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Kelter legt vor... ziehen die anderen nach?

Zauberwort - Der Leit(D)artikelKelter legt vor...
...ziehen die anderen nach?

Der Kelter Verlag aus Hamburg-Wandsbek hatte sich in den letzten Jahren den Ruf erworben, der Verlag mit dem »Grünen Punkt für Romanrecycling« zu sein. Da wurden immer und immer wieder in der Mehrzahl Nachdrucke (auch und gerade) im so genannten Männer- bzw. Spannungsbereich gepflegt. Die Wühltische mancher Supermärkte, Kaufhäuser und Sonderpostenmärkte (wie der hier in Witzenhausen oder auch der Woolworth in Kassel) waren und sind ohne die stilisierte Rebe kaum denkbar. Dort konnte man Kelters Serien noch Jahre nach der Einstellung zusammenkaufen.

 

Die Kelter-RebeAber: Nun wird alles anders bzw. ein Umschwung ist eingeleitet worden. Der Kelter-Verlag legt vor und nimmt sich ein Herz. Zwei neue Taschenheftreihen starten im Mai. Nicht im klassischen Frauenprogramm, keine Westernnachdrucke, sondern in den Genres Fantasy und Abenteuer. Und: Gerüchteweise ist zu hören, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Kelter, der früher unter SF-Fans als Westernverlag verschrien war, wird – so scheint es – zum Vorreiter für die Branche.

Wer in den letzten Jahren den Kelter Verlag beobachtete ,hatte immer den Eindruck: Nachdrucke, Nachdrucke, Dr. Norden, Nachtdrucke, Toni, der Hüttenwirt, diverse Neustarts von Frauenheften, Nachdrucke und Rätselhefte. Das sind die Pfründe, mit denen die Hamburger wuchern. Dazu dann die Sammelbände auf Wühltischen in den Kaufhäusern und Sonderpostenmärkten, eben Kelter mit dem »Grünen Punkt für Romanrecycling«. Manchmal wurde man das Gefühl nicht los, die Verlagspolitik in Hamburg richte sich eher auf die Resteverwertung denn auf die Präsenz am Kiosk.

Meinte man in Diskussionen Heftromaninteressierter, Bergisch Gladbach (jetzt Köln), also Bastei, behandele die Romanhefte stiefmütterlich, verwies garantiert immer irgendwer auf Hamburg und die dortigen Überlebenstaktiken. Kelter war unter den Fans von Heftromanen ein Synonym für Resteverwertung. Kaum der Rede wert. Vorbei die Zeiten, da mit Ren Dhark und Monstrula interessante Serien erschienen.
Otto Melchert (+2000), Gerhard Melchert, Mario Melchert, Oliver Melchert, Patrick Melchert
Doch im Frühjahr 2010 verschiebt sich das Bild. Bastei kündigt an, den »Urheberrechts-Goldstaub« namens Heftroman breiter auszuwerten, aber Kelter nimmt das Heft des Handelns offensichtlich in die Hand. Hatte man dort schon mit Frauenromanen und Western(-Nachdrucken) im Taschenheft experimentiert, so geht es jetzt in die Vollen. Diese Planungen dürften auch nicht von Heute auf Morgen vom Himmel gefallen sein - oder die Verlegerfamilie Melchert als plötzliche Eingebung überfallen haben. Dahinter steckt Planung, die wohl mindestens etwa ein Jahr Vorlauf hat.

Mythenland, David Johnson und Roberta LeeBereits im Mai starten jetzt zwei Taschenheftserien. Eine Abenteuerserie a lá Indiana Jones (David Johnson) und eine Fantasyserie (Mythenland) werden ins Rennen geschickt. Gerüchteweise hört man, dass Autoren für weitere Objekte gesucht werden, und zumindest eine weitere Fantasyserie bald der ersten folgen soll. Und siehe da mit Roberta Lee (von Walter Appel aka Earl Warren) kommt auch die zweite Abenteuerserie, dann wohl im Juni (danke für den Leserhinweis darauf und den Link dazu).

