Kinoklassiker als Serie - Doppelter Spaß für die Zuschauer?

Doppelter Spaß für die Zuschauer?
Kinoklassiker als Serie

Das US-Fernsehen setzt auf Neuauflagen großer Filme aus vergangenen Tagen. Und zwar als TV-Serie. So ganz neu ist diese Idee nicht. Zumindest den umgekehrten Fall gab es schonmal. "Auf der Flucht" ist ein Kino-Remake der Serie mit David Jansen. Aber das ist nur ein Beispiel. Jetzt will das US-Fernsehen jedoch ernst machen und zum wahren Serienanschlag ausholen. Und der Hintergedanke dabei ist, dem Kino Konkurrenz zu machen.

Doch warum?

Klar. Das Kino erschuf in den letzten 10 Jahren ein Remake nach dem Anderen. Und immer wieder und zu allen Zeiten gab es das. Will man aus diesem Grunde nun daran anknüpfen und Remakes der besonderen Art machen.

In einer Serie kann eine Geschichte besser auserzählt werden als in einem Film. Das wußte schon Walter Ulbrich, der Erfinder der legendären Adventsvierteiler im ZDF. Dieser hatte Ende der 60er Jahre damit begonnen große Kinostoffe in ein Serienformat zu übertragen. "Robinson Cruso", "Die Schatzinsel" und "Der Seewolf" um nur wenige zu nennen. Abenteuerklassiker die familientauglich waren.

Als Miniserien im Format von 4-6 Teilen ist das alles auch sehr gut vorstellbar. Doch als Vielteiler in mehreren Staffeln? ist das möglich? Wir werden es sehen. Im Winter startet VOX mit der TV-Adaption von "Dracula". In der Hauptrolle Jonathan Rhys ("The Tudors").  Ein bereits bekanntes Modell dürfte "Bates Motel" sein. Die erste Staffel lief gerade bei VOX. Diese Serie lehnt an den Hitchcock-Klassiker Psycho an und erzählt eine Vorgeschichte. Bekannt ist auch "Hannibal". Die zweite Staffel startet im Herbst bei SAT 1. Der Kinopate dazu ist "Das Schweigen der Lämmer" (1992).

Frisch in den USA startete die Serie "Dominion", eine Fortsetzung des Fantasyknüllers "Legion" (2010). Beim US-Sender NBC lief eine Serienadaption von Polanskis Klassiker "Rosemarys Baby". Für diese Fassung wurde der handlungsort von new York nach Paris verlegt, wo die Geschichte meiner Meinung viel besser hineinpasst.

Das alles ist jedoch noch nicht alles. Gerade wird laut der Zeitschrift TV-Movie an Drehbüchern zu weiteren Projekten gepfeilt, die zum Beispiel "The Fog" (Anlehnung an Carpenters Gruselklassiker) sowie "Scream" heißen. Selbst "The Truman-Show" und "12 Monkeys" sollen zur Serie werden.

Im Fall von Polanskis Klassiker "Rosemarys Baby" hat man sich klugerweise auf 4 Folgen beschränkt. Im falle von "Scream" wundert mich das Vorhaben. Denn es handelt sich bereits um eine Serie. Wenn auch um eine Kinofilmserie.

Also wie gesagt die Idee ist nicht ganz neu, doch die Planung jetzt viele Stoffe fast gleichzeitig anzugehen ist eine Art Revolution oder eine neue Ära des TV-Geschäfts in Sachen Serie. Bisher konnte mich persönlich keine US-Serie fesseln. Vielleicht ändert sich das bald, Auch wenn nur wenige Sendestarts für Deutschland bereits stehen - sie werden kommen. Irgendwann.  Als Konkurrenz zum Kino sehe ich dies nicht. Es ist eher eine Hand-in-Hand-Arbeit. Doppelter Spaß für die Zuschauer?

Kommentare  

#1 Hellhannes 2014-07-20 11:57

Ich habe noch nie verstanden, wie Filme- (und Fernseh-)macher hunderte Millionen Dollar verballern können, ohne eine gute Idee zu haben.

#2 joe p. 2014-07-20 12:12

Nein, neu ist diese Idee nicht. In der Vergangenheit gab es "Starman", "The Magnificent Seven" (u.a. mit Michael Biehn und Ron Perlman)und gar auch "Dirty Dancing" in Serie. Kurzlebig war "Terminator SCC" und am bedeutendsten ist freilich "Stargate" mit 10 Seasons und zwei Ablegern. Denke ich an einen Stoff, der mit einem Film eigentlich auserzählt ist, fällt mir gleich "Highlander" ein. Und auch der hatte seine Serie, sechs Seasons und einen kurzlebigen Ableger.
Angesichts von "Dracula" stellt sich nun allerdings die Frage, wann "Moby Dick" und "Gone with the Wind" in Serie gehen.

Kommentarliste aktualisieren

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.