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Ein Filmklassiker - Heiße Katzen, die mit Bond mithalten konnten

Ein FilmklassikerFolge 42
Heiße Katzen, die mit Bond mithalten konnten

In dieser Reihe DER FILMKLASSIKER werde ich ein wenig meine Schatzkammer in Sachen DVDs öffnen, in der sich neben mehr oder weniger aktuellen Filmen eben auch mitunter manche Klassiker des Films tummeln. Wir werden hierzu einen Streifzug unternehmen, in dem wir uns z.B. von manchen Actionfilmen über Western bis hin zu besonderen Romanzen einen Einblick gewähren werden. . Es gab auch einige wenige Perlen in Sachen Eurospy-Filme.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)
Entgegen der sonstigen Gewohnheit, die Handlung vor meiner persönlichen Filmkritik zu präsentieren, steigen wir hier gleich mal in die Handlung selbst ein. Danach gibt es dann aber natürlich wie gewohnt so einiges an Informationen hinsichtlich des Film HEISSE KATZEN.

Wenn das Geschäft mit dem Öl tödlich wird:
Was Erdöl angeht, so lässt sich damit einiges an Gewinne einfahren. Und die Rechte, ein besagtes Ölfeld ausbeuten zu können, kann daher ebenfalls bereits locker so einige Millionen auf die Konten spülen. Doch was macht man, wenn diese besagten Rechte zur Zeit noch in den Händen eines anderen liegen und der bei diesem Geschäft alles andere als kooperativ erscheint? Nun, man beseitigt selbigen, mischt die Karten so neu und schließt dann das Geschäft geschickt ab.

Nur fällt es leider irgendwann auf, wenn wichtige Persönlichkeiten im Ölgeschäft plötzlich auf sehr unsanfte Weise aus dem Leben scheiden, auch wenn es zuerst nach einem Unfall oder gar Selbstmord aussieht. Und da der eigentliche Mann hinter den verbrecherischen Geschäften lieber im Hintergrund bleibt und für die Verhandlungen statt dessen eine wunderschöne wie junge blonde Versuchung an die Geschäftstische der Bosse setzt, kommen zumindest Sir John Bledlow so einige Bedenken.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Der ruft natürlich den mit allen Wassern gewaschenen Versicherungsagenten Hugh "Bulldog" Drummond auf den Plan, der sich nun im Auftrag seines Chef Sir John Bledlow mal gleich an die Fersen der hübschen Blondine macht. Dumm nur, dass da gerade auch noch sein Neffe Robert auftaucht und neben einigen Geldsorgen auch selbst einen gewissen Spaß am anderen Geschlecht aufweist. Inzwischen taucht dann bei Hugh noch ein Zeuge auf, dessen Boss scheinbar durch einen bösen Unfall bei einem Tauchgang ums Leben gekommen ist und berrichtet, dass dieser das Wasser eher gemieden hatte und präsentiert zudem ein Stück Tonband, welches scheinbar abgerissen wurde. Hugh kann jedoch mit dem kurzen Teil eines Satzes auf dem Stück Band direkt noch nichts anfangen.

Der hübschen Luxusblondine mit Namen Irma bleibt allerdings nicht lange verborgen, das Drummond ein besonderes Interesse an ihren Geschäften und damit auch an ihr zeigt. Denn wenn es darum geht, Menschen aus dem Weg zu räumen, die diesen Geschäften gerade im Weg stehen, dann setzt der Boss im Hintergrund gerne die berechnende wie etwas unterkühlte Irma und ihre Partnerin, die sowohl kleptomanische wie auch etwas nymphomanische Penelope als perfekte wie schlagfertige Killer ein. Und um da an ihr Ziel zu kommen, bringen diese jungen Damen auch gerne ihre weiblichen Reize zum Einsatz.

