Ein Filmklassiker - Exotische Orte, ein Agent und Verbrecher ohne Hände
Folge 29
Exotische Orte, ein Agent, Verbrecher ohne Hände
James Bond - 007 jagt Dr. No (Dr. No)
Ja, so kurz und einfach kann ein Originaltitel sein und eigentlich hätte es mit diesem Film i Sachen James Bond auch nicht anfangen sollen. Ob man aber zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst hatte, welchen langlebigen Serienhelden sie da in die Kinos gebracht hatten, kann man auch durchaus noch etwas bezweifeln. Den Grundstein für diesen Erfolg legte man jedenfalls mit diesem Film um den Superagenten der Queen.
Aber mal etwas genauer: Eigentlich wollte man zuerst den Bond-Roman FEUERBALL für den ersten Kinofilm umsetzen. Zumindest hatte man dies zuerst ins Auge gefasst. Nur gab es da ein kleines Problem ... es gab einen Rechtsstreit zwischen dem Autor Ian Fleming, Jack Whittingham und Kevin McClory, weshalb man sich seitens der Produktionsfirma Eon Productions dann für den Roman DR. NO entschieden hatte. Übrigens machte Ian Fleming seinen Charakter James Bond erst nach dem Start der Kino-Filmreihe zum gebürtigen Schotten. Das lag an der Tätowierung von Sean Connery, welche er am rechten Unterarm trug. Connery, der sich schon immer für ein eigenständiges Schottland, losgelöst vom Empire politisch eingesetzt hatte, trägt dort nämlich als Tätowierung den Schriftzug "Scotland forever".
In den Filmen selbst gab und gibt es indessen durchweg sehr große Abweichungen von den genutzten Romanvorlagen. Man konnte sich aber durchaus sicher sein, dass ein Großteil der Rollennamen den Romanen von Ian Fleming entnommen wurden, wie auch seine markante Begrüßungsvorstellung wenn er sich vorstellt als "Mein Name ist Bond. James Bond."
Doch im Vorfeld stand man schon bei der Suche nach dem Hauptdarsteller vor gewissen Problemen. Sean Connery war jedenfalls absolut nicht die erste Wahl gewesen. Patrick Joseph McGoohan, den man z.B. aus der Serie NUMMER 6 (The Prisoner) her kennen dürfte, soll die Rolle des James Bond allerdings abgelehnt haben, weil sie ihm schlicht zu brutal erschien. Neben weiteren sollen auch die Schauspieler Rex Harrison (Cleopatra/1963) oder sogar Max von Sydow (Der Exorzist/1973) im Gespräch für die Rolle des Bond gewesen sein. Gleichfalls soll auch Roger Moore (Simon Templar/Fernsehserie 118 Folgen/1962 bis 1969) bereits in der engeren Wahl gewesen sein, der jedoch erst späterhin als dritter Bond die Erfolgsgeschichte um den Superagenten fortsetzte.Moore, Niven oder gleich den "Obervampir Dracula":
Produzent Albert R. Broccoli hätte in der Rolle des Bond allerdings eher gerne Cary Grant (Über den Dächern von Nizza/1955) gesehen. Ian Fleming indessen favorisierte zum Beispiel Roger Moore, hatte aber auch David Niven im Auge, der dann 1967 James Bond in dem Film "Casino Royal" spielte. Man sollte diesen Bond aber nicht verwechseln mit dem Film "Casino Royale" aus dem Jahre 1954 mit Barry Nelson als James "Jimmy" Bond und Peter Lorre als Le Chiffre. Für diese Romanvorlage hatten nämlich Albert R. Broccoli und Harry Saltzman damals nicht die Rechte an Land gezogen. Neben David Niven und Peter Sellers spielte in "Casino Royal" damals ebenfalls nochmals Ursula Andress als Vesper Linn mit, während sie 1962 in DR. NO noch die Rolle der Honey Ryder inne hatte und dabei in die Arme von Bond/Connery sank. Ein weiterer Favorit für Ian Fleming für die Rolle des Agenten Bond war darüber hinaus noch sein eigener Cousin gewesen, so das hier alles schön in der Familie geblieben wäre. Und dieser Cousin von Ian Fleming war wiederum niemand anderes als der Schauspieler Christopher Lee (The Face of Fu Manchu/1965 oder Horror Of Dracula/1958), der dann 1974 neben Roger Moore als James Bond den Bösewicht Francisco Scaramanga im Bond-Film DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT spielte. Die Party, Connery und die United Artists:
