Jean Marais: Der Graf von Monte Christo
Jean Marais
Der Graf von Monte Christo
Doch bei seiner Heimkehr gerät der junge Edmond Dantès in ein grausames Intrigenspiel seiner Widersacher, die ihm sein Glück neiden.
Gaspard Caderousse (Jacques Castelot), Edmonds Bootsmann, ist auf Edmonds Kapitänsposten eifersüchtig und Fernand Mondego (Roger Pigaut), den Edmond für seinen Freund hält, ist hinter Mercédes her, die ihn abgewiesen hat.
Um Edmond los zu werden, denunzieren sie den jungen Mann wegen eines Briefes von Napoleon an seine Anhänger in Frankreich, den Edmond auf Bitten des verstorbenen Kapitäns mitnahm, so dass er während seiner Verlobungsfeier verhaftet wird.
Die Sache landet beim Generalstaatsanwalt Gérard de Villefort (Jacques Castelot), der erkennen muss, dass der Empfänger von Napoleons Brief sein eigener Vater Noirtier de Villefort (Noël Roquevert) ist.
Aus diesem Grunde schickt er Dantes ohne Verurteilung in das berüchtigte Gefängnis Chateau d’If und erklärt in einem Brief an den Gouverneur, dass Dantes ein gefährlicher Verschwörer sei, der nie mehr freikommen dürfe.
Edmonds einzige Freude während der vielen Jahre im Gefängnis ist Abbé Faria (Gualtiero Tumiati), sein Zellennachbar, der einen Tunnel zu ihm gegraben hat.
Als Faria 20 Jahre später im Sterben liegt, verrät er Edmond das Versteck eines Schatzes auf der Insel Monte Christo.
Edmond gelingt im Leichensack des Abbés die Flucht von dem Felsengefängnis Chateau d’If. Ein Schmugglerboot nimmt ihn auf und bringt ihn zur Insel Monte Christo, wo er Farias Schatz findet.
Danach kehrt Edmond Dantès unter neuer Identität als wohlhabender Graf von Monte Christo nach Frankreich zurück, um sich an seinen Feinden zu rächen...
Zwischen 1844 und 1846 veröffentlichte Alexandre Dumas (der Ältere) den Roman "Der Graf von Monte Christo" als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift "Le Journal des débats" und erzielte damit einen Riesenerfolg.
Denn noch bevor der Roman "Der Graf von Monte Christo" fertiggestellt war, erschienen bereits die ersten Nachdrucke und zahlreiche Übersetzungen in diversen Sprachen.
In Deutschland wurde der Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas (dem Älteren) erstmals im Jahr 1847 im A. Moshamer Verlag veröffentlicht.
Der Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas (dem Älteren) zählt neben dem Dumas-Roman "Die drei Musketiere" sowie den Romanen "Robinson Crusoe" (1719) von Daniel Defoe und "Die Elenden" (1862) von Victor Hugo, zu den meist verfilmten Büchern der Literatur.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm sich auch die aufkommende Filmindustrie dem Roman von Alexandre Dumas (dem Älteren) an.
Die erste Verfilmung des Buches war der US-amerikanische Stummfilm "The Count of Monte Christo" mit Hobart Bosworth in der Titelrolle. Bosworth mimte den Grafen auch in der US-Verfilmung "Monte Christo" aus dem Jahr 1912.Ein weiterer US-Stummfilm folgte im Jahr 1913 unter dem Titel "Der Graf von Monte Christo" mit James O’Neill in der Titelrolle.
Nach weiteren Verfilmungen wurde 1934 mit "Das Rätsel von Monte Christo" die erste Tonfilmversion des Romans von Alexandre Dumas (dem Älteren) gedreht, in der Robert Donat zu sehen ist.
Nach einer zweiteiligen Farb-Verfilmung mit Jean Marais im Jahr 1954, folgte im Jahr 1961 mit "Der Graf von Monte Christo" eine weitere französische Verfilmung, diesmal mit Louis Jourdan als Graf.
Nach der Verfilmung "Der Graf von Monte Christo" mit Richard Chamberlain, folgte 1998 ein TV-Mehrteiler mit Gerard Depardieu als Graf.
