Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Der Film Noir - Die Regisseure: JULES DASSIN - Ein Nachruf

Die Schwarze SerieJULES DASSIN
(1911-2008)
 
Jules Dassin wurde am 18. Dezember 1911 in Middletown, Connecticut, geboren. 1932 heiratete er Beatrice Launer mit der er ein Kind zusammen hatte. Von 1934 bis 1936 reiste er durch Europa und jobbte bald als Schauspieler, bald als Dekorationsmaler. Dabei studierte er auch ein paar Semester Dramaturgie. Nach New York zurückgekehrt, war er zeitweilig Mitglied der jüdischen Theatercompany und nahm an verschiedenen linkspolitischen, avantgardistischen Bühnenexperimenten teil.


Jules DassinSein Bühnendebüt gab er am “Yiddish Proletarian Theater” in New York

Er besuchte Workshops des „Artef Players Collective“, spielte dort den braven Soldaten Schweijk und inszenierte Stücke. Ende der 1930er Jahre war er für kurze Zeit Mitglied der Kommunistischen Partei, aus der er 1939 wieder austrat.

1941 gab Dassin mit dem Film „THE TELL-TALE HEART“ sein Regie – Debüt. Es folgten u. a. „THE AFFAIRS OF MARTHA“ (1942), „YOUNG IDEAS“ (1943), oder „THE CANTERVILLE GHOST“ (Das Gespenst von Canterville, 1944) mit Charles Laughton.

Als 1944 US-amerikanische Soldaten in dem englischen Schloss Canterville ihr Quartier aufschlagen, erwartet die Männer eine faustdicke Überraschung: In dem alten Gemäuer geht ein Gespenst um. Es ist Sir Simon de Canterville, der dort seit 300 Jahren sein Unwesen treibt. So bemüht sich der gelangweilte Geist, die Soldaten mächtig zu erschrecken. Erst als er unter den Amerikanern einen seinen Nachfahren entdeckt, hofft der alte Unhold, endlich von seinem Fluch befreit zu werden...

„Jules Dassin drehte nach einer Erzählung von Oscar Wilde einen wunderbaren Gruselspaß, der - trotz mehrerer Versuche - bis heute unerreicht bleibt. Charles Laughton liefert als umherspukender Schlossherr eine seiner Glanzleistungen. Außerdem sorgt die ironische Betrachtung des Adels für nette Späße.“ (1)

1947 gelang ihm durch den Film “BRUTE FORCE” (Zelle R 17), einem Klassiker der Schwarzen Serie, der Durchbruch als Regisseur.
Es folgten mit „THE NAKED CITY“ (Stadt ohne Maske, 1948), „THIEVES HIGHWAY“ (Gefahr in Frisco, 1949) und “NIGHT AND THE CITY” (Ratte von Soho, 1950) weitere Film der Schwarzen Serie.

Doch Dassins Karriere nahm ein jähes Ende, als ihm sein Kollege Edward Dmytryk 1950 während der McCarthy – Ära vor dem Komitee für unamerikanische Aktivitäten als Kommunist denunziert. Dassin fand danach in Hollywood keine Arbeit mehr.

1952 führte er noch in dem Braodway – Musical – Revue „TWO’S COMPANY“ mit Bette Davis Regie.

Rififi - Das PlakatDanach ging nach Europa, wo er aber auch keine Arbeit fand, bis er aus Geldnot die Regie an dem Film „RIFIFI“ übernahm, der ein sehr großer Erfolg an den Kinokassen wurde.

Vier Gangster planen den Einbruch in ein Juweliergeschäft. Alles ist perfekt geplant und sie räumen groß ab. Doch durch Leichtsinn bekommt eine rivalisierende Bande Wind von dem Coup.. 

