Blutiges - Unheimliches - Splatter (10. September 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
10. September 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  Pieces - Der Kettensägenkiller
(Pieces)
mit Christopher George, Frank Brana, Linda Day George, Paul L. Smith, Edmund Purdom, Ian Sera, Jack Taylor, Isabel Luque, Gerard Tichy, Hilda Fuchs, May Heatherly, Roxana Nieto, Cristina Crottelli, Silvia Gambino
Regie: Juan Piquer Simon
Drehbuch: Dick Randall / John W. Shadow
Kamera: Juan Marine
Musik: Librado Pastor
Ungeprüft
Puerto Rico / Spanien / 1982

Wegen eines Puzzles, das eine nackte Frau zeigt, hackt ein Junge aus lauter Wut seine Mutter, die ihm das Spiel verbieten will, in Stücke. Die Polizei glaubt seinen Worten, dass ein wahnsinniger Killer der Täter war. Vierzig Jahre später. An einem College in Boston geschehen fürchterliche Morde. Ein grausamer Killer zerstückelt mit einer Kettensäge junge Studentinnen und fügt sie wieder zu einem menschlichen Puzzlespiel zusammen. Die nackte Angst geht um. Wer wird der nächste sein? Eine junge Polizistin wird als Lockvogel eingeschleust. Schnell stellt sich heraus, dass der Killer unter den Lehrern zu suchen ist. Doch wer ist es? Die Morde gehen weiter, und es bleibt wenig Zeit, den Täter zu entlarven und sein schreckliches Geheimnis zu enthüllen ...

 

Dieser Film von Juan Piquer Simon ist ein typisches Relikt der 80er Jahre und bietet dem Zuschauer recht kurzweilige Horror-Unterhaltung, die teilweise sogar einige derbe und blutige Passagen beinhaltet, die selbst die Freunde etwas härterer Kost ansprechen dürfte. Die handgemachten Effekte verleihen dem Szenario dabei eine unverwechselbare Note, hier ist noch nichts von heutigen Effektgewittern zu verspüren, so das man als Zuschauer fast schon nostalgische Gefühle verspürt. Dies ist auch der sehr schönen Grundstimmung zu verdanken, hat man doch zu dieser Zeit das Hauptaugenmerk noch auf eine anständige und größtenteils auch dichte Atmosphäre gelegt. Leider kommt aber nur selten so etwas wie eine echte Bedrohlichkeit auf, da die Ereignisse doch ziemlich vorhersehbar in Szene gesetzt wurden und die gesamte Geschichte so ziemlich alle Klischees bedient, die man sich nur vorstellen kann.

Das ändert aber rein gar nichts am Unterhaltungswert dieses Filmes, der an vielen Stellen eine äusserst unfreiwillige Komik an den Tag legt, was in erster Linie den recht hölzern agierenden Darstellern zu verdanken ist, die dem Gesamtwerk durch das phasenweise ungelenke Schauspiel einen herrlich trashigen Anstrich verleihen. So kommt es dann auch fast schon zwangsläufig trotz einem angemessenen Härtegrad auch zu etlichen Momenten, in denen man sich einen Schmunzler nicht verkneifen kann. Dadurch entsteht eine wirklich gelungene und sehr kurzweilige Mixtur, an der man auch nach fast drei Jahrzehnten immer noch seine helle Freude haben kann. Da schaut man auch gern einmal großzügig über die nicht sehr ergiebige Rahmenhandlung hinweg und nimmt auch einen nicht ganz gelungenen Spannungsbogen in Kauf. In dieser Beziehung hätten die Macher des Filmes ganz bestimmt etwas mehr bewerkstelligen können, was allerdings durch den äusserst begrenzten Kreis der Verdächtigen einigermaßen erschwert wird, denn schon aufgrund der ersten Passagen des Filmes wird schnell klar, das der Mörder einer bestimmten Altersgruppe zuzuordnen ist.

