Die 90er - Die Schauspieler: Liam Neeson
Dort gab er in Joseph Plunketts Drama THE RISEN PEOPLE sein Bühnendebüt.
Nach zwei Jahren wechselte Neeson an das berühmte Dubliner Abbey Theatre, wo er in Brian Friels SPRACHSTÖRUNGEN zu sehen war. Später wurde er für seine Leistung in Sean O’Caseys DER PFLUG UND DIE STERNE am Royal Exchange Theatre im britischen Manchester als bester Schauspieler ausgezeichnet.
1978 gab Liam Neeson in DINNER AT THE SPORTING CLUB, einer Folge der Serie PLAY FOR TODAY, sein TV-Debüt. Ein Jahr später folgte in PILGRIM'S PROGRESS (1979) Neesons Film-Debüt.
Nachdem der Regisseur John Boorman Neeson in der Rolle des LENNIE SMALL in dem Stück VON MÄUSEN UND MENSCHEN gesehen hatte, gab er ihm die Rolle des Gawain in dem Fantasy-Film EXCALIBUR (1981). Fünf Jahre später erhielt der Schauspieler in dem Drama LAMB (1986) seine erste Hauptrolle.
Ein Jahr später zog Neeson nach Hollywood und erhielt danach Rollen in Filmen wie SUSPECT - UNTER VERDACHT (1987), DAS TODESSPIEL (1988), DIE GEISTER, DIE ICH RIEF (1988) und RUF NACH VERGELTUNG (1989).
Doch erst 1990 gelang Liam Neeson mit der Titelrolle in dem Sam Raimi-Streifen DARKMAN (1990) ein Achtungserfolg als Schauspieler.
Nach Filmen wie UNTER VERDACHT (1991), WIE EIN LICHT IN DUNKLER NACHT, 1992) und RUBY CAIRO (1993), erhielt Liam Neeson 1993 die Rolle des OSCAR SCHINDLER in SCHINDLERS LISTE, die ihm 1994 sowohl eine GOLDEN GLOBE, als auch eine OSCAR- und BAFTA-Nominierung als BESTER HAUPTDARSTELLER einbrachte.
1993 lernte Neeson während der Broadway-Aufführung ANNA CHRISTIE die Schauspielerin Natasha Richardson kennen, die er am 3. Juli 1994 heiratete. Seine Frau Natasha verstarb am 18. März 2009. Das Paar hatte zwei Kinder zusammen.
1997 wurde Liam Neeson für sein leidenschaftliches Porträt des irischen Nationalhelden MICHAEL COLLINS in der gleichnamigen Verfilmung für einen GOLDEN GLOBE nominiert und gewann den EVENING STANDARD BRITISH FILM AWARD sowie den VOLPI CUP des Filmfestivals von Venedig.
Nach SCHINDLERS LISTE (1995) und MICHAEL COLLINS (1996) war der Schauspieler u. a. in Filmen wie LES MISÉRABLES (1998), STAR WARS I - DIE DUNKLE BEDROHUNG (1999), GANGS OF WAR (2002), KINSEY (2004), KÖNIGREICH DER HIMMEL (2005) und in BATMAN BEGINS (2005) zu sehen.
Neben seiner Filmkarriere war Neeson aber auch immer wieder auf der Bühne zu sehen. 1993 gab er in Eugene O’Neills ANNA CHRISTIE sein Broadway-Debüt und erhielt dafür eine TONY AWARD-Nominierung.
1998 spielte er Oscar Wilde in David Hares DER JUDASKUSS, das am Londoner West End Premiere hatte und später an den Broadway wechselte.
2002 kehrte Neeson an den Broadway zurück, um PROCTOR in Richard Eyres Inszenierung von Arthur Millers HEXENJAGD zu spielen. Für seine Leistung bekam Neeson seine zweite TONY AWARD-Nominierung und eine weitere für den DRAMA DESK AWARD.
