JAMES GARNER - Der Hollywood - Star ist 80
JAMES GARNER
Mit 16 trat er in die US Handelsmarine ein. Ein Jahr später besuchte er in Los Angeles die Hollywood Highschool. Danach trat er in die Nationalgarde ein und diente während des Koreakrieges in der Armee.
1954 überredete ihn sein Freund Paul Gregory eine kleine Rolle in dem Broadway Stück THE CAINE MUTINY COURT MARTIAL anzunehmen. Das war der Beginn seiner Karriere als Schauspieler.
Ein Jahr später gab er in MOUNTAIN FORTRESS, einer Folge der Serie CHEYENNE sein TV Debüt.
1956 folgte in TOWARDS THE UNKNOWN (Einst kommt die Stunde) sein Kino Debüt. Während dieser Zeit änderte er auch seinen Schauspieler - Namen in Garner um.
Nach Filmen wie SHOOT-OUT AT MEDICINE BEND" (Gegen Tod und Teufel, 1957) und SAYONARA (1957) und Gastauftritten in Serie wie WARNER BROTHERS PRESENTS (1956), ZANE GREY THEATER (1956) oder CONFLICT (1957) erhielt er 1957 die Titelrolle in der Wester Serie BRET MAVERICK, die er bis 1960 in 37 Folgen mimte.
Als Charlton Heston 1958 die Rolle in dem Film DARBYS RANGERS ablehnte, erhielt Garner die Hauptrolle.
Er spielte die Rolle so gut, dass Warner Brothers ihm weitere Hauptrollen in Filmen wie UP PERSISCOPE (Geheimkommando im Pazifik , 1959) und CASH McCALL (1960) gab.
Nach THE CHILDRENS HOUR (Infam, 1961) und BOYS NIGHT OUT, Sexy!, 1962), drehte er den Ausbruchs Klassiker THE GREAT ESCARPE (Gesprengte Ketten, 1963)
Ein schwer bewachtes deutsches Gefangenenlager im Zweiten Weltkrieg: Hier kommen nur die alliierten Kriegsgefangenen an, die schon mehrfach versucht haben zu flüchten und wieder engefangen wurden. Doch kaum angekommen, planen sie bereits die nächste Flucht: ein Tunnel muss her...
Hervorragend fotografierter und inszenierter Thriller um einen Massenausbruch alliierter Kriegsgefangener von John Sturges. Auch wenn dieser Film - er entstand nach einer wahren Begebenheit - seine Längen hat, die gekonnte Machart und die brillante Besetzung machen dies wett.
Besonders gelungen: die Sequenz, in der Steve McQueen in halsbrecherischer Motorrad-Fahrt von den Nazis gejagt wird. (1)
Nach den Komödien THE THRILL OF IT ALL (Was diese Frau so alles treibt, 1963), THE WHEELER DEALERS (Getrennte Betten, 1963) und MORE OVER, DARLING (Eine zuviel im Bett, 1963), drehte er u. a. den Thriller 36 HOURS (36 Stunden, 1965)
Regisseur und Drehbuchautor George Seaton drehte dieses raffinierte Spionage-Drama nach einem Roman von Roald Dahl. Seaton hatte 1947 mit der schmalzigen Weihnachtsgeschichte "Das Wunder von Manhattan" großen Erfolg, den er erst 1969 mit seinem vorletzten Film "Airport" wiederholen konnte. (2)
den Western Klassiker DUEL IN DIABLO (Duell in Diablo, 1966)
Ein solide inszenierter, zum Teil sehr harter Western von Ralph Nelson ("Das Wiegenlied vom Totschlag") um Hass, Vorurteile und Liebe zwischen Weiß und Rot. Ein Muss für jeden Action- und Westernfans nach dem Roman "Apache Rising" von Marvin H. Albert. Zartbesaitete sollten besser abschalten! (3)
1966 drehte er den Rennfahrer Film GRAND PRIX (Grand Prix, 1966)
Geschwindigkeitsrausch und Größenwahn sind die Motoren der Männer in Monte Carlo, wo Regisseur John Frankenheimer 1966 seinen packenden Rennfahrer-Streifen ansiedelte.
Zweifellos zieht dieser Film auch jene in seinen Bann, die wenig von Motorengedröhn halten.
Die Handlung dient hier eigentlich nur als Überleitung zu den ausgeklügelt fotografierten Rennen vor malerischer Kulisse. Typisch für die Entstehungszeit sind auch die grandiosen Split-Screen-Sequenzen.
Drei technische Oscars gab es für Ton, Schnitt und Toneffekte. Die wirklich hervorragenden Rennszenen inszenierte übrigens Saul Bass ("Phase IV"). (4)
1967 folgte der Western HOUR OF THE GUN (Die fünf Geächteten, 1967)
Zehn Jahre vor diesem Film hatte Regisseur John Sturges mit "Zwei rechnen ab" einen der bekanntesten und besten Western über die legendäre Schießerei am OK Corral gedreht, seinerzeit mit Burt Lancaster und Kirk Douglas.
