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... und noch ein Blick ins »Perryversum«

1...und noch ein (letzter) Blick ins »Perryversum«

Und wieder ...
... werfe ich  einen Blick auf Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Neo, die von der PR-Redaktion Woche für Woche – bei Neo alle zwei Wochen – gestemmt werden. Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich will die Zauberspiegel-Leser an diesem großen Kosmos teilhaben lassen. Nicht immer ist alles GOLD, aber alles zusammen ergibt eine faszinierende Spielwiese!


Das Land ColltharkDas Land Collthark
Perry Rhodan 2797
von Leo Lukas
Vorstoß in das Baagsystem – und in eine irreale Welt

Bostich ist ein Unikum. Ich mag den Arkoniden, der immer irgendwie anders reagiert, als man das von ihm erwarten würde. Manchmal taucht der Vergleich zu einem wilden Tier auf: nicht abzuschätzen, wie es reagierten wird.

Dass ausgerechnet Bostich derjenige ist, der seine vorzeitige Rückkehr ins All posaunt, ist daher nur verständlich. Es passt zu seinem Charakter. Es macht ihn auch irgendwie menschlich. Und Leo Lukas lässt ihn in diesem Roman herrlich agieren.

Als das Geschoss auf den Planeten abgefeuerte wurde, stockte mir der Atem. Klar, es sind nur Figuren auf Papier, die sterben würden, wenn ... trotzdem fand ich diese Vorgehensweise sehr gewagt.

Man kann verstehen, dass die Terraner mit diesem terroristischen Akt die CHUVANC auf den Plan rufen wollen, doch es bleibt dabei, dass ein anderer, der sich so verhalten hätte, als Verbrecher abgestempelt worden wären. Zum Glück tauchte die CHUVANC in letzter Minute auf. Das Problem war gelöst!

Der Rest des Romans war gewohnt unterhaltsam und bescherte zwei vergnügliche Lesestunden aus Leo Lukas’ Federkiel.   ;-)

Man nähert sich mit Riesenschritten dem Ende des Zyklus. Bereits vor ein paar Wochen – zirka 2790 herum - habe ich im stillen Kämmerlein erfühlt, dass nicht mehr alles bis 2799 aufgelöst werden kann. Die Berichte von KNF und der Countdown zum Zyklusende bestätigte nun meine Vermutung.

Ich finde diesen weichen Zyklusübergang besser, als wenn man die Hau-Ruck-Methode angewandt und alles wieder genullt hätte. Das Problem des Atopischen Tribunals ist zu groß, um es auf ein paar Seiten zu lösen.

Bitte weiter so. Ich bin sehr gespannt auf den Jubiband!

Cover: die Grüntöne im Hintergrund lassen das Bild auf mich bedrohlich wirken. Beim Betrachten ein schöner Nebeneffekt.

Innenillustration: etwas wirr und unübersichtlich. So sieht es in meinem Kopf aus, wenn ich gestresst bin, he, he, he.

Phase 3Phase 3
Perry Rhodan 2798
von Oliver Fröhlich
Terraner wollen den Richter stürzen – und entdecken ein Geheimnis

Da hat Oliver Fröhlich aber wirklich einen unterhaltsamen Roman abgeliefert ... wenn man sich darüber hinwegsetzt, dass ein Unternehmen in die Wege geleitet wird, das extrem riskant ist und die wichtigsten Personen erst noch an vorderster Front mitwirken. Fast wie zu Zeiten des Solaren Imperiums!

Der Überfluss dieses Drehs hat damals zwar dazu geführt, dass ich mich von der Serie abgewendet habe, aber nachdem das heutzutage nur noch selten so offensichtlich vorkommt, kann ich gut damit leben. Und versuchen dies auf die leichte Schulter zu nehmen.

Sehr schön die Charakterzeichnungen um Samu Battashee, der weniger ein Held ist, als vielmehr in die Verantwortung hineinwächst.

Guckys Kampf – hier passt auch das Wort „Krampf“ – wie er mit sich hadert und dann schlussendlich doch über sich hinauswächst, hätte ihn mir sympathisch gemacht – wenn er es denn zuvor nicht schon gewesen wäre!

Grosses Kopfkino. Da freut man sich doch auf den Folgeband.

Cover: macht einen guten Eindruck, dieses Farbenspiel.

Innenillustration: schöööööön.

Zur letzten GrenzeZur letzten Grenze
Perry Rhodan 2799
von Oliver Fröhlich & Christian Montillon
Terraner im Arkonsystem – auf dem Weg in die Synchronie

Bei einem Roman, der von zwei Autoren geschrieben wurde, ist es müßig, sich darüber Gedanken zu machen, wer denn nun welchen Abschnitt geschrieben hat. Vor allem auch, wenn sowohl Oliver Fröhlich wie auch Christian Montillon in ihren Berichten (Countdowns zu Band 2800) schrieben, dass sie mal hier und da etwas ergänzt und/oder geändert haben. Es ist ein Gemeinschaftswerk! Und das funktioniert hervorragend. Hat es doch auch schon in den Zamorra-Büchern, die die beiden zusammen geschrieben haben, sehr gut geklappt.

