Nicht nur für Fans von Comics - Eine Buchvorstellung
Nicht nur für Fans von Comics ...
Eine Buchvorstellung
Natürlich werde ich hier auch kurz noch am Ende auf das Medium Comic eingehen, weil man in Deutschland hier auch eine recht feine Besonderheit seitens Marvel auf den Markt bringt, bzw. bereits gebracht hat, welche man so nicht unbedingt an jedem öffentlichen Verkaufsstand vorfinden dürfte.
Da es aber hier in erster Linie eher um Romane geht, steige ich hier gleich einmal mit einem Taschenbuch ein, welches ebenfalls seitens PANINI bereits seit dem 26. März 2019 auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Zeitlich gesehen also recht passend zu dem Kino-Blockbuster AVENGERS: ENDGAME gelegen.
Die Verbrecherorganisation Hydra (hervorgegangen aus den finsteren Zeiten des Dritten Reiches) sind nun im Besitz eines synthetischen Krankheitserregers, mit dem sie sich nun entgültig die Weltherrschaft sichern wollen. Da die Avengers hier natürlich nicht untätig zusehen können, dürfte also durchaus verständlich sein.
Doch Hydra ist eben nicht die einzige Organisation des Schreckens, die gerade wieder einmal aus ihren finsteren Löchern gekrochen kommt. Denn da ist auch noch eine andere Organisation. Die A.I.M., welche ebenfalls kurz davor steht, mittels eines Nanotech-Komplex die gesamte Menschheit versklaven zu wollen. Und als wäre dies nicht schon an schlimmen Nachrichten für die AVENGERS genug, hat Ultron es auf die Technologie der Erde abgesehen, und auch Dormammu, ein Erzfeind von Dr. Strange, beansprucht aus seiner finsteren Zone heraus die Welt für sich. Fehlt also nur noch "The High Evolutionary", welche sich zu allem Überfluss daran macht, das menschliche Genom neu zu schreiben.
Bei der Vielzahl der Fronten und Feinde liegt es daher an den größten Superhelden der Welt, den AVENGERS, hier einzugreifen, auch wenn ihnen nunmehr kaum noch die Zeit bleibt, um zwischendurch einmal Luft zu holen. Denn die Menschheit steht mal wieder sprichwörtlich auf des Messers Schneide.
Der Roman (also kein Comic) AVENGERS: JEDER WILL DIE WELT BEHERRSCHEN, setzt hier mal nicht unbedingt auf eine gigantische Bedrohung einer fremden Wesenheit wie Thanos, sondern der Autor Dan Abnett richtet sein Augenmerk eher auf die verschiedenen Verbrecherorganisationen der Erde, die ebenfalls nie etwas gutes im Schilde führen. Da bösartige Superwesen dabei nicht so ganz fehlen dürfen, greift Abnett hier aber auch auf eine Figur wie Dormammu zurück, der eigentlich eher Lesern der Dr. Strange Comics ein Begriff sein dürfte. Aber auch auf Ultron, welcher ja bereits auch im Kino seitens des MCU bereits den AVENGERS das Leben mehr als reichlich schwer gemacht hat und auch in den Comics eine immer wiederkehrende Figur des Schreckens ist, durfte hier wohl nicht fehlen.
Das ganze hört sich dann nicht nur nach einer Menge Gegner für die Helden an, sondern auch für ein Paperback nach vielen Seiten Lesestoff. Allerdings muss man hier nun keine Angst haben, das der Autor Dan Abnett hier einen Ziegelstein von 600 oder mehr Seiten abgeliefert hat. Denn mit rund 320 Seiten Lesestoff dürfte der Roman AVENGERS: JEDER WILL DIE WELT BEHERRSCHEN durchaus auch ein eher kurzweiliges Vergnügen für die sein, die lieber zu einem Roman als zu einem Comic greifen und so eher das Kopfkino mit den bekannten Helden befeuern möchten.
Sie fluchte abermals. In Russland gab es ein Sprichwort über Zitronen und was man daraus machen sollte. Geheimhaltung war jetzt keine Option mehr und auch nicht mehr wichtig. Das war ein Jammer, weil Black Widow auf geheimen Missionen zur Höchstform auflief. Zum Glück war sie nicht nur darin erschreckend gut. Es war an der Zeit, mit offenen Karten zu spielen, ohne Tricks. Zeit für mokroye delo. Wetwork. Mord und Blutvergießen.
