50 Jahre James Bond: DIE BOND-ROMANE - DIAMANTENFIEBER
Die Romane
Diamantenfieber
In den USA angekommen, muss 007 feststellen, dass er es mit einer gefährlichen Band mit Namen THE SPANGLED MOB zu tun hat, die von den beiden Zwillingsbrüdern Jack und Seraffimo Spang geführt wird, die ihre Finger u. a. auch im Glücksspiel sowie im Rauschgifthandel haben.
Seine weiteren Recherchen führen Bond zur Pferderennbahn nach Saratoga, wo er Unterstützung von seinem Freund Felix Leiter erhält, der während ihrer gemeinsamen Abenteuer in LEBEN UND STERBEN LASSEN einen halben Arm und ein halbes Bein verlor. Leiter ist wegen seiner schweren Verletzungen nicht mehr für die CIA tätig, sondern arbeitet als Privatdetektiv für die Pinkerton-Agentur und ermittelt in einem Wettbetrugsfall. In Saratoga hat Bond auch seine erste Begegnung mit Spangs homosexuellen Killerduo Wint und Kidd.
Die weiteren Spuren führen Bond nach Las Vegas ins Tiara Hotel, das Seraffimo Spang gehört und das als Hauptquartier für dessen Schmugglerbande genutzt wird. Spang gehört auch eine Geisterstadt namens Spectreville. Im Hotel begegnet er Tiffany Case, die 007, nachdem er von Spang gefangen genommen und gefoltert wurde - bei der Flucht aus Spectreville hilft. Es kommt schließlich zum Zweikampf zwischen Seraffimo Spang, der dabei getötet wird.
Danach nehmen Bond und Tiffany Case die Queen Elizabeth um mit dem Schiff von New York nach London zurück zu kehren. Doch an Bord kommt es zur Konfrontation mit dem Killer-Duo Wint und Kidd, die 007 beide töten kann. In London angekommen verfolgt James Bond die Spur der Diamanentenschmuggler-Bande bis nach Freetown in Sierra Leone, wo er Jack Sprang ausschalten kann, indem er den Bandenchef mitsamt seinem Helikopter vom Himmel holt.
Am 26. März 1956 erschien mit DIAMANTENFIEBER (Originaltitel: DIAMONDS ARE FOREVER) der vierte James Bond-Roman aus der Feder von IAN FLEMING, der auch die Rückkehr von FELIX LEITER markiert, der nach seinen Haiverletzungen nun mit Prothesen als Privatdetektiv für Pinkerton arbeitet.
Nachdem Ian Fleming in MOONRAKER ein bisschen arg geschwächelt hat, kehrt der Autor in DIAMANTENFIEBER wieder zu seiner alten Form zurück. Mit der Geschichte um eine international agierende Diamantenschmuggler-Bande kann Fleming zudem genug Spannung erzeugen und aufbauen, so dass der Leser bis zur letzten Seite am Ball bleibt. Hinzu kommen so interessante Gestalten wie Jack und Seraffimo Spang oder das Killer-Duo Wint und Kidd, die der Handlung auch die nötige Würze geben.
Der gleichnamige Bond-Film mit Sean Connery baut nur in groben Zügen auf den Roman von Ian Fleming auf. Hier wird das Schmuggeln von Diamanten nur dazu verwendet, um James Bond schließlich auf die Spur von Blofeld zu bringen, der im Roman überhaupt nicht vorkommt. Dafür wurde das homosexuelle Killer-Duo Wint und Kidd übernommen, das im Bond-Film für einige interessante Momente sorgt.
Wenn man den Roman DIAMANTENFIEBER mit dem gleichnamigen Film vergleicht, so hat der Roman von Ian Fleming die Nase vorn, weil er nicht nur logischer aufgebaut, sondern auch viel spannender als die Bondverfilmung ist. Hätte man sich für den Bond-Film mit Sean Connery mehr nach dem Roman gerichtet, der trotz (oder gerade wegen) der Diamantenschmuggler-Geschichte eine Menge hergibt, und den ganzen Quatsch mit Blofeld weggelassen, wäre aus DIAMANTENFIEBER, der mitunter (auch aufgrund der fürchterlichen deutschen Synchronisation) ziemlich lächerlich wirkt, ein wirklich guter Bond-Film geworden.
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© by Ingo Löchel