Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Die deutschen Edgar Wallace Filme - Die Gruft mit dem Rätselschloß

Die deutschen Edgar wallace Filme1964
Die Gruft mit dem Rätselschloß

Mr. Kent verlor einst durch die Bande des skrupellosen Spielhöllenbesitzers Real Vermögen und Ansehen. Jetzt, nach Kents Tod, will Real Kents Tochter Kathleen aus Reue seine ergaunerten Reichtümer vermachen. Diese verbirgt er in einer für Unwissende nicht zu öffnenden Gruft. Als Kathleen Kent mit dem Juristen Ferry Westlake in London eintrifft, wird sie von Reals ehemaligem Croupier Connor und dessen Bande entführt, da auch sie sich von Real hintergangen fühlen und ebenfalls in den Besitz der Reichtümer kommen wollen. Jimmy Flynn, ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter Reals, möchte Kathleen befreien. Aber Inspector Angel misstraut ihm. (1)


Rudolf ForsterDieser Film wurde auch einige Male verschoben, da man noch an anderen Drehbüchern arbeitete, unter anderem für "Das Verrätertor" und "Der leuchtende Schlüssel". Vor allem aber deswegen, weil man bereits zwei Filme vorziehen musste, wie etwa "Zimmer 13", in dem es um ein Kassengeschäft im Zuge des realen Postraubes ging. Schließlich war es dann aber doch an der Zeit, das Drehbuch "Die Mühle des Grauens" anzugehen - so lautete der ursprüngliche Titel. Später machte man daraus "Die Gruft mit dem Rätselschloß". Franz-Josef Gottlieb hat das Drehbuch von Stemmle stark überarbeitet. Der zugrunde liegende Roman "Der Safe mit dem Rätselschloß" stammt aus dem Jahre 1902 und war nach "Die vier Gerechten" Wallaces zweiter Roman. Da ein Safe mit Rätselschloß im Jahr 1964 jedoch nichts Ungewöhnliches mehr war, ersetzte man Safe durch Gruft. Der ursprüngliche Titel "Die Mühle des Grauens" erschien dem Produzenten zu brutal.

Eine Reihe von Schauspielern, die man bereits verpflichten wollte, sagten aus terminlichen Gründen ab, da sie aufgrund der Verschiebung des Films nicht mehr zur Vefügung standen. Somit erhielt Harald Leipnitz zunächst den Part des Inspectors Angel, der eigentlich für Dietmar Schönherr vorgesehen war. Doch Leipnitz wollte lieber den Jimmy Flynn spielen, was man ihm auch genehmigte. Also wurde Harry Meyen eingesetzt, um den Inspector zu mimen. Leider war diese Besetzung ein Fiasko, denn Meyen konnte mit Leipnitz nicht auf Augenhöhe agieren, was für diese beiden Rollen eigentlich nötig war. Das ist sicher auch zu einem großen Teil Regisseur Gottlieb anzulasten, der der Story damit Würze und Pfiff nahm. Auch andere Rollen waren zuerst anders besetzt gewesen, so z. B die von Judith Dornys. Hier war Heidelinde Weiss vorgesehen. Einzig die Vertragsschauspieler Arent, Kinski und Schürenberg konnten von der ersten Besetzungliste übernommen werden.

Dem Film mangelt es wie erwähnt an Pfiff und Tempo. Obwohl z. T. an Originalschauplätzen fotografiert, fehlt dem Film irgendwie ein wesentliches Element. Das spürt man den ganzen Film über, aber dass es zum Großteil an der Fehlbesetzung durch Harry Meyen liegt, weiß man erst, wenn man sich Hintergrundinfos verschafft hat. Auch an den Kinokassen schlug sich die fade Story nieder. Mit 1,3 Millonen Zuschauern war "Die Gruft" der bis dahin am schlechtesten besuchte Wallace-Film der Rialto.

Ernst F. Fürbringer, der in den ersten Wallace-Filmen den Sir Archibald mimte, bekam hier noch einmal eine Gastrolle, mit der er sich von der Filmreihe verabschiedete.
 
Harald Leipnitz, der ganz entgegen den Zuschauererwartungen am Ende des Films den Heldentod stirbt, darf als Inspector noch zweimal wiederkommen und ist somit - nach Fuchsberger und Drache - der dritte im Bunde der am häufigsten aufgetretenen Inspector-Darsteller.

Nach diesem Misserfolg machte man sich nun daran, einen eher als Erfolgsgaranten einzustufenden Stoff zu verfilmen: "Der Hexer". Dabei überließen die Produzenten nichts mehr dem Zufall.
  • Zuschauer: 1.300.000
  • Laufzeit: 87 Minuten
Stab: Regie: Franz-Josef Gottlieb Drehbuch: Robert A. Stemmle, F.-J. Gottlieb Produktion: Rialto Film, Horst Wendlandt Musik: Peter Thomas Kamera: Richard Angst Schnitt: Jutta Hering
Besetzung: Harald Leipnitz (Jimmy Flynn) Judith Dornys (Kathleen Kent) Rudolf Forster (Real) Werner Peters (Spedding) Ernst F. Fürbringer (Connor) Eddi Arent (Ferry Westlake) Siegfried Schürenberg (Sir John) Klaus Kinski (George) Harry Meyen (Inspector Angel), Vera Tschechova, Harry Wüstenhagen, Artur Binder, Ilse Steppat u. a.
 
(1) Text aus der Wikipedia

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.