Wie die Inhaltsangabe auf dem DVD-Cover schon verrät, ist der Mörder nämlich unter dem Lehrpersonal zu suchen und die von Juan Piquer Simon angebotene Auswahl ist doch mehr als nur überschaubar. So dürften dann Kenner des Genres auch keine wirklichen Schwierigkeiten haben, den Kettensägenkiller äusserst frühzeitig zu erkennen, was das Filmvergnügen aber ehrlich gesagt nicht sonderlich beeinträchtigt. Die in "Pieces" gesetzten Erwartungen sollten lediglich nicht zu hoch angesetzt werden, denn es gibt sicherlich genügend qualitativ hochwertigere Genre-Vertreter, was man auch ziemlich stark bei der deutschen Synchronisation dieses Werkes feststellen muss. die ganz objektiv gesehen unter aller anone ist, aber andererseits den trashigen Anstrich noch einmal zusätzlich hervorhebt. Nicht selten hat man dabei das Gefühl, das die Dialoge von einem Zettel abgelesen werden, zudem sind so gut wie keine emotionalen Untertöne zu erkennen, ganz egal in welcher Situation sich die Protagonisten befinden. In Verbindung mit dem dürftigen Schauspiel kommt es so sehr oft zu ungewollter Situationkomik, die einen sehr bleibenden Eindruck beim Betrachter hinterlässt.

"Pieces - Der Kettensägenkiller" ist alles andere als ein Meisterwerk und bietet auch keinerlei Innovation, aber dennoch bekommt man sehr unterhaltsame Horrorkost geboten, die phasenweise eine erstaunliche und nicht unbedingt vermutete Härte an den Tag legt. Insbesondere Fans der 80er Jahre dürften ihre Freude mit diesem atmosphärischen, aber auch trashigen Genre-Vertreter haben, der auch im Laufe der ganzen Jahre nichts von seinem Reiz und seinem Charme eingebüßt hat. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann für den Film nur eine absolute Empfehlung aussprechen, allerdings dürften Freunde qualitativ sehr hochwertiger Filme hier an der falschen Adresse sein.

Fazit: Eine nicht sonderlich ergiebige Geschichte, die zudem noch alle Klischees bedient, größtenteils ungelenke Schauspieler, ein mäßiger Spannungsbogen, eine gelungene Atmosphäre und jede Menge unfreiwilliger Komik machen dieses Werk zu einem wirklich sehenswerten Genre-Beitrag, den man zumindest einmal gesehen haben sollte. Ganz bestimmt wird der Film nicht jeden Geschmack treffen, wer jedoch trashigen Horror zu schätzen weiss, der wird diesen Film lieben.

 

  Sweatshop
(Sweatshop)
mit Ashley Kay, Peyton Wetzel, Brent Himes, Melanie Donihoo, Naika Malveaux, Julin, Krystal Freeman, Danielle Jones, Vincent Guerrero, Jeremy Sumrall, ViVi Sterling, Michael Gingold, Fernando Phagabeefy, Miko Marie, Roxy Vandiver
Regie: Stacy Davidson
Drehbuch: Ted Geoghegan / Stacy Davidson
Kamera: Stacy Davidson
Musik: Dwayne Cathey
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Charlie findet mit ein paar Freunden ein verlassenes Lager, und weil sie nichts anderes zu tun haben, beschließen sie, darin eine kleine Party zu veranstalten. Doch sie haben einen ungebetenen Gast, denn das Lager ist längst nicht so verlassen, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Dunkeln lauert der blanke Horror in Gestalt eines namenlosen Monsters. Und das hat nur ein Ziel: Es will den jungen Leuten zeigen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben, als sie die Halle betreten haben...

