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PIDAX-KLASSIKER: Krimis und Western

Pidax-KlassikerPIDAX - KLASSIKER

 PERRAK
Auf einer Mülldeponie nahe der Hafenstadt Hamburg  wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Der etwas rüde Kriminalbeamte Perrak, Chef der Sittenpolizei, übernimmt die Ermittlungen. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Leiche nicht um eine junge Frau, sondern um einen neunzehnjährigen, dem Ermittler bereits wohlbekannten Transvestiten handelt und dass sich die Spur zum Mörder wie ein roter Faden durch alle Gesellschaftsschichten zieht …


PerrakDer Film "PERRAK" beginnt auf einer Müllhalde, wo die Gestrandeten der Gesellschaft nach Dingen Suchen, die sie verkaufen können. Dort entdeckt ein Obdachloser eine Leiche.  Danach lernt man Kommissar Perrak von der Sitte kennen, der mit seinem Sohn unterwegs ist, und sich erst einmal mit einem reichen Knülch anlegen muss, der den Wagen seines Sohnes zu Schrott gefahren hat. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem er die Angelegenheit geklärt hat wird der Kommissar zum Tatort gerufen, wo die Leiche eines Transvestiten entdeckt wurde.

Obwohl Perrak ganz und gar nicht darüber begeistert ist, bekommt er den Fall aufs Auge gedrückt. Der Kommissar beginnt  im Transvestiten-Milieu zu ermitteln und stößt schließlich auf ein Wespennest aus Erpressung, Mord und Gewalt, in der auch der Gangsterboss Karl Kaminski seine dreckigen Hände im Spiel hat.

In der Rolle des knallharten Gangsterbosses, der über Leichen geht, brilliert der Schauspieler HUBERT SUSCHKA, den einige als Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann aus der Krimi-Serie "Sonderdezernat K1" kennen.

„PERRAK“ beweist, dass mancher deutscher Produzent und Regisseur selbst in der Krise des deutschen Films noch in der Lage war, einen guten Kriminalfilm zu drehen, der zudem auch noch, was Qualität und Spannung betrifft, den  Edgar Wallace-Filme der Endphase weit überlegen ist.

Langeweile kommt bei dem spannenden Kriminalfilm keine auf, was vor allem an der guten Besetzung und an dem Regisseur Alfred Vohrer liegt, der seine Sache ausgezeichnet macht.

Zudem kann HORST TAPPERT in seiner Rolle als Kommissar ohne wenn und aber überzeugen, im Gegensatz zu seinen eher lächerlichen Einsätzen in den Wallace-Filmen „Der Gorilla von Soho“ oder „Der Mann mit dem Glasauge“.

Alles in allem bietet „PERRAK“ alles, was das Herz eines Krimi-Fans höher schlagen lässt. Die Schauspieler, die Regie sowie die spannende und actionreiche Handlung tun ihr übriges, um den Abend in einen ‚gemütlichen‘ Krimi-Abend zu verwandeln.

Inspektor Perrak greift ein
BRD 1970
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Manfred Purzer
Kamera: Ernst W. Kalinke
Musik: Rolf Kühn
Produzent: Luggi Waldleitner

Darsteller
Horst Tappert als Kommissar Perrak
Werner Peters als Heinz-Fritz Bottke
Hubert Suschka als Karl Kaminski
Walter Richter als  Wermuth-Ede
Erika Pluhar als Claire Imhoff
Judy Winter als  Emma Kastelbauer
Wolf Roth als Nick

1 DVD im Amaray-Case mit Wende-Inlay
Laufzeit: ca. 88 Minuten
Bildformat: 1.66:1 anamorph
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Ländercode: 2 (Europa)
System: PAL
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Extra:
Booklet mit vielen Bildern
und Infos
12,90 EUR

Hotel der toten GästeHOTEL DER TOTEN GÄSTE
Der Kriminalreporter Barney Blair (Joachim Fuchsberger) findet seinen Informanten aus San Remo ermordet in seinem Büro. Blair reist daraufhin auf Geheiß seines Chefs nach San Remo, wo gerade die Internationalen Schlagerfestspiele stattfinden.

Als dort zwei weitere Morde geschehen, weiß Blair, dass sich unter den Stars, Managern und Journalisten ein brutaler Mörder befindet, der versucht weitere Zeugen zu töten.

„HOTEL DER TOTEN GÄSTE“ beweist, dass selbst die so genannten Wallace-Epigonen sehr wohl in der Lage waren, die Zuschauer bestens zu unterhalten, und auf der Erfolgswelle der Edgar Wallace-Filme zu schwimmen.
Mit dabei sind  die beiden Schauspieler KARIN DOR und JOACHIM FUCHSBERGER, die beide aus den deutschen Kriminalfilmen der 1960er Jahre nicht wegzudenken sind.

Aber auch sonst ist der Film mit Schauspielern wie Wolfgang Kieling, Renate Ewert, Claus Biederstaedt, Gisela Uhlen oder Hans Nielsen bestens besetzt.

Ein Rätsel - während des ganzen Films - bleibt,  wer von den Schauspielern der Mörder ist. Zum Ende des Films "Hotel der toten Gäste" kristallisiert sich ein möglicher Kandidat oder eine mögliche Kandidatin heraus. Doch handelt es sich bei dieser Person wirklich um den hinterhältigen Mörder?