Egal ob nun im Bikini mit Harpunen oder tödlichen Zigarren, die gefährliche Kugeln abschießen - bei Irma und Penelope muss man auf alles gefasst sein. Und da Penelope zuerst Robert mit Hugh Drummond etwas verwechselt (so ganz helle ist sie ja eigentlich nicht), landet erst einmal er in deren Falle und soll zum reden gebracht werden. Doch Hugh, welcher bereits Irma verfolgt, ist ihnen bereits dicht auf den Fersen.  Zwar können die zwei tödlichen Damen den Ort noch rechtzeitg verlassen, bevor Hugh eintrifft und damit auch seinen Neffen rettet. Aber zumindest haben sie ihnen einen kleinen Gruß in Form einer Bombe zurück gelassen, die jedoch im letzten Augenblick ihr tödliches Werk doch nicht verrichten kann.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Nun macht man sich von England auf in den sonnigen Süden, wo nicht nur eines der Opfer scheinbar per Unfall den Peil einer Harpune abbekommen hat, sondern Robert auch auf einer Jacht einen jungen Ölscheich treffen will, der ebenfalls wohl bereits auf der Todesliste der Mädchen zu stehen scheint. Hier kommt es dann zum unvermeintlichen Showdown, denn auch der skrupellose Ölmagnat Carl Petersen lebt hier auf einem festungsartigen Anwesen mit jeder Menge hübscher Frauen (darunter eben auch Irma und Penelope) zusammen. Hugh Drummond weiß, das Petersen, den er vorher bereits getroffen hatte, und der eigentliche Kopf hinter dem verbrecherischen Syndikat ist, ihn wohl auch nicht mehr lebend aus seinem Anwesen mehr entkommen lassen will. Robert ist indessen auf der Jacht seines Freundes, dem jungen Ölscheich und wartet mit diesem auf neue Nachrichten seitens Hugh.

Der muss sich indessen nicht nur gegen einen etwas zurückgebliebenen Muskelprotz erwehren, der ihm das Lebenslicht ausblasen will, sondern wird auch zu einem tödlichen Duell von Petersen bei einem Schachspiel herausgefordert, bei dem die riesigen Spielfiguren ferngesteuert werden. Während dessen eilen Irma und Penelope samt einer anderen jungen Dame, die sich jedoch auf die Seite von Hugh und Robert stellte, zur Jacht. Der sogenannten Verräterin hat Irma dabei heimlich einen äußerst gefährlichen Sprengstoff untergeschoben, mit dem die Jacht samt dem Ölscheich in die Luft gesprengt werden soll.

Während Hugh "Bulldog" Drummond seinerseits Petersen in einem tödlichen Duell das verbrecherische Handwerk legt, scheint es für die Besatzung an Bord der Jacht keine Rettung mehr zu geben. Denn Irma und Penelope sind bereits auf dem Weg zurück zum Festland und der geheimnisvolle Sprengstoff sollte gleich explodieren. Hierbei weiß nur Irma, dass der Sprengstoff sich im künstlichen Haarteil der "Verräterin" Grace befindet. Leider hat sich das jedoch die diebische Penelope vorher noch unter den Nagel gerissen und trägt nun selbst das tödliche Haarteil auf dem Kopf. Als Irma dies erfährt (sie hatte Penelope schon öfter davor gewarnt, sie solle ihre diebischen Finger besser bei sich halten), ist es auch schon zu spät und die beiden tödlichen Schönheiten explodieren mit ihrem Motorboot.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)James Bond lässt sehr offen grüßen:
Ja, Bond hat mit diesem durchweg sehr gut gemachten Eurospy-Film sehr viel zu tun. Dies fängt damit an, dass hier der Schauspieler Laurence Naishmith, der hier als Sir John Bledlow eine kleinere Kopie von "M" sein könnte, 1971 im Film JAMES BOND 007 - DIAMANTENFIEBER den Experten für Diamanten aus Südafrika, Sir  Donald Munger spielt. Besser dürfte Naishmith den Krimi-Fans jedoch bekannt sein durch seine Role als Richter Fulton aus der Serie "DIE 2" (1970 - 1971/Originaltitel: THE PERSUADERS!) mit Roger Moore (der nach Sean Connery/DIAMANTENFIEBER) die Rolle des Superagenten 007 übernahm und Toni Curtis.

