick haben, eine eigene Perspektive, und Bilder machen können, die identifizierbar sind, von Vorgängen, die bis dahin der Darstellung sich entzogen. Dinge konstruieren, die mehr sind als bloß Häuser, in denen man wohnt" (18)

 

 

 

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(12) Fritz Lang
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(17) Prisma Onine
(18) Frieda Grafe

FILMOGRAPHIE
01. Halbblut (1919)
02. Der Herr der Liebe (1919)
03. Die Spinnen, 1. Teil - Der Goldene See (1919)
04. Harakiri (1919)
05. Die Spinnen, 2. Teil - Das Brillantenschiff (1920)
06. Das wandernde Bild (1920)
07. Vier um die Frau (1921)
08. Der müde Tod (1921)
09. Dr. Mabuse, der Spieler - Ein Bild der Zeit (1922)
10. Die Nibelungen: Siegfried (1924)
11. Die Nibelungen: Kriemhilds Rache (1924)
12. Metropolis (1927)
13. Spione (1928)
14. Frau im Mond (1929)
15. M (1931)
16. Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
17. Liliom (1934)
18. Fury/ Blinde Wut (1936)
19. You Only Live Once/ Gehetzt (1937)
20. You and Me/Du und ich (1938)
21. The Return of Frank James/ Rache für Jesse James (1940)
22. Western Union/ Überfall der Ogalalla (1941)
23. Man Hunt / Menschenjagd (1941)
24. Moontide/ Nacht im Hafen (1942)
25. Hangmen Also Die! / Auch Henker sterben (1943)
26. Ministry of Fear/ Ministerium der Angst (1944)
27. The Woman in the Window/ Gefährliche Begegnung (1944)
28. Scarlet Street/ Straße der Versuchung (1945)
29. Cloak and Dagger / Im Geheimdienst (1946)
30. Secret Beyond the Door/ Das Tor ins Verderben (1948)
31. House by the River/ Das Todeshaus am Fluß (1950)
32. American Guerrilla in the Philippines/ Der Held von Mindanao (1950)
33. Rancho Notorious/ Engel der Gejagten (1952)
34. Clash by Night/ Vor dem neuen Tag (1952)
35. The Blue Gardenia/ Gardenia - Eine Frau will vergessen (1953)
36. The Big Heat/ Heißes Eisen (1953)
37. Human Desire/ Lebensgier (1954)
38. Moonfleet / Das Schloss im Schatten (1955)
39. While the City Sleeps/ Die Bestie  (1956)
40. Beyond a Reasonable Doubt/ Jenseits allen Zweifels (1956)
41. Journey to the Lost City (1959)
42. Der Tiger von Eschnapur (1959)
43. Das indische Grabmal (1959)
44. Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960)

DREHBÜCHER
01. Die Peitsche (1916)
02. Die Hochzeit im Excentricclub (1917)
03. Hilde Warren und der Tod (1917)
04. Wolkenblau und Flimmerstern (1919)
05. Totentanz (1919)
06. Die Rache ist mein (1919)
07. Die Pest in Florenz (1919)
08. Lilith und Ly (1919)
09. Die Frau mit den Orchideen (1919)
10. Halbblut (1919)
11. Bettler GmbH (1919)
12. Die Spinnen, 1. Teil - Der Goldene See (1919)
13. Die Herrin der Welt 8. Teil - Die Rache der Maud Fergusson (1920)
14. Die Spinnen, 2. Teil - Das Brillantenschiff (1920)
15. Das wandernde Bild (1920)
16. Das indische Grabmal: Der Tiger von Eschnapur (1921)
17. Vier um die Frau (1921)
18. Der müde Tod (1921)
19. Das Indische Grabmal: Die Sendung des Yoghi (1921)
20. Dr. Mabuse, der Spieler - Ein Bild der Zeit (1922)
21. Die Nibelungen: Siegfried
22. Metropolis (1927)
23. Spione (1928)
24. Frau im Mond (1929)
25. M (1931)
26. Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
27. Liliom (1934)
28. Fury / Blinde Wut (1936)
29. Hangmen Also Die! / Auch Henker sterben (1943)
30. M (1951)
31. Journey to the Lost City (1959
32. Der Tiger von Eschnapur
33. Das indische Grabmal
34. Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

 

©  by Ingo Löchel

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