Die 50er Jahre - Eine Einführung
Anfang der 1950er Jahre belebten die Universal Studios mit "DIE DIEBE VON MARSHAN" (1951) und "DER SOHN VON ALI BABA" (1952) ihre Abenteuerfilme aus 1001 Nacht, die die Kinozuschauer zuletzt in den 1940er Jahre massenweise in die Kinos gelockt hatten.
Die Stars dieser beiden Filme waren die Newcomer Tony Curtis und Piper Laurie, denen damit der Durchbruch in Hollywood gelang.
Mit Abenteuerfilmen wie "IVANHOE" (1952) und "DIE RITTER DER TAFELRUNDE" (1953) gelangen auch dem MGM-Star Robert Taylor weitere Erfolge an den Kinokassen, der zuvor in dem Monumentalfilm-Hit "QUO VADIS" zu sehen gewesen war, der wiederum in 1950er Jahren eine Monumentalfilm-Welle auslöste.
Werke dieser Filmwelle waren unter anderem "DIE GRÖSSTE SCHAU DER WELT" (1952), "DAS GEWAND" (1952), "DIE GLADIATOREN" (1954), "DIE ZEHN GEBOTE" (1956), "KRIEG UND FRIEDEN" (1956), "DAS LAND DES REGENBAUMS" (1957) und "BEN HUR" (1959).
Während der SF-Film in den 1930er und 1940er Jahren eher stiefmütterlich behandelt worden war und nur in Film-Serials wie "FLASH GORDON" oder "BUCK ROGERS" Erfolge feiern konnte, gelang dem Genre mit Filmen wie "DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT" (1951), "DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND" (1951), "KAMPF DER WELTEN" (1953), "METALUNA IV ANTWORTET NICHT" (1955), "ALARM IM WELTALL" (1956) und "DIE DÄMONISCHEN" schließlich auch der Durchbruch in den 1950er Jahren.
Der Erfolg dieser Filme wurde durch den Beginn des Kalten Krieges und die Angst der amerikanischen Bevölkerung vor einer schleichenden kommunistischen Unterwanderung und Invasion noch verstärkt.
1953 drehte der Regisseur Jack Arnold mit "GEFAHR AUS DEM WELTALL" (nach einer Idee des SF-Autors Ray Bradbury) seinen ersten SF Film, der am 26. Mai 1953 in die US-amerikanischen Kinos anlief.
Der Film war einer der ersten 3D-Produktionen der Universal Studios. Zudem war dieser SF-Streifen ein seltenes und positives Beispiel dafür, dass im SF-Genre der 1950er Jahre nicht nur der "Kalte Krieg" propagiert wurde, denn der Regisseur Jack Arnold plädierte in dem Film für eine friedliche Koexistenz.
Für die Zeit der MacCarthy-Ära und die daraus resultierende Kommunistenverfolgung in den USA war dies für einen Hollywood-Film eine außergewöhnliche Botschaft, denn in "GEFAHR AUS DEM WELTALL" verteidigt der Protagonist ein UFO und dessen Besatzung gegen eine Meute hysterischer Menschen.
Begünstigt durch das Aufkommen des 3D-Films und den Kinohit "DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI" (1953) wurde auch die Rückkehr des Horrorfilms in den 1950er Jahren in die Wege geleitet.
Doch trotz der nicht unbeträchtlichen Erfolges an den Kinokassen konnte sich der Horrorfilm in Hollywood zu Beginn der 1950er Jahre nicht so ganz durchsetzen.
Stattdessen bedurfte es eines 'neuen' Konzeptes, um das Horrorgenre erneut in den Lichtspielhäusern zu etablieren.
Dieses 'neue' Konzept für den Horrorfilm wurde allerdings nicht in den USA 'erfunden', sondern in Europa, genauer gesagt in England, wo die HAMMER PRODUCTIONS mit ihren beiden Filmen "FRANKENSTEINS FLUCH" (1957) und "DRACULA" (1958) in Europa und in den USA einen Siegeszug feierte und eine neue Hochphase des Horrorfilms bis weit in die 1960er Jahre einleitete.
Bedingt durch die beiden Hammer-Kassenknüller setzte man auch in den USA auf diese neue Horrorwelle und so entstanden Ende der 1950er auch dort Horrorklassiker wie "DIE FLIEGE" (1958), "DAS HAUS AUF DEM GEISTERHÜGEL" (1959) und "SCHREI, WENN DER TINGLER KOMMT" (1959).
In den 1950er Jahren erreichte auch das Westerngenre mit Filmen wie "WINCHESTER 73" (1950), "ZWÖLF UHR MITTAGS" (1952), "MEUTEREI AM SCHLANGERNFLUSS" (1952), "MEIN GROSSER FREUND SHANE" (1953), "VERA CRUZ" (1954), "ZWEI RECHNEN AB" (1957) und "WEITES LAND" (1958) seine Hochphase.
Seine Endphase erreichte dagegen der Film Noir, der ab Ende der 1940er Jahre in seine dritte Phase übergegangen war, der "Phase der psychotischen Handlungen und selbstmörderischen Triebe".
Werke wie "ASPHALTDSCHUNGEL" (1950) mit Sterling Hayden, "ENGELSGESICHT" (1952) mit Robert Mitchum und Jean Simmons, "RATTENNEST" (1955) mit Ralph Meeker als Mike Hammer, "GEHEIMRING 99" (1955) mit Cornel Wilde und "IM ZEICHEN DES BÖSEN" (1958) mit Charlton Heston und Janet Leigh zählen in dieser Endphase der Schwarzen Serien.zu den dominierenden Werken.
In Frankreich startete dagegen mit dem Riesenerfolg des Films "WENN ES NACHT WIRD IN PARIS" unter der Regie von Jacques Becker der französische Kriminalfilm (mit Anleihen an den Film Noir) seinen Siegeszug, der mit Filmen wie "RIFIFI" (1955) von Jules Dassin und "RAZZIA IN PARIS" von Henry Decoin erfolgreich fortgesetzt wurde.
Durch den großen Erfolg des Gangsterfilms "WENN ES NACHT WIRD IN PARIS" gelang dem Schauspieler Jean Gabin nach einer langjährigen Karriereflaute ein Comeback auf der Kinoleinwand...