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Der Geist der Weihnacht


DER GEIST DER WEIHNACHT
oder
Cover WIE OSCAR FRIEDMANN ZU SEINER SELTSAMEN STIMME KAM

Von Ingo Löchel
Wie so häufig saßen auch heute Abend Matthew David Harper, seines Zeichens Leiter des Teams Alpha der Treasure Security, und Oscar Friedmann in Friedmanns Lieblingskneipe und tranken ein Glas Rotwein nach dem anderen.
Die beiden Männer hätten jedoch nicht ungleicher sein können.
Harper, fast 1,90 Meter groß, schlank und sportlich. Friedmann dagegen nur mittelgroß, untersetzt und Brillenträger.
Doch was keiner wusste: Oscar Friedmann war ein ausgezeichneter Boxer.
Nach anfänglicher gegenseitiger Abneigung hatten sich die beiden Männer zusammengerauft und es war so eine Art Freundschaft zwischen ihnen entstanden.
Meistens gingen die beiden Männer nach ihrem aufreibenden Job in Torinos Bar, um dort den vorzüglichen Rotwein zu kosten.
Harper der schon einiges intus hatte, schaute Friedmann mit seinen blutunterlaufenen Augen an.
Er war immer noch darüber erstaunt, dass sich Friedmanns nasale und quäkende Stimme nach dem Konsum des Rotweins in eine ganz normale und angenehme Stimme verwandelte.
„Hast du was auf dem Herzen“, fragte ihn der Deutsche.
„Wie ist es dazu gekommen, Frydman?“

 

Friedmann runzelte die Stirn, nicht weil Harper ihn mit seinem Spitznamen anredete, sondern eher darüber, was sein ‚Vorgesetzter’ mit seinen Worten meinte.
„Na, deine Stimme. Was ist damit geschehen?“
Das Gesicht des Deutschen verfinsterte sich für Sekunden, was Harper trotz seines Alkoholpegels nicht verborgen blieb.
„Ein Unfall“, antwortete Friedmann schließlich nur  lapidar.
„Ein Unfall? Was für ein Unfall“, hakte Harper mit lallender Stimme nach.
„Warum willst du das denn unbedingt wissen?“
Es war Friedmann anzusehen, dass er nicht gerne darüber sprach.
„Ich höre?“
Der Deutsche verdrehte über die Sturheit Harpers die Augen, lenkte aber schließlich ein. Seine Stirn runzelte sich, als er kurz darüber nachdachte, wie er wohl mit seiner Geschichte anfangen sollte.
„Es war vor langer Zeit, Matt. Vor sehr langer Zeit!“
Diesmal war es Harper, der seine Stirn runzelte.
„So alt bist du nun auch wieder nicht. Nach deiner Personalakte bist du sogar einige Jahre jünger als ich.“
Friedmann fixierte seinen Vorgesetzten.
„Papier ist geduldig, Matt. Sogar ziemlich geduldig. Nicht alle Dinge, die dort stehen, entsprechen der Wahrheit.“
Harper grinste.
„Willst du damit sagen, dass dein Geburtsdatum nicht stimmt?“
Friedmann ging auf die Frage gar nicht erst ein.
„Ich soll dir also erzählen, wie es zu diesem UNFALL  kam?“
Der Deutsche betonte das Wort Unfall so, dass Harper, obwohl er schon ziemlich blau war, hellhörig wurde.
„Nur wenn du willst, Oscar. Es liegt ganz bei dir.“
Friedmann nickte.
„Also gut, Matt, aber wo fange ich am besten an.“
Er überlegte.
„Es war einmal .....“
Harper war plötzlich hellwach, schaute auf und wollte Friedmann schon fragen, ob er ihn verarschen wolle, doch die Geschichte, die ihm der Deutsche erzählte, belehrte ihn eines besseren.