Ein kleines Manko des durchaus spannenden Krimis ist jedoch die etwas konstruierte Handlung. Doch dieses kleine Manko ist schnell vergessen. Vor allem wegen der ausgezeichneten Besetzung und der großartigen Schauspieler, die in ihren Rollen glaubwürdig agieren.

Hotel der toten Gäste
BRD/Spanien 1965

Regie: Eberhardt Itzenplitz
Drehbuch: Hanns-Karl Kubiak, Michael Dreesen, José Maria Alonso Pesquera,
Adolfo Aznar und Joaquin Luis Romero Marchent
nach dem Roman "Die rote Vase" von Haether Gardiner
Kamera: Manuel Hernández Sanjuán
Musik: Gert Wilden und Federico Moreno Torroba

DARSTELLER
Joachim Fuchsberger: Barney Blair
Karin Dor: Gilly Powell
Frank Latimor: Larry Cornell
Hans Nielsen: Forbesa
Wolfgang Kieling: Jack Courtney
Renate Ewert: Lucy Belmore
Claus Biederstaedt: Morton Marlowe
Gisela Uhlen: Ruth Cornell

1 DVD im Amaray-Case mit Wende-Inlay
Laufzeit: ca. 92 Minuten
Bildformat: 1.66:1 anamorph s/w
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Ländercode: 2 (Europa)
System: PAL
FSK: freigegeben ab 12 Jahren
Extra: Booklet mit vielen Bildern und Infos (Illustrierte Film-Bühne)

Frauen, die durch die Hölle gehenFRAUEN, DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN
Ein Siedlertreck, der von ein Gruppe Soldaten begleitet wird, wird von einer Übermacht marodierende Apachen mit Mann und Maus abgeschlachtet.
Nur sieben Frauen überleben das blutrünstige Gemetzel, weil sie sich zwischen den Angriffswellen in eine nahe Höhle flüchten konnten und von den Rothäuten unentdeckt blieben.
Für die völlig verängstigten Frauen beginnt nun ein unbarmherziger Kampf gegen sengende Wüstensonne, Hunger und Erschöpfung. Zudem müssen sie nach wie vor fürchten, von den Apachen entdeckt zu werden.
In dieser ausweglosen Situation übernimmt die resolute Lehrerin Mary Ann (Anne Baxter)  die Führung der kleinen Gruppe, unterstützt von der heißblütigen Pilar (Perla Cristal), die von allen sieben Frauen das größte Wissen über die Indianer besitzt.
Die einzige Überlebenschance für die verzweifelten Ladies ist der beschwerliche Weg zu Fuß durch die Wüste ins Fort Lafayette, doch das liegt unendliche 100 Meilen von ihnen entfernt. So beginnt für die Frauen ein gnadenloser Fußmarsch durch die Hölle …

Der Western „FRAUEN, DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN“ ist wirklich eine Ausnahme des Genres, in dem sonst nur die  Männer dominieren, denn in  dem Film zeigen die Frauen, dass auch sie durchaus  in der Lage sind, sich gegen die Natur und die Indianer zur Wehr zu setzen.

Eine weitere Überraschung des Films, ist die Überlegenheit der Indianer - jedenfalls in der ersten Hälfte des Films – die den Siedlertreck und die begleitenden Soldaten mit Mann und Maus niedermetzeln. Ungewöhnlich für die 1960er Jahre ist neben diesem Aspekt des Westerns auch  die ‚Brutalität‘ in der dies geschieht. Zwar sieht man keine abgeschlagenen Glieder oder dergleichen, doch es geht in der ersten Hälfte des Films ordentlich zur Sache.
Die zweite Hälfte beschäftigt sich dann mit den Strapazen, die die Frauen ausgesetzt sind, und natürlich, wie es bei unterschiedlichen Charakteren der Fall ist, auch um diverse Meinungsverschieden unter den Frauen. Doch sie raufen sich zusammen, um in der lebensfeindlichen Umgebung zu überleben.

Eine dritte Überraschung des Films ist die Regie, denn der Film wurde gleich von drei Regisseuren Gianfranco Parolini und Sidney W. Pink sowie dem  Österreicher Rudolf Zehetgruber inszeniert, was man dem Film glücklicherweise nicht ansieht.

Alles in allem ist der Film  „FRAUEN, DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN“ eine spannende Ausnahmeerscheinung des Western-Genres, der vielleicht auch gerade aus diesem Grund bestens unterhält.

Frauen, die durch die Hölle gehen
Originaltitel: Las siete magnificas
Italien/Spanien/Österreich 1966

Regie: Rudolf Zehetgruber, Gianfranco Parolini, Sidney W. Pink
Drehbuch: Mike Ashley, Werner Hauff
Kamera: Marcello Gatti, Alvaro Lanzoni

Darsteller
Anne Baxter als Mary Ann
Maria Perschy als  Ursula
Gustavo Rojo als  Gus Macintosh
Rossella Como als  Katy Grimaldi
Adriana Ambesi als   Betty Grimaldi
Christa Linder als   Bridget
Luis Prendes als  Pope
Mara Cruz als  Blanche
Perla Cristal als Pilar
María Mahor als  Dorothy

1 DVD im Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)
Laufzeit: ca. 99 Minuten
Bildformat: 4:3 Vollbild
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Ländercode: 2 (Europa)
System: PAL
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Bonusmaterial:
Booklet mit vielen Bildern und Infos

Pidax-film.de

© by Ingo Löchel

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