Eine persönliche Einschätzung oder auch eine Geschmacksfrage - Perry Rhodan NEO
Eine persönliche Einschätzung ...
... oder auch eine Geschmacksfrage
Perry Rhodan NEO
Ich habe mir bei der Einführung von NEO schon die Frage gestellt, welchen Mehrwert oder auch Abwechslung mir eine solche Serie bieten könnte.
Als dann der erste Roman im September 2011 erschienen ist war ich als Perry Rhodan Fan neugierig. Und so stürzte ich mich dann auf den ersten Roman. Dieser trug den Titel Sternenstaub und wurde von Frank Borsch geschrieben. Was als Erstes auffiel war die moderne Gestaltung des Textes. Mit moderner Gestaltung meine ich die Anpassung an die Verhältnisse unserer Zeit. Als die PR Serie vor Jahrzehnten ihren Anfang nahm, waren die technologischen Entwicklungen unserer Zeit nicht vorhersehbar und so wirken die alten Romane heute, als wären sie aus der Zeit gefallen. Mit NEO wird vor allem eine Anpassung an unsere Zeit vorgenommen. Hier habe ich mir dann aber die Frage nach der Notwendigkeit gestellt, abseits des wirtschaftlichen Faktors.
Jeder Leser der Erstauflage, der einen alten Roman in die Hände bekommt, ist sich des Alters der Serie bewusst. Für mich haben diese alten Romane einen besonderen Charme, der heute altmodisch wirkt, aber zur damaligen Handlung passte. Insofern würde eine moderne Schreibweise ohne eine Anpassung der Handlung deplatziert wirken. Und so wird auch die Handlung modernisiert und verändert. Mal fallen die Veränderungen etwas größer aus, mal kleiner. Sie sind aber nie so groß, dass ich das Gefühl habe, hier änderten sich grundlegende Dinge. Und hier liegt für mich ein großes Problem von NEO. Die Serie bewegt sich zu stark in dem Rahmen, der von der Erstauflage vorgeben wurde. Das hat dann aber etwas von „Alter Wein in neuen Schläuchen“.
Da NEO nicht mit dem uns bekannten PR-Kosmos übereinstimmt, also nicht kanonisch ist, wäre es doch interessant, wenn die Serie bei Schlüsselereignissen einen anderen Weg einschlagen würde. Es ist ja nicht so, dass der PR-Serie derartige Schlüsselereignisse fehlen würden. Als damals NEO veröffentlicht wurde, hatte ich die Befürchtung, dass die Vergangenheit umgeschrieben wird, weil die Serie vielleicht doch zum Kanon der Erstauflage und ihrer vergangenen Ereignisse wird. Dem ist aber nicht so, insofern wäre es doch schön gewesen, wenn es deutliche Veränderungen gegeben hätte, die nicht mit der Erstauflage zu vereinbaren sind.
Mir ist klar, dass derartige Veränderungen nicht als Ziel ausgegeben sind, aber für mich ist NEO zu nah an der Erstauflage, um darin einen Mehrwert zu sehen, damit ich die Serie weiter kaufe. Für neue Leser der Erstauflage könnte NEO auch eher Verwirrung bedeuten, wenn bei der Recherche alter Ereignisse die Unterschiede zur Erstauflage entdeckt werden, diese aber nicht so groß sind, dass eine Abgrenzung zum Kanon der Erstauflage auffällt.
Aber vielleicht ist es auch so, dass neue Leser über NEO zur Erstauflage gelangen, dann wäre das eine Win-win-Situation für Verlag und Leser. Jedenfalls scheint der Erfolg ausreichend zu sein, da NEO mittlerweile über 100 Romane umfasst. Und jeder Euro mehr für den Verlag sichert die Existenz von Perry Rhodan.
Was mir in der Vergangenheit gefallen hat war die Stardust Miniserie. Die Entwicklung der ausgewanderten Menschheit beobachten bzw. lesen zu können war eine tolle Sache. Ich würde mir noch mehr Geschichten aus dem Stardust-System und dessen heimatlicher Galaxie wünschen.
Das ist natürlich auch abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg der Miniserie. Mir war die Stardust-Serie aber den kleinen Aufpreis wert. Denn dort bietet sich die Möglichkeit den Weg der ausgewanderten Menschheit völlig neu zu gestalten.
Ein großer Vorteil gegenüber NEO, jedenfalls in meinen Augen. Die Superintelligenz TALIN wäre ein weiterer Pluspunkt, an deren Entwicklung ich sehr interessiert wäre.
Vielleicht hat Klaus N. Frick noch einen Plan mit der Stardust-Menschheit, ich würde es mir wünschen. Dann würde ich zugreifen, während NEO für mich uninteressant ist.
Kommentare
Und über die Originalität der Stardust Miniserie kann man sich auch trefflich zanken.
I don't know if potential US readers are prepared for a hero who does his very best to keep superior alien technology out of US Homeland Security's hands.