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Suicide Squad: Hell to Pay - Die bunte Welt der Helden 14

Die bunte Welt der HeldenSuicide Squad: Hell to Pay
Die bunte Welt der Helden 14

Während ich eigentlich noch nach wie vor gespannt bin, wie und besonders wann die zweite Realverfilmung in Sachen SUICIDE SQUAD erscheinen wird und wie dann die Besetzung der einzelnen Rollen aussieht, gibt es im Bereich des Animationsfilm von DC schon einmal Nachschub. So konnte mich schon der Animationsfilm BATMAN: ASSAULT ON ARKHAM damals mit der Task Force X der Schurken durchaus begeistern.

Aber das könnt ihr ja in meinem früheren Artikel hierzu selbst nachlesen.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)

Im Hochsicherheitstrakt von Belle Reve spitzen sich weitreichende Dinge zu. Amanda Waller setzt ihre Task Force X aus diversen Schurken ein, um einen USB-Stick mt durchgesickerten Informationen sicherzustellen, welche der Schurke Tobias Whale in seinem Besitz weiß. Und der kurvt mit einem gut bewachten Zug umher, in dem sich auch ein von ihm kontrollierter Stripclub samt Bordell befindet.

Hierzu stellt sie das Selbstmordkommando aus Deadshot, Black Manta, Count Vertigo und dem kriminellen Paar Punch und Jewelee zusammen. Alles scheint auch wunderbar zu klappen, wäre da nicht das bisher gut gehütete Geheimnis, dass Count Vertigo und Jewelee  im Knast sich um einiges näher gekommen sind als Punch es lieb gewesen sein dürfte. So verraten Vertigo und Jewelee nicht nur das gesamte Team, sondern sie töten auch gleich Punch, bevor er überhaupt wirklich begreift, wie übel Jewelee ihm wirklich mitgespielt hat.

Dabei planen die Beiden, den USB-Stick nicht nur zu kopieren, sondern dessen Inhalt auch an jeden zu verkaufen, der nur genug Geld auf den Tisch legt. Dumm nur, das Amanda Waller alles durch den Kommunikator von Deadshot mitbekommt. Und während Waller ohne Skrupel ihrerseits den kleinen implantierten Sprengsatz zündet und so Count Vertigos Kopf vom Körper wegsprengt, ist es Deadshot, der Jewelee aufs Korn nimmt und sie ins Jenseits befördert.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Nun ja, damit wärmen wir uns erst einmal auf:
Denn richtig rund geht es eigentlich erst danach. Doch ganz ehrlich gesagt, schon dieser Einstieg macht direkt schon einmal mehr Lust an dem gesamten Animationsfilm SUICIDE SQUAD: HELL TO PAY. Denn man tänzelt auch hier nicht wirklich um den heißen Brei herum, sondern macht gleich mal Nägel mit Köpfen und so wird fleißig gestorben, wenn auch nicht freiwillig und einer der Schurken verliert hier seinen Charakterkopf eben mit einem feierlichen Knall.

Der Film selbst wurde übrigens bei der San Diego Comic-Con International am 21. Juli 2017 werbewirksam angekündigt. Dabei ist dies auch gleichsam der letzte Film, an dem Alan Burnett mitgearbeitet hatte. Burnett verabschiedete sich nämlich kurz danach in seinen wohlverdienten Ruhestand.

Der Animationsfilm selbst, welcher auch mit einem 12 teiligen digitalen Comic verknüpft wurde, in welchem Amanda Waller immer noch versucht, ihrem sicheren Tod zu entgehen, bekam durchaus sehr gute Bewertungen, auch wenn kritisch angemerkt wurde, dass nicht so alles wirklich gut im Film funktioniert. Allerdings muss man hierzu die Handlung des Film auch mit sehr kritischen Augen begleiten, denn was meinen persönlichen ersten Eindruck angeht, hatte ich bei diesem Tempo keine wirkliche Zeit dafür, mich um kleine Unebenheiten innerhalb der Handlung und der Darbietung zu kümmern.

So gab es eine Rezension im Comicverse durch Chris Zhang, welcher hier auch auf einige Probleme mit der allgemeinen Grafik hingewiesen hatte. Nun kann ich wiederum sagen - zumal mir der Animationsfilm ja auch als DVD vorliegt, dass ich persönlich hierbei eigentlich nichts zu meckern finden kann, wenn man nicht gleich wirklich auf jede Kleinigkeit achtet. Um mehr handelt es sich hier nämlich nicht, denn mir hatte allgemein gesehen die grafische Umsetzung sogar sehr gut gefallen.

