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No HD für 80er-Jahre-Serien - Betrübliches für die Fans der guten alten Zeit?

Zauberwind - Der ZwischenrufNo HD für 80er-Jahre-Serien
Betrübliches für die Fans der guten alten Zeit?

Sie haben unsere Jugend zum Teil bereichert. Serien wie "Ein Colt für alle Fälle" oder "Raumschiff Enterprise- Das nächste Jahrhundert". Wiederholungen dieser Klassiker sind im TV selten oder nur versteckt im Digital-TV zu sehen. Dazu zählen auch andere Klassiker wie "Drei Engel für Charlie" oder "Miami Vice". Warum es im Hauptprogramm soetwas nicht mehr zu sehen gibt ist klar. Diese Serien sind einfach zu alt. Die Bildästhetik ist zum Teil grottenschlecht. Das passt nicht mehr zum HD-Bild heutiger Serien.


Wiederholungen haben es da schwer. Wenn sie überhaupt einmal gezeigt werden, dann wie gesagt nur auf ausgelagerten Sendern oder im sehr späten Spätprogramm und manchmal muss man sich dafür sogar Pay-TV anschaffen.

Der US-Sender CBS hat "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" in HD abgetastet und TELE 5 zeigt das Ergebnis. Es ist ein aufwendiges Projekt wie die Zeitschrift TV-Movie in ihrer letzten Ausgabe verlauten lies. Effekte wurden nachgebssert. Diese Bearbeitung durfte vor zwei Jahren auch die klassische Star-Trek-Variante erfahren. Wenn die U.S.S. Enterprise in die weiten des Alls schob, durfte sie nun mit einem Lichtblitz verschwinden. Der Zauberstab, der dafür nötig ist heißt CGI-Technik. Die Serien von damals können auf diese Weise zu Hochglanz kommen. Derzeit zeigt Tele 5 die erste 26 Folgen der getrimmten Enterprise um die Crew des Captain Picard. Der Pay-TV-Sender Syfy ist da schon ein Stückchen weiter und arbeitet gerade an der seibten Staffel.

Für andere Kultserien der 80er Jahre sieht es leider düster aus. "Ein Colt für alle Fälle" (1981), "MacGyver" (1985) oder "Magnum" (1980) dürften keine HD-Wiedergeburt erfahren. Der Grund: Masterbänder gibt es nicht mehr. Man hatte damals bei der ersten Schnittfassung eine Kopie auf Video gebracht. Es wurde also nie ein Masterband angefertigt. Und ohne Masterband wird eine HD-Abtastung nahezu unmöglich. Universal Home Entertainment arbeitet gerade an Blu-Ray-Versionen von "Knight Rider" (1982), "Miami Vice" (1984) und das "A-Team" (1983), steht aber vor vielen Materialproblemen, wie auch die TV-Movie zu wissen glaubt.

"Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" ist aber demnach ein Sonderfall. 25.000 Filmrollen lagerten in einer Salzmine. optimale Bedingungen. Negative anderer 80er-jahre-Hits sind dagegen schlecht behandelt worden. Teilweise sind die Videos und Originale sogar komplett verschollen. Als bestes Beispiel nennt die TV-Zeitschrift TV-Movie "Drei Engel für Charlie" (1976), die ZDF-Neo ab 8. Juli wiederholt. Hier reicht es nicht für HD. Dies dürfte dann auch andere von mir so geliebte Serien wie "Mit Schirm, Charme und Melone" oder "Matt Houston" betreffen.

Wirklich schade. Aber benötigen wir das HD-Verfahren für alte Lieblinge überhaupt? Wollen wir sie nicht knisternd und rauschend wie einst um das nostalgische Gefühl zu bewahren, dass uns den Trip in die 80er Jahre zurück ermöglicht...?

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-07-13 11:35
Zitat:
Die Bildästhetik ist zum Teil grottenschlecht
Der Inhalt aber auch :D Klar, das ist alles subjektiv, jeder hat eine andere Schmerzgrenze, usw, aber bei so Serien wie Drei Engel für Charlie kann auch der Charme der Nostalgie darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichten strunzdumm sind - und zwar nicht auf die witzige Weise. Und so was wie Knightrider ist - und war schon immer - unsäglich. Das braucht man wirklich nicht auf Blue Ray.

