Die 70er - Die Schauspieler: Gene Hackman
"Acting was something I wanted to do since I was 10 and saw my first movie. I was so captured by the action guys. Jimmy Cagney was my favorite. Without realizing it, I could see he had tremendous timing and vitality.
Guys like Errol Flynn were a problem for me. I would come out of the theater and see myself in the mirror of the lobby and be stunned that I didn't look like him." (1)
Nach seiner Militärzeit zog er im Jahr 1951 nach New York, wo er sich mit diversen Jobs über Wasser hielt.
Mitte der 1950er Jahre entschied sich Hackman dafür, sich seinen Kindheitswunsch zu erfüllen, und Schauspieler zu werden. So zog er 1956 nach Kalifornien und begann eine Schauspielausbildung beim "Pasadena Playhouse", die er aber nach wenigen Monaten wieder abbrach.
Danach kehrte er nach New York zurück, wo er sich längere Zeit eine Ein-Zimmer-Wohnung mit seinen früheren Kommilitonen Dustin Hoffman und Robert Duvall teilte, mit denen er auch später eng befreundet blieb.
1959 gab Gene Hackman mit "LITTLE TIN GOD", einer Folge der Serie "THE UNITED STATES HOUR", sein TV-Debüt als Schauspieler. Zwei Jahre danach folgte sein Film-Debüt in "DER TOLLWÜTIGE" (1961).
Nach weiteren Rollen in diversen TV-Serien gab Hackman 1963 in dem Stück "CHILDREN FROM THEIR GAMES" am Morosco Theatre sein Broadway-Debüt.
1964 brachte ihm die Rolle des Cass Henderson in dem Broadwaystück "ANY WEDNESDAY" eine Nebenrolle in dem Film "LILITH" (1964) mit Warren Beatty in der Hauptrolle ein.
Nach "LILITH" folgten weitere Filmrollen in "HAWAII" (1966), "SHANGHAI-JACK" (1967), "A COVENANT WITH DEATH" (1967) sowie "25000 DOLLAR FÜR EINEN MANN" (1967).
Als der Produzent und Schauspieler Warren Beatty für seinen Film "BONNIE UND CLYDE" die Rolle des Buck Barrow besetzen musste, erinnerte er sich an Gene Hackman, mit dem er zusammen in dem Film "LILITH" gespielt hatte, und gab ihm nach einem Casting die Rolle.
Für die Rolle des Gangster Buck Barrow in "BONNIE UND CLYDE" wurde Gene Hackman 1970 für einen Oscar in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" nominiert.
Nach weiteren Rollen in Filmen "WIE LANGE WOLLT IHR LEBEN?" (1968), "DIE DEN HALS RISKIEREN" (1969), "VERSCHOLLEN IM WELTRAUM" (1969), "KEIN LIED FÜR MEINEN VATER" (1970) und "LEISE WEHT DER WIND" (1971), gelang Gene Hackman Anfang der 1970er Jahre mit dem Kriminalfilm "FRENCH CONNECTION - BRENNPUNKT BROOKLYN" unter der Regie von William Friedkin der Durchbruch als Schauspieler.
Denn für die Rolle des Polizisten Jimmy Doyle in "FRENCH CONNECTION" wurde Hackman im Jahr 1972 (nachdem er 1971 für seine Rolle in dem Film "KEIN LIED FÜR MEINEN VATER" für einen Oscar in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" nominiert wurde) nicht nur mit dem Oscar in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet, sondern der Film "FRENCH CONNECTION" entwickelte sich auch zum Hit und spielte bei einem Budget von 2,2 Millionen US-Dollar insgesamt über 51 Millionen US-Dollar an den Kinokassen in den USA ein.
"William Friedkins ("Der Exorzist") brillanter Action-Thriller wurde mit fünf Oscars ausgezeichnet. Vielen Kinofreunden unter dem Originaltitel "French Connection" bekannt, beruht die Story auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1962.
Seinerzeit beschlagnahmten die Polizisten Eddi Egan und Sonny Grosso 50 Kilogramm Heroin. Beide wirken im Film als Darsteller und technische Berater mit.
Hauptdarsteller Gene Hackman erhielt für seine Darstellung des toughen Cops Jimmy Doyle "Popeye" ebenso einen Oscar wie Regisseur Friedkin für seine beeindruckende Regie-Leistung.
Drei Jahre später drehte John Frankenheimer die ebenfalls gelungene Fortsetzung "French Connection II"." (2)
Nach "FRENCH CONNECTION folgten die Filme "CISCO PIKE" (1972), "PRIME CUT" (1972), "DIE HÖLLENFAHRT DER POSEIDON" (1972), "ASPHALT-BLÜTEN" (1973) sowie der Thriller "DER DIALOG" (1974) unter der Regie von Francis Ford Coppola.
"Coppolas Thriller, der 1974 mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde, zeigt die rasanten Fortschritte der Überwachungstechnologie (hochempfindliche Kameras und Mikrofone, Entschlüsselungstechniken usw.) und deren wachsende Präsenz im Leben der Bürger, wobei er das sich ankündigende Liebesdrama auf das Wesentliche reduziert.
Zugleich gelingt es ihm, eine Atmosphäre aus Spannung, Gewalt und Horror zu erzeugen, die eines Hitchcock würdig ist. Und schließlich ist da die überaus wichtige psychologische Ebene: Harry Caul ist eine Gestalt, die an Graham Greens katholische, qualvoll verantwortungsbewusste Helden erinnert." (3)
Seine erfolgreiche Karriere als Schauspieler konnte Gene Hackman in den 1970er Jahren mit Filmen wie "DIE HEISSE SPUR" (1975), "700 MEILEN WESTWÄRTS" (1975), "FRENCH CONNECTION II" (1975), "ABENTEUER AUF DER LUCKY LADY" (1975) und "DAS DOMINO KOMPLETT" (1977) fortsetzen.