Das sah Chris Zhang dann aber auch wohl genauso. So hält Zhang nämlich diesen Animationsfilm bisher für den besten Beitrag zum Thema SUICIDE SQUAD, wobei er sich hierbei weniger auch auf den Animationsfilm BATMAN: ASSAULT ON ARKHAM bezieht, sondern verstärkt auf die Realverfilmung SUICIDE SQUAD aus dem Jahre 2016 mit Margot Robbie (als Harley Quinn), Cara Delevingne (als Enchantress) und Jared Leto (als Joker) abzielt. Gut, Will Smith hat als Deadshot auch mitgespielt, aber wirklich vom Hocker hatte mich diese scheinbare US-Stimmungskanone nun nicht gehauen. Im Gegensatz zur Realverfilmung, wo die SUICIDE SQUAD nach Meinung von Zhang etwas mehr wie ein eher zu freundliches Team herüber kam, wird in diesem Animationsfilm das Team eher als ein "Haufen hinterhältiger Verbrecher" dargestellt, welche wiederum von einer ebenso "hinterhältigen Bürokratin" an der langen Leine geführt werden. In diesem Sinne hält Chris Zhang dann auch diesen Animationsfilm wiederum für "die beste SUICIDE SQUAD Verfilmung aller Zeiten".

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Doch nun erst einmal weiter in der Filmhandlung:
In Gotham City entführen indessen die Schurkinnen Knockout und Skandal Savage Professor Pyg, weil ein besonderer Patient dessen medizinische Hilfe benötigt. Da hat dann sein Patient Two-Face auch das Nachsehen. Allerdings kommt auch Amanda Waller in gewisse medizinische Nöte, denn ihr diagnostiziert man eine tödliche Krankheit, bei der nicht nur sie eher schon hilflos erscheint. Doch sie wäre nicht Amanda Waller, wenn sie nicht auch hier eine konsequente, wie nachhaltige Lösung in ihrem Sinne suchen würde.

Und hierfür stellt sie aus den inhaftierten Schurken eine neue Task Force X zusammen. Neben Deadshot wird das neue Team komplettiert durch Harley Quinn, Killer Frost, Copperhead, Captain Boomerang und Bronze Tiger. Ihr Auftrag ist, einen Mann ausfindig zu machen, der sich Steel Maxum nennt und der im Besitz einer magischen schwarzen Karte ist, welche die Aufschrift "Get Out of Hell Free" trägt.

"Super, wie wärs, vielleicht holen wir uns gegenseitig einen runter."

(Filmzitat: Bissige Antwort von Deadshot an Captain Boomerang)

Der Task Force X gelingt es sogar relativ schnell, genau diesen Steel Maxum ausfindig zu machen, welcher in einem speziellen männlichen Stripclub vor wildgewordenen Frauen auftritt. Doch so einfach bleibt es dann doch nicht, denn plötzlich tauchen die Schurken Silver Banshee und Blockbuster unter der Führung vom Erzfeind des Flash, Professor Zoom auf. Und die haben es ebenfalls auf die magische schwarze Karte abgesehen.

Die Gruppe der Task Force X kann zwar mit Maxum entkommen, doch was sie von ihm erfahren, lässt Zweifel aufkommen, dass sie mit ihm den Sieg schon in der Tasche hätten. Denn bei Maxum handelt es sich um den ehemaligen Magier Doktor Fate, welcher im Besitz der Karte war, die dem sterbenden Besitzer erlaubt, die Hölle zu umgehen um direkt in den Himmel aufzusteigen. Aber dies geht mit der besagten schwarzen Karte auch nur ein einziges mal. Doch eben diese Karte wurde bereits von den Damen Skandal Savage und Knockout aus dem "Tower of Fate" gestohlen, was wiederum dazu führte, dass die Wesenheit namens Nabu Maxum wieder die Fähigkeiten und den Titel als Doktor Fate entzog.

In der Wohnung der zwei verliebten Verbrecherinnen Skandal und Knockout wird man jedoch hinsichtlich der Karte fündig. Doch hier taucht auch noch Vandal Savage und seine Männer auf, so das Vandal sich die Karte wieder mit Gewalt aneignen kann. Bei dem Kampf wurde indessen die Schurkin Knockout schwer verletzt. Zwar bittet Skandal ihren Vater Savage Vandal darum, Knockout nicht sterben zu lassen, was diesen jedoch wahrlich wenig kümmert. so entkommt Vandal zwar, doch Prof. Zoom gelingt es gerade noch, einen Sender heimlich an dessen Schiff zu platzieren.