Zum Film DIAMANTENFIEBER aus der Bond-Filmreihe gibt es noch eine kleine Ähnlichkeit zu vermelden. Denn Elke Sommer (als Irma) und Sylva Koscina (als Penelope) weisen als die zwei recht unterschiedlichen Auftragsmörderinnen so einige Ähnlichkeiten zu den schwulen Killern Mr. Wint (gespielt von Bruce Glover) und Mr. Kidd (gespielt von Putter Smith) auf. Denn beide mörderischen Duos servieren ihre Opfer mit einem witzigen Sarkasmus ab, das es für den Zuschauer eine wahre Freude ist.

Aber auch die tödlich schießenden Zigarren oder der Einsatz von Harpunen  als Mordwaffe könnten hier recht einfach aus so manchen JAMES BOND Filmen abgekupfert worden sein. Doch diese Antwort wäre hier schlicht zu einfach und wäre auch nicht wirklich richtig, denn der Film HEISSE KATZEN (DEADLIER THAN THE MALE) kam bereits 1967 in die Kinos. Also im gleichen Jahr, in dem auch der fünfte offizielle Bond unter dem Titel JAMES BOND 007 - MAN LEBT NUR ZWEIMAL (erst im Juni desselben Jahres, und damit nach dem Film HEISSE KATZEN) sowie die Bond-Parodie CASINO ROYALE die Kinos beglückten. An den Film DIAMANTENFIEBER war da also beispielsweise noch nicht zu denken, der eben erst 1971 in die Kinos kam und mit dem mörderischen Duo Mr. Wint und Mr. Kidd aufwartete, welche als perfekte Vorlage für Irma und Penelope wohl hätten dienen können.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)So gibt es durchaus einige wenige Stimmen, die es im Bereich des Möglichen sehen, dass man nicht nur seitens der Macher von HEISSE KATZEN bei den Bond-Filmen gewildert hatte, was so manche Idee angeht, sondern das man auch umgekehrt eventuell bei HEISSE KATZEN  für Bond etwas abgekupfert haben könnte. Diese Möglichkeit sei hier der Vollständigkeit wegen mal genannt, muss aber nicht der Wahrheit entsprechen. Denn es gibt da durchaus noch andere Möglichkeiten. Wurden nicht wenige sogenannte Eurospy-Filme mehr schlecht als recht angelehnt an die Bond-Filme etwa in Italien, Frankreich, Deutschland oder Spanien usw. produziert, so ist der Film HEISSE KATZEN wie auch die Bond-Filme ein Produkt aus Großbritannien. Und gedreht wurde HEISSE KATZEN ebenfalls zu einem nicht unwesentlichen Teil in den Pinewood Studios, wo für fasst alle Filme der James Bond Filmreihe die 007-Stage für ein neues Abenteuer des Geheimagenten ihrer Majestät seit JAMES BOND - 007 JAGT DR. NO (1962) auf- bzw. umgebaut wurde.

Es dürfte also auch nicht im Bereich des Unmöglichen liegen, wenn hier bereits die eine oder andere Idee 1967 zumindest angedacht wurde, die dann auch z.B. bei den späteren Bond-Filmen umgesetzt wurden. Die Richtige Antwort könnte auch viel einfacher und dem Prinzip Zufall geschuldet sein, aber so ganz dürfte nicht mehr zu klären sein, warum es manche auffällige Ähnlichkeiten auch bei Bond  im Jahre 1971 hinsichtlich des Mörder-Duo gab. Wie gesagt, dies sind reine Gedankenspiele, die es vereinzelt im Netz zum Film HEISSE KATZEN zu finden gibt und geben hier nicht unbedingt die Meinung des Verfassers dieses Artikels (also meine) wieder.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Die Sache mit Johnson und Connery:
Macht man aber in dem Moment die Augen zu, wenn Richard Johnson als Hugh "Bulldog" Drummond zum ersten mal die Szene betritt, so dürfte man der festen Meinung sein, es handele sich hier um einen Auftritt von Sean Connery als James Bond. Das liegt daran, dass bei der deutschen Synchronisation von Richard Johnson als Hugh Drummond der Sprecher Gert Günther Hoffmann (GG Hoffmann) zum Einsatz kam, der auch James Bond/Sean Connery seine Stimme lieh.