****

„Mit wem sprichst du eigentlich“, fragte Oscar Friedmann seinen alten Kumpel, mit dem er zusammen  Psychologie und danach Parapsychologie studiert hatte.
„Mit Esmeralda“, antwortete dieser lapidar.
„Esmeralda?“, fragte Friedmann erstaunt und sah sich intensiv im Zimmer um, konnte aber keine weitere Person im Raum entdecken.
Er fixierte seinen Freund ernst.
„Mit wem?
„Na mit Esmeralda!“
„Und wer ist denn diese Esmeralda?“, hakte Friedmann  nach.
Frank deutete auf die etwa 20 cm große Fantasy-Figur, die eine ziemlich leicht bekleidete und wohlproportionierte Vampirin darstellte.
Friedmann erkannte in ihr die Figur wieder, die er Frank in einem Anfall von Schwäche voriges Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte, weil er ihm wochenlang damit in den Ohren gelegen hatte.
Es war sonst nicht Friedmanns Art, irgendjemandem irgendetwas zu Weihnachten zu schenken.
Das war kein Anflug von Geiz, er hatte es sich mit den Jahren nur einfach abgewöhnt, der Konsumsucht zur Weihnachtszeit zu folgen.
„Aha, das ist also Esmeralda“, stellte der Deutsche fest.
Oscar sah zuerst seinen alten Kumpel und danach die Figur an.
Was er völlig lächerlich fand, war die kleine rote Weihnachtsmütze, die die Vampirfigur auf ihrem Kopf trug.
Friedmann schüttelte den Kopf.
Hatte Frank nun vollkommen den Verstand verloren? Er war schon während des Psychologie–Studiums ziemlich abgedreht. Ganz schlimm wurde es, als er anfing, sich mit der Parapsychologie zu beschäftigen.
„Sorry, Fank. Ich bin zwar mit einer Menge Phantasie gesegnet, aber seit wann sprichst du denn mit ...“
„Sprich es lieber nicht aus, alter Freund“, erwiderte Frank ernst, „sonst ist Esmeralda beleidigt. Und wenn Esmeralda beleidigt ist, tut sie Dinge, die ihr nachher sehr sehr leid tun.“
„Aha, und seit wann sprichst du mit ... äh ...  Esmeralda?“
„Ich spreche nicht zu Esmeralda, sondern sie zu mir. Ich antworte ihr nur, weil ich ein höflicher Mensch bin.“
Friedmann nickte.
„Aha, auch gut“, murmelte er. „Und seit wann spricht Esmeralda zu dir?“
„Das war ... Ich bin nicht verrückt, wenn du das meinst.“
„Das hat auch keiner behauptet, aber du musst schon zugeben, dass es etwas seltsam erscheint, wenn du mit einer 20 Zentimeter großen weiblichen Vampir–Figur sprichst.“
„Na und?“, erwiderte Frank. „Andere sprechen mit ihrer Pflanze oder mit ihrem Goldfisch.“
Darauf hatte Friedmann nun keine Antwort parat.
„Also nun sag schon. Seit wann spricht Esmeralda zu dir?“, fragte Friedmann und lugte zur Vampirfigur hinüber.
Frank überlegte.
„Das war, als ich sie zum ersten Mal im Schaufenster dieses Comicladens entdeckte hatte, ganz versteckt zwischen so blöden Fantasy–Figuren und Drachen.
Es war Liebe auf den ersten Blick, musst du wissen. Aber ich konnte mich irgendwie nie richtig entscheiden, sie zu kaufen, zumal ich auch mal wieder ziemlich knapp bei Kasse war. Du weißt ja .....“
Friedmann winkte ab.
Er kannte die finanzielle Lage seines alten Kumpels nur zu gut.
Ab und zu bekam er depressive Schübe und konnte sich dann nicht mehr aufraffen, irgendetwas Vernünftiges und Sinnvolles zu tun, geschweige denn seiner Selbständigkeit als technischer Übersetzer nachzugehen.
Daher hörte Friedmann nur noch mit halbem Ohr zu.
Irgendwie glaubte er, im falschen Film zu sein, als er sich trotzdem das teils sinnlose Geschwafel von Frank antat.
„Sei mir bitte nicht böse, aber .....“, erwiderte der Deutsche schließlich etwas missmutig.
Frank winkte ab.
„Ich weiß, was du sagen willst, Oscar.“
Frank stellte die Vampir–Figur oder besser gesagt Esmeralda, die er während seiner träumerischen Entgleisung in die Hände genommen hatte, wieder auf sein Bücherregal zurück und wechselte augenblicklich das Thema.
„Was macht denn dein neues Buch?“
Friedmann hatte gar nicht auf die Frage geachtet, sondern schaute auf die Figur, und er konnte sich  des Eindrucks nicht erwehren, dass sie seine Blicke erwiderte und ihm anzüglich zuzwinkerte. 
Aber das war natürlich kompletter Unsinn.
Oder vielleicht doch nicht?
„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Frank leicht entrüstet über Friedmanns Desinteresse.
Dieser schaute ihn fragend an.
„Was hattest du gefragt?“
„Was dein neues Buch  macht.“
„Es geht voran“, sagte Friedmann.
„Und wovon handelt es?“
„Vom Einfluss von Dämonen auf unsere Gesellschaft. Insbesondere die psychischen Aspekte, die sich daraus ergeben.“
„Dämonen?“
Friedmann nickte.
„Du willst mich wohl verarschen.“
‚Das musst gerade du sagen, du Pappnase’, dachte Friedmann.

