Der Butler ließ die Schurken zittern ...

Anmerkungen über einen Verbrecher jagenden Diener

Dass es diesen Butler überhaupt gab, verdanken wir Günter Dönges, der in den 50er-Jahren unter den verschiedensten Pseudonymen die ersten Abenteuer über den Gangster jagenden Butler zunächt für Hallberg und Bastei (inkl. Leihbuchnachdrucken) verfasste. Dönges selbst verstarb im August 2001 mit 77 Jahren in Morsbach. Neben seiner schriftstellerischen Leidenschaft war Dönges auch noch Journalist und Politiker. Selbst das Fernsehen kennt Günter Dönges in jenen frühen Jahren. So gehörte die TV-Fernsehserie " " (52 Folgen von je 25 Minuten/NDR) aus den Jahren 1966 bis 1970 als ein Beispiel zu Dönges Schaffenskunst.
Im Romanbereich ist die Liste von Dönges Pseudonymen wie die so vieler seiner Kollegen - schon wie ein kleiner Roman:
Sollte ich da noch einen vergessen haben, dann sehe man es mir nach. Für Ergänzungen sind wir dankbar.

Zu erwähnen wäre auch noch in der Sparte Verlage, dass die Quint-Bücher die Restbestände von Pabel-Krimis (darunter auch Butler Parker) als eigene Sammelbände und der Kelter-Verlag mit Butler Parker-Sammelbänden (je 3 Romane mit anderen Titelbildern als Außenumschlag, da wohl nur die Rechte an den Texten bei Pabel/Moewig erworben wurden) Josuah Parker auf dem Markt hielten.
Doch nicht nur Günter Dönges schrieb Butler Parker-Romane. Weitere Nebenautoren wie S und (der mit bei der Serie identisch ist) gaben mit rund 208 Romanen Butler Parker sein unverwechselbares Gesicht. Und ja, Butler Parker war immer etwas anders als andere Krimihelden!
Wie man als Butler zum Schurkenschreck wird
Josuah Parker, ein englischer und hochherrschaftlicher Butler, dessen Spitzbübigkeit mich immer etwas an Heinz Rühmann als Pater Brown erinnert, entwickelt seine amateurdetektivischen Meisterleistungen zu Anfang bei seinem Brötchengeber Mike Rander. Da tauchen dann nicht selten recht attraktive Mädchen ebenso auf wie gewissenlose Bösewichte, denen Parker auch schon mal die Grenzen mit Judotricks oder dem Werfen von Kieselsteinen aufzeigt. Hin und wieder darf es für Parker aber auch mal eine Handfeuerwaffe sein, wenn er nicht gerade Knallfrösche zur Wunderwaffe umfunktioniert.
Butler Parker ist eine Roman-Serie, die es meisterhaft verstand, den Leser einerseits in Hochspannung zu versetzen, ihm oder ihr aber auch manchen herzhaften Lacher zu entreißen wusste. Es ist eben kein Durchschnittskrimi mit dem harten Einheitshelden und den dahinschmelzenden weiblichen Akteuren. Und auch das Waffenarsenal eines Butler Parker war sehr ansprechend.
Sei es der Regenschirm, der eigentlich ein Preßluft-Präzisions-Blasrohr ist und dessen Griff mit Blei gefüttert manche Beule hervorruft. Oder seine Melone, die mit Stahlblech gefüttert nicht nur Schläge abfängt, sondern auch als Wurfgeschoß ("Goldfinger" und John Steed lassen grüßen) dient. Und auch verschiedene Patentkugelschreiber haben es in sich (bitte um Himmels Willen nicht Johnny English/Rowan Atkinson in die Hände geben), wie auch eine Hochleistungszwille (kennt jeder Junge aus der Schulzeit). Aber auch Parkers schwarze Torpedos" (Zigarren) sind unschlagbar, jagt doch schon deren Geruch den Gegner in die Flucht (wo mir seltsamerweise Iwan Kunaritschews/X-RAY-7s Selbstgedrehte einfallen). Und selbst Parkers altertümliches, ehemaliges Londoner Taxi enthält jede Menge Spielereien, auf die "Q" (James Bond) zu Recht neidisch sein dürfte.
Im alten England steht Parker übrigens mittlerweile in den Diensten von Lady Agatha Simpson (und nein, Homer ist nicht mit ihr verwandt), eine recht rüstige wie auch stattliche ältere Dame, die genüsslich in jedes Fettnäpfchen tritt, aber auch beherzt ihren kleinen Handbeutel mit dem Hufeisen eines Brauereipferdes schwingt, um böse Buben geschwind in ein künstliches Koma zu versetzen. Man mag mich jetzt für verrückt halten, aber ich stellte mir schon damals in dieser Rolle immer Margaret Rutherford (Miss Marple) vor, nur eben im Mundwerk und im Zulangen etwas beherzter!
Doch nicht nur Günter Dönges schrieb Butler Parker-Romane. Weitere Nebenautoren wie S und (der mit bei der Serie identisch ist) gaben mit rund 208 Romanen Butler Parker sein unverwechselbares Gesicht. Und ja, Butler Parker war immer etwas anders als andere Krimihelden!