(Zitat: Leseprobe aus Avengers: Jeder will die Welt beherrschen)
Avengers: Jeder will die Welt beherrschenEin wenig Nostalgie dürfte allerdings der Autor Stefan Petrucha in seinem noch kommenden Roman SPIDER-MAN: FOREVER YOUNG den Fans des Netzschwingers bereiten können, welcher als Taschenbuch-Erstveröffentlichung für den 25. Juni 2019 seitens PANINI bereits angekündigt wird.
Eigentlich benötigt Peter Parker nur einige neue Schnappschüsse seines Alter Egos. Und die ließen sich ja noch besser verkaufen, wenn sie mit entsprechenden Aktionen verbunden sind. Dies heißt also, er müsste hierzu auch zumindest einen Verbrecher ausfindig machen, damit auch etwas Action in die Fotos gelangt.
Doch mit gleich so viel Action hätte SPIDER-MAN wohl im ersten Augenblick nicht gerechnet. Denn plötzlich greift ein entfesselter Kampf des Kingpin gegen den Maggia sogar bis auf die Empire State University über. Der Ärger für unsere liebenswerte Spinne aus der Nachbarschaft lässt also nicht lange auf sich warten.
Doch die Welt von SPIDER-MAN wäre wohl nicht seine Welt, wenn es bei dieser Auseinandersetzung bliebe, die ihn schon mächtig fordern dürfte. Denn zu allem Überfluss sieht er sich bald nicht nur im Fadenkreuz der gefährlichsten Schurken der Stadt, sondern auch seiner Freunde und ... wie sollte es anders sein, der Polizei von New York City wieder.
Ist der bereits erschienen Roman zu den AVENGERS seitens des Autors Dan Abnett randvoll mit Gegnern auf einer doch überschaubaren Seitenanzahl von ca. 320 Seiten als Taschenbuch eher noch im normalen Bereich gelandet, so kommt der Roman SPIDER-MAN: FOREVER YOUNG laut der Vorankündigung auf der Verlagsseite von PANINI wohl mit lockeren 512 Seiten daher. Also im Vergleich mit fast 200 Seiten mehr. Und wenn da bereits in der kurzen Inhaltsangabe von weiteren gefährlichen Schurken gesprochen wird, dann darf sich der Fan des Netzschwingers noch auf so einige Überraschungen für das Kopfkino freuen.
Ich für meinen Teil jedenfalls sehe dem Roman durchaus mit einigem Interesse entgegen und bin da auch für jede Überraschung zu haben, die der Autor Stefan Petrucha hier wohl aus dem Hut zaubern wird. Die Anzahl möglicher, gefährlicher Schurken ist nach so vielen Jahrzehnten hinsichtlich der entsprechenden Marvel Comics und den damit verbundenen Serien um SPIDER-MAN ja nicht gerade überschaubar. Allerdings hoffe ich in diesem Punkt auch, das der Autor bei mir vielleicht etwas den Nerv der Nostalgie kitzelt, was gerade die Gegner von SPIDER-MAN betrifft.
Zwar kann ich hier zu SPIDER-MAN: FOREVER YOUNG noch kein Zitat aus der Handlung als kleines Appetithäppchen liefern, aber so viel sei schon einmal verraten, das der Roman eine lose Adaption des Comic-Klassikers "The Lifeline Tablet Saga" beinhaltet, in dem der Kingpin eine Steintafel aus der Universität stehlen will und SPIDER-MAN in seinem Alltag als Peter Parker dabei auch noch versucht, mit seinen verschiedenen Verpflichtungen gegenüber den Menschen in seinem Leben umzugehen. Man darf also als Leser auf den 25. Juni 2019 gepannt sein, wenn auch dieses "Marvel Novel" über den großen Teich seinen Weg nach Deutschland findet.
Ansonsten bliebe auf meiner Wunschliste noch zu hoffen, das der PANINI Verlag bei Zeiten auch mal die Roman-Adaptionen seitens des Autors Jason Starr zu ANT-MAN oder etwa DOCTOR STRANGE seitens des Autor Devin Grayson nach Deutschland holt. Schließlich dürften auch mal die Helden der zweiten Reihe bei Marvel in Romanform nicht uniteressant sein.Nun kommt man ja schlicht und einfach nicht an "Superhelden" auch in Form von Comics vorbei. Schließlich sind Comics ja das ursprüngliche mediale Universum, aus denen sie einmal hervorgegangen sind, bevor sie auch ihren Weg in diversen Romanen und Kinofilmen bzw. Fernsehserien in den USA angetreten hatten.