Aber auch damit ist hier die Verbindung zwischen den zwei Schauspielern und der fiktiven Figur des Agenten James Bond noch nicht erschöpft. Richard Johnson war nämlich durchaus als Bond-Darsteller beim Casting zum Film JAMES BOND - 007 JAGT DR. NO  die erste Wahl gewesen. Das Sean Connery hier dann jedoch den Zuschlag für die Rolle des Superagenten bekam, lag daran, weil das Engagement von Johnson als James Bond wegen Vertragsschwierigkeiten nicht zustande kam. Erst hierdurch war der Weg dann für Sean Connery frei und bescherte ihm die wohl wichtigste Rolle seines Lebens für Krone und Königin.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Der Romanheld Bulldog Drummond und wieder James Bond:
Der erste Roman von Herman Cyril McNeiles hinsichtlich seines Agenten "Bulldog Drummond entstand bereits 1920. Seinen letzten Roman zu diesem Helden schrieb er 1937 unter dem Titel THE CHALLENGE, womit der Agend "Bulldog Drummond" auf insgesamt 10 Roman durch den 1888 geborenen McNeiles zurückblicken konnte. Im gleichen Jahr (1937) verstarb McNeiles, doch die Romanreihe um den Agenten Drummond wurden ab dann durch seinen Freund Gerard Fairlie weiter geführt, so das am Ende sieben weitere Romane folgten. Hinzu kamen dann noch zwei Romane von Henry Reymond mit den Titeln DEADLIER THAN THE MALE (1966/Originalgeschichte seitens Jimmy Sangster) und SOME GIRLS DO (1969/Nach dem Drehbuch von David Osborn und Liz Charles-Williams), welche unter gleichem Titel verfilmt wurden. Zu den 19 Romanen um "Bulldog Drummond" gehören dann noch insgesamt fünf Kurzgeschichten um den Agenten, die ebenfalls McNeiles schrieb.

An einigen Punkten ähnelte McNeiles Figur des "Bulldog Drummond"  der später entstandenen Pulp-Figur DOC SAVAGE. Besonders gilt dies hier bei dem physischen Erscheinungsbild des Helden Drummond und dessen Zusammenarbeit mit einem Kreis von feststehenden Spezialisten.

Und auch in diesem Punkt muss man die Figur des JAMES BOND hier wieder nennen, denn auch Ian Flemming bestätigte damals persönlich, dass die Figur des "Bulldog Drummond" einen nicht unwesentlichen Einfluss auf seine von ihm geschaffene Agenten-Figur "James Bond" hatte. Drummonds Erzfeind Carl Peterson, der in verschiedenen Verkleidungen und unter verschiedenen Decknamen in den ersten vier Romanen auftritt, könnte man z.B. geradezu als Blaupause für den Oberschurken "Ernst Stavro Blofeld" mit seiner Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E bei "James Bond" bezeichnen. Man kann also hier durchaus sagen, dass die Figur "Bulldog Drummond" und "James Bond" sich stetigst gegenseitig inhaltlich befruchtet hatten. Man kann auch davon ausgehen, dass die Verbrecherfigur Peterson die gleiche ist, wie die, welche im Film Petersen genannt wird. Denn im fünften Roman THE FEMALE OF THE SPECIES bekommt es Drummond mit der Lebensgefährtin von Peterson zu tun, die im Roman ebenfalls Irma heißt.  

Einen wesentlichen Kritikpunkt gibt es jedoch gerade bei den Romanen seitens Herman Cyril McNeiles. McNeiles Romane um seinen Agenten sind nämlich durchsetzt von rassistischen Stereotypen. Hier keilte er innerhalb der Handlungen der jeweiligen Romane recht gerne in feindseligen Beschreibungen z.B. allgemein gegen die Deutschen und die Juden aus und trieb so auch einen typisch-aggressiven Antisemitismus auf die Spitze, wenn er Russland im Bulldog-Drummond-Roman mit dem Titel THE FINAL COUNT als von einer "mörderischen, ausländischen Judensippe regiert" beschreibt. An anderer Stelle - dem Drummond-Roman THE FEMALE OF THE SPECIES - findet man zudem eindeutig rassistische Aussagen gegenüber Mitmenschen mit dunkler Hautfarbe.

1925 gab es übrigens auch eine Bühnenadaption zum Helden "Bulldog Drummond" unter der Federführung von Gerald du Maurier und Herman Cyril McNeile.    

