Carver Dana Andrews wurde am 1. Januar 1909 als Sohn von Annis und Charles Forrest Andrews in Covington County, Mississippi, USA, geboren.
Er besuchte das College und studierte danach Betriebswirtschaft in Houston und arbeitete danach als Rechnungsprüfer für die Firma Gulf & Western tätig. 1931 zog Dana Andrews nach Los Angeles, um dort eine Anstellung als Sänger zu bekommen.
Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, nahm er verschiedenste Anstellungen an. Einer seiner Arbeitgeber glaubte an Andrews' Talente und finanzierte ihm die Studien an der Oper und in einer Schauspielschule.
Am 31. Dezember heiratete er Janet Murray mit der er bis zu ihrem Tod im Jahre 1935 zusammenlebte. Das Paar hatte ein Kind zusammen.
Am 17. November 1939 folgte seine Ehe mit Mary Todd mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte. Das Paar hatte drei Kinder (Katharine, Stephen und Susan) zusammen.
1940 gab Dana Andrews in LUCKY CISCO KID sein Film-Debüt. Es folgten Filme wie SAILORS LADY (1940), KIT CARSON (Im Tal des Schreckens, 1940) und THE WESTERNER (In die Falle gelockt, 1940), SWAMP WATER (In den Sümpfen, 1941), BERLIN CORRESPONDENT (1942) oder CASH DIVE (1942).
1943 kam der Western THE OX-BOW INCIDENT (Ritt zum Oxbow) in den Kinos, der bereits zwei Jahre vorher gedreht worden war.
1941 gedreht, war der intelligente Antiwestern dem Studio zu brisant. Nach zwei Jahren kam er doch noch in die Kinos und erhielt eine verdiente Oscar-Nominierung als Bester Film. (1)
1944 gelang Dana Andrews mit dem Film Noir LAURA (Laura) der Durchbruch als Schauspieler.
Ein Meisterwerk des film noir, von Otto Preminger 1944 inszeniert. "Laura" ist sicher einen der stilsichersten und elegantesten Mordfälle der Filmgeschichte, der zahlreiche Remakes nach sich zog.
Vordergründige Action ersetzte Preminger durch tiefschichtige psychologische Beziehungen und geschliffene Dialoge. (2)
Raffiniert aufgebauter psychologischer Thriller, hervorragende Darsteller und exzellente Kameraführung." (3)
Nach STATE FAIR (Jahrmarkt der Leidenschaften, 1945) folgte 1945 mit FALLEN ANGEL (Mord in der Hochzeitsnacht) ein weiterer Klassiker der Schwarzen Serie.
Ein von exzellenten Darstellern getragener "film noir", der den dem Genre immanenten Zynismus nutzt, um die dunklen Seiten menschlicher Leidenschaften transparent zu machen; hervorragend inszeniert und fotografiert. (4)
Es folgten Filme wie A WALK IN THE SUN (Landung in Salerno, 1945), THE BEST YEARS OF OUR LIVES (Die besten Jahre meines Lebens, 1946), und BOOMERANG (Bumerang, 1947)
In diesem Film überzeugen sowohl der Regisseur als auch die Hauptdarsteller, die realistische Darstellung von Verquickung von Politik und Justiz mit Mitteln der Dokumentation wurde hochgelobt. (5)
Ende der 1940er Jahre begann Dana Andrews Filmruhm langsam zu verblassen und er trat vermehrt in Abenteuerfilmen wie SWORD OF THE DESERT (Schwert der Wüste), EDGE OF DOOM (Auf des Schicksals Schneide, 1950), SEALED CARGO (1951), ELPHANT WALK (Elefantenpfad, 1954) oder DUEL IN THE JUNGLE (Duell im Dschungel, 1954) auf.
Weitere, zumeist so genannte B-Filme, waren STRANGE LADY IN TOWN (Die Ungezähmten, 1955), COMANCHE ((Um jeden Preis, 1956), WHILE THE CITY SLEEPS (Die Bestie) oder der Horror - Klassiker CURSE OF THE DEMON (Der Fluch des Dämonen, 1957).

Ein brillant und atmosphärisch überaus dicht inszenierter Horrorstreifen, den das europäische Publikum in seiner Originallänge genießen durfte, während sich die amerikanischen Zuschauer mit einer 15 Minuten kürzeren Version begnügen mussten. Tourneur gelang es, ohne die übliche Flut von Spezialeffekten auszukommen und eine Stimmung permanenter Bedrohung zu beschreiben.
Gestalterisch besonders gut gelungen ist die Szene, in der Karswell zur Demonstration seiner teuflischen Mächte inmitten eines Sommertages ein Unwetter heraufbeschwört.
Wieder einmal mischten sich die Produzenten in die künstlerische Gestaltung des Films ein. Tourneur wollte eigentlich den schrecklichen Dämon nur andeutungsweise oder überhaupt nicht zeigen, doch die Studiobosse waren der Meinung, bei einem Horrorfilm müsste schließlich auch das Monster zu sehen sein.
