Die Jerry Cotton-Filme: DER TOD IM ROTEN JAGUAR
Aufgrund der Gerüchte über die zerrüttete Ehe der Gordons richtet sich Jerry Cottons (George Nader) Verdacht gegen den Ehemann, Francis Gordon (Giuliano Raffaelli), der jedoch in Los Angeles lebt und ein lückenloses Alibi aufweisen kann.
Er hat sogar den Privatdetektiv Sam Parker (Herbert Stass) beauftragt, den Mörder seiner Frau und seiner Tochter zu finden.
Parker ist ein langjähriger Freund von Jerry Cotton. Die beiden treffen sich, um über diesen mysteriösen Fall zu beraten.
Beim FBI ist man jetzt schon davon überzeugt, dass dieser Mord zu einer Reihe von wohlorganisierten Verbrechen gehört, die von einem Killer-Syndikat ausgeführt werden. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord. Das Opfer ist diesmal ein gewisser Henry Jackson (Hans Epskamp), ein Prokurist, der in einer Gerichtsverhandlung als Hauptzeuge gegen seinen Chef Peter Carp (Kurt Jaggberg) aussagen sollte.
Als er jedoch nach einem Verhör das Haus von Peter Carp verlassen will, bittet ihn dessen Frau Linda (Grit Böttcher) um Hilfe. Ihre Ehe sei unglücklich. Zudem habe sie das ungute Gefühl, in Gefahr zu sein, da ihr Mann sie loswerden will. FBI-Agent Jerry Cotton verabredet sich daraufhin vor dem Tor des Anwesens mit ihr. Doch sie erscheint nicht. Dafür sitzt Mrs Carp wenig später in einem Taxi, das der Killer Davis fährt. Jerry folgt dem Wagen und kann in letzter Sekunde verhindern, dass der Killer Linda erschießt.
Doch bevor Davis Jerry Cotton irgendetwas erzählen kann, wird er von einem Unbekannten aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen. Jerry verfolgt den Wagen und danach den Fahrer bis zu einem Güterbahnhof, wo der FBI-Agent in eine Falle gerät. Cotton wird danach an einen Waggon gefesselt, kann aber noch in letzter Sekunde verhindern, dass er von einem anderen Waggon zerquetscht wird. Glücklicherweise taucht Phil Decker auf, der seinen Freund befreien kann.
Um Linda in Sicherheit zu wissen, bringt Cotton sie vorübergehend bei Sam Parkers Sekretärin Ria Payne (Daniela Surina) unter. Doch auch da ist Linda nicht sicher und wird kurze Zeit später durch die offene Wohnungstür erschossen.
Beim FBI geht kurze Zeit später die Meldung über einen neuen Doppelmord ein. Mrs Cunnings (Ilse Steppat), die Wirtin von Davis, und ihre Tochter sind ebenfalls Opfer des Killersyndikats geworden. Doch kurz vor ihrem Tod, konnte Mr Cunnings Cotton noch etwas über einen gewissen Dr. Saunders (Carl Lange) erzählen, von dem Davis offenbar seine Aufträge erhielt.
Um die Killerbande aus der Reserve zu locken, veranlasst Jerry Cotton seinen Freund Sam, bei Saunders einen Killer zu 'bestellen', um den FBI-Agenten aus dem Weg zu räumen. Der Plan gelingt. Und Saunders tritt in Aktion ...
Nach der Premiere von DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE im Februar 1968 begannen bereits im März 1968 die Dreharbeiten zu DER TOD IM ROTEN JAGUAR, die zum größten Teil in Berlin stattfanden. Die Drehzeit zum siebten Jerry Cotton-Film betrug laut Kameramann Franz Xaver Lederle etwa sechs Wochen.
"Der Film wurde in der Gegend um Berlin gedreht, viele Szenen in einem Basaltwerk. Dieser Film war der einzige, bei dem wir auch kurzzeitig in Amerika gedreht haben. Das Material, welches wir zuvor als Background bekommen haben, hatte nicht gepasst und wir wollten Anschlussszenen haben. Zum Beispiel wie der rote Jaguar über die Brooklyn Bridge fährt. Susanne Hsiao hat mitgespielt, sie wurde später dann die Ehefrau von Harald Juhnke. Gert Haucke war als Killer sehr gut; später habe ich mit ihm noch Derrick-Folgen, aber auch einen Kinofilm gedreht." (1)
Mit dem Film DER TOD IM ROTEN JAGUAR zeigen sich bereits sehr deutliche Verschleißerscheinungen der Jerry Cotton-Reihe, die langsam ihren Biss verliert. Denn weder die Handlung noch die Geschichte können so recht überzeugen.
Auch Herbert Reinecker hat unter seinem Pseudonym Alex Berg nicht gerade sein bestes Drehbuch abgeliefert. Denn zu schnell wird u. a. klar, wer im Hintergrund als Chef des Killersyndikats agiert. Hinzu kommen sehr klischeehaft gezeichnete Figuren und bisweilen unglaubwürdige Action-Szenen und einige Logiklöcher.
So muss Harald Reinl das Beste aus dem handlungsarmen Drehbuch machen. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Regisseur, einen unterhaltsamen Jerry Cotton-Film zu drehen, der allerdings bei Weitem nicht an die Qualität von DER MÖRDERCLUB VON BROOKLYN herankommt. Was vermutlich auch daran liegt, dass immer weniger Wert auf eine gute Handlung gelegt wurde, und stattdessen Ballereien und Action-Szenen in den Vordergrund traten, die den Film allerdings auch nicht unbedingt besser machen.
Auch der Filmtitel DER TOD IM ROTEN JAGUAR ist schlecht gewählt. Ein Titel mit dem Wort KILLERSYNDIKAT oder MÖRDERSYNDIKAT hätte die Handlung und den Inhalt des Films viel besser wiedergegeben.
TOD IM ROTEN JAGUAR