****

Die nächsten Tage sah der Deutsche Frank überhaupt nicht, da sein neues Buch doch mehr Zeit in Anspruch nahm, als Friedmann  gedacht hatte.
An einem Montag stand  Frank aber plötzlich vor seiner Wohnungstür.
Er sah furchtbar aus.
Sein Haar sah aus, als hätte er es wochenlang nicht gewaschen.
Sein einst braungebranntes Gesicht wirkte fahl, eingefallen und bleich, wie das eines Toten.
„Du musst mir helfen“, stammelte er. „Esmeralda ist böse auf mich.“
Friedmann  verdrehte die Augen. Fing das schon wieder an.
„Komm erst mal rein“, erwiderte er und lotste Frank in seine Wohnung.
Auf diesen Schreck musste Oscar erst einmal einen Schluck trinken und da war eine Flasche Rotwein gerade das Richtige.
Nachdem Friedmann sich einen Schluck genehmigt hatte, fragte er Frank: „Warum sollte Esmeralda denn böse auf dich sein? Hast du etwas Schlimmes angestellt?“
„Aus Esmeraldas Sicht schon.“
„Wie meinst du das?“
„Sie ist böse, weil ich ihr untersagt habe, den Hausmeister umzubringen ...“
Friedmann wollte seinen Ohren nicht trauen.
„Ist das dieser Prolet, der dir ständig auf den Wecker geht?“
„Ja. Wir müssen etwas tun, sonst bringt sie ihn noch wirklich um.“
„Warum? Ein Prolet mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht mehr fett. Sei doch froh, wenn der Kerl weg ist!"
Friedmann war sichtlich genervt, bereute aber schon Sekunden später seine herben Worte.
„Wie kannst du so etwas sagen ...?“
„Siehst du deshalb etwa so fertig aus?“
„Ich mache mir halt Sorgen ...“
„Mach dir lieber um die Sorgen, die es auch verdienen ...“
„Hilfst du mir jetzt oder nicht?“, herrschte Frank ihn an.
„Also gut“, erwiderte Friedmann und stellte das Weinglas auf den Tisch.  „Dann lass uns gehen.“