In Sachen Comics gibt es - egal ob nun von Marvel oder DC usw. - ja seitens des Panini Verlag stetigen Nachschub. Sei es zu aktuell laufenden Serien oder eben auch was das Material aus den 60er und frühen 70er Jahren betrifft.
Wenn man allerdings einen Blick in die Comics von Marvel von vor 80 Jahren - also der sogenannten "Goldenen Ära" - werfen möchte, wo z.B. "Die Fackel" noch nicht den Namen Johnny Storm trug und ein nicht unwesentlicher Teil der FANTASTIC FOUR war, oder wo neben den laufenden Auseinandersetzungen der menschlichen Fackel (Human Torch), z.B. mit den bösen Nazis, dieser dann auch immer mal wieder mit dem "Sub-Mariner" (Prinz Namor, der Aquarius) aneinander geriet, dann war man bisher eher gezwungen auf Comic-Messen oder gleich aus dem Land der sogenannten unbegrenzten Möglichkeiten auf die Originalcomics (bzw. den dortigen Nachdrucken) zurück zu greifen.
In diesem Punkt gibt es jetzt aktuell seit dem 16. April 2019 etwas Abhilfe in bester deutscher Übersetzung. Denn unlängst liegt mir seitens PANINI nun der erste Comic-Hardcover-Band "80 JAHRE MARVEL: DIE 1940ER" vor, in denen die "Fackel", welcher damals ein Androide war und dessen Sidekick "Toro" immer wieder nicht nur auf böse Nazis und Kommunisten trafen, sondern sich auch mit dem Sub-Mariner mal mehr und mal weniger auseinandersetzen mussten.
Die hier recht interessant und hochwertig zusammengestellte Auswahl an Comics umfasst dann auch in diesem ersten Hardcover in folgender Reihenfolge die entsprechenden Comics:
Sowohl die damligen Zeichnungen als auch die Geschichten selbst stecken dabei voll mit Nostalgie und die gebotenen Hefte des Inhalt von "80 JAHRE MARVEL: DIE 1940ER" Jahre zeigen auch einen recht ansprechenden Querschnitt durch ein Stück Comic-Geschichte auch für die Fans, die ansonsten (wie Ich) nicht so sicher in der englischen Sprache sind. Da darf sich also der Fan durchaus auf Geschichten freuen, die damals von Comic-Legenden wie Bill Everett, John Campton oder etwa Carl Burgos in Szene gesetzt wurden.
80 Jahre Marvel: Die 1940erDer zweite Band der Reihe "80 JAHRE MARVEL" ist indessen für den 21. Mai 2019 vorgesehen und soll laut Angaben seitens Panini die Comics aus den 50er Jahre etwas näher beleuchten. Bei den hier im Umfang angegebenen 160 Seiten springt der Comic-Fan dann direkt in die Zeit des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion, welcher real aber auch ziemlich heiß in diversen Stellvertreterkriegen damals auf der Welt ausgefochten wurde (z.B. Korea oder Vietnam).
Das ganze kommt dann mit einem Artwork des Altmeisters John Romita Sr. daher und wir erleben Captain America samt seinem Sidekick Bucky im Kampf gegen Sowjet-Spione, Kommunisten in den eigenen Reihen, diversen anderen Geheimagenten, aber auch z.B. gegen den damaligen Schurken Electro. Man bekommt also hier einen schon geballten Einblick in eine Zeit der US-Comics, welche auch aus der Feder des damaligen US-Senator McCarthy und dessem politischen Verfolgungswahn hinsichtlich einer angeblich kommunistischen Bedrohung innerhalb der damaligen USA entstammen könnte (McCarthy-Ära). Abgerundet wird diese Ausgabe dann etwas mit einer moderneren Comic-Story mit Captain America und Nick Fury.