Allerdings hat auch Deadshot so seine Probleme in seinem Team, zumal es Amanda Waller gelingt, ihn und Bronze Tiger gegeneinander auszuspielen. Beste Freunde waren sie schließlich vom ersten Augenblick an nicht. Und als Deadshot sich absetzt um seine ihm entfremdete Tochter Zoe aufzusuchen, ist es Bronze Tiger, welcher sich ihm in den Weg stellt. Dies wiederum nutzt Waller um nun Bronze Tiger zum anführer zu machen.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Aber auch sonst geht absolut nicht alles für die Task Force X glatt ab, denn am nächsten Tag entführt Prof. Zoom Killer Frost an einer Tankstelle und entfernt ihr die implantierte Bombe in ihrem Nacken. Hierfür überredet Zoom sie, sich nun ihm und seinen Schergen anzuschließen. Kurz danach lockt Prof. Zoom das Squad in eine Falle und Waller zündet hierbei sogar selbst die Bombe. Zwar gelingt es Deadshot, Harley Quinn und den anderen, noch rechtzeitig zu entkommen, doch Bronze Tiger wird bei der Explosion mehr als nur schwer verletzt.

"Schade, irgendwie sieht er nicht mehr so gut aus."

(Filmzitat: Harley Quinn über Bronze Tiger nach der Explosion)

Nun gilt es den Schurken Vandal in die Finger zu bekommen, denn Deadshot erfährt von seiner Tochter Skandal, die sich wegen Knockout nun rächen will, dessen Koordinaten. Dieser hat sich von Professor Pyg die magische Karte chirurgisch in die eigene Brusthöhle implantieren lassen, um im Falle seines Todes die Hölle direkt umgehen zu können. Doch auch hier scheint Prof. Zoom und seine Superschurken den längeren Arm zu haben und greifen an. Als Savage sich in ihren Klauen befindet, entfernt Zoom zuerst die magische Karte aus seinem Körper um ihn danach kaltblütig sterben zu lassen.

Nun ist der alles entscheidende Kampf zwischen der Task Force X und der Truppe um Prof. Zoom unausweichlich. Denn Prof. Zoom, der, wie man nun erfährt, in einer anderen Zeitlinie von Batman getötet wurde, gelang es mit einer Anomalie der Geschwindigkeit, sein Leben nochmals zu verlängern. Doch wird er alles daran setzen, die schwarze Karte in seinem Besitz zu halten, weil seine Zeit nun langsam aber sicher abläuft. Mit der Gewissheit über die besondere Fähigkeit der schwarzen Karte ist es kaum noch möglich, eine gewisse Einheit im Kampf auf beiden Seiten herzustellen. Aber auch Amanda Waller will in diesem Kampf nicht den kürzeren ziehen und begibt sich selbst zum Ort der Auseinandersetzung, denn auch sie ist dem Tode geweiht und würde alles tun um an diese magische Karte zu gelangen.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Wer in den Himmel will, kennt keine Partner mehr:
Nun, Einer oder Eine wird in den Himmel kommen, auch wenn diese Person als Schurke eventuell nicht gerade positiv aufgefallen sein dürfte. Dazu darf man durchaus auch Amanda Waller zählen. Deren Tod liegt zwar noch nicht direkt an ihrer Kehle, aber die Zeit läuft für sie ebenfalls ab. Also setzt sie alles daran, diese magische Karte in ihren alleinigen Besitz zu bekommen. Und auch wenn sie ansonsten auf der anderen Seite des Gesetzes steht als die Schurken, die sie in perfider Form benutzt, so unterscheidet sie jedoch ansonsten eigentlich nichts mehr von den wahren Verbrechern. Gefühle sind bei ihr absoluter Luxus und um ihr Ziel zu erreichen, geht auch sie kaltblütig über Leichen. Von dieser Warte aus gesehen, kann sie z.B. Vandal oder Prof. Zoom durchaus die Hand reichen.