Das Ganze scheint auch den Generationswechsel im Hause Kelter einzuläuten. Denn die Idee, es mit Abenteuer und Fantasy zu versuchen, stammt von Mario Melchert (Mitte in der »Galerie der Melcherts«),  dem Ältesten der Söhne von Gerhard Melchert (zweiter von Links in der »Galerie der Melcherts«), dem aktuellen Senior.  Mario Melchert ist 1996 in die Unternehmensgruppe eingetreten und somit kein »grüner Junge« mehr, der keine Ahnung hat. Da scheint die Erkenntnis gereift zu sein, dass die klassischen Männergenres (Western und Krimi, ebenso wie Horror) sich ermüdet haben. Und dass im klassischen Heftformat in der Erstverwertung am Kiosk und der Bahnhofsbuchhandlung kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Die Suche nach neuen Wegen hat begonnen. Sicherlich geht das nicht ohne Unterstützung vom Senior. Das dürfte letztlich eine Entscheidung der Verlegerfamilie gewesen sein. Wie dem auch sei: Der Versuch beginnt.

Auffällig ist, dass Kelter nicht mit Western, Krimis, Horror, SF oder Frauenromanen an den Start geht. Das sind die traditionellen und im Heft bewährten Stoffe. Es geht aber mit Fantasy und Abenteuer los. Das sind zwei Genres, die im Romanheft trotz einiger Versuche nie auf lange Sicht Fuß fassen konnten und in dieser Publikationsform keinerlei Tradition haben. Doch was heißt das schon. Der Western hat Tradition und lebt nur noch von den Erfolgen früherer Jahrzehnte. Der Krimi im Heft heißt Jerry Cotton (dass Pat Connor diesmal länger überlebt, möchte ich bezweifeln). Die SF ist in erster Linie Perry Rhodan. Kurzum: Auf dem Spannungs- oder Männersektor sind die traditionellen Erfolgsformate auf wenige »Marken« reduziert. Alles andere läuft mit oder wird eingestellt.

Aber im Taschenheft sind sowohl Fantasy als auch das Abenteuer (á la Indiana Jones) wirklich einen Versuch wert. Einen Versuch, der möglicherweise einen langen Atem erfordert, um die Serien am Markt zu etablieren. Immerhin: Die Fantasy ist schon längst kein reines Männergenre mehr. Nicht nur Autorinnen gibt es mittlerweile sehr viele, auch Leserinnen sind zum Genre gestoßen und durch die Konsumentinnen romantischer Fantasy werden es zunehmend mehr. Aber gerade in den Fantasy-Boomzeiten der letzten Jahre ist die Fantasy vielseitig geworden. All das, was das Marketing geschaffen hat (von Urban bis Romantasy), macht das Genre reizvoll, aber auch kompliziert. Es reicht heute nicht mehr, einem Helden ein Schwert in die Hand zu drücken und ihn einer fremden Welt auszusetzen, oder Elben, Zwerge und Menschen zusammen über eine Welt zu jagen um ein Artefakt zu finden oder zu zerstören. Daher sollte sich die zweite zu startende Serie deutlich vom Mythenland unterscheiden. Mal schauen was kommt. Inhaltlich möchte ich diesen Neustart aus bestimmten Gründen nicht würdigen, zumal da auch zu wenig bekannt ist.

Auch wenn der Ratschlag ungebeten erscheinen mag: Diese Taschenhefte sollten besser nicht unmittelbar nach Erscheinen in den Kaufhäusern zum Sonderpreis zu finden sein. Der Kiosk, die Bahnhofsbuchhandlung sind hier das Maß der Dinge. Dort gilt es sich zu etablieren. Vielleicht sogar in Buchhandlungen wie Thalia.

Erfreulich ist, dass diese beiden Stoffe noch nicht das Ende der Fahnenstange sein sollen. Zu hoffen ist, dass Gerüchte stimmen, Kelter suche weiterhin sowohl Autoren wie auch Stoffe. Da bahnt sich einiges an. Da wird modernisiert. Obs gelingt? Ich jedenfalls drücke den Hamburgern die Daumen. Erfolg setzt die anderen unter Druck, Ähnliches zu probieren, eben Kelter zu folgen.