Ich hoffe, dass ich mich nicht aufs Glatteis begebe, wenn ich hier und jetzt behaupte, dass ich zumindest jene Passagen CM zuordnen kann, in denen Perry über seine Narbe an der Nase streicht. -Das wird von Montillon immer mal wieder gern verwendet.

Den Abschlussroman vom Zyklus „Das Atopische Tribunal“ halte ich für einen gelungenen Band, auch wenn dieser weiche Übergang dazu führt, dass nicht alle Fragen beantwortet werden. –Ist mir persönlich sogar lieber, wenn diverse Dinge erst im nächsten oder übernächsten Zyklus behandelt werden. Hauptsache sie werden wieder aufgenommen und zum Thema.

Dass sich Chuv von den Terranern nicht einfach so übernehmen lassen würde, war wohl klar. Die Zwischenkapitel geben über diesen inneren Kampf ausreichend Auskunft.

Mir hat gefallen, was mit Gucky in Band 2700 angestellt wurde (Repulsar-Wall). Da gehöre ich wohl zu einer Minderheit, wie ich dem Tenor auf der LKS entnehme.

Nun sieht es so aus, als würde hier ein Rückzieher vorbereitet, was ich sehr bedauere. Es war doch genau der Verlust seiner Fähigkeiten, die ihn wieder interessant und zu einer tragischen Figur werden ließen! Der Super-Mausbiber, der er zuvor war, führte dazu, dass die Person Gucky langweilig wurde. Wenn in Not, konnte man ihn rufen – oder auch gleich von Anfang an bei einem Einsatz dabei haben – und das Problem war aus der Welt.

Liebe Autoren, überlegt euch da bitte, was ihr da tut.

Auf jeden Fall hat mich das nur am Rande beschäftigt.

Der Roman war randvoll mit Handlung angefüllt und wusste mich volle zwei Stunden zu unterhalten. Er behandelt Dinge zum Schmunzeln (immer wieder mal Gholdorodyn), happige Szenen um einen Richter (Chuvanc), weist aber auch spannende Szenen (werden die Terraner es schaffen?) auf, die mitreißend sind.

Auf jeden Fall ein „Abschlussband“, der sich wirklich gut lesen lässt. Zum Glück geht das Abenteuer mit Band 2800 gleich weiter!

Cover: sieht etwas zu sehr nach einer Collage aus, dass es mir gefallen würde.

Innenillustration: schon eher mein Ding.

Rhodans Geschenk Rhodans Geschenk
von Kai Hirdt

in Platin Edition 3
640 Seiten
ISBN-10: 3868035737
ISBN-13: 978-3868035735
Moewig - Ein Label der Edel entertainment GmbH
(od. als eBook (Perry Rhodan NEO-Story 3); wie meine Lektüre)

Gewinnen und verlieren

Ich mag melancholische Kurzgeschichten. Diese gehört definitiv in diese Sparte. Die vorliegende macht traurig, regt aber auch zum nachdenken an.

Die Geschichte beginnt kurz vor der Invasion der Fantan, die überall und alles – oder doch fast alles! - auf der Erde als Besun betrachten.

Die Handlung ist schnell erzählt. Es geht um General Joshua de Soto, ein Geschenk Rhodans, einem Verlust und um die Fantan selber auch noch.

Der Schreibstil von Kai Hirdt ist direkt und schnörkellos, was mich schwer beeindruckt hat. Er bringt die Sachen auf den Punkt, wobei er auch vor Moral und Schuld nicht zurückschreckt, die hier behandelt werden. Und natürlich Rhodans Geschenk, das de Soto in mehrerer Hinsicht gewährt wird.

Eine Perle von einer Geschichte. Die Perry Rhodan-Redaktion beweist ein weiteres Mal ein tolles Händchen, was die Auswahl solcher Goodies betrifft.

Nur zu verständlich, dass Kai Hirdt damit den Auftrag für einen NEO-Band an Land zog („Auroras Vermächtnis“, NEO 92)!

Cover: Gefällt sehr. Dynamisch.

Auroras VermächtnisAuroras Vermächtnis
Perry Rhodan NEO 92
von Kai Hirdt
Menschen gegen Arkoniden – Naats gegen alle

Das Pulverfass, welches die Erde seit der Besatzung der Arkoniden darstellt, braucht nur einen Funken, damit sich alles in einem Krieg entlädt, aus dem die Menschheit nur als Verlierer herausgehen kann. Der Mord an einem Menschen durch ein Alien, der trotz Fraternierungsgesetz eine Beziehung zu ihr hielt, liefert diesen Funken.

