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Als der dunkle Ritter noch nicht so düster war - Batman 66

Batmann 66Als der dunkle Ritter noch nicht so düster war
Batman 66
(Teil 1)

Es gab wahrlich Zeiten, in denen Batman noch keine Held war, dessen psychopathischen Züge denen seiner Gegner immer ähnlicher wurden. Es waren die Zeiten abgeschlossener Abenteuer in einem Heft, in dem selbst die Gegenspieler des maskierten Rächers noch farbenfroher waren und Utensilien wie der Bat-Gürtel oder das Bat-Mobil noch einen inhaltlichen Zweck erfüllten.


Das BatmobilDaraus entstand dann auch die 120 Folgen umfassende Fernsehserie BATMAN, die zwischen Januar 1966 bis März 1968 die US-Fernsehlandschaft beglückte. Auf die Serie folgte dann noch ein Filmspektakel der längeren Fassung unter dem Titel BATMAN HÄLT DIE WELT IN ATEM. Sowohl in der Serie als auch im Film waren Adam West als Batman und Burt Ward als der Wunderknabe Robin schon Garanten dafür, dass der dunkle Rächer nicht ohne Humor zuschlug und die Abenteuer nie ohne eine gehörige Spur Selbstironie daher kamen. Das ganze war schrill, manchmal für den deutschen Geschmack etwas überzogen aber eben auch nie langweilig. Und es war eben die Zeit, in der Comics noch wirklich Spaß machten. Eine Zeit also, die man bei DC-Comics wieder aus der Mottenkiste hervor gezaubert hat in der Comicreihe BATMAN 66.

Orientiert an eben dieser kultigen Fernsehserie um Batman mit Adam West, hat sich der Autor Jeff Parker mit einigen durchweg guten Zeichnern daran gemacht, diese TV-Show mit einer gehörigen Portion  Humor und neuen Abenteuern um das dynamische Duo Batman und Robin im Comicformat zu verewigen. Selbiges kann man nun als Comic-Fan auf auch in Deutsch übersetzt genießen, denn zur Zeit hat Panini-Comics zwei Bände mit eben diesen Storys für den deutschen Markt veröffentlicht. Aber was erwartet denn nun den Comic-Fan in diesen Bänden?

SzeneBeginnen wir doch erst einmal mit dem ersten Band und den darin enthaltenen Storys:

  • Riddlers List
    Was wären die alten Batman-Zeiten ohne den Rätsel-Schurken Riddler, der einfach kein Verbrechen begehen kann, ohne seinem Erzgegner Hinweise in Form schrulliger Rätsel zu offenbaren. Unerwartete Hilfe wird Batman und Robin dabei seitens Catwoman zuteil.

  • Kaiser Pinguin
    Auch der Pinguin samt seiner Bande und seiner hübschen Gehilfin Penny führen übles im Schilde und haben sich dafür gleich einen ganzen Eisberg von der UN als eigene Nation bestätigen lassen. Und dieser besagte Eisberg treibt nun mitten im Hafenbecken von Gotham. Doch wenn Batman glaubt, er könnte dem Pinguin mal eben so auf die Schnelle das Handwerk legen, dann hat er die Rechnung ohne Mister Freeze gemacht.

  • Chandells Chansons
    Chandell ist nicht nur ein guter Pianist, sondern leider auch ein Knastbruder, dem man gerade eine zweite Chance in einem eleganten Nachtclub zu geben gedenkt, in dem auch Bruce Wayne samt hübscher Begleitung auftaucht. Als dann aber auch noch die süße Sirene sich als Sängerin mit ihrer mystischen Stimme hinzugesellt, schwant Bruce Wayne böses.

  • Der Joker sieht Rot
    Ein neuer Superschurke taucht in Gotham City auf. Und dieser Bube mit dem sinnigen Namen Red Hood verlangt von den Bürgern Gothams die Auslieferung des Jokers, wenn ihnen ihr Leben und ihr Hab und Gut am Herzen liegen. Zeit also für Batman und Robin, den irren Joker aus dem Arkham Institut zu holen, um Red Hood eine Falle zu stellen. Die Frage ist nur, wer stellt hier wem eine Falle?