Josuah Parker, ein englischer und hochherrschaftlicher Butler, dessen Spitzbübigkeit mich immer etwas an Heinz Rühmann als Pater Brown erinnert, entwickelt seine amateurdetektivischen Meisterleistungen zu Anfang bei seinem Brötchengeber Mike Rander. Da tauchen dann nicht selten recht attraktive Mädchen ebenso auf wie gewissenlose Bösewichte, denen Parker auch schon mal die Grenzen mit Judotricks oder dem Werfen von Kieselsteinen aufzeigt. Hin und wieder darf es für Parker aber auch mal eine Handfeuerwaffe sein, wenn er nicht gerade Knallfrösche zur Wunderwaffe umfunktioniert.
Butler Parker ist eine Roman-Serie, die es meisterhaft verstand, den Leser einerseits in Hochspannung zu versetzen, ihm oder ihr aber auch manchen herzhaften Lacher zu entreißen wusste. Es ist eben kein Durchschnittskrimi mit dem harten Einheitshelden und den dahinschmelzenden weiblichen Akteuren. Und auch das Waffenarsenal eines Butler Parker war sehr ansprechend.

Im alten England steht Parker übrigens mittlerweile in den Diensten von Lady Agatha Simpson (und nein, Homer ist nicht mit ihr verwandt), eine recht rüstige wie auch stattliche ältere Dame, die genüsslich in jedes Fettnäpfchen tritt, aber auch beherzt ihren kleinen Handbeutel mit dem Hufeisen eines Brauereipferdes schwingt, um böse Buben geschwind in ein künstliches Koma zu versetzen. Man mag mich jetzt für verrückt halten, aber ich stellte mir schon damals in dieser Rolle immer Margaret Rutherford (Miss Marple) vor, nur eben im Mundwerk und im Zulangen etwas beherzter!
Abgerundet wird das Team durch Parkers ehemaligen Chef Mike Rander, der nunmehr Anwalt und Vermögensverwalter von Lady Simpson ist, aber nach wie vor zünftig zulangen kann. Den schnuckeligen weiblichen Part hat indess Kathy Porter inne, als hübsche Sekretärin und Gesellschafterin von Lady Simpson mit fernöstlicher Verteidigungslogik (Beulen inbegriffen). Dabei stand es nie außer Zweifel, dass Lady Simpson als gewichtiger Amor versuchte, Mike Rander und Kathy Porter zu verkuppeln.
Auch die Schurken waren ein einfallsreiches Völkchen. Da tauchten sie doch schon mal in der Rolle als vermeintliche Außerirdische, Teufelsanbeter, Vampire oder gar mit Hilfe von Robotern (ein Augenzwinkern in Richtung "Schirm, Charme und Melone") auf. Parkers Einfallsreichtum und Lady Simpsons Mundwerk konnten sie trotzdem nie das Wasser reichen.
Ernest Borgnine als Butler Parker?
Mal ehrlich, zugetraut hätte ich Ernest Borgnine die Rolle des Butler Parker in einem Film schon, aber ich bezweifele hier mal, dass er die Romane überhaupt gekannt hatte. Dafür zierte Ernest Borgnines Kopf als Logo die früheren Titelseiten der damaligen Parker-Krimis im Zauberkreis-Verlag. Das Bild von Borgnine entstammt übrigens dem Film "Zahl oder stirb!"
Auch die Titelbilder selbst entstammten noch Fotos von diversen Kriminalfilmen (einschließlich Edgar Wallace-Filmen) die mit dem Roman selbst nichts zu tun hatten. Erst mit den Titelbildern, gezeichnet von R. S. Lonati, der unter anderem auch den Dan Shocker-Romanen ihr Gesicht gab, wurden die Butler Parker-Romane zu wahren Schmuckstücken. So konnte man in Lonatis Bildern nicht nur auf die Handlung des Romans schließen, sondern auch den Humor erkennen, der sich beim Lesen Seite für Seite offenbarte! Das Logo mit Borgnine war mittlerweile ersetzt worden durch Parkers Schirm und Melone.
Auch die Schurken waren ein einfallsreiches Völkchen. Da tauchten sie doch schon mal in der Rolle als vermeintliche Außerirdische, Teufelsanbeter, Vampire oder gar mit Hilfe von Robotern (ein Augenzwinkern in Richtung "Schirm, Charme und Melone") auf. Parkers Einfallsreichtum und Lady Simpsons Mundwerk konnten sie trotzdem nie das Wasser reichen.