Doch wie heißt doch das alte Sprichwort so passend: Am Ende kommt es immer anders, als man es sich gedacht hätte. Und so wird in der Handlung von SUICIDE SQUAD: HELL TO PRAY absolut nicht gekleckert, sondern ordentlich reingeklotzt. Das bedeutet aber auch, dass hier so einige Charaktere über die Klinge springen werden, ohne das sie die schwarze Karte als Freifahrtschein für den direkten Weg in den Himmel nutzen können. Wie sich dies allerdings am Ende wirklich auflöst, müsst ihr euch schon selbst ansehen, denn alles werde ich euch hier nun nicht verraten.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Eigentlich ist alles drin was auch hinein gehört:
So könnte man das ganze hier auch umschreiben. Dabei gelingt es Sam Liu, der neben der Regie auch die Produktion in diesem Animationsfilm in seinen Händen vereinigt, jede Menge Action, noch mehr Schurken und eine fesselnde wie spannende Handlung aufzubauen, bei der aber auch gefühlvolle Elemente und ein gewisser Humor nicht zu kurz kommen.

So ist es z.B. Steel Maxum, der wohl einige Zeit das Kostüm des Doktor Fate tragen und über dessen magischen Fähigkeiten verfügen durfte, die dem Magier dann zueigen sind. Allerdings ist Maxum eher ein Fehlgriff, der leider nicht wirklich alle Kerzen auf der besagten Torte am leuchten hat. Da kann man also durchweg sagen, dass auch in Sachen Helden schon einmal ein ziemlich derber Fehlgriff stattfinden kann. Ein perfekter Glücksgriff in Sachen Held sieht jedenfalls anders aus.

Aber auch das Thema Floyd Lawton, den die Welt wohl besser als Killer Deadshot kennen dürfte, wird hier wieder aufgegriffen. Denn er mag zwar eine tödliche Ader haben, wenn er auf seine Gegner trifft, aber wenn es um seine Tochter geht, dann wird dieser Killer plötzlich lammfromm und mutiert zu einem vorbildlichen und treusorgenden Daddy. Nur wird ihm auch das nicht wirklich leicht gemacht, wenn sich ihm hierfür die Möglichkeiten zumindest einmal bieten.

Und wenn Deadshot mit einem der Squad-Truppe wahrlich nicht grün wird, dann mit Bronze Tiger, welcher den Auftrag von Amanda Waller auf die direkte wie gerade Tour durchziehen möchte und so für persönliche Probleme der anderen zuerst wenig an Mitgfühl aufbringt. Auch hier gibt es eine durchaus interessante, wenn auch etwas vorhersehbare Entwicklung, die, was das Finale angeht, aber dann doch recht ansprechend und gelungen umgesetzt wurde.

Und das alles bekommt man komprimiert auf 82 Minuten geboten. Daran mag man also erkennen können, dass es bei diesem Animationsfilm aus dem Hause DC/Warner Bros. keinen wirklichen Platz mehr gibt für diverse spannungsarme Längen. Hinzu kommt, dass die Schurken sich auch wie solche verhalten, egal auf wessen Seite sie sich auch gerade befinden. Das Wort "Vertrauen" dürfte also hier ebenfalls als Mangelware gesehen werden, denn was die SUICIDE SQUAD/Task Force X hier wirklich zusammen hält, sind die kleinen Sprengsätze in ihrem Nacken und eben auch der sehr nervöse Finger von Amanda Waller, wenn es darum geht, den Knopf zu drücken, um einen von ihnen ins Jenseits zu befördern. Aber wehe, es bietet sich eine Alternative, dann werden die Karten durchaus völlig neu gemischt werden. Rechnet man dies alles zusammen, so kann man also davon ausgehen, dass hier dem Zuschauer schon einiges geboten wird, was so mancher Realverfilmung seitens des DC-Universums mitunter eher abzugehen scheint.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Meine Filmkritik:
Ich muss es hier allerdings auch einmal sagen. Da werden Charaktere über die Klinge gezogen, von denen ich mitunter gerne noch etwas mehr gesehen hätte und welche auch durchaus Potential hätten, wirklich eine spannende Entwicklung zu nehmen.

