DAS GEHEIMNIS DES SCHWARZEN DSCHUNGELS

Jahre später stößt der herangewachsene Tremal durch Zufall auf das Versteck, in dem Ada gefangen gehalten wird. Er verliebt sich in die junge Frau. Durch einen weiteren Zufall trifft er kurz darauf deren Mutter Sarah (Virna Lisi) und erfährt von der Entführung. Während der Colonel ihn für den Entführer seiner Tochter hält und alles daransetzt, ihn ins Gefängnis zu bringen, verhilft Tremal Ada zur Flucht. Doch damit fangen die Probleme der beiden Liebenden erst an
Wie bereits die SANDOKAN-Romane, so stammte auch DAS GEHEIMNIS DES SCHWARZEN DSCHUNGELS aus der Feder des italienischen Schriftstellers Emilio Salgari. Doch im Gegensatz zu den beiden SANDOKAN-Verfilmungen fürs Fernsehen kommt diesmal der Schauspieler KABIR BEDI etwas zu kurz und kann seine Leinwandpräsenz in der Rolle des Kammamuri leider nicht ausfüllen. Das liegt wohl zum einen daran, dass Bedi schon zu Beginn des Mehrteilers dem Kämpfen abschwört und zum Pazifisten wird, sozusagen vom Saulus zum Paulus wird, was allerdings dem Fünfteiler nicht so zugutekommt. Irgendwie erwartet man im Verlauf der einzelnen Folgen des Mehrteilers, dass Kabir Bedi endlich mal wieder zur Waffe greift und kämpft.
Aber leider wird man herb enttäuscht, da das Hauptaugenmerk bei DAS GEHEIMNIS DES SCHWARZEN DSCHUNGELS, der vom 1. bis 4. Januar 1991 im ZDF lief, sich zum einen auf die Suche nach der entführten Ada sowie danach auf die Liebesgeschichte zwischen Ada und dem Prinzen Tremal Naik konzentriert.
Und gerade diese Liebesgeschichte zwischen Liebe, Hass, Kampf und Rache ist doch manchmal etwas zu viel mit Klischees überladen. Auch was die Darstellung von Stacy Keach betrifft. So hofft man immer wieder, dass Kabir Bedi endlich mal wieder auftauchen möge, doch der macht sich leider (Drehbuchbedingt) in der Rolle des Kammamuri ziemlich rar und überlässt den Zweikampf zum Schluss des Mehrteilers lieber dem Prinzen, der allein gegen den dämonischen Maharadscha Mohan Singh antreten muss, der schließlich entkommen kann.
Und wo ist währenddessen Kabir Bedi? Der sitzt in den Ruinen des einstigen Palastes von Rangnagar und erwartet dort den Prinzen mit seiner Geliebten nach dem geglückten Zweikampf.
Wem manche Klischees und die Liebesgeschichte als solches dann doch etwas zu viel werden, der kann sich etwas von den tollen Aufnahmen der Landschaft sowie der Tier- und Pflanzenwelt von Indien ablenken lassen oder die glänzenden Darstellungen des Schauspielers Günther Maria Halmer als versoffener Doktor oder von John Rhys-Davies als Armee-Sergeant genießen.
Sieht man einmal davon ab, dass Kabir Bedi viel zu selten auftaucht und das ganze Liebesgetue die Spannung der Serie etwas aufweicht, besitzt der TV-Mehrteiler selbst nach über 20 Jahren noch einen gewissen eigenen und unnachahmlichen Charme, der aber im Großen und Ganzen eher das weibliche Geschlecht ansprechen wird.
Für mich persönlich war die Serie zwar sehr unterhaltsam, aber die Klischees, die der Mehrteiler viel zu oft unterworfen war, gingen mir doch zeitweise etwas auf die Nerven.