 

Gleich zu Beginn muss ich fairerweise anmerken, das mir zur Beurteilung dieses Filmes lediglich die geschnittene deutsche DVD vorlag. Nun stellt dieser Aspekt nicht zwangsweise ein Problem dar, aber bei fast neuneinhalb fehlenden Minuten fällt es doch recht schwer, eine wirklich pbjektive Beurteilung abzugeben, die diesem Werk auch gerecht werden würde. Einige Dinge kann man aber dennoch ganz gut beurteilen, wie beispielsweise die Tatsache, das "Sweatshop" rein inhaltlich nicht gerade besonders viel Substanz anbietet, sondern vielmehr eine sehr ausgedünnte Rahmenhandlung anbietet, die zudem in vorliegender Form noch ziemlich konfus und aneinandergestückelt erscheint. Nun reduziert man ja gerade Horrorfilme mit einer eher schwachen Story ganz gern auf den vorhandenen Härtegrad, allerdings dürfte man dann in vorliegendem Fall zu einem äusserst vernichtenden Urteil gelangen, denn bis auf ganz wenige Blutspritzer wurde alles entfernt, was man nur entfernen kann. Das dadurch selbts die schon vollkommen dünne Geschichte auch noch phasenweise für Verwirrung sorgen kann ist schon fast als logische Schlußfolgerung anzusehen, erscheint das Geschehen doch streckenweise wie eine willkürliche Aneinanderreihung von Video-Clips, die kaum einen wirklichen Sinn ergeben und das Sehvergnügen fast vollkommen zerstören.

Wenn man der vorliegenden Fassung überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann, dann ist es die ziemlich gelungene und sehr düstere Atmosphäre innerhalb der Lagerhalle, in der sich die Ereignisse abspielen. Da von denen aber wie schon erwähnt nicht gerade viel zu sehen ist, bekommt es der Zuschauer hauptsächlich mit unnützen Tanzeinlagen und sinnbefreiten Dialogen der Protagonisten zu tun, in denen es fast ausschließlich um Sex und Alkohol geht und in denen man sich gegenseitig ständig beleidigt. Die Charaktere an sich sind absolut nichtssagend und bleiben auch während der gesamten laufzeit extrem blass und jederzeit austauschbar, gelungenes Schauspiel sollte man erst gar nicht erwarten, da die Akteure mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt zu den Könnern ihres Faches zu zählen sind. Das mag ganz sicher auch im augenscheinlich sehr niedrigen Budget begründet sein, das man dem Werk von Stacy Davidson an allen Ecken und Enden anmerkt, sollte allerdings nicht als Entschuldigung für die äusserst schlechte Qualität des Filmes dienen da man auch mit wenig Geld gute Filme produzieren kann, was hier aber ganz offensichtlich nicht der Fall ist.

Sicher, mit den fehlenden Minuten wird "Sweatshop" wohl wenigstens für die Gorehounds interessant werden, da dann laut Schnittbericht eine ganze Menge Härte Einzug in die Geschichte hält, was dieses Werk aber rein filmisch gesehen auch nicht besonders aufwerten wird. Aber die vorliegende deutsche DVD kann man schon fast als Frechheit bezeichnen, die wenigen Ansätze härterer Passagen sind ein mittelschwerer Witz, zudem bekommt man rein gar keine Informationen über die Täter und deren Motive für ihre Taten. Das ganze Geschehen wirkt vollkommen zusammenhanglos, so das zumeist überhaupt kein richtiger Erzählstrang zu erkennen ist, der auch nur ansatzweise einen Sinn ergeben würde. Erzählfluss-und Struktur kommen so erst gar nicht auf und beim Zuschauer kann sich wirklich mit der Zeit eine gewisse Wut einstellen, kommt man sich doch ziemlich offensichtlich veralbert vor. Denn trotz einer Netto-Laufzeit von gerade einmal knapp über 70 Minuten ist der Film nicht in der Lage, ganzzeitig gute und kurzweilige Unterhaltung zu bieten, das Szenario plätschert vollkommen belanglos vor sich hin und verzeichnet auch nicht den kleinsten Höhepunkt, den man positiv herausstellen könnte.

