50 Jahre James Bond: Die Bond-Romane: EISBRECHER
Eisbrecher
(Icebreaker)
von John Gardner
Kann Bond darauf vertrauen, dass SCHMERSCH der Versuchung widersteht, sich an ihm zu rächen? Ist der lebhafte Amerikaner oder die sinnliche Israelin als Doppelagent tätig?
Nach den Romanen LICENSE RENEWED und FOR SPECIAL SERVICES folgte 1983 mit ICEBREAKER der dritte Bond-Roman aus der Feder des britischen Autors John Gardner.
1986 erschien der Bond-Roman unter dem Titel OPERATION EISBRECHER als Taschenbuch im Heyne Verlag.
Am 16. März 2015 erschien ICEBREAKER unter dem Titel EISBRECHER in einer Neuübersetzung im Verlag Cross Cult.
Das Spannende an EISBRECHER ist nicht unbedingt die Handlung des Buches, der im Grunde die klassischen und typischen Zutaten eines Bond-Romans bietet, sondern EISBRECHER nimmt seine Spannung und Abwechslung aus Bonds undurchsichtigen Kollegen, mit denen 007 diesmal zusammenarbeiten muss.
Dieses Agenten-Vierer-Team besteht neben 007 aus Brad Tirpitz vom CIA, Nikolai Mosolov vom KGB und Rivke Ingber vom Mossad.
Schon allein diese Zusammenstellung sorgt für Misstrauen innerhalb des Teams, zumal mit dem russischen Agenten ein ehemaliger Feind im Team mitmischt.
Doch das eigentliche Problem mit dem Bond konfrontiert wird, ist, dass 007 keinen seiner drei Teamkollegen wirklich trauen kann.
Denn nie ist eindeutig klar, weder für James Bond noch den Leser, auf welcher Seite Tirpitz, Mosolov oder Ingber überhaupt stehen. Denn die Agenten wechseln bisweilen ihre Identitäten wie andere ihre Schuhe.
Dieses Verwirrspiel der wechselnden Seiten ist der eigentliche durchgehende Spannungsbogen des Romans, in dem der Leser genau wie James Bond darüber rätselt, wer denn nun von den Teammitgliedern wirklich vertrauenswürdig ist.
Und als einer von Bonds Team-Mitgliedern anscheinend ermordet wird, traut danach keiner dem anderen mehr.
Und wenn der Freund plötzlich zum Feind wird und dieser Feind dann wieder zum Freund, ist das Verwirrspiel nahezu perfekt. Das aber nicht unbedingt in negativer Hinsicht.
Nach SPECTRE haben wir es im dritten Buch von John Gardner mit einer Nazi-Organisation mit Namen NSAA, die Nationalistische Aktionsarmee, zu tun, die von dem Finnen Aarne Tudeer geführt wird. Diese tritt erst im letzten Drittes des Romans in Erscheinung, wird aber ziemlich klischeehaft dargestellt, was das einzige Manko von EISBRECHER ist.
James Bond 18: Eisbrecher
© by Ingo Löchel