„Nachdem Regisseur Jules Dassin 1950 im Zuge der "Hexenjagd" von Senator McCarthy gezwungen wurde, Hollywood zu verlassen, wurde er 1954 gleich mit seinem ersten europäischen Film "Rififi" international bekannt.
Der Einbruchsfilm beruht auf einem Roman von Auguste le Breton und ist ein kleiner Krimi von verblüffender Einfachheit. Höhepunkt ist eine halbstündige Sequenz, in der ohne jeden Dialog der Einbruch detailliert vorgeführt wird. Dassin selbst spielt die Rolle des César.“ (2)

1955 erhielt  er  auf den Filmfestspielen in Cannes den Preis für die „BESTE REGIE“. Auf den Filmfestspielen lernte er auch die Schauspielerin Melina Mercouri kennen, mit der er „DER MANN, DER STERBEN MUSS“ drehte.

1964 konnte er den Erfolg von „RIFIFI“ mit dem Film „TOPKAPI“ noch einem wiederholen.

Eine Bande ausgekochter Meisterdiebe will einen juwelenbesetzten Dolch aus dem berühmten Topkapi-Palast in Istanbul stehlen. Die pfiffigen Ganoven trauen sich durchaus zu, das ausgeklügelte Sicherheitssystem zu überwinden.
Ihre Vorbereitungen sind jedoch für die Katz, als der türkische Geheimdienst ihnen auf die Spur kommt und sie als vermeintliche Terroristen beschatten lässt. Dennoch gibt sich die Bande nicht geschlagen, sondern findet einen Weg, um den Geheimdienst hinters Licht zu führen.

„Eine gelungene Gaunerkomödie mit Starbesetzung von Jules Dassin, in dem der Regisseur seinen eigenen Erfolgsfilm "Rififi" (1955) humorvoll aufs Korn nimmt. Dassin parodiert sich selbst, seine Sujets und Einfälle von früher, vor allem aber - auf besonders gelungene Art - seinen "Rififi"-Einbruch.
Dassins Lebensgefährtin und spätere Ehefrau Melina Mercouri glänzt in der Rolle liebes- und juwelentollen Gangsterkönigin Elizabeth, Peter Ustinov als kauzig-tolpatschiger Schelm.“ (3)

Am 18. Mai heiratete er die Schauspielerin Melina Mercouri mit der er bis zu ihrem Tod, am 6. März 1994, zusammenlebte.

Dassin und seinee Frau Melina MercouriEs folgten u. a. die Filme  „10:30 P.M.“ (Halb elf in einer Sommernacht, 1966), „TIGHT UP“ (Black Power, 1968), „PROMISE AT DAWN“ (Versprechen in der Dämmerung, 1970) oder „THE REHEARSAL“ (1974)

1980 drehte er mit „CIRCLE OF TWO“ (2 Herzen voller Liebe, 1980) seinen letzten Film.

Jules Dassin verstarb am 31. März 2008 in Athen, Griechenland.

(1) Prisma Online
(2) Prisma Online
(3) Prisma Online

 

Jules Dassin

 

 

FILMOGRAHPIE
01. The Tell-Tale Heart (1941)
02. Nazi Agent (1942)
03. The Affairs of Martha (1942)
04. Reunion in France (1942)
05. Young Ideas (1943)
06. The Canterville Ghost/ Das Gespenst von Canterville (1944)
07. Two Smart People (1946)
08. A Letter for Evie (1946)
09. Brute Force/ Zelle R 17  (1947)
10. The Naked City/ Stadt ohne Maske (1948)
11. Thieves' Highway/ Gefahr in Frisco (1949)
12. Night and the City/ Die Ratte von Soho (1950)
13. Du rififi chez les hommes/ Rififi (1955)
14. Celui qui doit mourir/ Der Mann, der sterben muss (1957)
15. La Legge/ Wo der heiße Wind weht (1959)
16. Pote tin Kyriaki/ Sonntags... nie!  (1960)
17. Phaedra/ Phaedra (1962)
18. Topkapi/ Topkapi (1964)
19. 10:30 P.M. Summer/ Halb elf in einer Sommernacht (1966)
20. Hamilchama al hashalom/ Survival 1967 (1968)
21. Up Tight!/ Black Power (1968)
22. Promise at Dawn/ Versprechen in der Dämmerung (1970)
23. The Rehearsal (1974)
24. Kravgi gynaikon/ Traum einer Leidenschaft (1978)
25. Circle of Two/2 Herzen voller Liebe (1980)

 

 

 

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.