Der Name Sean Connery kam erst auf einer Party durch den Produzenten Benjamin Fisz ins Gespräch. Broccoli und Saltzman luden Connery dann 1961 nach London ein und waren von dessen ganzer Körpersprache fasziniert, weshalb sie ihn bald gleich für mehrere Bond-Filme unter Vertrag nahmen, welcher ihn auch verpflichtete, von 1962 bis 1967 jedes Jahr einen Bond zu drehen. So ganz reibungslos ging dies allerdings auch nicht von statten, da seitens der United Artists zwischenzeitlich noch Bedenken wegen Connery geäußert wurden. Das Studio hoffte hier durchaus noch, das man kurzfristig noch einen besseren Darsteller für die Rolle des Bond finden würde. Man sieht also, für Sean Connery war der Weg hin zu seiner Erfolgsrolle als Agent James Bond nicht gerade mit Rosen bestreut gewesen.Die Handlung ... aber da war doch noch was:
Doch kommen wir jetzt mal gleich zur Handlung des Film JAMES BOND - 007 JAGT DR. NO. Da gibt sich der besagte Bösewicht ohne Hände auch gleich als Boss der Gangster- und Terrororganisation G.O.F.T.E.R. (deutsche Synchron-Version) aus, was in Deutsch schlicht "Geheimorganisation für Terror, Erpressung und Rache" bedeutet. Diese Organisation des Verbrechen war dann noch lange Zeit in den noch folgenden Bond-Filmen ein Garant für Spannung und Action. Nur die Bezeichnung änderte sich recht schnell in S.P.E.C.T.R.E., wobei sich eigentlich nicht wirklich etwas an dieser Organisation geändert hatte. Es tauchte aber auch für die Organisation das Kürzel P.H.A.N.T.O.M. auf, oder wie in "Casino Royal" von 1967 auch S.M.E.R.S.H.. Vielmehr übernahm man aber recht schnell in den weiteren Bond-Filmen das englischsprachige Originalkürzel für diese Verbrecherorganisation, die dann eher im Dauerzustand von Ernst Stavro Blofeld geleitet wurde, der in insgesamt vier Bond-Filmen direkt als Hauptgegner von Bond auftrat. In drei anderen Bond-Filmen fungiert diese Figur eher als graue Eminenz im Hintergrund und in einem Bond-Film tritt er nur in der Eröffnungszene auf und stirbt dann, indem er per Hubschrauber in seinem Rollstuhl sitzend in einen Industrieschornstein geworfen wird. Blofeld hat jedoch auch sonst in der Reihe der Bond-Verfilmungen eine herausragende Sonderrolle. Er kehrt nämlich nicht nur mehrmals wieder zurück, gilt auch mal fälschlich als tot und ist zudem auch neben Irma Bunt ("Im Geheimdienst ihrer Majestät") der Mörder von James Bond einziger Ehefrau Teresa "Tracy" Bond (geborene di Vincenzo), die er erst kurz zuvor geheiratet hatte. Anthony Dawson, der in DR. NO als verräterischer Professor Dent auftritt, gab übrigens zweimal selbst den Bösewicht Blofeld. Jedoch ist er hierbei nur im Ansatz kurz zu sehen (und noch weniger wirklich zu erkennen) und wurde in den Credits auch in diesen kurzen Rolle nie erwähnt. Doch nun genug geplappert und ab in den Überblick zur Handlung des Film JAMES BOND - 007 JAGT DR. NO.Eine seltsamer Kernreaktor in der Karibik:
In Jamaika wird unter seltsamen Umständen der verdeckte MI6-Agent John Strangways samt seiner Sekretärin ermordet. Hierbei verschwinden auch die Akten, die dieser mit der Bezeichnung "Dr. No" abgefasst hatte. Doch dies ist nicht das einzige Problem, weshalb Chef M mit James Bond seinen besten Agenten dortihn schickt um dem Mörder auf die Spur zu kommen. Denn in der Karibik scheint auch die Quelle von mysteriösen Energiestrahlen zu liegen, die die Flugbahnen der US-Weltraumraketen empfindlich stören, welche von Cap Canaveral aus starten.
