DRACULAS HEXENJAGD

Ein Beitrag von Ingo Löchel

Draculas Hexenjagd
(Twins of Evil)
Darsteller: Peter Cushing, Dennis Price, Mary Collinson, Madeleine Collinson, Damien Thomas, David Warbeck
Regisseur: John Hough
Drehbuch: Tudor Gates
Kamera: Dick Bush
Musik: Harry Robinson
GB 1971

Die hübschen Nichten des Inquisitors Gustav Weil (Peter Cushing), die Zwillinge Frieda und Maria (Mary und Madelein Collinson), sind zu Besuch bei Ihrem Onkel. Weil sie sich nach dem neuesten italienischen Schick kleiden und keine schlichten, schwarzen, jedes kleine bisschen Haut verdeckenden Kleider tragen, fallen sie dem knorrigen Mann sogleich unangenehm auf. Denn der alte Weil setzt schwer auf Tugendhaftigkeit und Ordnung, vor allem auch in religiösen Fragen, weshalb ihm alle allein lebenden Frauen im näheren Umkreis ein Dorn im Auge sind und er in ihnen willige Werkzeuge des Satans sieht.

Die Scheiterhaufen werden dementsprechend schnell und häufig von ihm und seiner dubiosen Bruderschaft, mit der er ständig nach Satansdienern und Hexen Ausschau hält, entfacht. Ganz besonders abgesehen hat es der alte Weil auf den Grafen Karnstein (Damien Thomas), den er in flagranti mit einer Hexe erwischt hat. Da Graf Karnstein allerdings unter dem Schutz des Königs steht, kann Weil ihm und seiner Liebschaft nicht ans Leder. Umso schlimmer die Bestürzung, als sich die nach Vergnügungen aller Art sehnende Frieda heimlich mit dem Grafen einlässt, die Sache auffliegt und sich Karnstein zuderm als Vampir entpuppt, dem es besonders gut gefällt, die Nichte des Hexenjägers auf seine Seite zu ziehen.

Die eher keusche Maria e Peter Cushing als Gustav Weil

rliegt derweil dem Charme des gelehrten Anton (David Warbeck), dem Lehrer des Ortes, dem Gustav Weil ebenfalls nicht über den Weg traut. Als Antons Schwester auch ein Opfer des blutsaugenden Grafen wird und Maria ebenfalls in großer Gefahr schwebt, schließt er sich Inquisitor Weil und dessen Bruderschaft an, um dem Vampir den Garaus zu machen.

"DRACULAS HEXENJAGD" ist mal wieder ein ziemlich unpassenden deutscher Titel, der wohl weiter auf der Dracula-Welle agieren wollte, der im Horrorstreifen aber überhaupt nicht vorkommt. Dafür passt der Originaltitel "TWINS OF EVIL" schon eher zum Inhalt des Films, der vom Schicksal der beiden verwaisten Zwillingsschwestern Maria (Mary Collinson) und Frieda (Madelaine Collinson) handelt, die von Venedig ins puritanische Karnstein reisen, wo ihr Onkel Gustav (Peter Cushing), sie in seine Obhut nehmen will.

John Houghs Horror-Streifen basiert auf Sheridan Le Fanus Karnstein-Erzählung und den darin erscheinenden Charakteren. Von der Erzählung an sich ist im fertigen Film allerdings bis auf einige Details ebenso wenig zu sehen wie von dem bereits erwähnten Dracula. Stattdessen haben wir es mit dem Schauspieler Damien Thomas als Graf Karnstein mit einem recht uncharismatischen Bösewicht zu tun, der Christopher Lee in keiner Weise das Wasser reichen kann.

Szene des Films

Ebenso hat man mit den beiden Hauptdarstellerinnen des Films, den Playmate-Zwillingen Madeleine und Mary Collinson, keinen guten Griff getan. Sie sind zwar recht nett anzusehen und lassen in ihrer Kleidung an einigen Stellen des Films tief blieben oder auch durchblicken, haben aber schauspielerisch und darstellerisch nichts zu bieten.

Die Augenweide des Films sind daher nicht die Playmate-Zwillinge, sondern der Schauspieler PETER CUSHING, der eine sehr bemerkenswerte Darstellung des Hexenjägers Gustav Weil abgibt, die an einigen Stellen schon recht beängstigend wirkt. Durch diese herausragende darstellerische Leistung hebt sich "DRACULAS HEXENJAGD" von den meisten Hammerstreifen der 1970erJahre weit ab und kann dadurch trotz einiger Mängel durchaus überzeugen.

Diese Mängel sind u. a. aber auch in der Person des Schauspielers David Warbeck als Anton zu finden, der von allen Helden, die Hammer in den Kampf gegen die Vampire geschickt hat, die geringste Ausstrahlung besitzt. Und sobald Peter Cushing mit ihm in Filmszenen agiert, noch kaum wahrgenommen wird.

Vor allem aber mangelt es "DRACULAS HEXENJAGD" an den klassischen und atmosphärisch ungemein dichten Bildern, die einen großen Teil des Erfolges der Hammerfilme der 1950er und 1960er Jahren ausmachte.

Fazit: Der beste Film der Karnstein-Trilogie mit einem grandios agierenden Peter Cushing.

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FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0 Mono)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Spieldauer: 83 Minuten
Studio: Koch Media GmbH
Extras: 16seitiges Booklet, Geschnittene Szene, Bildgalerie mit seltenem Werbematerial

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