Mal ehrlich, zugetraut hätte ich Ernest Borgnine die Rolle des Butler Parker in einem Film schon, aber ich bezweifele hier mal, dass er die Romane überhaupt gekannt hatte. Dafür zierte Ernest Borgnines Kopf als Logo die früheren Titelseiten der damaligen Parker-Krimis im Zauberkreis-Verlag. Das Bild von Borgnine entstammt übrigens dem Film "Zahl oder stirb!"
Auch die Titelbilder selbst entstammten noch Fotos von diversen Kriminalfilmen (einschließlich Edgar Wallace-Filmen) die mit dem Roman selbst nichts zu tun hatten. Erst mit den Titelbildern, gezeichnet von R. S. Lonati, der unter anderem auch den Dan Shocker-Romanen ihr Gesicht gab, wurden die Butler Parker-Romane zu wahren Schmuckstücken. So konnte man in Lonatis Bildern nicht nur auf die Handlung des Romans schließen, sondern auch den Humor erkennen, der sich beim Lesen Seite für Seite offenbarte! Das Logo mit Borgnine war mittlerweile ersetzt worden durch Parkers Schirm und Melone.
Einen Verdacht jedoch habe ich bei R. S. Lonati, nämlich den, dass in seinem Keller eine "Eiserne Jungfrau" gestanden haben muss, da er diese stets als Vorlage nahm. Findet sie sich doch sowohl auf einem Titelbild von Butler Parker, als auch auf einem von Larry Brent!
Aber was soll es, jeder hat so seine kleinen Hobbys!
Und Parker schaffte es doch zum Film ...
... naja, zumindest auf die Mattscheibe. Als Produktion der "Werbung im Südwestfunk GmbH" ging Butler Parker mit 26 Folgen zu je 24 Minuten ins Rennen. Auch hierzu schrieb natürlich Günter Dönges die Bücher. Die Erstausstrahlung erfolgte im ARD-Regionalprogramm des SWF/SDR immer dienstags (andere Sender übernahmen, der NDR zeigte die Serie freitags als Ersatzprogramm für Graf Yoster). Produziert wurde die Serie übrigens im Jahr 1972 in drei Staffeln zu je 1 mal 8 Folgen, 1 mal 5 Folgen und 1 mal 13 Folgen. Ausgestrahlt wurde die Serie zwar ohne Unterbrechungen zwischen den Staffeln, aber leider nicht in der Reihenfolge der Produktionsfolgen, weshalb es zu einigen Ungereimtheiten in der Handlung kam. Hier nun einige Daten zur Serie, die es auch auf DVD geschafft hat:

Muss alles einen Grund haben
Zumindest dürften sich einige hier fragen, warum macht sich dieser Wolfram da gerade jetzt die Mühe, uns diese Krimi-Serie ans Herz zu legen, wo es sie doch nicht mehr gibt. Nun, einerseits kann man noch an die Romane von Butler Parker kommen, man muss eben nur suchen (und wenn es bei ebay ist).
Andererseits, wer den Zauberspiegel aufmerksam liest, dem dürften nicht die Interviews unseres Chefs mit Jörg Kaegelmann entgangen sein, dessen BLITZ-Verlag nun auch das Programm um die Sparte Krimi erweitert hat.
Neben "Schwarze Fledermaus" wird auch "Der Butler" in gebundener Buchform dort seinen Einzug feiern dürfen, was erst einmal nur mich freut (jedenfalls als ich es gelesen hatte). Ich kann mir aber auch recht gut vorstellen, dass der eine oder andere seine Freude wieder oder vielleicht erst mit dem ersten Band (ist ja altersbedingt) an dieser Serie entdeckt.
Hervorzuheben ist hier, dass es sich diesmal nicht um Abenteuer in England, sondern in Deutschland selbst handelt, in denen "Der Butler" (neuer Titel beim BLITZ-Verlag) und seine schrullige Chefin so manches Abenteuer zu bestehen haben. Man darf also gespannt sein auf das, was uns da erwartet.
Ob Josuah dann noch Josuah heißt, kann ich hier leider nicht sagen, denn soviel hat uns Jörg Kaegelmann noch nicht verraten (und wer läßt sich schon gerne in die Karten schauen). Alleine aber schon die Ankündigung (Veröffentlichung des ersten Bandes 2010) ist es wert, hier und jetzt einige kleine Einblicke in die frühere Butler Parker-Serie zu gestatten.
Zumindest hatte ich in meiner Jugend sehr viele schöne Stunden mit den Krimis um Butler Parker und Co., und wie bereits eingangs gesagt: Ein Fan von Kriminalromanen war ich eigentlich nie, doch die Butler Parker-Romane hoben sich durch ihren Charme und ihren Humor geradezu wohltuend von den beinharten Verbrechensbekämpfern ab!

