Der Western in Film und Fernsehen: Richard Widmark
Der Western in Film und Fernsehen
Richard Widmark
1938 gab Richard Widmark in "AUNT JENNY’S REAL LIFE STORIES" sein Radio–Debüt.
Am 5. April 1942 heiratete er Jean Hazlewood, mit der er bis zu ihren Tod, am 2. März 1997, zusammenlebte. Das Paar hatte eine Tochter, Anne Heath, zusammen.
1943 folgte in "KISS AND TELL“ Widmarks Broadway–Debüt.
1947 war die Stunde für den Schauspieler auch in Hollywood gekommen. Als psychopathischer Killer Tommy Udo gab Richard Widmark unter der Regie von Henry Hathaway in "TODESKUSS", einem Klassiker des Film Noir, sein Filmdebüt.
Da der Film an den Kinokassen ein voller Erfolg war, bekam er einen Siebenjahresvertrag bei der Twentieth Century Fox. Zudem wurde er für die Rolle des psychopathischen Killers für den OSCAR nominiert und gewann in der Kategorie "Hoffnungsvoller Nachwuchsdarsteller“ den GOLDEN GLOBE.
In den nachfolgenden Jahren war Widmark auf die Rolle des Bösewichtes festgelegt, das änderte sich allerdings, als ihm der Regisseur Elia Kazan 1950 die Hauptrolle in dem Film "UNTER GEHEIMBEFEHL" gab.
"Ein Jahr vor seinem erfolgreichen Film "Endstation Sehnsucht" inszenierte Elia Kazan diesen hervorragend besetzten Thriller um die Bedrohung einer Stadt durch ein Virus.
In nüchternen Schwarzweiß-Bildern im Hafenviertel von New Orleans abgedreht, überzeugen besonders Richard Widmark als Dr. Reed und Paul Douglas als Hauptmann Warren." (1)
Danach folgten unter anderem Rollen in "DER HASS IST BLIND" (1950), "FROSCHMÄNNER" (1951), "DIE FEUERSPRINGER VON MONTANA" (1952), "DURCH DIE GELBE HÖLLE" (1953) und in dem Film Noir "POLIZEI GREIFT EIN" (1953).
"Mit diesem atmospärisch dichten Frühwerk gelang Samuel Fuller ein action-geladener, mitunter auch recht zynisch-brutaler film noir.
Eine Besonderheit innerhalb des Krimi-Genres besteht auch darin, dass hier nicht der Cop, sondern der eher harmlose Taschendieb im Mittelpunkt steht. Allerdings geht es im Original um Atom und nicht um synthetisches Rauschgift." (2)
Nach seinem Westerndebüt in "GARTEN DES BÖSEN" (1954), folgten weitere Westernfilme wie "DIE GEBROCHENE LANZE" (1954), "DAS GEHEIMNIS DER FÜNF GRÄBER" (1956), "DER LETZTE WAGEN" (1956) und "DER SCHATZ DER GEHENKTEN" (1957), worin Widmark je nach Besetzung den Helden oder den Bösewicht mimte.
"Ein brillant gespielter, psychologischer Western von John Sturges, der in Richard Widmark und Robert Taylor ein grandioses Gegensatzpaar für seine Regiearbeit fand. "Der Schatz der Gehenkten" blieb übrigens die erste und einzige Zusammenarbeit dieser beiden Western-Giganten." (3)
Auch in den 1960er Jahren war Richard Widmark vorwiegend in Western wie "ZWEI RITTEN ZUSAMMEN" (1961), "DAS WAR DER WILDE WESTEN" (1962), "CHEYENNE" (1964) und "ALVAREZ KELLY" (1965) zu sehen.
"Ein vor allem durch das brillante Spiel der Hauptdarsteller beeindruckendes Western-Abenteuer, von Altmeister Edward Dmytryk gekonnt inszeniert. Besonders gut ist die Action-Sequenz, in der William Holden die riesige Rinderherde für die Erstürmung einer von den Nordstaaten gehaltenen Brücke einsetzt.“ (4)
Ausnahmen waren unter anderem der Kriminalfilm "NUR NOCH 72 STUNDEN" (1967).
"Regie-Altmeister Don Siegel inszenierte 1967 diesen rasanten Polizei-Thriller, der über vordergründige Spannung hinaus die menschlichen Probleme im Polizeidienst beleuchtet. Kurios: Obwohl Madigan am Ende sein Leben lässt, wurden wegen des Erfolgs in den USA ebenfalls mit Richard Widmark einige Nachfolger gedreht.“"(5)
Anfang der 1970er kehrte der Schauspieler in den sechs TV-Filmen
“The Manhattan Beat” (1972), “The Midtown Beat” (1972), “The London Beat” (1972), “The Lisbon Beat” (1973, “The Naples Beat” (1973) und “The Park Avenue Beat” (1973)
als Polizist Madigan zurück, den er bereits im gleichnamigen Film gespielt hatte, obwohl der Protagonist in "NUR NOCH 72 STUNDEN" stirbt.
In den 1970er und 1980er Jahren wurde es etwas ruhiger um den Schauspieler. Er war seltener im Kino zu sehen und drehte unter anderem die Filme "MORD IM ORIENT EXPRESS" (1974), "DIE BRAUT DES SATANS" (1976), "DAS DOMINO KOMPLOTT" (1977), "COMA" (1978), "DIE BÄRENINSEL AM ENDE DER WELT" (1979), "DER GEISTERFLIEGER" (1982) und "GEGEN JEDE CHANCE" (1984).
1991 drehte Widmark mit "DER PREIS DER MACHT" seinen letzten Film. Danach zog sich der Schauspieler ins Privatleben zurück.
Am 27. September 1999 heiratete er Susan Blanchard, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.
Richard Widmark verstarb am 24. März 2008 nach längerer Krankheit in seinem Haus in Roxbury, Connecticut, USA.
Filmographien
(1) Prisma Online
(2) Prisma Online
(3) Prisma Online
(4) Prisma Online
(5) Prisma Online
© by Ingo Löchel
Kommentare
Einen Nichtwestern mit Richard Widmark den ich noch gut in Erinnerung habe, ist der Film "Die Feuerspringer von Montana".