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DER FEUERSTURM - THE WINDS OF WAR

Der FeuersturmDER FEUERSTURM
(The Winds of War)

Der Amerikaner Victor "Pug" Henry (Robert Mitchum) kommt im März 1939 als Marineattaché nach Berlin. Dort erfährt er von dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt noch bevor dieser öffentlich bekannt wird. So wird der amerikanische Präsident auf ihn aufmerksam, für den er ab sofort inoffiziell als Berater und Informant arbeitet.


Robert Mitchum als 'pug' HenryIn Italien lernt das schwarze Schaf der Familie, Sohn Byron Henry, die Jüdin Natalie Jastrow kennen und lieben und kommt mit ihr nach Warschau, wo sie den Kriegsbeginn mit dem Überfall auf Polen erleben. Die Familie Henry erlebt die Entwicklung in Europa bis zum Kriegseintritt der USA im Jahr 1941.

„THE WINDS OF WAR“ basiert auf Hermann Wouks gleichnamigen Roman, der auch das Drehbuch zu der Mini-Serie schrieb, die mit geschätzten 40 Millionen US-Dollar Produktionskosten die damals teuerste und aufwendigste TV-Produktion gewesen ist. Während der 14 Monate wurde in Ländern wie Deutschland, die USA, Italien, Kroatien, Großbritannien, Jugoslawien oder Österreich gedreht.

Auch die Besetzung kann sich mit Schauspielern wie Robert Mitchum, Jan-Michael Vincent, Ali MacGraw, Peter Graves, Topol, Ralph Bellamy, Jeremy Kemp sowie Wolfang Preiss oder  Werner Kreindl sehen lassen.

Besonders ROBERT MITCHUM, der damals bereits 65 Jahre alt gewesen war, ist hierbei hervorzuheben, der als Pug Henry wohl in einer seiner besten Rollen zu sehen ist und die Mini-Serie allein durch seine Präsenz trägt.
Auch Jan-Michael Vincent, mimt das schwarze Schaf der Familie durchaus kompetent. Durch seine Rolle als Byron Henry in „THE WINDS OF WAR“ erhielt er 1984 die Hauptrolle in der TV-Serie „Airwolf“.
Einzig und allein Ali MacGraw konnte  mich nicht so richtig überzeugen. Aber vielleicht liegt das an der etwas nervigen und unsympathischen Rolle, die sie als Natalie Jastrow spielen musste.
War das vielleicht auch der Grund warum die Schauspielerin in der Fortsetzung „FEUERSTURM UND ASCHE“ (War and Remembrance) durch JANE SEYMOUR ersetzt wurde? Auch Jan-Michael Vincent ist in der Fortsetzung der Miniserie nicht mehr dabei, was vermutlich auf seine damaligen Alkohol- und Drogenprobleme zurückzuführen ist.

Die Familie HenryDer Aufwand für die TV-Produktion hatte sich jedenfalls gelohnt, denn „THE WINDS OF WAR“ wurde gleich für mehrere EMMYS und GOLDEN GLOBES nominiert und gewann drei EMMYS in den Kategorien „Beste Kinematografie“, „Beste Kostüme“ und „Beste Visuelle Effekte“.

„DER FEUERSTURM“ ist spannend und atmosphärisch dicht gedreht, hat aber leider, was die geschichtliche Genauigkeit betrifft, wie alle amerikanischen Produktionen, den einen oder anderen Schönheitsfehler.

So sind die Amerikaner natürlich die Guten und die einzig wahren Helden, was manchmal doch etwas überzeichnet dargestellt wird. Nur in einer Folge flackerte kurz ein Anflug der Feigheit und des Bösen auf, als zwei Amerikaner auf der gefährlichen Reise aus Polen nicht mit den Juden gleichgestellt werden wollen. Sie besinnen sich erst eines besseren, als sie diese der SS bei der Ausreise benennen sollen.

Auch einige geschichtliche Hintergründe sind nicht ganz wahrheitsgetreu wiedergeben. So z. B. Dünkirchen. Hier sorgte nicht die „glorreiche englische Luftwaffe“ (Zitat aus der Mini-Serie) dafür, dass das Expeditions-Heer aus mehreren Hundertausend englischen, französischen und belgischen Soldaten über den Kanal nach England fliehen konnten, sondern der Befehl von Hitler, die der deutschen Panzerarmee untersagte die Armee in Dünkirchen anzugreifen.

Auch sonst ist die Rolle der USA doch etwas zu positiv dargestellt. Denn weder das  gegen Japan 1940 verhängte Handelsembargo noch das verhängte Ölembargo, das im Sommer 1941 folgte, finden hier irgendeine Erwähnung. Und  auch die vielen anderen Provokationen der USA, an der die ‚Lichtgestalt‘ Präsident Roosevelt nicht unbeteiligt war,  bleiben unerwähnt.

Das ZDF nahm damals bei der Ausstrahlung Anfang 1986 einige Schnitte vor. So wurden dort alle Szenen mit den sogenannten 'Nazigrössen' (hier vornehmlich Hitler, Göring und Ribbentrop) aufgrund ihrer zu grotesken Darstellung entfernt.

Alles in allem schrieb „THE WINDS OF WAR“ nicht ohne Grund Fernsehgeschichte,  denn der leicht monumentale Aufwand kann sich sehen lassen und allein schon wegen der tollen Schauspieler sollte man sich diese Mini-Serie nicht entgehen lassen. Man kann daher nur hoffen, dass Polyband auch noch die Fortsetzung  „FEUERSTURM UND ASCHE“ veröffentlicht wird. 

Der Feuersturm - Die DVD
DER FEUERSTURM
(Winds of War)

USA 1983

Regie: Dan Curtis
Drehbuch:
Herman Wouk
Buchvorlage:
Herman Wouk

DARSTELLER
Robert Mitchum
als Victor 'Pug' Henry
Ali MacGraw als Natalie Jastrow-Henry
Jan-Michael Vincent als Byron Henry
John Houseman als Aaron Jastrow
Polly Bergen als Rhoda Henry
Lisa Eilbacher als Madeline Henry
David Dukes als Leslie Slote
Topol als Berel Jastrow
Ben Murphy als Warren Henry
Peter Graves als Palmer Kirby
Jeremy Kemp als Generalmajor von Roon
Ralph Bellamy als Franklin Delano Roosevelt
Victoria Tennant als Pamela Todsbury
Wolfgang Preiss als General Walther von Brauschitz
Werner Kreindl als General Halder

Daten zur DVD-BOX:
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
Anzahl Disks: 5
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Polyband & Toppic Video/WVG
Spieldauer: 720 Minuten

Bonusmaterial:
Making of "Der Feuersturm"
Ein Roman fürs Fernsehen
Besetzung und Figuren
Die Drehorte

http://www.polyband.de

Kommentare  

#1 Pisanelli 2010-03-27 09:39
Das Buch (ein unglaublich fetter Dreiteiler) ist ebenfalls 1. Sahne. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe - sehr empfehlenswert!

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