Dolph Lundgren und seine Filme: SHOWDOWN IN LITTLE TOKIO
SHOWDOWN IN LITTLE TOKIO
Doch Kenner hat noch einen anderen Grund, warum er Yoshida das Handwerk legen will. Kenner war als Junge Zeuge, wie der Yakuza seine Eltern in Japan umgebracht hat.
Nachdem die Leiche der Freundin von Minako Okeya (Tia Carrere) aufgefunden wird, die Yoshida ermordet hat, wollen die beiden Polizisten Chris und Johnny die junge Frau verhören. Doch diese weigert sich mit Chris und Johnny zu reden. Stattdessen tauchen Yoshidas Leute auf und es entwickelt sich ein Kampf, den die beiden Polizisten schließlich für sich entscheiden können.
Während der Observation von Yoshidas Haus, befreit Kenner Minako, die dort gefangen gehalten wird und bringt sie bei sich zu Hause in Sicherheit. Doch Yoshida, der die Frau für sich beansprucht, überfällt mit seinen Leuten Kenners Haus und bringt nicht nur Minako, sondern auch Kenner und Johnny in seine Gewalt, die er in der Autopresse eines Schrottplatzes entsorgen will. Doch den beiden Polizisten gelingt die Flucht. Um Yoshida das Handwerk zu legen und Minako zu retten, stürmen Chris und Johnny dessen Hauptquartier. Im Verlauf des Showdown kommt es schließlich zum Zweikampf zwischen Chris und Yoshida.
Regisseur MARK L. LESTER hat mit DOLPH LUNDGREN sowie BRANDON LEE, den beiden Hauptdarstellern des Film, eine sehr gute Wahl getroffen, weil sich die beiden Schauspieler, auch was ihre Rollen und ihre Kampfstile betrifft, hervorragend ergänzen.
Während Lundgren einen etwas brutal-kraftvolleren Stil bevorzugt, ist Brandon Lee - auch aufgrund seines Körperbaus - der geschmeidigere Kämpfer der beiden, der einen Kampfstil aus einer Mischung aus Jeet Kune Do (dem Kampfstil seines Vaters Bruce Lee, den dieser erfunden hat) sowie diversen anderen Kampfsportstilen präsentiert.
Hinzu kommt, dass die unterschiedliche Herkunft der beiden Figuren im Film mitunter für Lacher sorgen. Besonders dann, wenn sich die beiden Polizisten über Japan und dessen Kultur unterhalten.
Chris Kenner ist ein US-Amerikaner, der in Japan aufgewachsen ist, und die Kultur Japans und die Sprache perfekt kennt bzw. beherrscht. Johnny Murata dagegen ist zwar Japaner, ist aber in den USA aufgewachsen, und hat von der japanischen Kultur so gut wie keine Ahnung. Und sie interessiert ihn auch nicht die Bohne. Das einzige, was Murata neben seinen Beruf als Polizist perfekt beherrscht, ist sein Kampfstil. Nichtsdestotrotz haben die beiden Polizisten doch eine Gemeinsamkeit. Beide Männer hatten Probleme mit ihren jeweiligen Partnern bei der Polizei, so dass deren Vorgesetzte entscheiden hatten, dass die beiden Sorgenkinder nun zusammenarbeiten müsssen.
Schauspieler CARY-HIROYUKI TAGAWA ist der Dritte im Bunde, der den Bösewicht in SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO mit tödlicher Präsenz mimt. Die Schauspielerin TIA CARRERE ist dagegen der schöne Augenfang im Film, deren Rolle aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Obwohl der Film in den USA floppte, ist SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO ein perfekt inszenierter Action-Film, der sich vor Filmen wie LETHAL WEAPON etc. nicht verstecken muss. Ganz im Gegenteil. Der Film bietet Nonstop Action auf sehr hohen Niveau, der durch die beiden sympathischen Hauptdarstellern noch einmal etwas aufgewertet wird. Was man bei knapp 76 Minuten natürlich nicht erwarten kann, ist eine hochtrabende und ausgefeilte Handlung.
SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO, der erste Hollywood-Film von BRANDON LEE, erlebte am 23. August 1991 seine Kinopremiere in den USA. Vermutlich aufgrund der schlechten Einspielergebnisse von nur knapp 2,5 Millionen US-Dollar (bei Produktionskosten von ca. 8 Millionen US-Dollar), kam der Film in Deutschland gar nicht erst in die Kinos, sondern erlebte seine Premiere am 30. April 1992 auf Video in einer FSK 18-Version. Im Fernsehen lief SHOWDOWN IN LITTLE TOKYO später in stark gekürzter Version, die um ca. 8 Minuten gekürzt war. Aufgrund Indizierung ist der Film derzeit nicht im deutschen Handel erhältlich.
© by Ingo Löchel