Kaum in der Stadt Kingston in Jamaika angekommen, brennt für Bond auch bald die Luft. Sein Chauffeur, der ihn scheinbar im Auftrag des britischen Gouverneurs abholt, stellt sich bereits recht schnell als Handlanger des Verbrechens heraus, der jedoch mit Gift selbst aus dem Leben scheidet, bevor Bond ihn über dessen Auftragsgeber ausquetschen kann. Dem folgen dann auch bald weitere Anschläge auf Bonds Leben.
So nebenbei lernt er hier aber auch den Fischer Quarrel sowie den CIA-Agenten Felix Leiter kennen, die ihn bei seinen Nachforschungen auch tatkräftig unterstützen. Indessen macht sich jedoch Professor Dent verdächtig, da er Bond die Unwahrheit über Strangways Untersuchungen mitteilt. Der hatte nämlich radioaktiv verseuchtes Gestein entdeckt. Tatsächlich arbeitet Dent für eine Verbrecherorganisation und steckt sogar selbst hinter manchen Anschlägen auf James Bond. Bond kommt Dent allerdings auf die Schliche und erschießt ihn, bevor er ihm nochmals gefährlich werden kann. Alle weiteren Hinweise haben danach als Dreh- und Angelpunkt einen geheimnisvollen Dr. No im Zentrum, welcher sich auf der Insel Crab Key aufhalten soll, die aber von den Einheimischen ängstlich gemieden wird. Dabei gibt es auch das Gerücht, dass auf Crab Key ein Drache leben soll, der jeden mit seinem Feueratem tötet, der sich auf die Insel begibt. Zeit also für Bond, sich gemeinsam einmal auf dieser geheimnisvollen Insel umzusehen. Doch so ganz alleine scheinen sie dann doch nicht auf der Insel zu sein, denn während sie sich in der Nähe des Strand bis zur Nacht verstecken wollen, begegnen sie auch der hübschen Honey Ryder, die dort heimlich nach Muscheln sucht, die sie verkaufen kann. Doch recht schnell werden die fremden Eindringlinge auf Crab Key von den Männern des Dr. No angegriffen und auch der mystische Drache stellt sich als gepanzertes Fahrzeug heraus, welches Fremde gleich mit einem Flammenwerfer begrüßt. Dem fällt auch Quarrel zum Opfer, während Bond und Honey immer weiter in die radioaktiv kontaminierten Sümpfe fliehen. Doch dieser kleinen Armee, die die Insel für Dr. No vor der Außenwelt abschottet, können auch sie nicht wirklich entkommen.
Gefangen genommen machen Bond und Honey auch bald Bekanntschaft mit Dr. No, der sich als fanatischer Wissenschaftler herausstellt, der sich an den USA rächen will, indem er mit den Strahlen deren Raketen zum Absturz bringt, welche er mit seinem eigenen Kernreaktor auf der Insel widerum mit Energie versorgt. Hierbei ist Dr. No sogar von den Fähigkeiten seitens Bond recht beeindruckt, weshalb er ihm anbietet, der Verbrecherorganisation G.O.F.T.E.R. beizutreten. Doch dies lehnt Bond kategorisch ab, weshalb No ihn zusammenschlagen lässt und wieder einsperrt.