Doch was passiert, wenn sich herausstellt, dass alles ganz anders gewesen ist?

Die Rebellen kümmert das wenig. Sie wollen endlich die arkonidische Besatzungsmacht loswerden. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.

Ich empfinde es immer wieder als Erleichterung, wenn ein neuer Autor seinen Einstiegsband schreibt und sich so gut in die Materie einfindet, als hätte er sich schon immer damit beschäftigt und fühle sich hier zuhause. Das ist bei Kai Hirdt auf jeden Fall gegeben.

Er führt auf der Erde und auf New Earth durch die Handlung, wie es die alteingesessenen Autoren auch tun: Schöne Beschreibungen folgen auf interessante Settings; spannende Handlung mit verschiedenen Personen wechseln sich ab. Alles wird so serviert, dass man als Leser mitfiebern kann.

Letzteres dann auch mit neuen Figuren (Harlequin und seine Schwester Aurora), wie auch bereits bekannten (Chetzkel).

Bei diesem Roman handelt es sich auf jeden Fall um ein Werk, das auf die weiteren Arbeiten von Kai Hirdt gespannt macht.

Cover: gut gemacht, auch wenn ich hier jetzt auf die Hauptgeschichte (Erde) mein Augenmerk gesetzt hätte. Es stellt Conrad Deringhouse auf New Earth bei seinem Training dar.

WELTENSAATWELTENSAAT
Perry Rhodan NEO 93
von Christian Montillon
Ein außergewöhnlicher Plan wird eingeleitet – totgesagte leben länger

Ein sehr kompakter und auch spannender Roman, den CM hier geschrieben hat. Was mich erst recht nicht davon abgehalten hat, diesen übers Wochenende zu lesen.

Man trifft auf die WELTENSAAT – der Titel sagt es ja bereits – und Pranav Ketar, der Goldene, soll entführt werden. -Was kein leichtes Unterfangen darstellt.

Gucky findet Überlebende, von denen man angenommen hatte, dass sie getötet worden sind. Rico-2 hat seinen Einstand. Dann sind da noch die Wotok, die dem Goldenen als ausführende Hand zur Seite stehen; einige mehr (Worak) als andere (die Schwertmutter).

Ein eindringliches Werk, das die Geschichte weiterführt, die Rainer Schorm in NEO 90 „Flucht ins Verderben“ begonnen hatte.

Nach der Lektüre einer Konkurrenz-Serie empfand ich es als sehr befreiend, einer Handlung zu folgen, die in erster Linie stringent verläuft und die Figuren agieren, wie man dies von ihnen erwarten kann. Aus diesem Grund war ich auch voll in der Handlung integriert und konnte mich kaum losreißen, um mich alltäglichen (einkaufen, putzen, essen) Dingen zu widmen. Schlussendlich musste ich natürlich trotzdem, aber anschließend war mein erster Griff stets wieder die Lektüre von NEO 93.

So abwechslungsreich und unterhaltsam liebe ich meine NEOs!

Cover: sehr eindrücklich, das Schiff. Die WELTENSAAT ist so riesig, dass sie es nicht einmal ganz aufs Cover geschafft hat, grins.

In eigener Sache:
Das war meine letzte Rezension über Perry Rhodan. Es ist Zeit zu gehen und anderen motivierten Leuten das Feld zu überlassen.

Ich bleibe der Serie treu – Schande über mich, wenn es anders wäre, grins -, habe mich aber dazu entschieden, die Romane „nur“ noch zu konsumieren.

Viele Grüße und AD ASTRA.

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2015-04-16 06:41
Schade dass du aufhörst. Aber ich konnte deine Rezis in der letzten Zeit eh nur überfliegen, weil ich mir den Zyklus noch zulegen und lesen möchte. Daher meine Frage: Geht's jetzt nahtlos weiter oder fängt was ganz Neues an?
#2 Heiko Langhans 2015-04-16 07:30
Beides. 8)
#3 Torshavn 2015-04-16 09:26
Sehr sehr schade. Ich werde Deine Rezis vermissen.
#4 Hermes 2015-04-16 21:19
Danke Michel für die überaus informativen Ausflüge ins Reich des Erben des Universums!

Was kommt jetzt von Dir? Hast Du Dein Faible für Western entdeckt? ;-)
#5 Michel 2015-04-17 08:07
Liebe Leute
Danke für die netten Worte.
Ich verlege mich in nächster Zeit aufs Lesen. Nach sechs Jahren - mit Unterbruch beim Zauberspiegel - ist genug mit Rezis schreiben. Da erschien mir der Zeitpunkt gerade günstig.

@Hermes: Western? Ich werfe mal einen Blick in die neue Serie von Kelter (Cassidy), gehe aber davon aus, dass ich die nur so nebenbei mitverfolge. Da ist der Detektivroman schon eher mein Ding, grins.

Liebe Grüsse aus der Schweiz

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