KLAUS LÖWITSCH

(1936 - 2002)
Nachdem er 1961 in dem Fernsehfilm HÖLLENANGST sein TV Debüt gab, war er in den 1960er Jahren fast nur noch im Fernsehen so sehen. Dort drehte er Filme wie LYDIA MUSS STERBEN (1964), 2 MILLIARDEN GEGEN DIE BANK VON ENGLAND (1965), DER MANN AUS BROOKLYN (1966), HEISSES PFLASTER KÖLN (1967) oder TAG FÜR TAG (1969).
1964 gab er in AKTE DR. W, einer Folge der Serie DAS KRIMINALMUSEUM, sein TV Serien Debüt.
Es folgten Gastauftritte in Serien wie KOMMISSAR BRAHM (1967), DEM TÄTER AUF DER SPUR (1972), DER KOMMISSAR (1970) oder DERRICK (1975).
Für seine Rolle in dem Roger-Fritz-Film "MÄDCHEN MIT GEWALT" erhielt er 1970 den Bundesfilmpreis.
Nach Alkoholproblemen geriet er in eine beruflichen Sackgasse, lernte aber Anfang der 1970er Jahren den Regisseur Rainer Werner Fassbinder kennen, der ihm Rollen in Filmen wie WELT AM DRAHT (1973), DIE EHE DER MARIA BRAUN (1978) oder DESPAIR (1978) gab.
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1974 drehte Löwitsch mit THE ODESSA FILE (Die Akte Odessa) seinen ersten internationalen Film. Es folgten die internationalen Produktionen ROSEBUD (Unternehmen Rosebud, 1974),
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und CROSS OF IRON (Steiner Das eiserne Kreuz, 1977).
Als Löwitsch 1987 die Hauptrolle in dem Polizisten-Thriller KAMINSKY EIN BULLE DREHT DURCH mimte, wurde er kurzzeitig als deutscher Superstar gehandelt.
Nach seiner Strafversetzung in ein heruntergekommenes Revier erlebt Polizist Rolf Kaminsky auch privat einen Tiefpunkt, als seine Frau ein Verhältnis mit seinem einzigen Kollegen beginnt. Als die Ausreißerin Renate eines Nachts auf die Wache gebracht wird, rastet Kaminsky aus ...
Nachdem der Schauspieler in neun Folgen der Krimi Serie DETEKTIVBÜRO ROTH den Detektiv Albert Löffelhardt gemimt hatte, bekam er 1987 mit HAFENDETEKTIV seine eigene Krimi - Serie, die bis 1991 in der ARD lief.
Der Duisburger Detektiv Löffelhardt bekam hin und wieder einen Auftrag vom Berliner "Detektivbüro Roth".
Nach dem letzten, erfolgreich gelösten Fall tauchte er unter. Mit neuer Identität kehrt er zurück: als Hafendetektiv Benno Stepanek.
Mitten im Herzen des Ruhrgebietes, im Duisburger Hafen, muss sich Stepanek mit illegalen Waffenhändlern, Yachtdieben und anderen "bösen Jungs" auseinandersetzen.
Der endgültige Durchbruch gelang Klaus Löwitsch 1989 mit der sehr erfolgreichen Krimi Serie PETER STROHM.
Hauptkommissar Peter Strohm (Klaus Löwitsch) schmeißt seinen Job bei der Hamburger Polizei hin und wird Privatdetektiv.
Er ist ein bärbeißiger Alleingänger mit radikalen Ermittlungsmethoden, oft am Rande des Erlaubten. Außerdem ist er ein Macho, der schöne Frauen und schnelle Autos liebt. Seine Ermittlungen verschlagen ihn in alle Ecken Deutschlands, oft auch ins Ausland.
Ich kann mich mit Peter Strohm identifizieren... Seine Beurteilung von Recht und Unrecht ist subjektiv. Seine Devise ist fair play, und alles, was dagegen verstößt, ist sein Feind. (5)
In fünf Staffeln und insgesamt 63 Folgen mimte Löwitsch den Peter Strohm bis die Serie 1996 eingestellt wurde.
1997 spielte Löwitsch nach eigenen Angaben in dem TV Film DAS URTEIL seine Lieblingsrolle.
Ja, die des jüdischen Antiquars Rabinovicz in dem Zwei-Personen-Drama "Das Urteil". Beim Rededuell mit Matthias Habich über den Holocaust konnte ich zeigen, was schauspielerisch wirklich in mir steckt.
Der Film wurde genauso wie ich ihn mir vorgestellt hatte - und das ist in diesem Beruf sehr selten. (6)
Danach folgten u. a. die TV Zweiteiler NAPOLEON FITZ (1997)
Nicht gerade zimperlich herrscht der Hamburger Rotlichtkönig Golz, genannt "Napoleon Fritz", in seinem Unterweltreich als moderner "Samurai", wie er selbst erklärt. Gerade hat er wieder einmal einen Krieg gegen die Russenmafia gewonnen, die ihn auf dem Kiez ausbooten will.
