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Five Shades of Hermann - Wenn man sich nicht entscheiden kann …

Zauberwort - Der Leit(d)artikelFive Shades of Hermann
Wenn man sich nicht entscheiden kann …

Eine Leit(d)artikel ist immer etwas Gewichtiges. In der Regel drängt sich aber ein Thema auf, das dann umgesetzt und zu einem meinungsstarken und oft genug provokativen Artikel wird. Das Spiel wiederholt sich Monat für Monat. Aber eben früher oder später kristallisiert sich das Thema heraus.

Nicht so diesen Monat. Da konnte ich mich einfach nicht entscheiden … Und so gibt es fünf kurze und knackige Anmerkungen … eben ›Five Shades of Hermann‹.


First Shade: Die Sache mit den Fernsehserien
Als die privaten TV-Sender in den frühen achtziger Jahren auf dem Markt erschienen, wurde immer gern damit geworben, dass die öffentlich-rechtlichen Sender gern zum Mittel der Wiederholungen griffen, während die Privaten das frische und unverbrauchte Fernsehen repräsentierten.

Speziell Serien und Filme fände man dort. Das war schon damals  nicht ganz richtig, aber mittlerweile werden gerade TV-Serien konsequent so oft ausgestrahlt, dass Mark Harmon bzw. Jethro Leroy Gibbs jeden Tag gleich mehrfach zu Gast in unseren Wohnzimmern ist. Man könnte sagen, ein/eine TV-Junkie sieht ihn  und sein Team häufiger als seinen PartnerIn. Dabei zeigen manche Serien eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen ein ›zu Tode senden‹ in der ›Heavy Rotation‹ der Ausstrahlung.

Nehmen wir zwei Beispiele: NCIS (von Montag bis Freitag Mittags und Nachmittags bei Kabel 1, Samstagabend um 20:15 3 Folgen bei Kabel 1, Sonntag um 20:15 und Donnerstag um 23:15 bei SAT 1 – mit nächtlicher Wiederholung). Oder auch The Big Bang Theory. Montag und Dienstagabends und von Montag bis Freitag am Vor- und Nachmittag bei PRO7. Beide Serie widerstehen heftigst dem ›Zu-Tode-Senden‹. Und doch. Die privaten Sender wiederholen manche Serien so oft, dass man komplette Staffeln in einer Woche sehen kann.

Frage ist nur: Liegt es am Zuschauer oder am Sender?

Second Shade: Die Sache mit eBook
Ob Self-Publishing wirklich eine echte (kommerzielle) Alternative zu von Verlagen herausgegebenen Büchern wird, ist fraglich. Immerhin ist es eine Chance, etwas zu publizieren, aber die Erfahrungen von Timothy Stahl und Manfred Weinland zeigen, dass der Autor in diesem Fall nicht nur Autor ist, sondern auch die Marketing- und Presseabteilung sowie Buchhaltung und vieles mehr ist. Der Erlös bezahlt aber weder den Autor noch seine anderen Funktionen.

Für Hobby- oder Nischenautoren ohne wirkliche kommerzielle Ambitionen mag das ein gangbarer Weg sein und möglicherweise kristallisiert sich bei unzähligen ›Selbstpublizierern‹ vielleicht auch einer mal als Erfolg heraus. Aber das ist eher wie die Nadel im Heuhaufen.

Third Shade: Die Sache mit ›PR-Neo‹
Es gibt Hardcore-Fans, die können es nicht sein lassen. Die Mannschaft um Klaus N. Frick und der Verlag ist quasi das Böse. Eine Ausgeburt der Hölle und die Monstrosität mit der sie die Menschheit quälen nennt sich Armage… … nein ›Perry Rhodan Neo‹. Manche Fans klingen so, als würde mit dieser im Taschenheftformat herausgegebenen Serie ein Plan verfolgt, an dessen Ende die komplette Vernichtung des Universums stehen.

Kinder, nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Sicherlich lässt sich über das eine oder andere an der Serie diskutieren und nicht alles ist wirklich gelungen. Aber irgendwo ist doch mal gut mit den Beschimpfungen und den Verschwörungstheorien.

Vor allem sollte in die Kritik ein bisschen Sachlichkeit einstellen. ›Perry Rhodan Neo‹ wird wohl nicht den Untergang des Abendlandes herbei führen. Auch wird sich das Universum nicht neu starten und somit das ›Universum-Neo‹ herbeiführen. Es wird nichts passieren, außer dass die Serie so lang erscheint wie sie genug Exemplare absetzt. Das scheint sie zu tun, denn VPM weitet sein Engagement in Sachen Taschenheften weiter aus. Perry Rhodan und auch der Landser erscheinen inzwischen mit mehr Titeln im Taschenheftformat denn als Heft. Und das ist gut so und vorausschauend.

Ich habe nur wenig nachvollziehbare und konstruktive Kritik an der Serie gelesen. Ganz wenig. Aber dafür jede Menge durch nichts begründete Emotionen.

Fourth Shade: Die Sache mit dem Zamorra-Jubiläums-Zyklus
Ich gestehe, ich habe ihn nur quer gelesen und kann mich nur sehr bedingt der Meinung von Rudi Bading (sein Fazit erscheint in Form seiner Kolumne am kommenden Sonntag) aus den Rezensionen anschließen.

Vielmehr denke ich, dieser Zyklus arbeitet mit einer ›guten‹ Tradition im Zamorra. Nach tollem Beginn stark nachlassen und den Zyklus im Abgang an die Wand fahren (da kommen Erinnerungen an den ›Dynastie-Zyklus‹ um die 300 hoch, denn da begann meiner Meinung nach diese Tradition).

Wieder einmal wurde die Chance verpasst, die Serie von Grund auf aufzuräumen und eine Sanierung vorzunehmen. Da müssen Figuren und Handlungen entsorgt werden. Wie es aussieht, ist eben das nicht passiert und als ›Schlusspunkt‹ des Zyklus musste nach guter alter ›Dallas‹-Manier ein Traum herhalten.

Ich bin nicht überzeugt und werde nicht wieder einsteigen.

Fifth Shade: Die Sache mit den Hunter und Sinclair
Es gibt (unter den Horrorserien) kaum zwei gegensätzlichere Serienuniversen wie das des Dämonenkillers Dorian Hunter und dem Geisterjäger John Sinclair. Im Hunter’schen Universum lebten die Dämonen als Schwarze Familie unter uns. Im Großen und Ganzen ist es den Autoren gelungen, das Seriengefüge beieinander zu halten und vom ersten Heft an zu entwickeln.

Sinclair begann als Einzelheftreihe und der Autor hat kein Händchen für Entwicklungen. Der Autor widerspricht sich laufend selbst und hat keine wirkliche logische Entwicklung. Die Dämonen kommen aus der klassischen christlichen Hölle (Version: Heftroman) und manchmal gibt es unmotiviert moderne Ausgaben von Monstern.

Doch nun werden die Hörspielreihen in ein Crossover geführt. Immerhin haben beide Serien Dennis Ehrhardt gemeinsam, der die Hunter-Serie auf diese Weise mal puschen will.

Hoffentlich bleibt das ein einmaliger Gag, denn sonst wird’s albern.

Epilog: Die Sache mit den Themen
Einige dieser Themen werden auf unterschiedliche Weise im  Laufe des Jahres vertiefen oder in anderer Form wieder aufgreifen. Nicht notwendigerweise in Form eines Leit(d)artikels.

Man wird sehen was kommt …

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