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... und noch ein Blick ins »Perryversum«

1...und noch ein Blick ins »Perryversum«

Und wieder ...
... werfe ich  einen Blick auf Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Neo, die von der PR-Redaktion Woche für Woche – bei Neo alle zwei Wochen – gestemmt werden. Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich will die Zauberspiegel-Leser an diesem großen Kosmos teilhaben lassen. Nicht immer ist alles GOLD, aber alles zusammen ergibt eine faszinierende Spielwiese!


1Das Drachenblut-Kommando
Perry Rhodan 2769
von Rainer Castor
Schiffe der USO ziehen in die Schlacht – ausgerüstet mit einer neuen Waffe

Er kann es noch, der Rainer Castor. Nach knapp zweihundert Wochen meldet er sich zurück, und das mit einem Roman, der nicht nur vor technischen Details strotzt, sondern auch mit Handlung gespickt ist. Und das auf eine Weise, dass sowohl die Technophilen auf ihre Kosten kommen, als auch jene, die sich an Handlung und Alienbeschreibungen ergötzen. –Mich zum Beispiel, grins.

Man könnte ihm vorwerfen, dass er mit Absicht eine schöne Beschreibung mit technischen Details versieht und sich somit immer wieder selber ein Bein stellt, aber soweit wollen wir nun nicht gehen.

Immer wieder interessant zu lesen, wenn Autoren selbst nach Jahren ein Ereignis – sogar ein Gespräch – wortwörtlich wiedergeben, an das sich eine der Figuren erinnern soll. In diesem Fall war das der Ekhonide Koll-theym, der sich an die Urteilsverkündung Perry Rhodans erinnerte, und das Wort für Wort! Mag sich Rainer Castor an einem Logiksektor erfreuen, der ihn das kleinste Detail speichern lässt, Otto Normalverbraucher tickt anders.

Ein Perry Rhodan-Kommentar in Überlängenformat, der sich trotz allem recht unterhaltsam lesen ließ.

Ich bin gespannt auf die Auswirkungen, die die explodierende Stele haben wird. Das Entsetzen, welches die Besatzung spürte, muss wohl davon ausgegangen sein. Die Frage, die sich nun stellt ist aber: warum und weshalb?

Cover: Sehr schön ...

Innenillustration: ... und ein paar weitere Raumschiffe. Schön anzusehen.

1Die Pahl-Hegemonie
Perry Rhodan Stardust 07
von Rüdiger Schäfer
Vor 180.000 Jahren – der Untergang eines Kugelsternhaufens

Ich bin jedes Mal erstaunt, welch packenden Teppich der Autor bei seinen Romanen immer wieder stricken kann, wenn man weiß, wie er seine Geschichten durchplant. Am Endprodukt lässt sich dies jedoch nicht mehr wahrnehmen. Da liest sich alles wie aus einem Guss. Kompliment.

Vom ersten Augenblick an ist man in der Handlung drin, die unmittelbar da beginnt, wo der vorhergehende Roman sein überraschendes Ende fand. Perry erfährt, warum FAR AWAY wie ausgestorben ist und keine raumfahrenden Zivilisationen aufweist, und gleichzeitig erfährt er auch die Entstehungsgeschichte des Generex.

Auch wenn in mir kurz der Gedanke auftauchte, dass sich Perry wie Captain Kirk verhielt, der sich in der TV-Serie nie groß um Direktiven kümmerte und dass man sich nicht einmischen soll, als er zum Planeten Tark vorstieß, aber sobald bei mir Fragen auftauchten, hatte sich Rüdiger Schäfer auch schon welche gemacht und unterfütterte diese mit seinen Gedankengängen. Man fühlte sich die ganze Handlung hindurch vom Autoren geführt, was ich sehr zu schätzen weiß.

Ein sehr spannender Doppelband, der echt Lust auf weitere Romane aus Rüdiger Schäfers Feder macht.

Cover: Interessante Raumschiffe, auch wenn ich es eher mit den Personen auf den Titelbilder habe ...