Nur privat haut es nicht so hin. Seine schöne Ehefrau Isabel (Michèle Marian), eine ehemalige Tänzerin, verachtet ihn, und sein zwölfjähriger Sohn Armin zittert vor dem brutalen Vater.
Als ein neuer Staatsanwalt in die Stadt kommt, beginnt Napoleons Thron zu wakkeln. Der Jurist verbündet sich mit Kommissar Doll (Udo Schenk), der den Unterweltler ebenfalls hinter Gittern sehen will. Zuerst soll Doll sich Napoleons gefrusteter Frau nähern.
der TV Thriller EIN MANN WIE EINE WAFFE (1999).
Jedesmal, wenn Kriminalpsychologe David Bornett (Klaus Löwitsch, siehe Cinema-Info) einen Täter überführt hat, gönnt er sich neue Schuhe. 83 Paare füllen inzwischen seinen Schrankaltar, angesammelt in 19 Jahren erfolgreicher Polizeiarbeit.
"Wenn wir jeden Tag bis zum Knöchel im Blut anderer Leute stehen, dann doch bitte mit Stil", heißt Davids Devise. Nun scheint es, als verlöre der Schuster seinen besten Kunden. Denn David, Assistentin Lisa (Jennifer Nitsch) und Kollege Max (Michael Brandner) treten bei ihrem neuesten Fall auf der Stelle. Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden.
In ihrem Ohr steckt ein Kugelschreiber mit Polizei-Signet. Die Stifte waren der Restbestand der Ortspolizei. David glaubt, daß der Täter aus den eigenen Reihen stammt.
Als eine zweite Frau Opfer des Kugelschreiber-Killers wird, bittet David sein Patenkind Michael (Oliver Korittke) um Hilfe. Michael macht gerade ein Praktikum in Davids Abteilung und soll Kollegen Max (Michael Brandner) überprüfen.
Dabei stößt er zufällig auf Davids Akte und entdeckt, daß sein Onkel wegen multipler Persönlichkeit in Behandlung war. Gemeinsam mit Lisa und Max heckt Michael einen Plan aus, um David als Täter zu entlarven,
DIE BERGWACHT - DUELL AM ABGRUND (2000)
Bei Garmisch stürzt ein Sportflugzeug ab. Der Leiter der Bergwacht Simon Adler (Daniel Morgenroth) und sein Kollege Max Loibl können das Ehepaar Stein aus den Trümmern bergen, aber leider nicht heil ins Tal bringen. Frau Stein stürzt in die Tiefe, nachdem sie die Anweisungen der Bergwächter einfach ignoriert. Ihr schwer verletzter Mann Boris (Klaus Löwitsch) gibt Adler die Schuld und schwört Rache Ein Jahr später entführt er zwei Freunde Adlers und dessen Tochter Vanessa (Christina Karnicnik). Seine Forderung: drei Millionen Mark Lösegeld. Der vom Unglück noch immer traumatisierte Adler soll die Summe überbringen.
oder MAYDAY ÜBERFALL AUF HOHER SEE (2001)
Das Gaunertrio Jonathan Harris (Klaus Löwitsch), Ehefrau Maria und Neffe Sven hat wegen ständiger Streitereien beruflich einen Durchhänger. Doch nun soll endlich der große Coup gelingen: Die drei wollen in Dubai einen Tanker entführen, ihn mit Öl auffüllen und die Ladung auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Doch ungeahnte Komplikationen erschweren den Plan: Harris und Sven geraten in Dubai in Haft. Als dann noch die Mafia als potenzieller Käufer auftritt, ist die Lage mehr als heikel...
Krimi-Routinier Werner Masten ("Der Fahnder", "Tatort", "Die Straßen von Berlin") drehte einen nur teilweise glaubwürdigen, oft holprig inszenierten Action-Krimi, bei dem die hervorragende Darstellercrew aber einige Kohlen aus dem Feuer reißt. (9)
2001 wurde Löwitsch wegen angeblicher sexueller Belästigung einer Ostberliner Schauspielerkollegin zu einer Geldstrafe von 27.000 Mark verurteilt.
Diese ganze Geschichte war Rufmord - und ich fühle mich nach wie vor ungerecht behandelt. Zu ihrer Frage. Jetzt meine ich: Sag niemals nie.
Wenn jemand mit einem wirklich anspruchsvollen Film- oder Theaterangebot an mich herantritt, greife ich vielleicht doch noch mal zu. Ich spüre noch viel Energie in mir. (10)
2002 war der Schauspieler in EXTREME OPS in seiner letzten Filmrolle zu sehen.
Eine Gruppe von Extremsportlern plant einen besonderen Stunt: Für einen Werbespot wollen sie auf Snowboards vor einer Lawine herfahren und das gefährliche Spektakel filmen.
Während ihrer Dreharbeiten spüren sie jedoch in einem österreichischen Berghotel den serbischen Kriegsverbrecher Slobodan Pavle (Klaus Löwitsch) auf, der sie fortan quer durch die frostige alpenländische Bergwelt hetzt.
Klaus Löwitsch verstarb am 3. Dezember 2002 an den Folgen seiner Krebserkrankung in München.
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© 2009 by Ingo Löchel
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