****

Als er mit Frank dessen Wohnung betrat, konnte Friedmann nichts Auffälliges entdecken.
Sie war so schlampig und verdreckt  wie immer.
Einzig Franks großes Bücherregal sah aus, wie aus dem Ei gepellt, aufgeräumt und sauber.
„Sie ist nicht da“, sagte Frank plötzlich.
„Wer ist nicht da?“
„Esmeralda natürlich. An wen hast du denn gedacht?“, fragte er Friedmann vorwurfsvoll.
„Wenn ich ehrlich bin, an niemanden ...“
Er hatte zwar auf das Bücherregal geschaut, aber gar nicht bemerkt, dass die Vampir–Figur nicht mehr auf ihrem Stammplatz stand.
„Was sollen wir denn jetzt ...“
Frank wurde durch das Klingeln an seiner Wohnungstür unterbrochen.
„Wer kann das denn sein?“
„Sieh nach und du wirst es umgehend erfahren“, erwiderte Friedmann.
„Scherzkeks.“
Frank bewegte sich nach dieser Bemerkung schlurfend zur Wohnungstür, öffnete sie und zuckte zurück.
„Entschuldigen sie bitte die Störung“, hörte Friedmann die seltsam freundliche Stimme des ansonsten ungehobelten Hausmeisters.
„Ja?“, fragte Frank, mehr als erstaunt und etwas erschreckt über das Auftauchen des Mannes, der nur mit einer Sporthose und einem Unterhemd bekleidet war.
„Ich wollte mich nur für mein schlechtes Benehmen in den letzten Monaten entschuldigen, aber meine Frau hat sich von mir scheiden lassen und ist mit ihrem neuen Freund und unseren gemeinsamen Kindern einfach nach Spanien gezogen, ohne mich darüber zu informieren ...“
Friedmann näherte sich den beiden.
Als ihm der Hausmeister bemerkte, grüßte er ihn ebenfalls freundlich.
Was war denn mit dem Kerl plötzlich los?
Frank bat den Hausmeister zu Oscars größter Verwunderung in seine Wohnung, wo sich Herr Meier, wie der Hausmeister hieß, gänzlich bei ihm ausweinte.
‚Arme Sau’, dachte Friedmann bei sich.
Bei dem etwas einseitigen Gespräch fiel ihm allerdings eine kleine Wunde am Hals des Hausmeisters auf, die wie zwei Insektenstiche aussah.
„Haben sie sich verletzt?“, fragte Oscar Herrn Meier und deutete dabei auf die roten, leicht angeschwollenen Punkte an dessen Hals.
Der Hausmeister winkte ab.
„Nichts Schlimmes. Da scheint wohl eine Mücke besonders hinter meinem Blut hergewesen zu sein ...“
‚Eine Mücke’, dachte Friedmann bei sich und schaute in Richtung Bücherregal, ‚oder vielleicht doch Esmeralda?’
Friedmanns Neugierde war geweckt.  Und wenn diese einmal geweckt war, kam er davon nicht  mehr los.
Eine weitere Motivation erhielt Friedmann dadurch, dass der Hausmeister Meier zwei Tage später überraschend verstarb.


****

Oscar Friedmann wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Kein Wunder nach all der Fachliteratur über Geister und Dämonen, die er hinter sich gebracht hatte.
Es war ein Wunder, dass er überhaupt eingeschlafen war.
Friedmanns Lider flackerten und er wachte plötzlich schweißgebadet auf, als er eine Stimme hörte, die ihm zuflüsterte: „Hör auf zu schnüffeln, sonst ergeht es dir wie dem Hausmeister!“
Friedmann war hellwach und versuchte, sich zu orientieren.
Er zuckte regelrecht zusammen, als er sich plötzlich mit der kleinen, hasserfüllten Fratze von Esmeralda, der Vampirfigur, konfrontiert sah.
Wie im Reflex schlug er zu und schleuderte sie zu Boden.
Er wollte sich aus dem Bett erheben, als er einen stechenden Schmerz in der Nähe seiner Achillesferse verspürte.
Er hob den Fuß und sah, wie sich Esmeralda daran festgebissen hatte.
„Du verdammtes Miststück“, schrie er und schüttelte die Vampirin nach einiger Mühe schließlich ab.
Instinktiv suchte er nach einer Waffe, die er gegen sie einsetzen konnte, fand aber keine, knipste stattdessen aber seine Tischlampe an, um besser sehen zu können.
Er trat er mit dem rechten Fuß zu und schleuderte Esmeralda gegen die Zimmertür.
Mit hasserfüllt leuchtenden Augen war Esmeralda jedoch wieder flink auf den Beinen.
„Du entkommst mir nicht!“
„Das wollen wir doch mal sehen!“
Friedmann sprang aus dem Bett und lief zu einer Kommode. Darin befand sich etwas, was er dringend benötigte.
Er riss sie auf, drehte aber dabei seinen Kopf, um Esmeralda auszumachen. Doch dann sah er sie.
Unterdessen hatte er den Flakon ergriffen, riss ihn auf und schleuderte den flüssigen Inhalt auf die heranstürmende, kleine Gestalt.