Bond gelingt jedoch mit List, seinem Gefängnis zu entkommen und im Strahlenanzug eines Technikers den Kernreaktor zu sabotieren. Während so die Anlage auf dem Stützpunkt durch Explosionen erschüttert wird, stellt sich Dr. No Bond zum persönlichen Zweikampf. Hier muss Bond jedoch Vorsicht walten lassen, denn die Handprotesen von Dr. No sind gleichsam eine nicht zu unterschätzende Waffe. Am Ende gelingt es jedoch Bond, seinen Gegner in das kochende Kühlwasser des Reaktors zu stürzen, wo dieser den Tod findet. Da die Situation durch den Reaktor auf der Insel immer gefährlicher wird, schnappt sich Bond kurzerhand Honey und flieht mit ihr auf einem Boot von Crab Key.
Späterhin ist es Felix Leiter vom CIA, der das Boot mit Bond und Honey auffindet und beide retten will. Doch hier verzichtet Bond nur zu gerne auf eine schnelle Rettung und vergnügt sich lieber noch etwas mit der hübschen Honey fernab störender wie neugieriger Mitwisser.Ja, eigentlich ist schon alles da was zum Markenzeichen wird:
Da gibt es schon den Blickwinkel durch den Revolverlauf und auch die Erkennungsmelodie aller Bond-Filme. Hinzu kommt als unerlässliche Zutat eine erotische wie starke Frauenrolle, exotische Handlungsorte und ein charakterlich sehr bösartiger wie genial zu bezeichnender Bösewicht der oberen Gewichtsklasse. Und auch mindestens ein ebenfalls markanter Handlanger des Bösewicht darf in dieser Konstellation niemals fehlen, egal ob dieser männlich, weiblich, erotisch, groß, oder gar recht klein daher kommt. Die diversen technischen Gadgets, die Bond so manche Auseinandersetzung später noch etwas erleichtern sollen, werden auch mit der Zeit noch etwas zahlreicher, werden in DR. NO jedoch bereits recht interessant eingeführt. So erhält hier in DR. NO James Bond scheinbar mit der "Walther PPK" eine neue Waffe. Doch real gesehen handelt es sich hierbei nicht um eine Walther PPK sondern nur um ein Modell Walther PP. Aber wem wäre das damals im Kino wirklich aufgefallen, wenn er nicht schon im Vorfeld ein Waffennarr gewesen wäre.
Alles ist also vom ersten Moment bereits vorhanden für die erfolgreichste Kino-Reihe um einen englischen Superagenten. Alles, bis auf eine kleine Sache, die im ersten Film noch nicht zum Einsatz kam. Die bekannte wie beliebte Einleitungssequenz (der Teaser). Die kommt erst im zweiten Bond-Film LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU 1963 zum ersten mal richtig zum Einsatz und ist seitdem ebenfalls nicht mehr bei James Bond wegzudenken.
Übrigens ist Dr.No ein im Film ungewollter Nachwuchs zwischen einem deutschen Missionar und einem chinesischen Mädchen. Er ist also ein Halbasiate. Das blieb er auch in der deutsch synchronisierten Fassung, jedoch hier wurde der deutsche Missionar durch einen englischen Missionar ersetzt, während die chinesischen Wurzeln seitens der Mutter in beiden Fassungen erhalten blieben.Man sollte hier allerdings auch etwas Vorsicht walten lassen, denn nicht jeder Bond-Film gehört auch wirklich zu der offiziellen Kinoreihe (EON Productions). So laufen die zwei Versionen mit dem Titel "Casino Royale" aus den Jahren 1954 bzw. danach nochmals als "Casino Royal" (ohne das "e" am Ende) 1967 als eigenständige Verfilmungen. Erst die Version von "Casino Royal" aus dem Jahre 2006 gehört in die eigentliche Filmreihe.
"Sag niemals nie" aus dem Jahre 1983 gehört auch mit Sean Connery in der Rolle des Bond nicht zur eigentlichen Kino-Reihe, sondern ist ein Remake von "Feuerball" von 1965 mit Connery, welches neben der eigentlichen Filmreihe unter der Regie von Irvin Kersher in die Kinos kam.
