Die 2000er - Die Schauspielerinnen: Brie Larson
Wir fuhren von Sacramento nach Los Angeles mit nichts mehr als dem, was ins Auto passte. Ein paar Klamotten, für jede von uns ein Spielzeug und – wie ich Jahre später erfuhr – ganzen 4000 Dollar in der Tasche.
Wir kamen in einem kleinen Apartment unter, bestenfalls doppelt so groß wie der Raum in unserem Film. Aus materieller Sicht war diese Anfangszeit in LA unfassbar karg. Aber in meiner Erinnerung ist das die beste Zeit meiner Kindheit." (1)
Während dieser Zeit des Umbruchs, entschied sich Larson dafür, Schauspielerin zu werden, und so war sie einer der jüngsten Studentinnen, während sie das "American Conservatory Theater" in San Francisco besuchte.
1998 gab sie in "RIGHT MY FIRE", einer Folge der TV-Serie "IN GUTEN WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN", ihr Debüt als Schauspielerin.
Danach folgten Auftritte in TV-Serien "THE CAME YOU" (1999) und "HOPE & FAITH" (2003) sowie die Rolle der EMILY STEWART in "RAISING DAD - WER ERZIEHT WEN?" (2001-2002).
1999 gab Brie Larson in "SPECIAL DELIVERY" ihr Film-Debüt. Danach folgten Rollen in den Filmen "MADISON" (2001), "30 ÜBER NACHT" (2004), "PLÖTZLICH VERLIEBT" (2004), "EULEN-KLEINE FREUNDE IN GROSSER GEFAHR" (2006) und "THE BEAUTIFUL ORDINARY" (2007).
Mit 16 Jahren nahm Larson ein Album auf und erreichte mit der Single "SHE SAID" Platz der US-Charts.
Danach folgten Rollen in Filmen wie "DIE MÄDCHEN VON TANNER HALL" (2009), "SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER WELT" (2010), "RAMPART - COP AUSSER KONTROLLE" (2011), "21 JUMP STREET" (2012), "SHORT TERM 12 - STILLE HELDEN" (2013) und "TIM UND LEE" (2015).
"Ich bin seit damals ein sehr sparsamer und bescheidener Mensch und lege mehr Wert auf meine persönliche Entwicklung als auf die meines Kontos. Was auch ganz gut so war, denn meine Karriere verlief ja bislang eher langsam, mit vielen kleinen Rollen und Independent-Projekten. Dass ich auch mal ganz ordentlich bezahlt werde, ist ja eine eher neue Erfahrung für mich.
Ich will nicht schönreden, dass es verdammt hart ist, von 800 Dollar zu leben oder beim Vorsprechen hundertmal abgelehnt zu werden. Ganz zu schweigen davon, als Kind die Scheidung der Eltern und damit den Verlust des Vaters zu verarbeiten. Aber ich habe eben früh gelernt, dass ich trotzdem glücklich sein und die großartigsten Erfahrungen machen kann." (2)
2016 wurde Brie Larson für ihre Rolle in dem Dram "RAUM" mit dem Oscar in der Kategorie "Beste Schauspielerin" ausgezeichnet.
"Meine Karriere ist ein bisschen anders: Ich konnte Regie führen - ich wollte immer mal etwas ganz Persönliches machen, etwas das ganz von mir kam. Die Anerkennung für «Room» machte es möglich." (3)
Nach "RAUM" stand Larson für die beiden Filme "FREE FIRE" (2016) und "KONG: SKULL ISLAND" (2017) vor der Kamera.
"Ich habe für «Kong: Skull Island» vorgesprochen, als «Room» noch nicht mal im Kino war. Es sieht also nur so aus, als hätte ich den Wechsel vom Indie-Film zum Blockbuster vorausgeplant. Filme sind für mich immer auch eine Art Aktivismus. «Short Term 12» über eine Leiterin in einem Jugendheim war ein Film, der Menschen nachhaltig berührte, und das war natürlich schön.
Aber ehrlich: Einige meine Lieblingsfilme als Kind waren Streifen wie «Star Wars».
Die beinhalten ja auch Metaphern und können Menschen in grossem Ausmass berühren. Das interessiert mich jetzt als Konzept noch mehr.
Ich liebe unabhängige, kleine Filme immer noch, aber ich finde es toll, große Filme machen zu können, die auch große Fragen stellen." (4)
Nach ihren beiden Kurzfilmen "THE ARM" (2012) und "WEIGHTON", gab die Schauspielerin 2017 mit "UNICORN STORE ihr Regie-Debüt.
Nachdem Brie Larson die beiden Filme "THE GLASS CASTLE" und "BASMATI BLUES" abgedreht hat, steht die Schauspielerin derzeit als CAPTAIN MARVEL in "AVENGERS: INFINITY WAR" vor der Kamera.
"Captain Marvel glaubt an Wahrheit und Gerechtigkeit, und sie ist die Brücke zwischen Erde und Universum. Sie will die Welt verbessern, aber sie hat ihre Mängel. Sie kann fliegen und aus ihren Händen schiesst es - und sie ist lustig.
Es ist noch richtig surreal, dass ich nun auch zur Marvel-Familie gehöre. Ich habe noch nie einer Gruppe angehört, nicht einmal einer Schulklasse, da ich zu Hause unterrichtet wurde. Bevor ich als Captain Marvel angekündigt würde, wusste ich gar nicht, wie wichtig diese Figuren sind." (4)
(1) Brie Larson
(2) Brie Larson
(3) Brie Larson
(4) Brie Larson
(5) Brie Larson
© by Ingo Löchel