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Die Sache mit den Kritiken:
Sowohl das LEXIKON DES INTERNATIONALEN FILMS als auch der EVANGELISCHER FILMBEOBACHTER ließen in ihren Kritiken zum Film HEISSE KATZEN wahrlich kein gutes Haar. Dies ist in meinen Augen auch nur folgerichtig, denn beide Portale der Filmkritik haben so ihre Schwierigkeiten mit Filmen, die über der FSK-Freigabe von  6 Jahren liegen. Alles was darüber liegt, scheint die dort beschäftigten Filmkritiker nämlich mächtig zu überfordern. Da verlasse ich mich dann doch lieber auf die Aussage des US-Regisseur und Schauspielers Quentin Tarantino, welcher in der Zeitschrift VARIETY verlauten ließ, dass der Film HEISSE KATZEN zu seinen absoluten Lieblingsfilmen zählt.

Ich will den von ihnen abgegebenen kritischen Blödsinn hier auch jetzt nicht zitieren oder auseinanderpflücken. Wer da die entsprechenden Zitierungen unbedingt lesen möchte, der kann hierzu auch bei der WIKIPEDIA zum Film HEISSE KATZEN gerne selbst nachsehen. Hält man sich nämlich an deren Kritik, dürfte einem nämlich ein durchaus mehr als recht sehenswerter Eurospy-Film durch die Lappen gehen.

HEISSE KATZEN, unter der Regie von Ralph Thomas gedreht, mag zwar ersichtlich nicht unbedingt mit einem so hohen Budget umgesetzt worden sein wie die Filme um den Superagenten James Bond. Jedoch kann man ihn durchaus als weit über dem Durchschnitt nicht weniger ähnlicher Filme betrachten, die mit mehr oder weniger geklauten Ideen seitens der Bond-Streifen damals produziert wurden. Und damit kommen wir hier auch schon zu meinem persönlichen kritischen Fazit:

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Meine Filmkritik:
Bei meinen Recherchen kam mir zu dem Film HEISSE KATZEN, welcher auch 1969 eine Fortsetzung mit Richard Johnson als Hauptdarsteller  unter dem Titel SOME GIRLS DO erfuhr (in einer weiteren Hauptrolle spielte hier die israelische Schauspielerin und Sängerin Daliah Lavi mit, der Film wurde jedoch nie synchronisiert und im deut. Kino gezeigt), die Bezeichnung "Edeltrash der Sechziger" unter. Nur so ganz mag mir hier die Bezeichung "Trash" auch nicht gefallen, selbst wenn diese im positiven Sinne verwendet wird.

Der Film ist durchweg ein recht buntes Vergnügen und hat so einiges durchaus recht spannende Agentenkomödie zu bieten. Da gibt es den immer gut gekleideten Superhelden der dem Oberschurken das Handwerk legt, bevor der hier die ökonomische Weltherrschaft in Sachen Erdöl an sich reißen kann und das ganze wird dann noch reichlich mit witzigen Sprüchen und schönen jungen Frauen garniert, wobei gerade Elke Sommer als eiskalte Irma und Sylva Koscina als etwas dusseligere Penelope wahrlich nicht nur optisch betrachtet ein Highlight sind, sondern auch ihre jeweiligen Rollen in darstellerischer Höchstform einzubringen wissen. Da wird dann auch mit nackter Haut und flotten schwarzhumorigen Sprüchen nicht unbedingt in typischer Bond-Manier gegeizt. Wenn das allerdings Trash ist, dann müssten auch alle Bond-Filme eigentlich als "Edeltrash" bezeichnet werden, denn der Film HEISSE KATZEN  überflügelt mit seiner Handlung nicht den filmischen "Ideengeber" ihrer Majestät, kann aber mit Action, einem trockenen Humor und so manchen schönen Bildern und Ideen recht nett an dieser oberen "Schallgrenze" des britischen Agenten mit der Doppelnull kratzen.