Als dazu bekennender Fan der verrücktesten Antiheldin des DC-Universum überhaupt, hätte ich es durchaus auch gerne gesehen, wenn man Harley Quinn mehr in den Mittelpunkt gezogen hätte. Denn schon in dem Animationsfilm BATMAN: ASSAULT ON ARKHAM stand schließlich Deadshot im Mittelpunkt, so das ich in diesem Film auch locker auf ihn hätte verzichten können. Er gehört leider anhand seiner Hintergrundgeschichte zu den eher durchschaubaren Figuren bei den SUICIDE SQUAD. Bei einem hübschen Mädel mit einem gewaltigen Dachschaden wären hier allerdings so einige Möglichkeiten gegeben, bei denen man auch für den Zuschauer wirkliche bizarre Wendungen hätte einbauen können. Und da muss man nicht immer nur bei dieser Figur in Richtung Komik abdriften. Ich könnte mir da durchaus Situationen vorstellen, die zwar zu Beginn durchaus die Lachmuskeln aktivieren, im nächsten Augenblick allerdings dafür sorgen, dass einem auch das Lachen im Gesicht gefriert, weil man in diesem Moment nicht mit einer entsprechend möglichen, derben wie heftigen Wendung rechnen würde. Da bieten verrückte Charaktere jedenfalls einen ganzen Strauß von bizarren Möglichkeiten, weil sie sich nicht entsprechend ihrer Veranlagung an die normalen menschlichen wie logischen Verhaltensentwicklungen halten müssen. Aber na ja, man kann eben nicht alles haben und manches, was mir in Sachen verrückte Charaktere hier so einfallen würde, würde die FSK-Freigabe ab 16 Jahre durchaus wohl auch in Bedrängnis bringen.

Aber warum am Ende dann Captain Boomerang auch hier immer noch lebt (oder überlebt), bleibt mir dabei ein Rätsel. Diese Figur war schon im Animationsfilm BATMAN: ASSAULT ON ARKHAM (2014) aber auch in der Realverfilmung SUICIDE SQUAD so was von unspektakulär und nervig, dass man hier eigentlich gleich auf den Knopf drücken sollte, damit ihm der eigene Kopf um die Ohren fliegt. Als eine positive Bereicherung kann ich diesen platten und eben nervigen Charakter nun wirklich nicht bezeichnen. Einen Blumentopf mit dieser Figur gewinnt man bei mir jedenfalls auch nicht mehr.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)Ansonsten liefert man uns hier als Animationsfilm einen wirklich gut umgesetzten Roadtrip ab, bei dem es eigentlich an nichts fehlt, einschließlich der Tatsache, dass hier mitunter auch gestorben wird wie die Fliegen. Da verweise ich nur nochmals auf den Auftakt des Films, wo jede Menge der Wachmannschaften des Gangsters erschossen bzw, sogar zerteilt und abgeschlachtet werden. Und trotz das es sich hier durch die Bank um beinharte Schurken handelt, die nicht lange fackeln, findet man trotzdem auch unter ihnen die betreffenden Charaktere, mit denen man sich dann doch irgendwie wieder identifizieren mag. Von dieser Warte aus betrachtet, kann ich diesem Animationsfilm nur die vollen fünf von Fünf Zauberspiegel-Oscars verpassen und natürlich auch eine glatte Empfehlung zum reinsehen aussprechen.     

Ausblick:
Man stelle sich mal vor, Recht und Gesetz muss immer mehr der blanken Anarchie weichen. Das Leben ist mitunter kaum noch einen Penny wert, denn viel zu schnell wird man zum Opfer eines der sich rasend vermehrenden, durchgeknallten Psychopathen.

Unserem Helden passiert dies und deshalb zieht er sich mit Frau und Kind erst einmal zurück, um eventuell auch erst einmal Gras über manche Vorkommnisse wachsen zu lassen.

Doch das Böse kennt keine Auszeit. Es wittert die Spur, verfolgt seine Opfer und schlägt ohne Gnade oder einem Anzeichen von Reue zu. Aber wenn der Held plötzlich alles verliert, was ihm im Leben eigentlich noch wichtig war, wie viel sind dann noch die eigenen Handlungen nach den Vorschriften eines Gesetzbuches wert?

Nein, dieser Film ist wahrlich kein Plädoyer für die Wichtigkeit von Recht und Gesetz in einer Gesellschaft. Und wenn dann diese Gesellschaft sogar noch ersichtlich immer mehr vor die Hunde geht, dann sollte man so ein Gesetzbuch wohl auch auf den nächsten Haufen des Altpapier werfen.

Ja, in diesem Film trifft Dystopie, Terror und Chaos auf Rache und völlige Entmenschlichung. Ein Happy End am Ende ist dann auch eine absolute Fehlanzeige.