Entgegen Tourneurs Willen wurden zwei kurze Sequenzen nachträglich in den Film einkopiert, in denen der Dämon als wenig furchteinflößende, qualmende Teufelsfratze in Erscheinung tritt. (6)

"Night of the Demon, der viele Ideen und einzelne Schnittpassagen von dem früheren Cat People übernahm, konnte dessen Muster aus Verfolgung und Spannung noch steigern.
Er ist ohne Zweifel besser und furchterregender als Cat People und, was noch wichtiger ist, er ist der letzte wahre Horror-Klassiker der Film-Geschichte. In den einundzwanzig Jahren, die seit seiner Entstehung vergangen sind, kamen ein oder zwei Filme nahe an ihn heran insbesondere Burn Witch Burn , aber keiner hat ihn je erreicht oder übertroffen.
Vielleicht stellt sich doch irgendwann heraus, dass dies wirklich der absolute Höhepunkt des Genres der denkenden Horrorfilme war, das Val Lewton mehr als zehn Jahre früher ins Leben gerufen hatte. (7)
1958 gab Dana Andrews in THE RIGHT HAND MAN, einer Folge der Serie PLAYHOUSE 90, sein TV Debüt.
Nach Filmen wie THE FEARMAKERS (Die Angstmacher, 1958)
Produkt und Dokument der amerikanischen Kommunisten-Paranoia zugleich, aber durchaus spannend. (8)
ENCHANTED ISLAND (1958), THE CROWDED SKY (1960) und MADISON AVENUE (1962) wurde es etwas ruhiger um den Schauspieler, da er von 1963-1965 Präsident der Screen Actors Guild war.
1965 kehrte der Schauspieler mit Rollen in THE SATAN BUG (Geheimagent Barrett greift ein), CRACK IN THE WORLD (Ein Riss in der Welt), BRAIN STORM (Ein teuflisches Spiel) oder THE LOVED ONE (Tod in Hollywood) auf die Kinoleinwand zurück.
Seine letzte große Rolle hatte Dana Andrews 1966 in dem Western JOHNNY RENO (Sheriff Johnny Reno).
Nach erfolgreichem Kampf gegen seine Alkoholsucht setzte sich Dana Andrews in den 1970er Jahren für Kampagnen zur Suchtprävention ein und arbeitete vornehmlich für das Fernsehen.
So war er u a. in Filmen wie NIGHT GALLERY (1971), IRONSIDE (Der Chef,1974), ELLERY QUEEN (1976) oder AMERICAN GIRLS (1978) zu sehen.
1983 war Andrews in DELIBERATE DISCLOSURE, einer Folge der Serie FALCON CREST, in seiner letzten TV Rolle zu sehen.
Zwei Jahre drehte er mit PRINCE JACK seinen letzten Film. Dana Andrews erkrankte einige Jahre später an Alzheimer und verstarb am 17. Dezember 1992 in Los Alamitos, Kalifornien, an Herzversagen.
(1) Prisma Online
(2) Prisma Online
(3) Lexikon des internationalen Films
(4) Der film-dienst
(5) Cinema Online
(6) Cinema Online
(7) William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms
(8) Cinema Online
FILMOGRAPHIE
01. Lucky Cisco Kid (1940)
02. Sailor's Lady (1940)
03. Kit Carson / Im Tal des Schreckens (1940)
04. The Westerner/ In die Falle gelockt (1940)
05. Tobacco Road/ Tabakstraße (1941)
06. Belle Starr (1941)
07. Swamp Water/ In den Sümpfen (1941)
08. Ball of Fire / Wirbelwind der Liebe (1941)
09. Berlin Correspondent (1942)
10. December 7th/ Der 7. Dezember (1943)
11. Crash Dive (1943)
12. The Ox-Bow Incident/ Ritt zum Ox-Bow (1943)
13. The North Star (1943)
14. Up in Arms (1944)
15. The Purple Heart (1944)
16. Wing and a Prayer / Mission im Pazifik (1944)
17. Laura/Laura (1944)
18. State Fair/ Jahrmarkt der Leidenschaften (1945)
19. Fallen Angel / Mord in der Hochzeitsnacht (1945)
20. A Walk in the Sun/ Landung in Salerno (1945)
21. Canyon Passage/ Feuer am Horizont (1946)
22. The Best Years of Our Lives/ Die besten Jahre unseres Lebens (1946)
23. Boomerang!/ Bumerang (1947)
24. Daisy Kenyon/ Zwischen zwei Männern (1947)
25. Night Song (1948)
26. The Iron Curtain (1948)
27. Deep Waters (1948)
28. No Minor Vices/ Eine Frau zuviel (1948)
29. Britannia Mews/ Affairs of Adelaide/ The Forbidden Street (1949)
30. Sword in the Desert / Schwert in der Wüste (1949)
31. My Foolish Heart/ Mein dummes Herz (1949)
32. Where the Sidewalk Ends/ Faustrecht der Großstadt (1950)
33. Edge of Doom/ Auf des Schicksals Schneide (1950)
34. Sealed Cargo (1951)
35. The Frogmen/ Froschmänner (1951)
