Mythor - Die zweite deutsche Fantasy-Serie: DER SCHATTENZONEN-ZYKLUS, Einführende Worte
DER SCHATTENZONEN-ZYKLUS
Einführende Worte
Doch dieses Schlagwort hing von Beginn an wie eine Art Damoklesschwert über dem ganzen Zyklus und der Serie.
Für Mythor und seine Begleiter sowie Fronja, die Kometentochter, ging die Reise in die Schattenzone via LUSCUMA los. Nach dem Absturz des Luftschifffes ging es dann so zu sagen ‚zu Fuß‘ weiter, was schon etwas verwunderlich war, befindet sich der Sohn des Kometen und seine Gefährten doch im Reich der Dämonen, die aber anscheinend keine Lust hatten, sich um ihren Erzfeind eingehender zu kümmern.
Eine interessante Bereicherung der Serie und des Zyklus war CARLUMEN, die fliegende Stadt des legendären Alptraumritters Caeryll. Doch anstatt das Potential um Carlumen und dessen Entstehung und Vergangenheit zu nutzen und daraus spannende Abenteuer zu kreieren, wurde dieses Potential mal wieder nicht genutzt.
Stattdessen preschte Mythor durch die Schattenzone, als befände er sich auf einem Marathonlauf.
Ziemlich blass dagegen blieb Fronja, die Tochter des Kometen, die eigentlich nur ein lästiges Anhängsel für Mythor war, auf das man hätte getrost verzichten können. Was das ganze Theater überhaupt um Fronja sollte, wird wohl immer ein Geheimnis der Macher der Serie bleiben.
Am interessantesten waren neben den Abenteuern von Luxon die Romane mit NOTTR, der seinen Kampf gegen die Dämonenpriester der Caer fortsetzte und dabei immer wieder auf Hinterlassenschaften der Alpraumritter stieß.
Doch Nottr begegnete auf seinem ‚Feldzug‘ auch seinem eigenen Sohn, der nun XATAN heißt, und zum Heerführer der Heere der Finsternis aufgestiegen ist. Die Mächte der Finsternis hatten ihn zudem so hochgezüchtete und vermutlich mit schwarzmagischen ‚Spinat‘ gefüttert, das er seinem Vater als ‚Erwachsener‘ gegenübertreten konnte.
Aber auch NOTTR und LUXON mussten sich in ihren Abenteuern mächtig sputen, denn sie mussten pünktlich zum Termin kommen, d. h. zu ALLUMEDDON, damit mit Band 140 die Fantasy-Serie komplett neu gestartet werden konnte.
Einen größeren Fehler hätten sich die Macher von MYTHOR nun wirklich nicht einfallen lassen können.
Neben Nottr stieß aber besonders Luxon bei seinen weiteren Abenteuern – bedingt durch den Diebstahl der neuen Flamme von Logghard - auf Gebiete in GORGAN, die dem Leser und den Protagonisten noch gar nicht bekannt waren. Da scheint wohl Gorgan doch größer gewesen zu sein, als zu erst angenommen.
Und so ist zu vermuten, dass auch VANGA nach den dortigen Mythor-Abenteuern ebenfalls noch nicht vollständig erforscht ist.
Aber was soll’s.
Mit dem Neustart der Serie mit Band 140 verschwanden nicht nur Nottr und Luxon von der Bildfläche, sondern auch die beiden Hälften Gorgan und Vanga veränderten sich (mal wieder).
Zudem tauchten plötzlich bereits verstorbene Charaktere wieder in der Serie auf. Allen voran der Alptraumritter COERL O’MARN. Und nicht zu vergessen das Erwachen von GORGAN persönlich.
Der Schattenzonen-Zyklus lief gerade mal 39 Hefte lang und blieb ebenso unbefriedigend, wie die vorangegangenen beiden Zyklen. Und ähnlich wie im VANGA-Zyklus waren auch in diesem Zyklus die Abenteuer von MYTHOR eher mau.
Dafür konnte HUGH WALKER mit seinen NOTTR-Romanen wieder überzeugen und auftrumpfen, aber auch HANS KNEIFEL konnte sich im Schattenzonen-Zyklus mit seinen LUXON-Romanen noch etwas steigern.
Alles in allem war der SCHATTENZONEN-ZYKLUS also ein ziemlich durchwachsender Zyklus, indem in der Handlung zudem auch ziemlich oft hin und her gesprungen wurde. Waren die Leser gerade bei Myhtor, folgte im nächsten Heft bereits ein Abenteuer mit Luxon oder mit Nottr oder umgekehrt.
Eine 'rote' Linie konnte man darin nur erkennen, dass die Autoren den Auftrag hatten, schnell bzw. sehr schnell den Schattenzonen-Zyklus zu beenden, um die Serie nach ALLUMEDDON neu starten zu können. Und das vermutlich um jeden Preis.
DER SCHATTENZONENE-ZYKLUS
© by Ingo Löchel