Sherlock Holmes - Filme - Serien - Darsteller: SHERLOCK - DER BLINDE BANKER

... oder: DER BLINDE BANKER
Holmes Neugierde wird weiter geschürt, als danach ein Journalist unter ähnlich mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Ungeachtet des Widerstands des zuständigen Inspector Dimmock (Paul Chequer) beginnen Holmes und Dr. Watson auf eigene Faust zu ermitteln.
Bei ihren Recherchen stoßen sie auf die Museumsangestellte Soo Lin Yao (Gemma Chan), die ebenfalls in Gefahr schwebt
.
Leider konnte mich der zweite SHERLOCK-Fernsehfilm weder in der Handlung noch in Bezug auf den Fall, aber auch nicht in der Darstellung von Sherlock HOlmes und Dr. Watson überzeugen. Zudem erreicht DER BLINDE BANKER leider nicht das Niveau und auch nicht die Spannung von Ein Fall in Pink.
So wird Sherlock Holmes diesmal doch extrem nervig dargestellt. So lässt er z. B. bei der Untersuchung zweier Wohnungen Dr. Watson einfach vor der Tür stehen, was ihm beim zweiten Mal beinahe zum Verhängnis wird. Denn der Killer versucht ihn zu erwürgen. Dem Original wäre so etwas jedenfalls nicht passiert. Und der Holmes von Sir Arthur Conan Doyle hätte Dr. Watson in keiner Weise so abschätzend und respektlos behandelt, wie es in DER BLINDE BANKER geschieht.
Und anstatt das potentielle Opfer Soo Lin zu beschützen und in Sicherheit zu bringen, läuft Sherlock Holmes im Museum plötzlich los, um den Killer zu stellen. Was schließlich zur Ermordung der Chinesin führt, weil Dr. Watson dem Meisterdetektiv zu Hilfe eilt. In dieser Szene machen weder Watson noch Holmes eine wirklich gute Figur.
Auch die Gegner von Holmes und Watson werden etwas arg dämlich dargestellt, was bei einer so großen und ausgeklügelten Organisation wie der Schwarze Lotus doch mehr als seltsam erscheint und wirkt.
Zum einen erschießen sie das erste Opfer van Coon nicht mit seiner eigenen Pistole, sondern benutzen stattdessen eine andere Waffe, so dass der offensichtliche Selbstmord schließlich doch entdeckt wird.
Zum anderen verwechselt der Schwarze Lotus Dr. Watson mit Sherlock Holmes, was an sich schon unlogisch wirkt, zumal Moriarty, wie man am Schluss des Films erfährt, auch wieder die Finger im Spiel hat und im Hintergrund die Fäden zieht.
Wird die Polizei in Gestalt von DI Dimmock in Der blinde Banker dämlich dargestellt?
Nein, man kann davon ausgehen, dass die Polizei grundsätzlich erst einmal den Weg des geringsten Widerstandes geht. D. h. dass aufgrund von Personalknappheit, Überstunden etc. ein offensichtlicher Fall abgeschlossen wird, wenn die Indizien dafür sprechen. So wäre eine Verbindung zwischen van Coon und dem Reporter vermutlich von der Polizei nie in Erwägung gezogen worden und wäre damit auch nie auf eine Organisation wie der Schwarze Lotus und das Schmuggeln von Antiquitäten aus China gestoßen.
Alles in allem kann man daher nur hoffen, dass sich SHERLOCK in DAS GROSSE SPIEL noch einmal steigern und zum Niveau von Ein Fall in Pink zurückkehren wird.
© by Ingo Löchel
Kommentare
Darin folgen Vater und Sohn Cunningham Holmes, als er heimlich den Morgenmantel des Sohnes Cunnigham durchsucht, fallen über ihn her und erwürgen ihn fast. Nur in letzter Minute können Watson und die Polizei eingreifen und das Schliimmste verhindern.
Soviel dazu. Die Szene ist also offenbar sehr wohl an die Originalkurzgeschiichten angelehnt.
Soviel dazu, was Holmes alles passiert wäre oder nicht.