Tarantino is back... - »Once Upon a Time in Hollywood…«
Tarantino is back...
»Once Upon a Time in Hollywood…«
Jawohl, dieser Typ hat offensichtlich alles aufgesaugt, was die Zelluloidhistory der guten, alten Sechziger hergab – und dabei in sagenhaften 20 Jahren ein paar garantierte Erfolge auf dem Konto, mit denen er praktisch sein eigenes Genre "auf die Beine brachte."
Mit seinem neuesten Werk „Once Upon a Time in Hollywood“ konnte der Meister denn auch erneut „Eyecatcher-Kino“ für beinharte Filmfans abliefern – da leuchten die Pupillen, Freunde.
Mir hat der Streifen, mit diesen ausgefuchsten Anspielungen und Verweisen, einfach richtigen Spass gebracht. Freilich mag es den Movie-Pedanten unter uns „leichtes Sodbrennen“ verschaffen, wenn wir alte, verehrte Helden, wie etwa den „König der Todeskralle“, Bruce Lee, hier ein bisserl demontiert sehen, - aber Tarantino darf das. Seine Sicht der Dinge „garniert“ der Mann immer wieder gerne mit köstlichen Wendungen. Und so (Achtung: kleiner Spoiler..) zieht er, unter anderem, sein Publikum dann auch unverrichteter Dinge in einen alternativen Twist zum „Sektemord an Sharon Tate“ hinein.
Einziger Knackpunkt: „Once upon a Time in Hollywood“ ist ein Film für jene, die sich wirklich auskennen – und lässt alle anderen wahrscheinlich etwas ratlos zurück. Immerhin liegen die Sixties bereits eine ganze Weile hinter uns; und in dieser Hinsicht könnte dem einen oder anderen schon irgendwie das große Grübeln kommen. Wenn es um Namen geht (u.a.Bruce Lee, Steve McQueen oder James Stacy), Filme (u.a. „Das Tal der Puppen“, „Gesprengte Ketten.) oder Serien (u.a. „FBI“, „Lancer“) ist klar, dass die die Youngster mit den Schultern zucken.
Ist man dazu bereit, diesen Umstand beflissentlich zu übersehen, gibt es fast 3 Stunden unterhaltsames Tarantino-Ouvre vom Feinsten. Mehr soll’s am Ende ja auch nicht sein…
Kommentare
Er hat den Film "Krieg der Welten" gedreht. Seither war ich nicht mehr im Kino.
Zitat: Ich habe keinen Beamer mit 4 Meter Bilddiagonale, sondern einen Fernseher mit 78 cm. Da reicht eine DVD vollkommen. Ich will mir immer noch bewusst sein, einen Film zu schauen. Wenn ich deswegen als ewig Gestriger gelte, kann ich gut damit leben.
Ich habe da andere Ansprüche an einen TV
Ich liebe meinen 4K HDR OLED TV mit einer Bilddiagonalen von 1,65 cm. Ein technisches Wunderwerk auf einer 5 mm dicken Kunstglasplatte. Wird heutzutage übrigens in Zoll ausgedrückt. Dem internationalen Standard angepasst. Ist dann ein 65er
BluRay ist bei mir das mindeste. Aber DVD akzeptiere ich bei alten Filmen auch wenn es nichts besseres gibt. Sind ja deswegen vom Inhalt keine schlechten Filme.
Zitat:
Okay, abgesehen vom Meister Spielberg - deshalb gleich diese selbstgewählte, cineastische Abstinenz...???
Zitat:
Meine Rede - einen Film zu schauen, bedeuet für mich nicht nur "hinsetzen, anschauen..wieder aufstehen..." Das ist doch etwas mehr... Ich selber habe auch keinen Beamer, aber einen Fernseher, der mir schon ein gewisses Kinofeeling vermitteln kann. Reich mir völlig aus...
Zitat:
Wie jetzt: Du kennst "Krieg der Welten" nicht? Oder kennst du das ursprüngliche Medium Film auf Zelluloid nicht(mehr)? War ein bisserl missverständlich, sorry. Bin ja schliesslich kein junger Mann mehr..
Zitat: Jedem seinen Anspruch - also, wie bereits erwähnt - ich bin als Nostalgiker wohl eine ganze Ecke "härter" als andere (hier..) Schaut man in mein DVD/Blueray-Archiv, finden sich dort zu 80% Oldies aus diversen, "vergilbten" Jahrzehnten - darunter ein Haufen Trash-Movies, die wir in den guten, alten Siebzigern in unseren Kinos so gesehen haben. Für mich bedeutet das: "Film in den Player und das Oldiefeeling richtig wirken lassen."