Meine Filmkritik:
Was James Bond angeht, so habe ich da wahrscheinlich meine ganz persönlichen Ansichten. Bond war für mich (und ist es auch heute noch immer) Sean Connery und Roger Moore. Auch mit George Lazenby bin ich da durchaus positiv einverstanden. Was danach kam, wie etwa Timothy Dalton oder Pierce Brosnan, war für mich dann aber nur noch ein stufenweiser Abstieg in die Beliebigkeit des Action-Genre. Einzig der Film DIE WELT IST NICHT GENUG (19. Bond Abenteuer mit Pierce Brosnan) konnte mich da hinter dem Herd hervorlocken. Das lag aber nicht an Bond und dessem Darsteller, sondern an Sophie Marceau als Tochter eines Ölmagnaten mit Namen "Elektra King", die mit dem Darsteller des Oberschurken, Robert Carlyle (als Viktor Zokas/Renard) so ziemlich alles und jeden förmlich an die Wand spielte. Als netten Blickfang gab es da dann noch als Zugabe Denise Richards Als Dr. Christmas Jones (wer denkt sich nur solche Vornamen aus?) als Sahnehäubchen oben drauf, blieb aber neben Sophie Marceau doch ziemlich blass.
Daniel Craig konnte mich danach in seinem ersten Film als James Bond absolut nur noch abschrecken. Da machte es kaum noch einen Unterschied für mich, ob ich da gerade einen Bond sehe oder einen Film aus der "The Transporter"-Reihe mit Jason Statham (oder in der Machart ähnliche Filme). Craigs zweiten Bond-Film hatte ich dann nur noch zu zwei Dritteln mitverfolgt und es danach verzweifelt abgebrochen. Der Tiefstand in Sachen James Bond war da für mich persönlich erreicht, so das ich die danach noch folgenden Bond-Filme nicht mehr mitverfolgt (geschweige denn angesehen) hatte und weshalb ich diese Filme auch hier im Artikel nicht weiter berücksichtige. Da gefiel mir sogar Daniel Craig besser in einer Episode aus der Mystery-Horror-Serie THE HUNGER von 1997 (in Deutschland auf DVD eher unter dem Titel BEGIERDE bekannt).
Nein, spätestens nach Roger Moore hatte James Bond für mich nachhaltig das Flair einer ganz besonderen Agenten-Action-Reihe verloren und konnte diese dann auch nicht mehr bei mir wirklich zurückgewinnen. Da mag es vielleicht auch richtig sein, wenn man hierzu kritisiert, das ich hier nicht mit der Zeit gehe, was die Darstellung des Agenten angeht, aber das ändert an den Fakten bei mir auch nichts. Zumal ich auch auf dem Standpunkt stehe, dass ich nicht von einer Brücke springen muss, nur weil es alle anderen auch tun. Von diesem Punkt aus betrachtet, befinden sich in meiner Filmsammlung eben auch nur die Bond-Filme von Connery, Lazenby und Moore plus eben dem einen mit Brosnan/Marceau. Ach ja, auch das Bond-Remake "Sag niemals nie" fehlt da, weil ich diese Remake-Version einfach nur albern und völlig unnütz fand.
JAMES BOND - 007 JAGT DR. NO kann hingegen durchaus für sich in Anspruch nehmen, einer der wenigen Kino-Klassiker zu sein, welcher den Grundstein legte für eine dauerhafte Filmreihe um den englischen Superagenten mit der Lizenz zum platt machen. Dabei war dieser Bond ja wie oben ersichtlich nicht der erste Versuch gewesen, den Agenten ihrer Majestät auf die Kinoleinwand zu bringen, um mit ihm vielleicht eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Manche Spezialeffekte mögen mittlerweile dabei durchaus heute nur noch ein leichtes Lächeln beim Zuschauer auslösen, aber auch diesem Bond, wie auch den danach folgenden gelingt es noch immer, seine Zuschauer zu fesseln. Und dies kann man wahrlich nicht über alle Klassiker des Films sagen, die eher mit der Zeit dann doch etwas schlechter gealtert sind. Von daher bleibt mir bei 007 JAGT DR. NO nur übrig, alle fünf von insgesamt fünf Kugeln als Bewertung abzufeuern.