1978 mimte er die Rolle des Lex Luthor in dem Kinohit "SUPERMAN", in der auch in den Fortsetzungen "SUPERMAN II - ALLEIN GEGEN ALLE (1980) und "SUPERMAN IV - DIE WELT AM ABGRUND" (1987) zu sehen war.
In den 1980er Jahren war Hackman in den unterschiedlichsten Rollen zu sehen. Darunter "JEDE NACHT ZÄHLT" (1981), "EUREKA" (1983), "DIE VERWEGENEN SIEBEN" (1983), "TARGET - ZIELSCHEIBE" (1985), "DER WEG ZUM RUHM" (1986), "FREIWURF" (1986) und "BAT 21 - MITTEN IM FEUER" (1987).
1986 ließ sich Gene Hackman von seiner Frau Filipa Faye Maltese scheiden, die er am 1. Januar 1956 geheiratet hatte, und mit der er drei Kinder zusammen hat. Drei Jahre danach heiratete im Dezember 1991 Betsy Arakawa, mit der bis heute zusammenlebt.
1988 wurde Gene Hackman für seine Rolle in dem Film "MISSISSIPPI BURNING - DIE WURZEL DES HASSES" erneut mit dem Oscar nominiert. Diesmal in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller".
Danach sah man Hackman in den Filmen "DIE KILLER-BRIGADE" (1989), "DER HARTE UND DER ZARTE" (1990), "GRÜSSE AUS HOLLYWOOD" (1990), "NARROW MARGIN - 12 STUNDEN ANGST" (1990), "DAS GESETZ DER MACHT (1991) und "COMPANY BUSINESS" (1991).
1992 folgte seine Rolle in dem Eastwood-Western "ERBARMUNGSLOS", für die Gene Hackman mit seinem zweiten Oscar ausgezeichnet wurde. Diesmal in der Kategorie "Bester Nebendarsteller".
"Mit diesem Werk gab Eastwood quasi eine Zusammenfassung des Genres ab, es ist eine Art Western-to-end-all-westerns. Es gibt kluge Kommentare zur Legendenbildung, vor allem zum Zwiespalt zwischen Legende und Wirklichkeit.
Und es gibt einen bösen Abgesang auf den Mythos vom Revolverhelden. Die einstmals strahlenden Westerner sind kurzsichtig und ängstlich, müssen sich Mut ansaufen, und erschossen wird man nicht im heroischen Duell, sondern auf der Toilette beim täglichen Geschäft.
Eastwoods meisterhaftes Werk wurde mit vier Oscars ausgezeichnet: bester Film, bester Schnitt, beste Regie und beste männliche Nebenrolle (Gene Hackman)." (4)
Dem Westerngenre blieb Hackman auch danach treu und so sah man ihn in "GERONIMO" (1993), "WYATT EARP" (1994) und "SCHNELLER ALS DER TOD" (1995).
Ab Mitte der 1990er Jahren war Hackman auch vermehrt in Komödien wie "SCHNAPPT SHORTY" (1995), "THE BIRDCAGE - EIN PARADIES FÜR SCHRILLE VÖGEL" (1996) und "HEARTBREAKERS" (2001) oder in Thrillern wie "DIE KAMMER" (1996), "ABSOLUTE POWER" (1997), "IM ZWIELICHT" (1998), "DER STAATSFEIND NR.1" (1998), "MÖRDERISCHES SPIEL" und "DER LETZTE COUP" (2001), wobei sich der Schauspieler auch in manch dieser Filme nicht scheute, mitunter darin den Bösewicht oder den Unsympath zu spielen.
1999 veröffentlichte Gene Hackman mit "WAKE OF THE PERDIDO STAR" seinen ersten Roman, den er zusammen mit dem Autor Daniel Lenihan geschrieben hatte. Nach zwei weiteren Romanen mit Lenihan, folgte mit "PABACK AT MORNING PEAK: A NOVEL OF THE AMERICAN WEST" (2008) sein erster 'eigenständige' Roman. 2012 folgte Hackmans Thriller "PURSUIT".
"I like the loneliness of it, actually. It’s similar in some ways to acting, but it’s more private and I feel like I have more control over what I’m trying to say and do.
There’s always a compromise in acting and in film, you work with so many people and everyone has an opinion .
But with the books, it’s just Dan and I and our opinions. I don’t know that I like it better than acting, it’s just different. I find it relaxing and comforting." (5)
Nach dem Gerichtsdrama "DAS URTEL - JEDER IST KÄUFLICH" (2003) drehte Gene Hackman mit "WILLKOMMEN IN MOOSEPORT" seinen letzten Film. Danach beendete er seine Karriere als Schauspieler und kehrte danach - auch mangels neuen Filmangeboten - nicht wieder auf die Kinoleinwand zurück.
"I miss the actual acting part of it, as it’s what I did for almost 60 years, and I really loved that. But the business for me is very stressful.
The compromises that you have to make in films are just part of the beast, and it had gotten to a point where I just didn’t feel like I wanted to do it anymore." (6)
Filmographie
(1) Gene Hackman
(2) Prisma.de
(3) Prisma.de
(4) Prisma.de
(5) Gene Hackman
(6) Gene Hackman
© by Ingo Löchel
Kommentare