  • Eggheads Elend
    Schurke in Gotham zu sein ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Besonders dann nicht, wenn einem nichts anderes einfällt, als sich einen Namen aufgrund seiner eigenen Kopfform zu geben. Und wenn sich Egghead dann auch noch mit dem dynamischen Duo anlegt, dann stellt sich irgendwann die berechtigte Frage, ab wann unsere Helden aus einem Eierkopf ein Spiegelei machen.

  • Seite 73Hatters Coup in England
    Eigentlich wollen Bruce und Dick endlich mal zum angeln gehen, als sie Alfred bei seiner Radio-Entspannung stören, wo gerade seltsame Diebstähle in England gemeldet werden. Bruce/Batman tippt direkt auf das Werk des üblen Mad Hatter und beschließt sogleich mit Alfred und Robin in London nach dem rechten zu sehen. Dazu muss natürlich auch ein echt britisches Bat-Mobil her.

  • Ein Schlag für Clock King
    Zwar hat man in London den Hutsüchtigen Schurken Mad Hatter dingfest machen können, doch irgendetwas lässt Batman keine Ruhe. So ganz konnte Mad Hatter seine Schurkerei nicht alleine und ohne Hilfe durchgezogen haben. Als Batman und Robin auf den eher Uhrensüchtigen Clock King im Big Ben treffen, der es auch noch auf die Kronjuwelen abgesehen hat, bestätigt sich sein Verdacht. Familienbande sind eben auch unter Schurken manchmal recht eng.   

  • Sandman sagt gute Nacht
    Gegen das Sandmännchen unserer Breitengrade ist der Sandman aus Gotham City ein wirklich übler Geselle, denn der verballert seinen Schlafsand gleich tonnenweise unter das Volk und erwischt auch Batman, der somit gleich schlummernd in dessen Gewalt gerät. Und nichts würde der Sandman lieber wissen als wo sich der Eingang zur Bathöhle befindet. Also beginnt er sich massiv in den schlummernden Geist von Batman einzugraben um dieses Geheimnis zu lüften.

  • Jagd auf den Tigertopas
    Batman und Robin befinden sich gerade in Japan und so müssen Commissioner Gordon und der Rest der Polizei in Gotham wohl Sonderschichten einlegen um die bösen Buben in Schach zu halten. Das scheint für Catwoman ein geeigneter Zeitpunkt zu sein, sich den Tigertopas unter die Krallen zu reißen. Doch sie hat nicht damit gerechnet das Batgirl alias Barbara Gorden gerade das dynamische Duo vertritt.

Natürlich sind die einzelnen Abenteuer in sich recht einfach gestrickt, so wie man es aus der guten alten Zeit der Comics eben als Jugendlicher gewohnt war. Trotzdem machen diese Geschichten Spaß und man fühlt sich anhand der Zeichnungen auch irgendwie direkt in die Zeit eben der alten Batman-Fernsehserie versetzt. Batman bleibt hier ein Detektiv mit ironisch-kultigem Spürsinn und mutiert nicht zum psychopathischen Mitternachtsrächer. Die Zeichnungen sind durchweg sehr gefällig und halten durchgängig den Stil der legendären TV-Serie aufrecht. Hinzu kommen eben ein Füllhorn von flotten Sprüchen wie auch sehr viele Details, die die TV-Serie so kultig gemacht hatten. Das Ganze wird dann im Band abgerundet mit einer Galerie der Variant-Cover zur Comic-Serie BATMAN 66.

Batman 66Für Comic-Freunde des dunklen Ritters und seines Wunderknaben, die es aber auch einmal etwas humoriger mögen, ist dieser Ausflug in ein Gotham City der Swinging Sixties mit Sicherheit eine kultige Bereicherung. Aus diesem Grund werden wir demnächst auch einen weiteren Blick in diese Reihe riskieren, wenn wir einen weiteren Blick in Band 2 werfen werden.


Batman 66
DC-Comics Band 1
Autor: Jeff Parker
Zeichner: Jonathan Case, Ty Templeton, Joe Quinones, Sandy Jarrell, Ruben Procopio, Colleen Coover
Erscheinungsdatum: 21.10.2014

Preis: 17,99 Euro/Softcover und 29,00 Euro limitiertes HC
Seitenanzahl: 180
Panini Comics

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