Insofern hält sich mein Bedauern über mangelndes HD in Grenzen. :-)

Ich habe ein paar der Star Trek-Folgen gesehen. Ich fand den Unterschied wirklich nicht so weltbewegend. Gute Folgen waren noch immer gut, schlechte Folgen noch immer schlecht, daran konnten auch nachgebesserte Tricks nichts ändern. (Und die erste Staffel von TNG darf man sich ohnehin nicht mehr ansehen, ist das furchtbar :lol: )
#2 Michael Schwaab 2014-07-13 11:42
Viel wichtiger als HD wäre für Miami Vice endlich eine DVD veröffentlichung in der ungeschnittenen ab 16 Version auf Deutsch. Die erhältlichen ab12 DVDs verfälschen den düsteren, pessimistischen Grundton der Serie erheblich.
#3 Harantor 2014-07-13 11:51
Ich bin auch kein unbedingter Freund von HD (Ausnahme Zeichentrick), denn als ich bislang einmal Fernsehen in hoher Auflösung sah, hatte ich den Eindruck einen billigen Videofilm zu sehen. Daher haben wir tatsächlich immer noch eine verkleidete Bildröhre.
#4 Mike 2014-07-14 08:27
Hier geht manches durcheinander. Alles, was auf Film existiert, kann man erneut in höherer Auflösung abtasten. Wie ein altes Schwarz-weiß-Bild, das ich auf dem Scanner mit 150dpi oder mit 600dpi abtasten kann. "Star Trek Classic" wurde auf Film gedreht. Die Effekte aber nur auf 16mm Film, sodass die Effekte zu unscharf waren, daher hat man sie neu erstellt. Bei der "Next Generation" wurde auf Film gedreht, doch der Endschnitt auf Video erstellt. Die Originalnegative wurden eingelagert, und in einem unsagbar aufwendigen Verfahren hat man alle "Dailies" rausgesucht, mit der Endfassung verglichen und so erneut einen Endschnitt angefertigt. Bei anderen Serien ist das nicht möglich, weil die Originalnegative nicht erhältlich, oder unrentabel. Nicht alles auf den 1980er Jahren ist noch so gefragt wie "Star Trek".

"Mit Schirm, Charme und Melone" wurde auf Film aufgenommen und wäre problemlos auf Blu-ray machbar. Betroffen sind vor allem US-Serien aus den 1980ern und britische Serien, die man von vorneherein auf Videomaterial aufgenommen hat ("Doctor Who" zum Beispiel).

Dass viele HD-Fernseher eine Zwischenbildberechnung haben und damit "ruckelfreie" 50 Bilder pro Sekunde zeigen, was einen verheerenden "Lindenstraßen-Effekt" (es sieht aus wie "Wetten dass ...") nach sich zieht, hat aber überhaupt nichts mit dieser Technik zu tun. Natürlich kann man das abschalten, und ein echtes HD-Bild, das einem zum Teil das Filmkorn erkennen lässt, kommt einem Kinobild nach wie vor am nächsten.
#5 Mainstream 2014-07-15 21:42
-
4:3 35mm Filmmaterial hat laut Kodak eine Körnung von 4000 x 3000.
Was einer digitalen Äquivalenz von 4K entspräche.
Das bevorzugte Kino-Seitenverhältnis 1:2,2 hat bei derzeitigen
2K-Standard 2 Millionen Pixel. DER HOBBIT als erster in 4K vorgeführte
Film, präsentiert sich mit 7,5 Millionen Pixel.
Geht man zurück auf den 4:3 Standard, den auch Fernsehen und seine
damit aufgenommenen Serien hatten, sind mit 12 Millionen Bildpunktinformationen, 4K und 35mm Filmmaterial an Informationen nahezu identisch.
Was Serien oder Filme von damals allerdings schlechter erscheinen lässt,
ist nur den Optiken geschuldet, die das Trägermaterial belichteten, und
heute weit bessere Qualitäten aufweisen.
Im Übrigen hat IMAX-Film, laut Kodak, die bevorzugten Lieferanten von
IMAX, eine Körnung von 10000 x 7000, was selbstredend 70 Millionen bedeutet.
Aber auch IMAX hat die Produktion längst auf digitale Kameras umgestellt.

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