Der Film Noir - Die Filme: THE BIG HEAT

(Heißes Eisen)
Doch eine für Bannion bestimmte Autobombe tötet dessen Frau. Damit beginnt eine gnadenlose Hatz, in der für den Polizisten die Linie zwischen Rache und Gerechtigkeit zu verschwimmen droht.
Kein geringerer als Fritz Lang, der damals auf dem Zenit seiner Karriere in den USA stand, warf 1953 unter dem Titel Arbeitstitel DETECTIVE STORY das düsterte Welt um den Polizisten Bannion auf die Leinwand, die verkommen und korrupt ist,
So düster war seine Geschichte um einen Privatdetektiv, dessen Kleinfamilie zerstört wird und der als Reaktion darauf einen Rachefeldzug anzettelt, dass die Zensoren der McCarthy-Ära den Film kürzen ließen.
Vor allem eine Szene, in der die Schlauspielerin GLORIA GRAHAME von ihrem Gangsterfreund, gespielt von LEE MARVIN, mit kochend heißem Kaffee verbrüht und entstellt wird, ging den Sittenwächtern entschieden zu weit. Die Szenen, in denen das schmerzensstarre Opfer gezeigt wird, mussten daraufhin aus dem Film genommen werden.
In HEISSES EISEN findet das Verbrechen nicht in der Nacht statt. Die Verbrecher steigen nicht aus einer Schatten werfenden Unterwelt empor, sondern das Verbrechen hat sich stattdessen mitten in die Gesellschaft eingenistet. Mord und Totschlag ereignen sich bei Fritz Lang am helllichten Tag, in voll ausgeleuchteten Räumen, die nur minimale Schatten werfen.
Auch der Urheber allen Übels nennt eine Familie und ein gemütliches Penthouse sein eigen, aber seine Tochter, von der er ständig prahlt, ist nur Staffage und die bürgerliche Existenz mit Blutgeld, Korruption und Mord erkauft.
Doch im Gegensatz zu vielen andern Film Noir und Kriminalfilmen sind in THE BIG HEAT die Grenzen zwischen Gut und Böse durchlässiger geworden, das Verbrechen hat gelernt, sich zu maskieren und mit der Gesellschaft zu leben. Eine sehr pessimistische Sicht der Dinge, denn Korruption und Schlechtigkeit müssen sich nicht mehr im Schatten verstecken.
Jede Einstellung hat der Regisseur Fritz Lang durchkomponiert, der Rachefeldzug seines Polizisten entlarvt auch die Scheinheiligkeit der McCarthy-Zeit, denn auch das Gesetz macht sich die Hände schmutzig.
So ist es fast logisch, dass der durch die Hölle gegangene Polizist am Ende nicht zurück findet in sein bürgerliches Paradies. Langs letzte Einstellungen zeigen konsequenterweise nicht den Familienvater, der sich um seine Tochter kümmert, sondern einen noch verbissener arbeitenden Polizisten, der dem Verbrechen noch weiter einzuheizen will.
Die ausgezeichnete schauspielerische Leistung von GLENN FORD wird noch von GLORIA GRAHAME in der Rolle der Gangsterbraut Debbie Marsh übertrumpft. LEE MARVIN als gewalttätiger Gangster gibt ebenfalls wie gewohnt eine sehr gute Darstellung als Bösewicht ab.
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(1) Prisma Online
© by Ingo Löchel
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