In "Die fünf Geächteten" entwickelt er die Geschichte weiter, wobei er sich nicht unbedingt an die historischen Fakten hält. Sein Film ist weniger auf direkte Spannung aus, sondern nimmt sich viel Zeit für Milieuzeichnung und Charakterstudien. (5)
oder der Krimi MARLOWE (Der Dritte im Hinterhalt,1969). Danach drehte er u. a. die beiden Western Komödie SUPPORT YOUR LOCAL SHERIFF (Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe, 1969)
Als der amerikanische Western am Boden lag und alle Welt von den Werken eines Sergio Leone oder (des seinerzeit krass überbewerteten) Sergio Corbucci schwärmte, gelang Burt Kennedy eine der witzigsten Westernparodien. Zu den begnadet verrückten Einfällen gehört zum Beispiel, dass James Garner einen Übeltäter in einem Gefängnis verwahrt, das sich noch im Rohbaustadium befindet: ohne Türen und Gitter. Und es funktioniert trotzdem - wie der ganze Film. (6)
und SUPPORT YOUR LOCAL GUNFIGHTER (Latigo, 1971)
Mit "Latigo" gelang Burt Kennedy "wieder ein hervorragender Western voller Spannung und Action" (Lexikon des Internationalen Films). Kennedy spielt gekonnt mit den Versatzstücken des Genres, bestens unterstützt von seinem Titelhelden James Garner, mit dem er schon zwei Jahre zuvor in dem Western-Spaß "Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe" prächtig zusammengearbeitet hatte. (7)
1971 kehrte James Garner mit der TV - Serie NICHOLS (Sheriff ohne Colt und Tadel) auf den Fernsehbildschirm zurück. Doch die Serie wurde bereits nach 24 Folgen im Jahr 1972 eingestellt.
Danach war Garner u. a. in SKIN GAM (Zwei Galgenvögel, 1971), THEY ONLY KILL THEIR MASTERS (Die Spur der schwarzen Bestie, 1972) oder ONE LITTLE INDIAN (Ein Kamel im Wilden Westen, 1973) zu sehen.
1974 gelang ihm mit THE ROCKFORD FILES (Detektiv Rockford, Anruf genügt) ein TV - Serienhit. In insgesamt sechs Staffeln und 122 Folgen mimt Garner den Detektiv Rockford bis die Serie 1980 eingestellt wird.
1981 drehte er den Kino Hit VICTOR AND VICTORIA (Viktor und Viktoria) an der Seite von Julie Andrews.
Eine wunderbare Verwechslungskomödie von Blake Edwards, die zeigt, was passiert, wenn die herkömmlichen Geschlechterrollen durcheinandergeraten.
Edwards gelang eine stilsichere, charmante Farce mit geistreichen Dialogen und tollen Schauspielern, die er frei an den an den UFA-Film "Viktor und Viktoria" (1933) anlehnte.
Oscar für die beste Musik und der Golden Globe für Julie Andrews als beste Schauspielerin. (8)
Nach einer zweijährigen Pause kehrte er mit dem Film TANK (Der Tank, 1984) auf der Kinoleinwand zurück.
Es folgten u. a. Rollen in SUNSET (Sunset - Dämmerung in Hollywood, 1988) mit Bruce Willis als Tom Mix und James Garner als gealterter Wyatt Earp, die die gemeinsam Morde im Hollywood der Stummfilmzeit aufklären, BARBARISM AT THE GATE (1993) oder MAVERICK (Maverick , 1994)
1994 gelang James Garner mit dem Fernsehfilm THE ROCKFORD FILES: I STILL LOVE L.A." ein Comeback als Detektiv Rockford auf dem Fernsehbildschirm. Zwischen 1995 und 1999 folgten sieben weitere Rockford Fernsehfilme.
2000 kehrte Garner nach seiner TV Arbeit mit SPACE COWBOYS auch wieder auf der Kinoleinwand zurück.
Danach trat Garner u. a. in DIVINE SECRETS OF THE YA-YA SISTERHOOD (Die Göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya Schwestern , 2002), THE NOTEBOOK (Wie ein einziger Tag, 2004), THE ULTIMATE GIFT (2006) und FIRST NIGHT (2007).
Dazwischen vergaß Garner aber auch nicht die TV Arbeit. So war er in 13 Folgen der Serie FIRST MONDAY (2000) als Chief Justice Thomas Brankin zu sehen oder mimte Gott in 13 Folgen der Serie GOD; DEVIL AND BOB (2000-2003).
Seine bisher letzte TV Rolle mimte der Schauspieler als Jim Egan in 45 Folgen der Serie SIMPLE RULES ... FOR DATING MY TEENAGE DAUGHTER (2003-2005).
2008 drehte Garner mit THE ULTIMATE GIFT seinen letzten Film. 2008 erlitt Garner einen Schlaganfall, von dem er sich nur mühsam wieder erholte. James Garner verstarb am 19. Juli 2014 in seinem Haus in Kalifornien.
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© Ingo Löchel