Soweit für dieses Mal.   
Wir lesen uns.
AD ASTRA

Michel



Kommentare  

#1 Jonas Hoffmann 2014-09-23 07:47
Wie schon beim ersten Band von Rüdiger Schäfer ist die Diskrepanz zwischen Schreibe und Inhalt riesig. Denn Rüdiger hat aus einer völlig unlogischen, unnötigen Handlungsvorgabe einen guten Roman gezaubert. Denn wenn man die Geschichte hinterfragt, dann stellt man sich unwillkürlich die Frage warum Rhodan unbedingt in die Vergangenheit musst. Warum hat Whistler das nicht selbst erledigt, kannte er doch offensichtlich die Geschichte schon in und auswendig. Sogar der Blumenpflücker Kerat Tinga war komplett im Bilde verhielt sich aber nach bester "antonscher" Botenmanier. Entschädigt wird man von der Lebensgeschichte, die erzählt wird, aber die hätte der Memostick auch in der Gegenwart erzählen können.
#2 Michel 2014-09-23 12:25
Da hast du vollkommen Recht, Jonas.
Der Ausflug war kein "Muss".
Rüdiger Schäfer gelang es trotzdem einen unterhaltsamen und spannenden Roman zu schreiben.
Solche Dinge kommen mir oft erst nach dem Lesen in den Sinn, dass logischerweise dies nicht hätte so sein müssen. Aber solange ich mich gut unterhalten fühle, macht dies die Logik wiederum wett.
Du stimmst mir aber zu, dass der Schreibstil packend war und Spaß gemacht hat, gell.
#3 Hermes 2014-09-23 19:45
Ausflüge in die Vergangenheit gehören irgendwie zu PR. Das war schon im MdI-Zyklus so. Und die Spannung ist einfach größer wenn Rhodan selbst in der Vergangeneheit ist. Dann stellt sich die Frage, wieweit darf bzw. muß er sich einmischen. Dieses Problem gibt es bei einem Memostick einfach nicht.
#4 Jonas Hoffmann 2014-09-24 07:35
@Michel
Wie gesagt, das was von Rüdiger ist, ist klasse. Als Einzelroman wunderbar. Aber eingefügt in den Handlungskontext ist es eine Katastrophe, logisch nicht nachvollziehbar, unnötig kompliziert geplant und dämlich durchgeführt.

Und die Frist war ein Witz. Julian Tifflor ist Jahrmilliarden durch die Zeit gewandert und die Gegenwart hat sich NULL geändert. Ovaran kam sogar mit in die "Zukunft" und nichts hat sich geändert. Also wo ist da die Spannung? Es klappt doch eh.
#5 Hermes 2014-09-24 09:07
@ Jonas
Zitat:
Also wo ist da die Spannung? Es klappt doch eh.
Ist irgendwie ein Totschlagargument oder? Mit der gleichen Begründung könntest du sagen, alle Romane mit Perry als Hauptperson sind langweilig. Der überlebt doch eh.
#6 Jonas Hoffmann 2014-09-24 11:33
@Hermes
Du missverstehst. M.E. zeichnen sich gute Texte durch ihre innere Logik aus. Geschichten sind m.E. gut, wenn nicht eine deus-ex-machina auftauchen muss um den Helden zu retten. Und der weiteren Punkte mehr, aber diese beiden picke ich mir hier mal raus, da sie meine Meinung besser ausleuchten helfen.

Zu Punkt eins. Der Roman, für sich alleine gestellt, also aus dem Serienkontext raus genommen, besitzt diese innere Logik. Die Figuren tun was man erwartet sie tun würden. Das ist alles soweit stimmig, spannend und interessant! Der Roman für sich ist also gut in meinen Augen was diesen Punkt angeht. Obwohl ich weiss dass Rhodan überlebt!

Nimmt man jetzt aber den Serienkontext mit dazu, dann muss man sich die Frage nach dem Sinn der Zeitreise stellen. Wie oben schon geschrieben war sie in meinen Augen nicht nötig für den Stoff der in ihr erzählt wurde. Es erzeugt nämlich m.E. eben keine besondere Spannung zusätzlich. Es macht einfach nur die innere Logik kaputt!

Siehst du den Unterschied? Rhodan ist eigentlich nie in Gefahr, weshalb man nicht auf unlogische Konstrukte zurückgreifen sollte die diese NICHT-Gefahr sinnloser weise aufgreifen um dadurch NICHT-Spannung zu erzeugen, dafür aber die innere Logik auf der Strecke zu lassen.

Der deus-ex-machina Aspekt ist ein weiterer Punkt. Der Roman hat einen davon und zwar als Tinga einfach so die Pflanze pflückt und damit die vermeintliche Erklärung für die Unabdingbarkeit der Zeitreise liefert. Doch warum mussten dann Rhodan und Eritrea mit auf die Reise? Das Ganze wurde doch letztlich von Whistler geplant, der Tinga instruiert hatte, welcher diesen dann perfekt umsetzte. Das hätte er aber auch alleine tun können! Warum auch noch Rhodan und Eritrea in gefahr bringen? Vor allem warum Rhodan so in Gefahr bringen, ist er doch "ach so wichtig für TALIN und Whistler". Das passt einfach nicht! Das nervt einfach nur.

Anders sieht es wieder aus wenn man den Roman alleinstehend betrachtet. Dann ist diese Szene mit dem Blumenpflücker eigentlich überflüssig, der Roman würde auch ohne sie funktionieren. Sie ist aber da, na gut, macht auch nix, hat der Dinoalien eben eine Schwäche für Urzeitblumen.

Ich hoffe damit habe ich einige Unklarheiten aufhellen können.

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