Die ersten Verfilm über "Bulldog Drummond" gab es übrigens bereits 1923 und wurde in der Hauptrolle mit dem Stummfilmschauspieler Carlyle Blackwell besetzt. Insgesamt brachte es "Bulldog Drummond" auf rund 25 Filme (bis SOME GIRLS DO im Jahre 1968/1969) und im Fernsehen auf eine 30-minütige-Episode in der Serie DUGLAS FAIRBANKS JR. PRESENTS mit dem Titel BULLDOG DRUMMOND  AND THE LUDLOW AFFAIR. Aber auch per Radiosender erlebte Drummond seine Abenteuer von 1941 bis 1954, wobei hierunter viele Wiederholungen einzelner Hörspiele der BULLDOG DRUMMOND-Reihe in dieser Zeit erfolgten.

Man kann und darf es natürlich sehen wie man will, aber nach meiner persönliche Meinung kommen bei HEISSE KATZEN die Fans der frühen James Bond-Filme durchaus auf ihre Kosten und Steve Carlson als sein Neffe Robert Drummond lockert als etwas schusseliger Sidekick die spannende Actionkomödie durchaus positiv auf.

Da stimmte bei HEISSE KATZEN durchweg eigentlich alles und mit einem etwas höheren Budget hätte der Film glatt mit Bond in Konkurrenz gehen können. Selbst der Titelsong seitens THE WALKER BROTHERS vermittelt einen typischen Bond-Flair zum Film. Von diesem Standpunkt aus kann ich dem Film daher auch die vollen fünf von insgesamt fünf Killer-Bikinis als Bewertung verpassen.

Ausblick:
Von dem Film der nächsten Folge von DER FILMKLASSIKER gab es später auch noch ein Prequel und danach nochmals eine weitere Fortsetzung. Nur wirklich an den Film kurz vor der Jahrtausendwende kamen die um Längen nicht mehr heran. Dafür sorgten unter anderem auch die hierfür perfekten Darstellerinnen und Darsteller, die ihre Rollen wirklich als locker performte Spitzenleistung präsentierten.

Eigentlich könnte man das ganze als eine Art Liebesfilm betrachten, der jedoch an einigen Ecken und Kanten aus dem üblichen Schema des üblichen Schmachtfilms ausbricht.

Dabei geht es eigentlich um zwei Stiefgeschwister, die eine Privatschule besuchen. Ihre Eltern, welche wie sie nicht gerade dem Teil der durchschnittlichen Bevölkerung angehören, was den Wohlstand angeht, verbringen ihr Leben lieber mit einem gehörigen Desinteresse gegenüber ihren Sprößlingen an anderen Orten der Welt.

Auch Sex spielt dabei keine unwesentliche Rolle und wenn das noch mit einem ordentlichen Schuss an Intrigen gemischt wird, dann kann es schon einmal drunter und drüber gehen. Glücklich geht die Geschichte allerdings dabei wahrlich nicht aus. Es sei denn, Liebe und Rache wäre vergleichbar mit einer wahrlich lebensmüden Einstellung. Gut, der Tod war eigentlich nicht geplant gewesen, aber seit wann lässt der sich schon einplanen.

Grundlage für den Film war übrigens ein Briefroman aus dem Jahre 1782, wobei diese Geschichte eigentlich ursprünglich auch nicht in den USA spielte (was auch etwas verwunderlich wäre, denn die USA gab es da ja noch nicht). Für den gesuchten Film jedoch wurde die Handlung in die moderne USA verlegt und somit faktisch auch in moderner Form aufgehübscht mit so manchen ausgefeilten, gemeinen Dialogen inbegriffen.

Und nun dürft ihr mal richtig raten und mir den Filmtitel nennen. Oder ihr nennt mir eine der Hauptdarstellerinnen, welche durchaus bekannt wurde, indem sie Blutsaugern das finstere Lebenslicht ausgeblasen hatte.

Als kleinen zusätzlichen Hinweis kann ich euch noch mitgeben, dass der gesuchte Film mit einer ganzen Reihe sehr guter Songs unterlegt wurde. Aber nun ist gut mit den Hinweisen und so verabschiede ich mich erst einmal bis zur nächsten Folge von DER FILMKLASSIKER.