Daher wäre der Rebe ein Erfolg zu wünschen. Das würde vielleicht zunächst die Zinne motivieren nachzuziehen. Auch Bauer könnte dazu angeregt werden, VPM wieder mehr Programm zu erlauben als diverse Varianten von Perry Rhodan und Landser. Somit wäre Cora nicht mehr so allein und hätte kleine Mitbewerber neben sich. Da Springer sich bei Cora zurückgezogen hat, muss man abwarten, ob Harlequin seine deutsche Tochter ausbaut.

Das wäre gut für den Freund preiswerter Unterhaltung. Da könnte was passieren. Da gilt es abzuwarten und Kelter die Daumen zu drücken, dass ihre mutigen Pläne im Markt Fuß fassen. Nur sollten sie es irgendwann mitteilen. Werbung ist teuer. Aber drei Wochen vor dem Start noch kein Hinweis auf der eigenen Homepage -  das ist zu wenig. Es gibt zwar eine Homepage zu Mythenland, die mittlerweile mit der Verlagshomepage verlinkt wurde. Doch der Hinweis ist noch sehr dezent. Von David Johnson und Roberta Lee noch keine Spur. Offensichtlich handhabt man das nach dem Prinzip: Liegt es am Kiosk, wird es gekauft.

Doch gerade auf der Verlagshomepage sollten jetzt Cover, Leseproben, Interviews mit den Machern online sein. Seit Monaten hört man Gerüchte über Autorensuche. Das hätte Kelter ausschlachten können, aber nichts passiert. Das ist selbst mir zu wenig. Aber die Aktivitäten könnten ja noch kommen. Mal abwarten, welche Aktivitäten der Verlag in der kommenden Woche noch entfaltet.

Für die anderen sollte Kelters Handeln ein Zeichen sein, sich auch in Richtung Taschenheft zu orientieren. Wege zu suchen, dieses Format am Markt zu platzieren bzw. im Falle Cora (die ja quasi nur Harlequin Deutschland sind, nachdem Springer sich von seinen 50 % des Veralges getrennt und diese an Harlequin verkauft hat). Mal schauen, was an Informationen und Gerüchten so durchsickert, und ob Pläne geschmiedet werden, den preiswerten Unterhaltungsroman zu stärken.
 
Abbildungen: Verlagsseite Kelter

Kommentare  

#76 Laurin 2010-09-07 15:51
#70 karl:
Roberta Lee als Taschenbuch, alle zwei Monate zwischen 5 bis 7 Teuro...na das Leckerli würde ich mir doch glatt an Land ziehen :lol: , Hauptsache die Serie geht weiter. Und bei zwei- bis dreifachem Umfang erwarte ich sogar abgeschlossene (Einzel-) Romane! Ein Zustand der mir gerade bei RL gefallen hat denn zu lange Zyklen (PR mit 100 Heften) bergen mir zu viele Durchhänger (also nicht unbedingt Lückenfüller, die können durchaus gut gemacht sein).
#77 Sarkana 2010-09-07 18:21
zitiere Katharina:
Cora macht immer wieder großer Werbung.

Tja, und zeigen damit, daß es Möglichkeiten gibt. Beschränkt, aber immerhin. Wobei ich Mira da mal rauslassen würde. Das sind Taschenbücher und ein ganz anderes Geschäft. Cora ist Bastei(-Romanbereich) und Mira Bastei-Lübbe.

Zitat:
Und merke: Mehr Geld haben sie nur, weil sie mehr verkaufen.
Jein. Mehr Geld haben sie auch, weil das Format Taschenheft mehr Geld abwirft. Höherer Verkaufspreis bei vergleichbaren Herstellungskosten. Deshalb haben sowohl Bastei als auch Kelter versucht auf dem Markt Fuß zu fassen. Die ein sind an Konzeptlosigkeit und fehlendem Mut gescheitert, die anderen - ja gute Frage. So überhastet wie das jetzt bei Kelter war, würde vorrangig auf massive Probleme im Vertrieb tippen. Wobei bei Kelter Planlosigkeit in den letzen Jahren alle andern Versuche außerhalb von Drittverwertungen Fuß zu fassen hat scheitern lassen.