„ATEH
MALKUTH
VE GEBURAH
VE GEDURAH
LE OLAHIM“


schrie Friedmann und das geweihte Wasser von Lourdes erreichte sein Ziel. Esmeralda schrie auf, als sich die Substanz durch ihren Körper fraß, sie aber nicht vernichtete.
Stattdessen flüchtete sie aus Friedmanns Wohnung. Dieser atmete erleichtert auf, den Angriff dieses Miststücks dank des Geschenks seiner gläubigen Oma überlebt zu haben.

****

Friedmann stürmte wütend an dem verdutzten Frank vorbei.
„Wo ist sie?“
„Wer denn?“
„Na, Esmeralda dieses Miststück!“
Friedmann sah sich im Zimmer um und entdeckte die Vampirin schließlich, unversehrt auf ihrem Stammplatz stehen.
Er wollte losstürmen, wurde aber von Frank daran gehindert, der ihm einen Hieb auf den Kehlkopf verpasste.
Friedmann war vollkommen perplex, gab seinem Kumpel aber noch im Reflex einen Schwinger mit, der ihn bewusstlos zu Boden beförderte.
Friedmann röchelte.
Er bekam kaum Luft
Der Deutsche ging in die Knie und umklammerte seinen Hals.
Der Kehlkopf war nicht gebrochen, aber anscheinend drückte er auf die Luftröhre, was eine vernünftige Zufuhr von Sauerstoff verhinderte.
Friedmann wollte etwas sagen, doch außer einer Art Krächzen kam kein Ton heraus.
Unterdessen sah Esmeralda ihre Chance gekommen und griff an.
„Diesmal bist du fällig, Frydman!“
‚Ich heiße Friedmann, du verdammtes Miststück’, dachte er insgeheim und holte einen mittelalterlichen Dolch hervor, der aus purem Eisen bestand.
Esmeralda, die völlig außer sich war und endlich ihren verhassten Feind töten wollte, sah die Gefahr leider zu spät.
In ihrer Wut lief sie regelrecht in die Klinge, die sich für das Wesen als äußerst tödlich erwies.

****

„Was für eine Art Wesen diese ‚Esmeralda’ gewesen war, habe ich bis heute nicht herausfinden können, aber die Nachwirkungen von Franks Schlag werden mich immer an diese vergangenen  Ereignisse erinnern.“
„Und was ist aus Frank geworden?"
„Frank G. ist vollkommen durchgedreht, nachdem er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war.
Er wurde schließlich in die geschlossene Psychiatrie gesteckt und sitzt dort meines Wissens bis heute.“
„Und hat er dich nicht für die Vernichtung von Esmeralda gehasst?“
„Ob ich sie tatsächlich vernichtet habe, wage ich zu bezweifeln. Mit der Waffe aus Eisen habe ich nur den Körper zerstört, der ihren Geist beherbergt hat. Dass ich aber diese Art Geistwesen ebenfalls vernichtet habe, glaube ich nicht.“
„Sie könnte also noch existieren?“
„Durchaus möglich“, bemerkte Friedmann, „aber das bereitet mir ehrlich gesagt keine schlaflosen Nächte mehr. Ich habe in den letzten Jahren weit Schlimmeres erlebt ...“

****

Matt Harper wusste noch immer nicht ganz, ob ihm Oscar die Wahrheit erzählt hatte. Daher hatte er sich von zu Hause in dem Computer der Treasure Security eingeloggt und auf eigene Faust recherchiert.
Und siehe da.
Oscar Friedmann hatte ihm anscheinend die Wahrheit erzählt.
Ein Frank G. war tatsächlich vor mehr als 30 Jahren in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden, war aber vor einigen Monaten von dort geflohen, nachdem ihm jemand eine Vampirfigur geschenkt hatte.


© 2007 by Ingo Löchel

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