2008 spielte Liam Neeson die Hauptrolle in dem Streifen 96 HOURS (Originaltitel: TAKEN), der zum Überraschungshit an den Kinokassen avancierte und bei Produktionskosten von gerade mal 25 Millionen US-Dollar weltweit über 226 Millionen US-Dollar einspielte.
"Ich hatte eher schon gedacht, der Film würde schnell in der DVD-Versenkung verschwinden. Fox hat ihn in den USA dann aber unglaublich clever vermarktet und sogar bei großen Sportveranstaltungen Trailer gezeigt. Und dann war da noch sehr viel Mundpropaganda, die den Film zum Kulthit machte." (1)
Der Riesenerfolg von 96 HOURS kurbelte Liam Neesons erfolgreiche Karriere weiter an. Und so war er in den nächsten Jahren in Filmen wie DER ANDERE (2006), FIVE MINUTES OF HEAVEN (2009), DAS A-TEAM (2010), UNKNOWN IDENTIY (2011) oder als ZEUS in KAMPF DER TITANEN (2010) und ZORN DER TITANEN (2012) zu sehen.
2011 folgte der Abenteuerfilm THE GREY - UNTER WÖLFEN, der unter schwierigsten Bedingungen gedreht wurde.
"Heute gibt es so viele Filme, in denen Autos, Flugzeuge, Computer, Handys und andere technische Geräte eine Rolle spielen und die Geschichte vorantreiben. Bei diesem Film gibt es das alles nicht. Nachdem das Flugzeug in der Eiswüste Alaskas abgestürzt ist, gibt es für die wenigen Überlebenden nur das Nichts. Und Wölfe. Diese Männer sind vollkommen auf sich zurückgeworfen. Auf das Wesentliche: ihren Überlebenswillen. Der Film war primitiv und pur.
Das hat mir gefallen. Ich wollte sehen, ob ich das mit Ende 50 noch kann. Ich wollte mir beweisen, dass ich es noch draufhabe. Vor allem physisch. Trotz meiner Knieverletzung, meinen Problemen mit dem Rücken. Ein Film wie „The Grey“ ist nichts für Weicheier. Dazu braucht es echte, gestandene Männer. Ich wollte einer davon sein. Und es war wirklich höllisch kalt. Manchmal hatte ich das Gefühl, mein Gehirn wäre vereist. Manchmal wollte ich meinen Text sagen – konnte aber nicht, weil meine Kieferkochen wie festgefroren waren." (2)
Aufgrund des großen Erfolgen von 96 HOURS folgte 2012 mit 96 HOURS - TAKEN 2 die Fortsetzung des Films, der wie sein Vorgänger ebenso erfolgreich an den Kinokassen lief. Bei einem Budget von 45 Millionen US-Dollar spielte TAKEN 2 über 376 Millionen US-Dollar ein.
"Ich musste selbst lachen, als der Vorschlag für eine Fortsetzung kam. 'Wollt ihr seine Tochter etwa schon wieder entführen?', fragte ich Besson. Aber als mir Luc Besson und Robert Mark Kamen das sehr gute und glaubwürdige Drehbuch zeigten, war ich überzeugt. Ja, und genau dieses Rachemotiv finde ich genial: Ich habe im ersten Teil schließlich ganz schön viele Kerle umgelegt!
Da ist es nur logisch, dass sich die Hinterbliebenen rächen wollen. Zugegeben, in "96 Hours" wurden die albanischen Mädchenhändler alle als gesichtslose Bösewichte dargestellt. Das ist diesmal anders, daher auch die Anfangsszene mit der Beerdigung in Albanien. Die Typen, die Bryan Mills umgelegt hat, waren schließlich auch Söhne, Väter oder Brüder, um die getrauert wird." (3)
Nachdem Liam Neeson den Action-Thriller NON-STOP abgedreht hat, steht der Schauspieler derzeit für den Film A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST vor der Kamera.
(1) Liam Neeson
(2) Liam Neeson
(3) Liam Neeson
© by Ingo Löchel