Zitat:
Cora ist kein großer Verlag (allein Kelter hat schon mehr Mitarbeiter!).
Die Mitarbeiterzahl sagt bei Verlagen fast nichts mehr aus. Basteis Mitarbeiterzahl läßt sich an einer Hand abzählen. Die haben nämlich fast alles an Freie (teils ehemalige Firmenangehörige) versubt. Cora läuft auch so ähnlich. Die haben eine ganze Heerschar ;) von Übersetzer, aber keiner davon ist fest eingestellt. Das ständige rauf der Mitarbeiterzahl rumreiten ist insofern albern.

Zitat:
Und glaub nicht, Harlquin rückt da irgendetwas raus. Die sind ganz auf sich allein gestellt hier und müssen für die Lizenzen mehr Geld zahlen (wesentlich mehr!) als Kelter und Bastei seinen Autoren zahlt
Die Lizenzkosten werden überschätzt. Einige der Autorens schreiben (im Amiland) exklusiv für Cora, einige deutsche Autoren haben sie auch. Die werden etwas besser entlohnt als bei Kelter oder Bastei, aber auch nur pauschal. Die Lizenzen werden pauschal ausgehandelt und auch die Übersetzer werden m.W. pauschal bezahlt (bzw. nach Anschlägen des Originals). Die Lizenzen sind bei unbekannten Autoren (ja, davon hat auch Cora eine Menge) sind nicht so gar sehr teuer, Cartland konnten sie sich nur als zweit oder Drittverwertung leisten. Aber ja, es gibt einige Autoren, die sind richtig teuer. Da geht's über die Honorare von Kelter oder Bastei drüber und die Übersetzung kommt noch zu. Was auch der Grund ist, warum z.B. Mystery vergleichsweise teuer ist. Harlquin rückt dabei insofern was raus, als daß Cora sich sicher sieh kann, daß die Lizenzen nicht am freien Markt meistbietend verwertet werden, sondern Cora sie exklusiv und zu akzeptablen Preisen bekommt. Harlquin könnte wahrscheinlich mit einzelnen Autoren durchaus mehr verdienen. 8)

zitiere karl:
Der Verlag hat es glorreich vermasselt.

Wohl wahr.

Zitat:
Es hat ja wirklich niemand gewußt, daß es da neue Serien gibt. Die wurden einfach auf den Markt geworfen. Meistens von den Verkaufsstellen gar nicht angefordert oder nicht in die Regale gepackt oder zum Schimmeln ins letzte Eck gestellt.
Tja, aber die Frage ist trotzdem warum? Es ist ja nicht so, daß das was nennenswert anders gelaufen wäre, als zu früheren Zeiten. Den Start der Mark Tate Serie hab ich damals mitbekommen, weil ich den Newsletter vom Autor bekomme. Die Auskoppelung vom magischen Amulett hab ich überhaupt nur mitbekommen, weil mir irgendwann Band 2 oder so beim Babu in die Hände fiel. Die Neuauflage von Mac Lean zufällig irgendwo im Internet. Die ach so aktuelle Homepage von Kelter ist ja noch schrottiger als die von Bastei (und das soll schon was heißen) und gibt auf kommendes nicht mal den klitzekleinsten Hinweis. Das erfährt man nur, was schon läuft. Gut, neuerdings gibs diese Neuerscheinungsdings. Aber keine Sau weiß wann das aktualisiert wird - und ich guck doch nicht einmal die Woche ob die ihr komisches Rumgeflashe aktualisiert haben (das auch eindeutig zeigt, was die Webdesigner eigentlich machen - Printwerbung) - zumal bei Kelter nicht allzu oft was für mich bei ist.
Verlagshomepages sind ja nun oft seltsam Aber bei Kelter sind Leute die von Internet keine Ahnung haben (das ist ein Print-Werbeprospekt der pixelgeneu für eine Auflösung von 800x600 nach HTML konvertiert wurde), auf einen Verlag getroffen, der nicht den Hauch einer Vorstellung hat, wozu so ein Internetauftritt gut ist. Das Auslagern von Dr. Norden - nya, reden wir nicht drüber. Immerhin gibt es ein ganz brauchbares Forum. Wobei wenn ichs mir so ansehe, glaub ich aber auch an selbstgestrickt statt Vbulletin (wie bei Bastei Lübbe) oder Burning Board (wie bei etlichen Manga-Verlagen) einzubinden.
Werbung gibt es nicht, das Internet wird völlig ignoriert und entsprechend ist die Homepage auch nicht sonderlich hilfreich. Nur wie gesagt, daß da ist gegenüber den letzten Serien Starts nichts nennenswert verändert und dennoch war es offenbar ein totales Desaster.
Zitat:
maximal 1-2% verkauft wurden, der Rest ging wieder zurück.
Das ist der Witz an der Sache. Da geht nichts mehr zurück. Remission erfolgt (also vom Grossisten zum Verlag, mittlerweile beleglos. Das einzige was zurückgeht, sind Zahlen. Wenn der Verlag die Hefte wiederhaben will, muß er extra löhnen (glaub waren 20 Cent je Heft), weswegen zumindest VPM und Bastei das nicht machen, viel zu teuer.