Ausblick:
Wir kommen wieder zu einem Animationsfilm in der Reihe DIE BUNTE WELT DER HELDEN und damit wieder zu den Helden der DC-Comics. In Sachen Animationsfilme tut sich MARVEL ja auch nicht gerade besonders hervor, auch wenn dahinter ja Walt Disney steht, wo man in Sachen Animationsfilme eigentlich auf absolut heimischen Boden stehen müsste.
Neben unserem dunklen Rächer aus Gotham kommt da ein weiterer Superheld daher, den man damals auch mit dem Spruch ... "Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug oder ist es die Unterhose von Oma Trude?" ... oder so ähnlich, gerne mal in den alten Comics ankündigte.
Ja, die Rede ist von Superman, der dieses mal gemeinsam mit Batman für Ordnung und Sauberkeit zuständig ist. Und dann kommt aus den Weiten des Kosmos ein Raumschiff mit einer jungen Teenagerin daher und schon steht da alles auf der Erde auf dem Kopf.
Superman kriegt sich vor Freude nicht mehr ein, Wonder Woman glaubt endlich mal eine Freundin zu finden und Batman wittert mal wieder Ungemach aufziehen.
Und dann ist da noch jemand, mit dem nicht gut Kirschen essen ist und der auch so seine kleinen negativen Hoffnungen in den weiblichen Feger setzt. Um da halbwegs die Kirche im Dorf halten zu können, müssen Superman und Batman sich zusammen tun, zumal das niedliche Küken aus dem All in seinem Köpfchen auch so ziemlich eigene Pläne schmiedet, mit denen man eventuell auch nicht immer warm werden würde.
Ja, wer ist denn nun der weibliche Wirbelwind aus dem All, der allen irgendwie den Kopf verdreht (so oder so, wie man es eben sehen will) und wer ist dafür verantwortlich, dass es der geballten Power von DCs beliebtesten Superhelden benötigt, um noch mal alles wieder gerade zu biegen, bevor das absolute Chaos perfekt ist? Und im Grunde, sofern man die Namen Superman/Batman mal weglässt, dürfte das Rätsel um den Titel dieses Animationsfilm nun wirklich nicht schwer sein. Da reicht schon ein einziges (aber das richtige) Wort und schon ist das Rätsel gelöst. Und wenn man es genau nimmt, ist dieses Rätsel sogar wie ein Ü-Ei, denn man darf erraten, wer der kosmische weibliche Teenager ist, kann sich mal am Namen des Bösewicht versuchen und wie gesagt, der Titel wird ja auch hier gesucht. Also frisch ans Werk ihr Ratefreunde - so schwer kann es doch nun wirklich nicht sein.
Das Rätsel zum nächsten FILMKLASSIKER gib es dann wieder im Anschluss an diesem Artikel des nächsten Samstag, ganz exklusiv von mir.
Kommentare
Hach ja, die ewigen und nie totzukriegenden Diskussionen um den besten Bond.
Und Lazenby ist einfach nur falsch besetzt in der Rolle. Kaum zu glauben, dass sie nach Connery nichts Besseres gefunden haben.
Dr.No ist noch als ernsthafter Agentenfilm inszeniert. Kann man immer noch gut sehen. Connery ist die Rolle wirklich auf den Leib geschrieben, und die bescheuerten fiktiven - mit Ausnahme des real existieren Smersh - Verbrecherorganisationen lagen noch in der Zukunft.
Beim Ausblick bin ich überfragt, ich habe gerade mal 2 der DC-Animationsfilme. Aber das Marvel wenig auf dem Animationssektor produziert, kannst du so auch nicht sagen. Die hauen eben mehr Serien raus, die xte Avengers oder Iron Man-Serie. Das ist allerdings alles Dutzendware.