Heiße Katzen (Deadlier Than the Male)Heiße Katzen
(Deadlier Than the Male)
mit Richard Johnson, Elke Sommer, Sylva Koscina, Nigel Green, Laurence Naismith, Steve Carlson, Suzanna Leigh, Virginia North, Justine Lord, Leonard Rossiter, Milton Reid, Yasuko Nagazumi, William Mervyn, Lee Montague, Zia Mohyeddin, George Pastell, John Stone u.a.
Regie: Ralph Thomas
Drehbuch: David D. Osborn, Liz Charles-Williams, Jimmy Sangster, Gerard Fairlie, Herman C. McNeile
Produktion: Betty E. Box, Sydney Box, Bruce Newbery
Musik: Malcom Lockyer
Genre: Action/Komödie/Thriller/Adventure
Laufzeit: 98 Minuten (BD)
DVD/FSK: 12 Jahre
Vertrieb: Koch Media GmbH
Großbritannien 1967

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Kommentare  

#1 R. Windeler 2018-10-27 09:32
Gib's zu: Der Ausblick dient grausamen Zwecken.
#2 Laurin 2018-10-27 11:12
@ R. Windeler:
Nun ja, es gibt sogar die eine oder andere Szene in dem Film (Ausblick), bei dem ich einfach lachen musste. Also so "grausam" ist er nun wieder nicht. ;-)
#3 Andreas Decker 2018-10-27 15:38
Also auf "Heisse Katzen" wäre ich nun wirklich nicht gekommen. Ich habe mir den nur wegen Jimmy Sangster als Drehbuchautor besorgt - okay, Koscina hat auch nicht geschadet und war die Entschädigung für Elke Sommer ;-) - und fand ihn ganz okay. Auch wenn es mit der Figur Bulldog Drummond kaum noch etwas zu tun hatte. Der Typ hätte genausogut Simon Templar heißen können. Dass der Film aus England kam, wurde schnell ersichtlich, die kontinentalen Eurospys sind da doch was freizügiger gedreht.

Beim Ausblick hat mich die Hauptdarstellerin positiv überrascht - diese Darstellung hätte ich ihr gar nicht zugetraut, so ganz ohne spitze Holzpflöcke. Schade eigentlich, dass über alles immer nur geredet wurde :lol: Er gefiel mir aber tatsächlich besser als die Fassung von 88, obwohl ich solche Historienschinken sehr mag. Ich finde den 88er ziemlich überbewertet.


Aber du hast recht, HK nimmt relativ viel Elemente der späteren Bonds vorweg mit dem Schurken und dem ganzen Pseudoagentzeugs.
#4 Laurin 2018-10-27 19:29
@ Andreas Decker:
Na aber ... Elke Sommer war doch hier im Bikini und mit einem Handtuch um die Hüften doch auch ein Leckerchen gewesen. ;-)
Ob man hier "Bulldog Drummond" auch "Simon Templar" hätte nennen können, kann ich nicht so sagen, denn die Romane kenne ich hierzu leider nicht (also nie was von gelesen) und kann so auch keine direkten Vergleiche ziehen. Kann aber durchaus hinhauen.

Was den "Ausblick" betrifft, konnte mich die Darstellerin auch recht positiv überzeugen. Da ist sie so richtig durchtrieben Luderhaft. Allerdings hatte sie mir auch als Holzpflöcke schwingende Kämpferin gegen den ausufernden Vampirismus in einer Kleinstadt recht gut gefallen.
#5 Wurschtl 2018-10-28 16:35
Blödsinniger Film, der in keinster Weise mit den großen Bond-Klassikern der sechziger Jahre mithalten kann. Nach einmaligem Ansehen habe ich die DVD weiter verschenkt.
#6 Erlkönig 2018-10-28 20:53
Ansehenswerter Film. Als ich ihn damals im Kino sah, war er noch "FSK 18" freigegeben.
Der Heyne-Verlag brachte sogar ein gleichnamiges Taschenbuch mit dem Aufdruck "Filmroman" heraus. Autor: Reymond
#7 Laurin 2018-10-28 23:38
Stimmt Erlkönig.
Für die zwei Romanfassungen von DEADLIER THAN THE MALE und SOME GIRLS DO war Reymond zuständig, wobei er wie oben beschrieben die Vorlagen sprich Drehbücher usw. nutzte.

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