Zitat:
Hat mit dem gebotenen Inhalt nichts zu tun.
Jo, wohl wahr. Da hätte man durchaus was draus manchen können. War gut lesbar (wobei ich David Johnsen bislang in Berlin noch nicht bekommen habe) und hatte Entwicklungspotential - viel mehr erwarte ich vom Start einer Heftserie gar nicht

zitiere karl:
z.B. die Geschichten um Zamorra (Jeder darf schreiben was er will und wir haben den absoluten Plan)

Plan? Was für Plan? Den Plan einfach draufloszuschreiben, und dem Lektor es zu überlassen, nachzusehen ob der Roman in der vorgegebenen Welt überhaupt möglich ist?
#78 Lefti 2010-09-07 22:18
Zitat:
#76 Sarkana: Plan? Was für Plan? Den Plan einfach draufloszuschreiben, und dem Lektor es zu überlassen, nachzusehen ob der Roman in der vorgegebenen Welt überhaupt möglich ist?
Bestimmt Plan 9 aus dem Weltall. :D

Zitat:
#68 karl: Perry Rhodan und Maddrax waren immerhin schon nahe der Hüftgrenze in Oberschenkelreichweite.
Du Schlingel! Ist mir schon klar, was Du meinst...! :D
Mit anderen Worten: PR & MX haben sich wieder den besten Platz ergattert. :-)
#79 Sarkana 2010-09-07 23:26
zitiere Lefti:
Bestimmt Plan 9 aus dem Weltall. :D

Bestimmt. Ganz eindeutig. 8) :lol:
#80 Anja 2010-10-29 10:05
So der Autor von Mythenland kennt nun die Auflage der Taschenhefte und verrät sie im nächsten Newsletter - sie soll fantastisch sein! Man wird staunen, sagt er. Und es geht weiter mit der Serie es wird auch Hörbücher und Nachdruck Hardcover geben! Also wenn die Auflage wirklich so ist dass man staunen soll dann muss sie schon über 20000 sein!!! Denn alles darunter wäre für mich "normal".
So mal schauen ob ich heute zu Jason Darks Autogrammstunde in Düsseldorf gehe!
#81 Wolfgang Trubshaw 2010-10-29 21:16
Wen schert die Auflage?
Wen scheren Hörbücher?
Wen scheren Hardcover-Nachdrucke von Heftromanen? (Den Satz habe ich hingekriegt, ohne in verbittert-wieherndes Lachen auszubrechen.)