Ich persönlich versuche wirklich immer, jedem Film etwas Positives abzugewinnen, aber in vorliegendem Fall kann dies nur der Abspann sein, denn der beendet das filmische Grauen, das sich einem hier offenbart. Selbst ungeschnitten stellt "Sweatshop" sicherlich kein Meisterwerk dar, aber es wird sich dann wohl wenigstens um einen Film handeln, den man sich ganz gut anschauen kann. Zudem wird man die Freunde der härteren Gangart befriedigen und auch etliche Alles-Gucker auf seine Seite ziehen. Von der deutschen DVD kann man jedenfalls nur dringend abraten, beinhaltet sie doch rein gar nichts, was man als sehenswert einstufen könnte. Keinerlei Spannung, null Zusammenhänge, schlecht agierende Darsteller und keinerlei Härte sind nicht unbedingt Punkte, um eine Empfehlung für einen Horrorfilm auszusprechen und alle diese Punkte sind in dieser Version ausreichend vorhanden.

Fazit: Bei einer eventuell erscheinenden ungeschnittenen Version dieses Filmes könnte eine Sichtung durchaus interessant sein, auch wenn es sich nie um ein Highlight des Genres handeln wird. Dafür bietet "Sweatshop" viel zu wenig Substanz und ist mit zu schwachen Darstellern besetzt. Lediglich der Splatter-und Gore Gehalt wird etliche Leute ansprechen, wovon man aber in vorliegender Fassung überhaupt nichts zu sehen bekommt.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Extras: Art Gallery, Trailer, Bildergalerie, Hidden Feature: Motion Comic

 

  Die Meute
(La Meute)
mit Yolande Moreau, Emilie Dequenne, Benjamin Biolay, Philippe Nahon, Matthias Schoenaerts, Ian Fonteyn, Georges Lini, Philippe Resimont, Brice Fournier, Nicolas Leroy, Benoit Vivien, Eric Godon
Regie: Franck Richard
Drehbuch: Franck Richard
Kamera: Laurent Bares
Musik: Keine Information
SPIO/JK
Belgien / Frankreich / 2010

Die junge Charlotte trifft auf ihrem Weg durch die verschneite Einöde auf Max, einen Anhalter. Sie machen an einem heruntergekommenen Gasthaus Halt. Als Max nach einiger Zeit nicht mehr von der Toilette zurückkommt, macht sich Charlotte langsam Sorgen. Auf der vergeblichen Suche nach ihm wird sie von der Wirtin niedergeschlagen und erwacht in einem Käfig. Gefangen wie ein Tier wird Charlotte von ihr gemästet - aber für wen? Als dann plötzlich Max an der Seite ihrer Peinigerin wieder auftaucht eröffnet sich der jungen Frau die ganze schreckliche Wahrheit.

Harter französischer Horror der Marke "High Tension" - (Frankfurter Rundschau)

Seit nunmehr schon einigen Jahren erscheinen immer wieder ziemlich harte Horrorfilme aus unserem Nachbarland Frankreich, mit "Die Meute" liegt nun der nächste Vertreter dieser Art vor, der gleichzeitig auch den Regie-Erstling von Franck Richard darstellt. Nun geht man als Fan des Genres gerade bei diesen Filmen immer mit ziemlich hohen Erwartungen an die Sache ran, denn durch Filme wie "High Tension", "Inside" oder auch "Martyrs" ist man doch einen äusserst hohen Standard gewöhnt, was insbesondere den visuellen Härtegrad dieser Werke betrifft. Darum sollte sich der Zuschauer auch nicht zu sehr von dem oben genannten Zitat aus der Frankfurter Rundschau beeinflussen lassen, denn "Die Meute" kann in diesem Punkt keinesfalls mit den genannten Filmen mithalten. Das wird sicherlich viele Leute erst einmal etwas enttäuschen, doch sollte man die Dinge immer im richtigen Verhältnis zueinander betrachten. Wir haben es hier mit einem Film zu tun, der in der mir vorliegenden ungeschnittenen Version einen durchaus angemessenen und hohen Härtegrad beinhaltet, der lediglich nicht ganz an die extrem hohe Messlatte der genannten Werke heranreichen kann, das ist auch schon alles.