Ich bin in dieser Hinsicht also gerne ein "ewig gestriger". Heute gehe ich auch nur noch selten ins Kino und warte die meisten Filme auf DVD/Blueray ab. Will sagen, ein Film wie "Crawl" zieht mich nicht unbedingt ins Lichtspielhaus. Digitalkino ist zwar eine "saubere Sache" - aber, einmal abgesehen von einer großen Leinwand und evtl.Dolby Atmo (okay, das ist schon ein Bringer, aber..), die das Kino heute ohne Zweifel attraktiver machen - vermisse ich tatsächlich die "kleinen Beigaben wie Laufstreifen und sonstige kleine Fehler.." Das kann mir halt nur eine Scheibe (Bluray/DVD) bieten, auf der die Anbieter dann auch Extras wie alte Trailer ect..ect..anbieten.
Kling komisch, ich weiss, aber es ist so...
Ich kann nicht verstehen, wie man Zelluloid wirklich vermissen kann. Gerade als Filmfreund.
Hat Welles bei einem Drehbuch gedacht, 'ach, wäre schon wenn an dieser Stelle der Film reißen würde'. Oder haben sich Hawks und Ford eine Maschinerie gewünscht, die im richtigen Moment Staubfusel ins Bildfenster wirft, die dann genüsslich über die Leinwand zittern.
Jeder Filmemacher hat zu seiner Zeit die bestmögliche Vorführqualität für seinen Film gewollt, also ohne knattern der Maschinen, ohne Filmriss und erst recht ohne Laufstreifen. Das war früher der höchste Stand der Technik. Warum haben denn Ende der 1990er Künstler wie Soderbergh, Mann und sogar Lucas die Digitaltechnik mit offenen Armen empfangen?
Und Nolan beharrt auch nur noch auf Imax Film wegen der besseren Auflösung gegenüber Digital.
Das alleine macht aus meiner Sicht einen Filmfreund nicht unbedingt aus - jedenfalls nicht laut eigener, persönlichen Definition. Die anderer Moviefans vermag ich selbstredend nicht zu beurteilen...
Ganz sicher finde ich es auch wünschenswert, einen Film ohne auftretende Probleme geniessen zu können - und da ist die Scheibe, Blueray oder DVD, (von "Neflix und Co rede ich hier jetzt einmal nicht..) das ideale Medium, klar.
Aber jeder Filmfreund hat in dieser Hinsicht auch so seine "Eigenarten" (Und sage mir jetzt nicht, Mainstream, dass dieses auf dich nicht auch zutrifft..). Von einigen wird seit geraumer Zeit 3D fast schon als Offenbarung gefeiert (davon kenne ich einige..) - die wollen es gar nicht mehr anders. Mir geht diese "Brillen-Performance" tierisch auf die Nerven - drum schaue ich zuhause später lieber die "flache Version" (2D).
Dann gibt es jene, die erst den Saal betreten, wenn Werbung und Trailer gelaufen sind. Ich wiederrum mag das -für mich gehört es einfach zu "meinem Kinoabend".
Und dann komme ich also - mit meinem "Zelluloidfimmel". Nun habe ich ja bereits des öfteren erwähnt, dass ich als Nostalgiker wohl etwas aus der "Art schlage". Und dazu gehört es eben, dass ich diese Zeiten ab und an richtig vermisse. Okay, damals konnten mich Filmrisse ect..ect. auch nerven - aber heute sehe ich das halt mit einer gewissen Verklärtheit. Und warum dieses? Ganz einfach, wohl auch, weil mir das digitale Heute einfach zu glatt ist
Im übrigen bin ich mit solchen Vorlieben (Filmrisse, Artefakte...ect..ect..) gar nicht alleine - und es gibt sogar Labels, die einen alten Film sogar samt solcher unliebsamen "Überraschungen" auf die Scheibe bringen. In meiner Sammlung befindet sich,u.a., der japanische "King Kong - Frankensteins Sohn", der 1970 sozusagen meinen Faible für den Film weckte. Hier fehlen sogar ein paar Minuten vom Beginn - und Streifen kann schon mit ein paar Laufstreifen aufwarten. Für meine Persön ist das pure Zeitreise.
- und daran kann ich nichts Schlimmes erkennen,..
Ich steh grad etwas auf dem Schlauch, wie hast Du Dir den Tarantino-Film angesehen, wenn Du nicht mehr ins Kino gehst?
Naja, es gibt schon Möglichkeiten. Und mit dem Kauf der DVD sorge ich für finanziellen Ausgleich.