80 Jahre Marvel: Die 1950er
Ohne hier zum Abschluss noch intensiv auf den danach folgenden Band von "80 JAHRE MARVEL" noch eingehen zu wollen, sei hier schon einmal verraten das dieser bereits seitens PANINI für den 18. Juni 2019 angekündigt ist und mit dem Titel "Aufbruch in eine neue Zeit" sich den 1960er Jahren zuwenden wird, wo Fans und Interessierte auf die Anfänge der Comics seitens Dr. Strange, die Avengers oder den Hulk treffen sollen, aber wohl auch einen Einblick in die Rolle von Spider-Man und dessen Team-ups mit Daredevil oder der menschlichen Fackel erhalten. Dieser dritte Band mit wiederum 260 Seiten ist allerdings z.B. bei Amazon zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch nicht als vorbestellbar gelistet.
Ich hoffe, hiermit besonders den Fans der diversen Superhelden mal eine kleine Freude und einen interessanten Ein- wie auch Ausblick gegeben zu haben. Bei Zeiten werde ich mich dann wieder etwas verstärkter der dunklen Phantastik bzw. vielleicht auch dem Bereich Thriller zuwenden. Ich werde da also mich einfach mal umsehen und informieren, was uns in absehbarer Zeit eventuell so ins Haus steht, oder aber recht frisch gerade auf den Markt gekommen ist.
Kommentare
Das gilt auch für den zweiten Band. Der Romita Sr. von 1954 ist nun wirklich nicht vergleichbar mit dem Romita Sr. von 1966. Des Einzige, was hier halbwegs interessant ist, ist der Chaykin-Reprint. Und auch das nur, wenn einem der aktuelle Chaykin noch zusagt. Aber dafür ist das alles doch ziemlich kostspielig. Damit wir uns nicht missverstehen, ich bin sicher, dass ist von der Produktion her gut gemacht. Aber ein "Klassiker" ist es bloß, weil es alt ist.
Auch bei den Prosa-Marvels sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch setzen. Abnett ist zweifellos ein guter Autor, Petrucha eher Mittelmaß. Ich habe es irgendwann in den 90ern aufgegeben, Prosa-Marvel zu kaufen, weil es als Format einfach selten funktioniert hat. Da gab sie eine Weile von teilweise damals bekannten Genre-Autoren. Diane Duane, Peter David, Chris Golden, usw.
Eine auf 500 Seiten gestreckte Nacherzählung ausgerechnet von der Stone-Tablet-Saga, die schon als Comic ziemlich langweilig war? Das sind eine Menge Seiten
Nun ja, was das Wort "hochwertig" betrifft, ist es auch schlicht eine Frage des Blickwinkels. Klar sind die Geschichten hier schlicht zu nennen, mitunter aus heutiger Sicht auch eventuell albern. Das waren die ersten Heftchen von Superman oder Batman allerdings auch und wird sich wohl so durch fast alle Comics dieser Zeit ziehen. Trotzdem sind es Klassiker, wenn man sich generell mit Comics befasst.
Auch das Artwork entspricht eben diesen frühen Jahren und wenn man heutige Ansprüche an die frühen Comics stellt, dürfte es enttäuschend wirken. Aber mal Hand aufs Herz, Marvel und DC beschäftigen heute Zeichner, die ich manchmal nur als dritte oder vierte Wahl bezeichnen würde, weil ihre Figuren usw. auch nicht gerade meinen Geschmack treffen. Da blasen gute Zeichner manche Serien erst einmal optisch gut auf, verlassen dann aber quasi die Brücke und dann kommen die zeichnerisch ans Ruder, die an das bisherig gute Artwork kaum noch heranreichen. Wenn ich ehrlich bin, dann war in Sachen Artwork wie auch Story die Zeit Ende der 60er und die 70er wohl die beste Zeit bei Marvel und DC.
Bei dem AVENGERS Novel habe ich mal ein paar Seiten reingelesen und fand den Stil von Abnett nicht einmal so schlecht. Ein abschließendes Urteil werde ich mir da aber erst bilden, wenn ich den Roman gelesen habe. Petrucha kenne ich da noch nicht, werde mir bei einer Leseprobe mal seine Schreibe ansehen.
Das wirklich schlechteste was ich in der Richtung mal gelesen habe, ist ein Roman zu Batman, dessen Handlung auf einer Art Play-Station-Spiel von Batman basiert. Da war selbst in der Handlung nur ballern und hüpfen angesagt und damit geradezu ätzend langweilig.