Dennoch werden auch die Freunde der härteren Gangart auf ihre Kosten kommen, allerdings dauert es eine ganze Weile, bis die wirklich brutalen Passagen Einzug in diese Geschichte halten. In den ersten gut 50 Minuten lebt die Story nämlich in erster Linie von ihrer herrlich dreckigen Grundstimmung und einem dramaturgisch sehr gelungenem Spannungsbogen, der sich mit zunehmender Laufzeit auch immer mehr verdichtet und so die Aufmerksamkeit des Zuschauers immer aufrecht erhält. Blut und Härte sind in diesem Teil des Filmes eher selten, was aber gar nicht einmal so schlimm ist, da man mit gesteigertem Interesse die Abläufe verfolgt, die sich einem hier offenbaren. In der zweiten Filmhälfte wird dann nicht nur das Erzähltempo der Story merklich angezogen, denn bis dahin ist der Plot doch eher etwas ruhiger verlaufen, es gibt nun auch einige wirklich derbe Momente, die das Geschehen nun vor allem auch für die Gorehounds äusserst interessant erscheinen lassen dürften. Ich bin persönlich der Meinung, das Franck Richard hier eine sehr gute Mischung gelungen ist, denn er hat nicht nur auf explizite Gewaltdarstellungen Wert gelegt, sondern seiner Geschichte vor allem eine hervorragende Atmosphäre verliehen und die Geschehnisse zudem noch sehr spannend in Szene gesetzt. Dennoch wird es ganz bestimmt wieder genügend Leute geben, die dieses Werk lediglich auf den Härteanteil reduzieren und deshalb eine kleine Enttäuschung verspüren werden.

Dabei ist "Die Meute" in seiner Gesamtheit ein wirklich fieser und sehr gelungener Horrorfilm, der einen Teil der vorhandenen Härte auch aus der gegebenen Situation der Opfer bezieht, was sich auch unauslöschlich im Kopf des Betrachters festbrennt, denn scheint die Lage der Opfer doch ziemlich aussichtslos. Dabei lässt die Story fast die gesamte Laufzeit über äusserst bedrohliche Züge erkennen, so das man sich größtenteils in der eigenen Haut nicht sonderlich wohlfühlt. Es entsteht eine gewisse Anspannung, die man auch bis zum Ende nicht ablegen kann. Auch wenn man zu Beginn noch einigermaßen entspannt die Ereignisse verfolgt, so ändert sich dieser Zustand doch schlagartig und je näher man der absoluten Wahrheit kommt, desto intensiver gestaltet sich das gesamte Geschehen, das auch eine durchaus nachhaltige Wirkung beim Zuschauer hinterlässt. Die düstere und dreckige Optik des Filmes ist als absoluter Pluspunkt anzusehen und kann auch für so manche Gänsehaut verantwortlich sein, die einen fast unwillkürlich überzieht. Irgendwie entsteht dabei der Eindruck das man ganzzeitig unter Strom steht, wird der eigene Körper doch weitesgehend mit einem Kribbeln überzogen. Man fiebert förmlich dem unausweichlichen Finale entgegen, das dann allerdings etwas anders geartet ist, als man es sich eventuell vorgestellt hat.

