Die deutschen Edgar Wallace Filme - Die Gruft mit dem Rätselschloß

Die Gruft mit dem Rätselschloß
Mr. Kent verlor einst durch die Bande des skrupellosen Spielhöllenbesitzers Real Vermögen und Ansehen. Jetzt, nach Kents Tod, will Real Kents Tochter Kathleen aus Reue seine ergaunerten Reichtümer vermachen. Diese verbirgt er in einer für Unwissende nicht zu öffnenden Gruft. Als Kathleen Kent mit dem Juristen Ferry Westlake in London eintrifft, wird sie von Reals ehemaligem Croupier Connor und dessen Bande entführt, da auch sie sich von Real hintergangen fühlen und ebenfalls in den Besitz der Reichtümer kommen wollen. Jimmy Flynn, ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter Reals, möchte Kathleen befreien. Aber Inspector Angel misstraut ihm. (1)
Dieser Film wurde auch einige Male verschoben, da man noch an anderen Drehbüchern arbeitete, unter anderem für "Das Verrätertor" und "Der leuchtende Schlüssel". Vor allem aber deswegen, weil man bereits zwei Filme vorziehen musste, wie etwa "Zimmer 13", in dem es um ein Kassengeschäft im Zuge des realen Postraubes ging. Schließlich war es dann aber doch an der Zeit, das Drehbuch "Die Mühle des Grauens" anzugehen - so lautete der ursprüngliche Titel. Später machte man daraus "Die Gruft mit dem Rätselschloß". Franz-Josef Gottlieb hat das Drehbuch von Stemmle stark überarbeitet. Der zugrunde liegende Roman "Der Safe mit dem Rätselschloß" stammt aus dem Jahre 1902 und war nach "Die vier Gerechten" Wallaces zweiter Roman. Da ein Safe mit Rätselschloß im Jahr 1964 jedoch nichts Ungewöhnliches mehr war, ersetzte man Safe durch Gruft. Der ursprüngliche Titel "Die Mühle des Grauens" erschien dem Produzenten zu brutal.
Dem Film mangelt es wie erwähnt an Pfiff und Tempo. Obwohl z. T. an Originalschauplätzen fotografiert, fehlt dem Film irgendwie ein wesentliches Element. Das spürt man den ganzen Film über, aber dass es zum Großteil an der Fehlbesetzung durch Harry Meyen liegt, weiß man erst, wenn man sich Hintergrundinfos verschafft hat. Auch an den Kinokassen schlug sich die fade Story nieder. Mit 1,3 Millonen Zuschauern war "Die Gruft" der bis dahin am schlechtesten besuchte Wallace-Film der Rialto.
Ernst F. Fürbringer, der in den ersten Wallace-Filmen den Sir Archibald mimte, bekam hier noch einmal eine Gastrolle, mit der er sich von der Filmreihe verabschiedete.
Nach diesem Misserfolg machte man sich nun daran, einen eher als Erfolgsgaranten einzustufenden Stoff zu verfilmen: "Der Hexer". Dabei überließen die Produzenten nichts mehr dem Zufall.