Es gibt ja immer wieder Stories über mögliche Besetzunge .Einiges davon darf man wohl getrost in den Bereich "Fakenews" legen.
Richtig ist wohl, dass eigentlich zuerst Roger Moore den Bond geben wollte - aber der war mit seiner Serie "Simon Templar/The Saint" beschäftigt. So gesehen war Sean Connery 2. Wahl der Produzenten. Moore wollte man ja auch 1969, nach Connerys -vorläufigem- Ausstieg, aber da konnte er wieder nicht. Rex Harrison? Könnte ich, mit viel gutem Willen, glatt noch glauben, aber Max von Sydow war wohl ganz sicher kein Kandidat. Es wurden ja auch Namen wie Richard Burton, James Mason oder sogar Laurence OLivier genannt - was davon jetzt wahr sein sollte, lassen wir einfach mal dahingestellt.
Zitat: "Casino Royal/1967" war eh nur eine misslungene Parodie. Während der 1954er Film als TV-Episode einer anderen, amerikanischen, Serie produziert wurde, in der er zum Ami wurde - und deshalb rief man ihn dort auchnur "Jimmy" (statt James)
Zitat: Dem kann ich so gut wie gar nicht zustimmen. Nicht nur, dass "Im Geheimdienst..." ein rasanter Actioner ist - er hat einen tollen Soundtrack...und einen superben Bond. Man muss hier sehen, dass Lazenby als richtiger Schauspieler noch gar keine Erfahrung hatte - aber er machte als Bond alles richtig. Der Mann ist einfach nur durchgefallen, weil das Publikum am sogenannten "Connery-Syndrom" litt.
Für mich bleibt viel eher die Verpflichtung Roger Moores,1973, ein Rätsel. Okay, er war eher ein "Bond-Clown"- aber das wollten die Produzenten ja auch so..
Mimisch konnte der Mann mich nie überzeugen - und er blieb in dieser Rolle einfach zu steif. Man hätte ihn auch als neuen Superhelden "Arthritis-Man" verkaufen können.
Timothy Dalton fand ich okay, und Pierce Brosnan ging als BOnd auch durch.
Was nun die Filme mit Daniel Craig angehen - da frage ich mich andauernd, warum man ihn nicht einfach John McClane nennt. Denn mehr als "Stirb Langsam-Feeling" kommt da bei mir gar nicht auf.
Aber ihm bleibt die Ehre als einziger Bond geheiratet zu haben.
Timothy Dalton war ein hervorragender Bond würde aber von den Produzenten quasi rausgemobbt.
"Aber das Marvel wenig auf dem Animationssektor produziert, kannst du so auch nicht sagen. Die hauen eben mehr Serien raus, die xte Avengers oder Iron Man-Serie. Das ist allerdings alles Dutzendware."
Ähh ... ich hatte geschrieben, das sich MARVEL in Sachen Animationsfilme nicht besonders hervor tut, nicht aber, dass sie nicht genug produzieren. Nur eben Duzendware wie du schon schreibst, bei der man locker mal drüber hinweg sehen kann. Wären wir also doch wieder einer Meinung.
Den "Sindbad" gab es bereits mal, da wollte ich mich nicht widerholen. Aber was hatte der mit dem Hinweis auf den Weltraum zu tun?
Bei Bond fand ich Lazenby wirklich nicht schlecht. Aber wie Friedhelm schon sagte, hatten die Leute damals das "Connery-Syndrom". Da kam er nicht gegen an.
Zitat Friedhelm:
" ... Rex Harrison? Könnte ich, mit viel gutem Willen, glatt noch glauben, aber Max von Sydow war wohl ganz sicher kein Kandidat. "
Nun, da kann ich nur nach den Quellen gehen, die ich recherchiert hatte. Allerdings könnte ich mir persönlich Max von Sydow auch nur nach einer durchzechten Nacht wirklich als Bond noch ernsthaft vorstellen.