Insgesamt gesehen ist "Die Meute" ein wirklich sehenswerter und sehr guter Genre-Vertreter aus Frankreich, der zwar vielleicht nicht an die absoluten Größen des Genres heranreichen kann, aber immer noch überdurchschnittlich gute Horrorkost bietet. Mir persönlich hat der Film sogar ausgesprochen gut gefallen, wobei es noch nicht einmal störend ist, das dieses Werk eventuell nicht ganz so hart ist, wie man es vorher vermutet hätte. Für ein Erstlingswerk hat Franck Richard auf jeden fall eine tolle und sehr interessante Geschichte abgeliefert, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Ein spannender Plot, eine richtig gelungene Atmosphäre, gut agierende Darsteller und ein angemessener Härtegrad lassen in vorliegendem Fall einen Gesamteindruck entstehen, den man als uneingeschränkt gut bezeichnen kann.

Fazit: Das Problem bei den neuen französischen Horrorfilmen liegt ganz einfach darin begründet, das man fast schon zwangsweise Werke wie "High Tension" oder "Inside" zum Vergleich heranzieht und deshalb bei anderen sehr guten Vertretern eher enttäuscht ist, wenn diese nicht den gleichen Härteanteil beinhalten. Man sollte also besser vollkommen unbefangen an diesen Film herangehen, handelt es sich doch um ein in allen Belangen überzeugendes Gesamtpaket, das jederzeit eine wenigstens einigermaßen objektive Bewertung verdient hat.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Französisch DD 5.1
Bild: 1:1,85 (16:9)
Laufzeit: 81 Minuten
Extras: Making Of, Trailer

  Hatchet 2
(Hatchet II)
mit Danielle Harris, Tony Todd, Kane Hodder, Parry Shen, Tom Holland, R.A. Mihailoff, A.J Bowen, Alexis Peters, Ed Ackerman, David Foy, Colton Dunn, Rick McCallum, John Carl Buechler, Kathryn Fiore, Erika Hamilton
Regie: Adam Green

Drehbuch: Adam Green
Kamera: Will Baratt
Musik: Andy Garfield
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Marybeth war die Einzige aus ihrer Clique, die bei einer Serienkiller-Touristentour durch die Sümpfe Louisianas der Axt des grauenhaften Schlächters Victor Crowley entkommen konnte. Als sie erfährt, dass es eine unmittelbare Verbindung zwischen Crowley und ihrer Familie gibt, beschließt sie, dem enthemmten Killer den Krieg zu erklären. Sie versammelt eine Gruppe bestens instruierter Jäger um sich und kehrt zurück in die Sümpfe: Dort will sie die Leichen ihrer Familienmitglieder bergen und Crowley seine eigene Medizin verpassen

Victor Crowley lebt!!

 

Nun ist sie also da, die langersehnte Fortsetzung des Überraschungshits von Adam Green und es geht ebenso so herrlich witzig und blutig weiter, wie man es sich als Horrorfan gewünscht hat. Nun ist aber leider die deutsche DVD fast selbstverständlich der Schere zum Opfer gefallen, so das vorliegende Version des Filmes um gut 3 Minuten gekürzt ist. Zwar kommt man auch hier auf seine Kosten, allerdings fehlt natürlich ein großer Teil an Härte, den man aber in einer hoffentlich später erscheinenden Uncut-Version in voller Pracht erleben darf. Zum einmaligen Anschauen ist aber auch die vorliegende DVD durchaus geeignet, denn auch ohne die entfallenen Passagen kann man ohne Weiteres seinen Spaß an der vorliegenden Geschichte haben, auch wenn dieser durch die Kürzungen sicherlich nur von eingeschränkter Natur ist. Wie schon im ersten Teil braucht es eine gewisse Zeitspanne, bis der Film so richtig an Fahrt aufnimmt und einige herlich blutige Momente anbietet, dabei ist die Einführungsphase allerdings etwas lang geraten und nimmt die gesamte erste Filmhälfte ein. Dennoch kommt prinzipiell keine Langeweile auf, denn das Geschehen offenbart von Beginn an einige sehr witzige Szenen, die für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen und dem Zuschauer kurzweilig die Zeit vertreiben.

