Sherlock Holmes - Filme - Serien - Darsteller: DIE VERFILMUNGEN MIT BASIL RATHBONE

BASIL RATHBONE
Der Twentieth Century Fox Film unter der Regie von SIDNEY LANFIELD feierte am 24. März 1939 seine Premiere in New York City und lief einige Tage später, genauer gesagt am 31. März 1939, in die US-amerikanischen Lichtspielhäuser an.
Der Erfolg des Films lag nicht nur an dem Duo Rathbone/Bruce, sondern auch an der ziemlich genauen Verfilmung des Romanstoffes sowie an der hervorragenden Besetzung des Films, allen voran RICHARD GREENE als Sir Henry Baskerville, LIONEL ATWILL als Dr. James Mortimer und JOHN CARRADINE.
Erst Jahrzehnte später feierte der Film unter dem Titel DER HUND VON BASKERVILLE auch in Deutschland seine Premiere. Am 27. April 1987 lief er im westdeutschen Fernsehen.
(1)
Wie Der Hund von Baskerville spielte auch THE ADVENTURES OF SHERLOCK HOLMES (Die Abenteuer des Sherlock Holmes), die zweite Holmes-Verfilmung der Twentieth Century mit Rathbone in der Hauptrolle, im viktorianischen England, was der stimmungsvollen Atmosphäre des Filmes sehr zugute kam. Wie zuvor sein Vorgänger feierte auch DIE ABENTEUER DES SHERLOCK HOLMES, der am 1. September 1939 in die US-amerikanischen Kinos kam, erst Jahrzehnte später seine Premiere in Deutschland. Der Film lief am 10. Februar 1996 als TV-Premiere im westdeutschen Fernsehen.
Der Film THE ADVENTURES OF SHERLOCKE HOLMES (Die Abenteuer des Sherlock Holmes) basiert auf einem Theaterstück des Schauspielers WILLIAM GILETTE (1853-1937), das schon mehrfach verfilmt worden war, unter anderem 1916 auch unter dem Titel Sherlock Holmes mit Gilette selbst in der Rolle des Meisterdetektivs.
(2)
Es dauerte einige Jahre bis ab 1942 weitere Filme mit BASIL RATHBONE und NIGEL BRUCE in die Kinos kamen. Diesmal wurden sie aber von UNIVERSAL PICTURES produziert, waren kürzer (zwischen 60 und 70 Minuten) als ihre Vorgänger und spielten leider nicht mehr im viktorianischen England, sondern in der Gegenwart. So kämpft der Meisterdetektiv in SHERlOCK HOLMES AND THE VOICE OF TERROR" (Stimme des Terrors, 1942) gegen feindliche Nazi-Spione die London durch Anschläge terrorisieren und Angst und Schrecken verbreiten.
(3)
Auch die beiden nächsten Verfilmungen "SHERLOCK HOLMES AND THE SECRET WEAPON" (Die Geheimwaffe, 1943) und SHERLOCK HOLMES IN WASHINGTON" (Verhängnisvolle Reise, 1943) war Holmes ganz im Zeichen der der Jagd auf feindlichen Agenten. Sie waren zwar nicht mehr so sehr von der Propaganda der Alliierten durchdrungen, gehörten aber nach wie vor zu den drei schlechtesten Holmes-Verfilmungen der Universal.
Anscheinend besannen sich die Macher bei Universal nach diesen drei Filmen wieder zu den alten Tugenden, ließen die Propaganda-Schiene und die Verfolgung von feindlichen Agenten fallen und kehrten mit FACES OF DEATH (Gespenster im Schloss) wieder zum alten Holmes zurück. Wenigstens insoweit, dass der Meisterdetektiv nun wieder Kriminalfälle löste, aber nach wie vor in der Gegenwart agierte.
(4)
Auch die Filme THE SPIDER WOMAN (Das Spinnennest, 1944), THE SCARLET CLAW (Die Kralle, 1944) sowie THE PEARL OF DEATH (Die Perle der Borgia), 1944) boten solide Krimi-Kost. Nach THE HOUSE OF FEAR" (Haus des Schreckens, 1945) und THE WOMAN IN GREEN" (Die Frau in Grün, 1945), kam es Mitte der 1945er Jahre allerdings mit PURSUIT TO ALGIERS" (Gefährliche Mission, 1945) wieder zu einem Rückfall und die Handlung driftete in eine abstruse Agenten-Geschichte ab.
1946 markierte mit DRESSED TO KILL (Jagd auf Spieldosen) dann das Ende der Holmes-Verfilmungen von Universal, denn Basil Rathbone hatte keine Lust mehr weitere Filme zu drehen, um nicht auf die Rolle des Meisterdetektivs festgelegt zu werden.
Doch Rathbone kehrte in den 1950er Jahren noch einmal als Meisterdetektiv zurück. In THE ADVENTURE OF THE BLACK BARONET, einer Folge der Serie SUSPENSE, spielte er ein letztes Mal den Sherlock Holmes.
Was einen bei den zwölf Universal - Holmes - Verfilmungen sauer aufstößt, ist zum einen die Verlegung der Handlung in die Gegenwart sowie in den ersten drei Filmen die Jagd auf feindliche Agenten mit ihren sehr störenden propagandistischen Nebeneffekt.
Aber zum größten Teil ist es die Darstellung des Dr. Watson in diesen Filmen, der darin ziemlich verkalkt, verblödet und lächerlich dargestellt wird und eher ein Hemmschuh, als eine Hilfe für Holmes ist.
(2) Prisma Online
(3) Prisma Online
(4) Prisma Online
© by Ingo Löchel