Und ja, ich weiß -- kein sehr konstruktives Posting ...
#82 Harantor 2010-10-29 21:28
Hörbücher und hardcover? Hängt davon wer sie macht. Wenn Piper, Randomhouse oder die Hobbit-Presse diese auf den Markt bringt werde ich zum Mythenland-Fan. Ist es aber wieder nur das Ghetto der Kleinverleger, dann... naja. Auch an den großen Erfolg der taschenhefte glaube ich nicht. Sonst hätte es nie eine Pause gegeben. Leider gibt es von Kelter keine konkreten Zahlen. Aber wenn Kelter eine dritte oder gar vierte Staffel in Auftrag gibt, dann bin ich bekehrt. Sonst behaupte ich einfcah mal, der Autor lebt in seiner sehr persönlichen Welt...
#83 Miriam 2010-11-04 22:24
Soweit ich weiß werden die Lizenzen vei cora nicht pauschal bezahlt und auch die deutschen Autoren nicht weil das gar nicht mehr gestattet ist in D.
Aprpops deutsche Autoren Cora: Weiß jemand, wer sich hinter dieser hier verbirgt? www.pia-engstroem.de ? Ich dachte das ist skandinavisch aber scheint doch eher duetsch zu sein?!?!
#84 Harantor 2010-11-04 22:46
Die Vereinbarung des Honorars unterliegt der Vertragsfreiheit und natürlich ist es gestattet pauschal zu honorieren, wenn dieses vereinbart wird. Das ist gestattet. wer sollte es auch verbieten?
#85 Tom 2010-11-05 08:36
Buy out und Pauschalverträge gelten inzwischen tatsächlich als sittenwidrig. Daher kann der Autor drei Jahre nach VÖ eine nachträgliche Korrektur verlangen, wenn der Verdacht besteht dass er unter Beteiligung mehr dran verdient hätte. Und für die Zeit danach gibt es für 30 Jahre den Bestsellerparagraph. Ein Pauschalhonorar (das aber außer bei Heften gar nicht mehr existiert) ist also ein großes Risiko für einen Verlag. Die Gerichte sind da inzwischen absolut auf der Seite der Autoren und der Ansicht, dass ein angemessenes Honorar, auf das jeder Autor ein Recht hat, nicht pauschal sein kann.
#86 Harantor 2010-11-05 08:49
Nur bei Heften ist das noch so. Und genau da ist Pauschale gelebte Praxis. Ich kenne da Leute die habens versucht, der Pauschale aus dem Weg zu gehen. Hat nicht funktioniert. Und bei manchen auflagenschwachen Serien ist ne Pauschale auch besser als ne Beteiligungsabrechnung...
#87 Gudo 2010-11-05 09:18
Das müsste man mal ausrechnen. 8 Prozent von 1,60 sind wieviel? Wenn 3000 Stück verkauft werden, wieviel sind das? Weiß nicht, ob die Idee so toll ist.
WENN schon branchenübliche Verträge, dann reden wir doch von 8 Prozent pro verkauftem Exemplar - was soll denn dieser blöde Vertrag bei einem VK-Preis von 1,60?!
#88 Miriam 2010-11-05 14:12
Nun bei 8 Prozent beim im die MwSt verringerten Ladenpreis erhält der Autor bei 20000 verkauften Heften knapp 1,5 Tsd. Euro. (1,60/107*100/100*8*20000). Ein Jerry Cotton Autor beläme also erheblich mehr als seine 900. Ein Autor für "normale" Reihen die sich um die 10000 mal verkaufen bekäme über 1000 Euro statt seine 700 Euro. Und bei Nachdrucken bekäme ein Autor nicht bloß ein Nachdruckhonorar sondern wieder dasselbe wie vorher. Also ist das ein viel besserer Vertrag. Und früher gab es für Heftautoren keine Chance, heute, nach entsprechenden Urteilen, sehr wohl. Und ich kenne zumindest einen Autor, der das gerichtlich durchgesetzt hat, nachdem er nun schon mehrere Jahrzehnte für einen der beiden Heftverlage für Pauschalen geschrieben hat.
Die Zeiten ändern sich also auch hier.

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