Die bisher letzte, aber etwas gewöhungsbedürftige Verfilmung des Romanstoffes von Alexandre Dumas (dem Älteren) folgte im Jahr 2002, in der James Caviezel die Titelrolle mimte.
Vergleicht man die verschiedenen Verfilmung des Romans "Der Graf von Monte Christo", so zählt die französische Verfilmung mit dem Schauspieler Jean Marais aus dem Jahr 1954 nach wie vor zur besten Verfilmung des Romanstoffes, da es Marais gelingt, den von Dumas geschaffenen Charakter, halb Abenteurer halb Aristokrat, perfekt zu verkörpern.
"Unser neuer ‚Graf von Monte Christo’, der als Farbfilm auf Eastman – Color entsteht, wird sich getreu an Alexandre Dumas halten. Ganz bewusst haben wir hier nichts geändert.
Natürlich sind wir bestrebt, den abenteuerlichen Stoff psychologisch zu vertiefen, die menschlichen Spannungen zu verdichten und dem romantischen Geschehen alles das zu geben, was nun einmal zur modernen Filmromantik gehört: Geheimnis, Glanz, Herz und den Sieg des Guten." (1)
Die Regie in dem Film "Der Graf von Monte Christo" mit Jean Marais übernahm Robert Vernay, der bereits im Jahr 1943 den Dumas-Roman mit Pierre Richard-Willm als Graf verfilmt hatte.
Nachdem der Zweiteiler am 14. Januar 1954 und am 15. Januar 1954 in die Kinos kam, wurde die Dumas-Verfilmung ein Hit an den Kinokassen, der über 7,78 Millionen Franzosen in die Kinos lockte.
In Westdeutschland kam der Zweiteiler unter den Titeln Der Graf von Monte Christo - Teil 1: Glück und Verbannung (Originaltitel: Le comte de Monte-Cristo - Première époque: La trahison) und Der Graf von Monte Christo - Teil 2: Heimkehr und Rache (Originaltitel: Le comte de Monte-Cristo - Deuxième époque: La vengeance) am 8. Oktober 1954 und am 12. Oktober 1954 in die Kinos.
Der Graf von Monte Christo
(1) Film Revue
© by Ingo Löchel
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Kommentare
Bisher haben ich die "Monte Christo" - Verfilmungen mit Robert Donat, Jean Marais, Louis Jourdan, Richard Chamberlain sowie Gerard Depardieu gesehen, die alle ihren eigenen Charme haben.
Am besten haben mir aber bisher Jean Marais und Gerard Depardieu als Graf von Monte Christo gefallen.
Eine prächtige Verfilmung wie mit Marais oder eine aufwendigere Fernsehadaption wie mit Depardieu darf man auf jeden Fall nicht erwarten. Aber die Romanvorlage ist ein Wälzer von über 1000 Seiten, in der Edmond Dantes als Rächer oftmals recht zerrissen und zweifelnd ist. Ich erinnere mich, dass die Donat-Version ein Happy-End hatte, das ist hier anders, das Ende ist wie im Roman recht melancholisch.
Dagegen endet die Marais-Verfilmung von "Der Graf von Monte Christo" mit keinem Happy-End, was stimmig zum Dumas-Roman ist.
Dagegen möchte ich eine Lanze für den TV-Sechsteiler brechen, auch wenn er von der Ausstattung her mit anderen Verfilmungen nicht konkurrierenden kann und es sicher auch charismatischere Titelhelden als Jacques Weber gibt. (Meine absolute Traumbesetzung der Rolle wäre Daniel Day-Lewis.) Aber keine Verfilmung bleibt so nahe (und ausführlich) am Buch und zeigt Episoden, die in keiner anderen Adaption zu sehen sind. Zudem ist sie momentan für 15,30 € zu haben, für vier DVDs nicht überteuert
Das erinnert mich auch an die katastrophale Muskektier-Verfilmumg aus dem Jahr 2001, in der Orlando Bloom als Buckingham den Bösewicht mimt, und mit seinem Luftschiff herumspielt.