So richtig los geht es allerdings erst, als die "Crowley-Jäger" in den Sümpfen ankommen, denn ab diesem Zeitpunkt legt die Geschichte gehörig an Tempo zu und bietet endlich auch das, was man sich eventuell schon etwas früher erhofft hatte, nämlich eine Menge an Splatter-und Gore Einlagen, die zudem auch noch eine Menge Situationskomik offenbaren, wie man es schon aus dem Vorgänger gewöhnt war. Trotz der schon erwähnten Kürzungen ist noch eine Menge Blut vorhanden, so das man sich recht gut vorstellen kann, das eine ungeschnittene Version des Filmes noch um Einiges unterhaltsamer sein wird, als es hier der Fall ist. Auch "Hatchet 2" sollte man nicht ganz so ernst nehmen und schon gar keine inhaltlich starke Geschichte erwarten, vielmehr bekommt man eine eher dünne Rahmenhandlung geboten, die aber für einen Film dieser Art vollkommen ausreichend erscheint, denn hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert und der ist nicht gerade niedrig angesiedelt.

Wie schon im ersten teil ist es Green auch hier gelungen, die Ereignisse wieder mit einer fantastischen Atmosphäre auszustatten, die den Eindruck der alten 80er Jahre Oldschool-Slasher vermittelt. Besonders die Teile des Filmes die sich in den Sümpfen abspielen, entsteht ein richtig gelungenes Gänsehaut-Feeling und es entfaltet sich eine starke Bedrohlichkeit. Einige wohlplacierte Schockmomente sorgen nebenbei dafür, das sich der Zuschauer in diversen Momenten richtig erschrecken kann, was insbesondere dann auftritt, wenn die Figur des Victor Crowley immer wieder wie aus dem Nichts auftaucht, um seine Opfer auf äusserst brutale und kompromisslose Art und Weise tötet. Das alles ist wie gesagt mit sehr viel humor verbunden und einige Tötungsarten kann man als durchaus originell bezeichnen. Ein skurriler Höhepunkt ist dabei sicherlich eine Szene, in der Crowley mit einer meterlangen Kettensäge auf Beutejagd geht, was den Opfern der überdimensionalen Säge vor ihrem Tod noch einen gehörigen Schrecken in die Glieder jagt.

Im Endeffekt hat Regisseur Adam Green hier einen wirklich überzeugenden und sehr witzigen Nachfolger auf den Weg gebracht, einziger Wermutstropfen ist wieder einmal der Aspekt, das dieser äusserst unterhaltsame Slasher in Deutschland nur geschnitten erscheint. Wenn man sich noch einmal den vorhandenen Härtegrad des Vorgängers vor Augen hält, der immerhin ungeschnitten bei uns erschien, dann ist es umso unverständlicher, denn "Hatchet 2" ist selbst mit den 3 zusätzlichen Minuten nicht härter ausgefallen, wenn man dem Schnittbericht glauben kann. Wer also den Film in seiner vollen Pracht erleben will der muss sich wohl oder übel noch etwas gedulden, um die witzige und blutige Geschichte ungeschnitten und in deutsch erleben will, wer allerdings seine Neugier nicht mehr zügeln kann, der kann getrost einen Blick riskieren, denn viel Spaß und Blut ist auch in dieser Version enthalten.

Fazit: Man kann ohne Übertreibung behaupten, das sich das Warten auf "Hatchet 2" sehr wohl gelohnt hat, denn Adam Green hat wieder einen witzigen und harten Slasher kreiert, der seinem Vorgänger in keiner Beziehung nachsteht. Solides Schauspiel, eine ordentliche Portion Humor und streckenweise skurrile Situationskomik sind genau die richtigen Zutaten, um hier für ein äusserst kurzweiliges Filmerlebnis sorgen, das lediglich im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad nur eingeschränkt zu genießen ist.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 79 Minuten
Extras: Audiokommentar, Making Of, Trailer

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