Aber was soll es, jeder hat so seine kleinen Hobbys!
Und Parker schaffte es doch zum Film ...
... naja, zumindest auf die Mattscheibe. Als Produktion der "Werbung im Südwestfunk GmbH" ging Butler Parker mit 26 Folgen zu je 24 Minuten ins Rennen. Auch hierzu schrieb natürlich Günter Dönges die Bücher. Die Erstausstrahlung erfolgte im ARD-Regionalprogramm des SWF/SDR immer dienstags (andere Sender übernahmen, der NDR zeigte die Serie freitags als Ersatzprogramm für Graf Yoster). Produziert wurde die Serie übrigens im Jahr 1972 in drei Staffeln zu je 1 mal 8 Folgen, 1 mal 5 Folgen und 1 mal 13 Folgen. Ausgestrahlt wurde die Serie zwar ohne Unterbrechungen zwischen den Staffeln, aber leider nicht in der Reihenfolge der Produktionsfolgen, weshalb es zu einigen Ungereimtheiten in der Handlung kam. Hier nun einige Daten zur Serie, die es auch auf DVD geschafft hat:


Zumindest dürften sich einige hier fragen, warum macht sich dieser Wolfram da gerade jetzt die Mühe, uns diese Krimi-Serie ans Herz zu legen, wo es sie doch nicht mehr gibt. Nun, einerseits kann man noch an die Romane von Butler Parker kommen, man muss eben nur suchen (und wenn es bei ebay ist).
Andererseits, wer den Zauberspiegel aufmerksam liest, dem dürften nicht die Interviews unseres Chefs mit Jörg Kaegelmann entgangen sein, dessen BLITZ-Verlag nun auch das Programm um die Sparte Krimi erweitert hat.
Neben "Schwarze Fledermaus" wird auch "Der Butler" in gebundener Buchform dort seinen Einzug feiern dürfen, was erst einmal nur mich freut (jedenfalls als ich es gelesen hatte). Ich kann mir aber auch recht gut vorstellen, dass der eine oder andere seine Freude wieder oder vielleicht erst mit dem ersten Band (ist ja altersbedingt) an dieser Serie entdeckt.
Hervorzuheben ist hier, dass es sich diesmal nicht um Abenteuer in England, sondern in Deutschland selbst handelt, in denen "Der Butler" (neuer Titel beim BLITZ-Verlag) und seine schrullige Chefin so manches Abenteuer zu bestehen haben. Man darf also gespannt sein auf das, was uns da erwartet.
Ob Josuah dann noch Josuah heißt, kann ich hier leider nicht sagen, denn soviel hat uns Jörg Kaegelmann noch nicht verraten (und wer läßt sich schon gerne in die Karten schauen). Alleine aber schon die Ankündigung (Veröffentlichung des ersten Bandes 2010) ist es wert, hier und jetzt einige kleine Einblicke in die frühere Butler Parker-Serie zu gestatten.
Zumindest hatte ich in meiner Jugend sehr viele schöne Stunden mit den Krimis um Butler Parker und Co., und wie bereits eingangs gesagt: Ein Fan von Kriminalromanen war ich eigentlich nie, doch die Butler Parker-Romane hoben sich durch ihren Charme und ihren Humor geradezu wohltuend von den beinharten Verbrechensbekämpfern ab!
Kommentare
Das ich damals begeistert Butler Parker-Romane gelesen habe, verdanke ich erstmal R. S. Lonati, dessen Titelbilder mich absolut neugierig gemacht hatten
Die Titel klangen witzig und Lonati hat, wie man ja oben auch sieht, den Heften manchmal sogar einen Grusellook verpasst.
Schöner Artikel. Vielleicht esteigere ich mir jetzt mal mein erstes Butler Parker - Heft.
Beim Dämonenkiller hat Dönges mich allerdings eher nicht überzeugen können.
Aber das hat da eigentlich keiner der Gastautoren
Mach das mal! Wie gesagt, Krimis waren auch nie mein Fall, aber bei den BP-Romanen habe ich mich immer köstlich unterhalten gefühlt
Harantor sagt: oder hier: www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=view&id=7073&Itemid=382#1