Dafür war dieser Film, der mit einem eher kleinen Budget umgesetzt wurde, ein weltweiter Hit an den Kinokassen. Das schrie geradezu nach diversen Fortsetzungen, die jedoch mit jedem weiteren Film an der harten Grundstimmung des ersten Films immer mehr zu scheitern begangen. Als Klassiker lässt sich dieser erste filmische Beitrag allerdings in allen Punkten bezeichnen. Und netter Weise stammt dieser Action-Kracher noch nicht einmal aus der Filmschmiede Hollywoods (oder überhaupt den USA). Dort machte aber der Hauptdarsteller bald eine steile Karriere, bis das er dann durch Alkohol und einem ziemlich losen Mundwerk auch wieder irgendwie in Ungnade viel.

Nun ja, mehr Hinweise darf ich euch eigentlich hier nicht mehr liefern, denn dann könnte ich euch den knackig kurzen Titel des Filmklassikers auch gleich hier aufschreiben. Aber ich glaube nun nicht, dass es lange dauern wird, bis ihr den Titel hier genannt (oder hübsch umschrieben) haben dürftet. Aber wenn hier jemand weiß, wer im Film den Herrn Rockatansky spielt, der dürfte schon fasst Fachmann für diesen Klassiker sein. Also, wer spielt den denn nun? Aber bitte nicht mogeln und im Internet nachsehen.

Suicide Squad: Hell to Pay (Suicide Squad: Hell to Pay)
Suicide Squad: Hell to Pay
(Suicide Squad: Hell to Pay)
Regie: Sam Liu
Drehbuch: Alan Burnett
Produktion: Sam Liu, Alan Burnett
Musik: Robert J. Kral
Vertrieb: Warner Home Video Germany
Spieldauer: 82 Minuten (DVD)
Genre: Action/Abenteuer/Fantasy
DVD/FSK: 16 Jahre
USA 2018

Kommentare  

#1 Friedhelm 2018-08-11 00:41
Die Nacht ist ja bekanntlich nicht nur zum Schlafen da - sondern gelegentlich auch zum Raten...

Über den besprochenen Anime-Streifen kann ich gar nix sagen - habe ich noch nie gesehen. Liegt wohl auch daran, dass ich kein großer Fan bin.

Zum Ausblick: da hast du es alleine mit dem Namen mal widder recht leicht gemacht - den Film habe ich Ende der Siebziger - aus Versehen- im Kino gesehen. Es war an einem Dienstag, und eigentlich sollte "Sternenkrieg im Weltall" laufen.

Klar, der Darsteller des Mr. Rockatansky ist ein Australier mit den Kürzeln M.G. Und der ist dann danach noch zweimal in dieser Rolle zu sehen gewesen. Später, in den Achtzigern war er dann ja auch die "tödliche Waffe" (aus dem engl. übersetzt.)
Dass er irgenwann so abgedreht ist, fand ich schon schade, weil er als Actionstar schon eine bereichernde Alternative zu Silvester Stallone oder Arnie Schwarzenegger darstellte.

Für mich war der Mann damals so etwas wie der Sonnyboy unter den Actionhelden - und nach meiner Meinung gab es wohl zu dieser Zeit niemanden, der sich so glaubhaft eine Schulter einrenken konnte wie er.

So, det war's dazu....
#2 Laurin 2018-08-11 09:07
@ Friedhelm:
Ja, das mit der Schulter kriegte er recht formschön hin. :D
Also ich mochte ihn damals recht gerne, besonders in den Filmen mit der besagten Schulter-Szene. Leider steigt manchen der Ruhm dann aber auch wohl privat etwas zu Kopf oder sie kommen irgendwo nicht wirklich damit so klar, um zumindest halbwegs noch mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben (also bildlich gesprochen). Trotzdem hat er selbst heute bei mir immer noch irgendwie einen Stein im Brett.
#3 R. Windeler 2018-08-11 11:52
Und mittlerweile ist sogar die Firma, die Gitarren herstellt, die seinen Nachnamen tragen, pleite. ;-)
#4 Laurin 2018-08-11 15:17
@ R. Windeler:
Ähm ... ich glaube aber mal, dass mit der Firma und ihren Gitarren mit gleichem Nachnamen, können wir ihm aber jetzt nicht in die Schuhe schieben. :lol:
Aber Schade, Musik ist doch immer etwas feines, so mit wummerndem Bass und kreischender E-Gitarre etwa zu Hells Bells. ;-)
#5 R. Windeler 2018-08-11 16:28
Deswegen ja auch der Zwinker-Smiley.

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