Timothy Dalton war hingegen für mich ein glatter Bettvorleger und von Pierce Brosnan hatte ich mir mehr versprochen, da ich ihn im Vorfeld eigentlich für einen guten Bond-Kandidaten gehalten hatte. Da bin ich jetzt ehrlich, da war mir Roger Moore um ein vielfaches lieber gewesen, nur leider kam er in das Alter, wo es für Bond nicht mehr gepasst hätte. Allerdings muss man auch fairer Weise sagen, dass die Macher der Bond-Filme seit Brosnan auch schon so einiges verhunzt haben (ich verweise da nur mal auf das Auto mit Klingonen-Tarnvorrichtung). Und die Spitze liefern sie hierbei bei Daniel Craig ab, wo Bond wahrlich zur Action-Massenware verkommen ist - zumindest, was ich mir davon noch angetan habe zu schauen.
Erst sehr viel später ging man von den Vorgaben ab..
Bekanntlich war Roger Moore bei seinem 5. Bond ("In tödlicher Mission/For your Eyes only") bereits 53 Jahre alt, aber da lag es angeblich an den widrigen Umständen, die einen potentiellen Nachfolger betrafen.
Pierce Brosnan war ja auch schon über 50 als er abdanken musste- und Daniel Craig wird 2019, bei seinem wohl endgültig letzten Bond, 51 Jahre sein.
Und wenn es danach geht, wer denn alles den BOnd darstellen sollte:
Von Hugh Jackman über Idris Elba (beide ebenfalls längst zu alt) bis zu Michael Fassbender wurden etliche Kinogrössen gehandelt, Inzwischen spekuliert die Filmwelt sogar über einen weiblichen Bond . ("Jane Bond? oder "Jamie Bond"?) Und da bin ich wirklich gespannt, welche Namen da ins Spiel gebracht werden. Bisher hoffe ich allerdings, das es wirklich nur wilde Spekulation sind. Ansonsten fände ich nur gerecht, wenn es künftig auch einen "Larry Croft" geben würde..."
Es existierte ganz am Anfang eine Vorgabe, die sich auf die Herkunft des Darstellers bezog. Damals sollte der Mann, der den Bond gab, unbedingt Engländer sein...oder aus einem englischen Commonwealth stammen.
Die damalige Vorgabe kenne ich auch. Und ja, da würde Max von Sydow absolut nicht reinpassen. Andererseits könnte ich mir vorstellen, das wohl mal jemand seinen Namen zumindest mal in den Raum geworfen hat. Bei Cary Grant hätte die Vorgabe ja auch nicht gegriffen. Ich schätze aber eventuell mal, hier sind damalige Gedankenspiele bezüglich eines möglichen Hauptdarstellers in den Raum geworfen worden, jemand hat dabei von Sydow kurz ins Spiel gebracht was wiederum nach außen gedrungen sein könnte. Und so taucht dann von Sydow wieder irgendwo als Kandidat auf, auch wenn dies kaum ernst zu nehmen war/ist. Anders kann ich das sonst auch nicht erklären. Aber was soll es, der Kelch ist ja gottseidank nie geleert worden. Eine andere Möglichkeit ist, dass meine Quelle bei der Information hier nicht wirklich sauber aufgepasst hat und so der Name mit reingerutscht ist. Auch dies muss man mal in Betracht ziehen, ohne das ich da jetzt allerdings was mit Bestimmtheit sagen kann.
Ein weiblicher Bond ... Oha?!
Hatte ich auch mal was von gehört und mir auch (wie bei von Sydow) gedacht, dass dies nur ein Scherzkeks war, den man in Umlauf gebracht hat. Allerdings "Jessica Bond" wäre ein hübscher Name.
Aber mit einem "Larry Croft" hätte ich meine Probleme. Schon die letzte Darstellerin hatte für die Rolle nicht wirklich viel in der Bluse. Und bei einem Mann wird der Aspekt auch nicht viel besser.