Der Film Noir - Die Regisseure: JULES DASSIN - Ein Nachruf

(1911-2008)
Sein Bühnendebüt gab er am Yiddish Proletarian Theater in New York
Er besuchte Workshops des Artef Players Collective, spielte dort den braven Soldaten Schweijk und inszenierte Stücke. Ende der 1930er Jahre war er für kurze Zeit Mitglied der Kommunistischen Partei, aus der er 1939 wieder austrat.
1941 gab Dassin mit dem Film THE TELL-TALE HEART sein Regie Debüt. Es folgten u. a. THE AFFAIRS OF MARTHA (1942), YOUNG IDEAS (1943), oder THE CANTERVILLE GHOST (Das Gespenst von Canterville, 1944) mit Charles Laughton.
Als 1944 US-amerikanische Soldaten in dem englischen Schloss Canterville ihr Quartier aufschlagen, erwartet die Männer eine faustdicke Überraschung: In dem alten Gemäuer geht ein Gespenst um. Es ist Sir Simon de Canterville, der dort seit 300 Jahren sein Unwesen treibt. So bemüht sich der gelangweilte Geist, die Soldaten mächtig zu erschrecken. Erst als er unter den Amerikanern einen seinen Nachfahren entdeckt, hofft der alte Unhold, endlich von seinem Fluch befreit zu werden...
1947 gelang ihm durch den Film BRUTE FORCE (Zelle R 17), einem Klassiker der Schwarzen Serie, der Durchbruch als Regisseur.
Es folgten mit THE NAKED CITY (Stadt ohne Maske, 1948), THIEVES HIGHWAY (Gefahr in Frisco, 1949) und NIGHT AND THE CITY (Ratte von Soho, 1950) weitere Film der Schwarzen Serie.
Doch Dassins Karriere nahm ein jähes Ende, als ihm sein Kollege Edward Dmytryk 1950 während der McCarthy Ära vor dem Komitee für unamerikanische Aktivitäten als Kommunist denunziert. Dassin fand danach in Hollywood keine Arbeit mehr.
1952 führte er noch in dem Braodway Musical Revue TWOS COMPANY mit Bette Davis Regie.
Danach ging nach Europa, wo er aber auch keine Arbeit fand, bis er aus Geldnot die Regie an dem Film RIFIFI übernahm, der ein sehr großer Erfolg an den Kinokassen wurde.
Vier Gangster planen den Einbruch in ein Juweliergeschäft. Alles ist perfekt geplant und sie räumen groß ab. Doch durch Leichtsinn bekommt eine rivalisierende Bande Wind von dem Coup..
1955 erhielt er auf den Filmfestspielen in Cannes den Preis für die BESTE REGIE. Auf den Filmfestspielen lernte er auch die Schauspielerin Melina Mercouri kennen, mit der er DER MANN, DER STERBEN MUSS drehte.
1964 konnte er den Erfolg von RIFIFI mit dem Film TOPKAPI noch einem wiederholen.
Eine Bande ausgekochter Meisterdiebe will einen juwelenbesetzten Dolch aus dem berühmten Topkapi-Palast in Istanbul stehlen. Die pfiffigen Ganoven trauen sich durchaus zu, das ausgeklügelte Sicherheitssystem zu überwinden.
Ihre Vorbereitungen sind jedoch für die Katz, als der türkische Geheimdienst ihnen auf die Spur kommt und sie als vermeintliche Terroristen beschatten lässt. Dennoch gibt sich die Bande nicht geschlagen, sondern findet einen Weg, um den Geheimdienst hinters Licht zu führen.
Am 18. Mai heiratete er die Schauspielerin Melina Mercouri mit der er bis zu ihrem Tod, am 6. März 1994, zusammenlebte.
Es folgten u. a. die Filme 10:30 P.M. (Halb elf in einer Sommernacht, 1966), TIGHT UP (Black Power, 1968), PROMISE AT DAWN (Versprechen in der Dämmerung, 1970) oder THE REHEARSAL (1974)
1980 drehte er mit CIRCLE OF TWO (2 Herzen voller Liebe, 1980) seinen letzten Film.
Jules Dassin verstarb am 31. März 2008 in Athen, Griechenland.
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