36. I Want You/ Im Sturm der Zeit (1951)
37. Assignment: Paris/ Budapest antwortet nicht (1952)
38. Elephant Walk/ Elefantenpfad (1954)
39. Duel in the Jungle/ Duell im Dschungel (1954)
40. Three Hours to Kill / Drei Stunden Zeit (1954)
41. Smoke Signal/ Rauchsignale (1955)
42. Strange Lady in Town/ Die Ungezähmten (1955)
43. Comanche/ Um jeden Preis (1956)
44. While the City Sleeps/ Die Bestie (1956)
45. Beyond a Reasonable Doubt / Jenseits allen Zweifels (1956)
46. Spring Reunion (1957)
47. Zero Hour! / 714 antwortet nicht (1957)
48. Night of the Demon / Der Fluch des Dämonen (1957)
49. The Fearmakers / Der Angstmacher (1958)
50. Enchanted Island (1958)
51. The Crowded Sky (1960)
52. Madison Avenue (1962)
53. Calhoun: County Agent (1964) (TV)
54. The Presidency: A Splendid Misery (1964) (TV)
55. The Satan Bug / Geheimagent Barrett greift ein (1965)
56. In Harm's Way/ Erster Sieg (1965)
57. Crack in the World / Ein Riss in der Welt (1965)
58. Brainstorm/ Das teuflische Spiel (1965)
59. Town Tamer/ Revolver diskutieren nicht (1965)
60. Berlino - Appuntamento per le spie/ Das verräterische Auge (1965)
61. The Loved One/ Tod in Hollywood (1965)
62. Battle of the Bulge/ Panzerschlacht in den Ardennen (1965)
63. Supercolpo da 7 miliardi / Die 7-Milliarden Supermasche (1966)
64. The Frozen Dead / Die Eingefrorenen (1966)
65. Johnny Reno / Sheriff Johnny Reno (1966)
66. Hot Rods to Hell (1967)
67. Il Cobra / Die Cobra (1967)
68. I Diamanti che nessuno voleva rubare / No Diamonds for Ursula (1968)
69. The Devil's Brigade/ Die Teufelsbrigade (1968)
70. The Failing of Raymond (1971) (TV)
71. Innocent Bystanders / Wer zuletzt lebt, lebt am besten (1972)
72. Airport 1975 / Airport '75 - Giganten am Himmel (1974)
73. A Shadow in the Streets (1975) (TV)
74. The First 36 Hours of Dr. Durant (1975) (TV)
75. Take a Hard Ride/ Tote brauchen keine Dollars (1975)
76. The Last Tycoon/ Der letzte Tycoon (1976)
77. The Last Hurrah (1977) (TV)
78. Ike: The War Years (1978) (TV)
79. A Tree, a Rock, a Cloud (1978)
80. Good Guys Wear Black / Black Fighter (1978)
81. Born Again / Wiedergeboren (1978)
82. The Pilot / Der Pilot (1980)
83. Prince Jack (1985)
FERNSEHEN
01. Playhouse 90 (2 Folgen, 1958/1960)
02. General Electric Theater (1 Folge, 1960)
03. The Barbara Stanwyck Show (1 Folge, 1961)
04. Checkmate (1 Folge, 1962)
05. The DuPont Show of the Week (2 Folgen, 1962)
06. The Dick Powell Show/ Heute Abend, Dick Powell! (2 Folgen, 1962/1963)
07. Alcoa Premiere (2 Folgen, 1962/1963)
08. The Twilight Zone/ Unglaubliche Geschichten (1 Folge, 1963)
09. Ben Casey (1 Folge, 1964)
10. Bob Hope Presents the Chrysler Theatre (1 Folge, 1964)
11. Family Affair/ Lieber Onkel Bill (1 Folge, 1969)
12. Bright Promise (1969) TV-Serie
13. The Name of the Game (1 Folge, 1970)
14. Night Gallery (1 Folge, 1971)
15. Ironside / Der Chef (1 Folge, 1974)
16. Ellery Queen (1 Folge, 1976)
17. The American Girls (1 Folge, 1978)
18. The Hardy Boys/Nancy Drew Mysteries (1 Folge, 1978)
19. Ike (1979) (mini)
20. The Love Boat (1 Folge, 1982)
21. Falcon Crest (Elliot McKay, 2 Folgen, 1982/1983)
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© by Ingo Löchel
Kommentare
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch. Es geht um Zitat 6. Wieder einmal beweist Cinema, eine Zeitschrift die ich einem wirklich Filminteressierten nicht empfehlen kann, dass nicht genau nachgesehen wurde. Nicht alle Europäer kamen in den ungeküzten Genuss von CURSE OF THE DEMON. Die Deutsche Fassung basiert auf der US-Version, die in den 70'er Jahren von der ARD angekauft wurde. Und leider fehlt darin eine für den Film ungeheuer wichtige Szene etwa in der Mitte des Films, in der der dämonische Karswell die Furcht vor Holden seiner Mutter mitteilt. Dadurch wird er menschlicher und charakterlich komplexer als es der klassischen SchwarzWeiss Zeichnung, die Horrorfilmen gern angedichtet wird, lieb sein kann.