Unser Michel im All - Rezension (PR 2608 Konflikt der Androiden)

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Diesmal unter der Lupe: PR 2608 Konflikt der Androiden

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Konflikt der AndroidenKonflikt der Androiden
Perry Rhodan 2608
von Hubert Haensel

Die Abenteuer auf Tolmar (PR 2578 „Das mahnende Schauspiel“ und PR 2579 „Die Spieler und die Toten“, beide Romane von Marc A. Herren) haben den Maskenträger Alaska Saedelaere und Eroin Blitzer, den Androiden von der LEUCHTKRAFT, zusammengeschweißt. Sie sind Kameraden geworden, wenn nicht sogar Freunde. Eine Entwicklung, die von den anderen Besatzungsteilnehmern misstrauisch beobachtet wird und sogar Unverständnis hervorruft. Auch vom Zentralrechner DAN taucht zunehmend offene Ablehnung zum menschlichen Kommandanten auf.

Als die LEUCHTKRAFT eine Galaxie erreicht, die dem Reich der Harmonie angehört haben soll, weisen sich die georteten Planeten als Schlackehaufen aus, auf denen kein Leben mehr fähig ist. Zwischen zwei schwarzen Löchern wird eine instabile Blase aus Raumzeit entdeckt. Alaska ist überzeugt, hier eine weitere Spur zu Samburi Yura gefunden zu haben und will diesen Bereich anfliegen. Der Bordrechner DAN verweigert die Mitarbeit. Immerhin gelingt es dem Terraner und dem Androiden, die ROTOR-G für eine Erkundigungsmission ausgehändigt zu bekommen.

Innerhalb der Sphäre treten Vorkommnisse auf, die dem Schiff schwer zusetzen. Erst durch die Erkenntnis, dass Saedelaeres Cappin-Fragment eine Zone der Ruhe erzeugt, gelingt ihnen der Weiterflug. Wenig später melden die Orter ein fremdes Raumschiff aus Formenenergie.

Die Firibirim sind faustgroße Wesen aus einem kuscheligen Pelzkörper, die ihre Gesellschaft auf Farben aufbauen. Die roten Kugelwesen befehlen, die braunen sind Arbeiter, die Künstler haben einen orangen Pelz, die schwarzen nennen sich Wissensucher.

Dass jemand eine andere Aufgabe ausführt, als was sein Pelz vermittelt, ist unmöglich. Damit ist dieses Volk auch lange gut gefahren. Was ist aber, wenn Veränderungen auftreten?

Fazit: Erstaunlich, wie in einem Roman über Fremdwesen – die Firibirim – unser Gesellschaftssystem aus einem Blickwinkel betrachtet wird und gleichzeitig aufzeigt, wohin die Menschheit steuert. -Gut, dafür ist gerade SF sehr gut geeignet und sie bedient sich dieses Werkzeuges auch immer wieder gerne. Diese Entwicklung in einen Heftroman einzubauen, finde ich wiederum gewagt, ohne dass die Aussage verwässert wird und man als Leser den Eindruck bekommt, da würde mit erhobenem Zeigefinger gewarnt.

Ein Neuautor hätte wohl Schwierigkeiten mit diesem Volk gehabt, den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Lächerlichkeit zu beschreiben. Hubert Haensel macht dies suverän. Herrlich, wie er dieses fremde Volk zum Leben erweckt. Die Arbeit scheint ihm richtiggehend Spaß bereitet zu haben, war mir doch, als habe er immer wieder ein Zwinkern in die Zeilen geflochten.

Die Handlung weiß auch mit diesem Roman nur mit wenig Spannung aufzuwarten, aber es geschieht doch immer wieder etwas, was die Erwartung des Lesers halten kann. Man will vor allem wissen, wie die weiteren Abenteuer mit dem Maskenträger verlaufen. Es ist bereits zuviel Zeit vergangen, seit man von ihm und der LEUCHTKRAFT gelesen hat!

Interessant, dass sich in diesem und den nächsten zwei Heften gerade zwei PR-Autoren dem Terraner mit der Maske annehmen, von denen man es nicht erwartet hätte. Was in 2608 geboten wird, liest sich wie der Auftakt zu mehr, was der Schluss, der Cliffhanger, auch gut vermittelt. Christian Montillon befasst sich in einem Doppelband (PR 2609/10) mit den weiteren Abenteuern. Marc A. Herren wird erst wieder mit 2611 wieder zum Zuge kommen. Da darf man gespannt sein, wie die erste 4er-Staffel als Gesamtbild wird.

Auf jeden Fall hat Hubert Haensel seine Arbeit bereits ordentlich gemacht. Obwohl ich mit fremden Völkern so meine Schwierigkeiten haben – besonders, wenn aus ihrer Sicht beschrieben wird.

Cover: Putzig, die Darstellung der Firibirim. Dann wusste ich gar nicht, dass Alaska so viele graue Haare hat. Bekommt man die trotz Zellaktivator-Chip? Und warum ist seine Maske nicht geklebt, wie es im Roman steht? Oder verwendet er unsichtbaren Kleber?

Laughing

Innenillustration: Nach langer Zeit ist wieder einmal Michael Wittmann zum Zuge gekommen. Irgendwie habe ich seine Zeichnungen vermisst, obwohl sie mir eher selten gefallen. Sein Stil hat aber schon was Eigenes.

AD ASTRA!
 
Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 GuentherDrach 2011-08-17 18:28
Interessant, dass sich in diesem und den nächsten zwei Heften gerade zwei PR-Autoren dem Terraner mit der Maske annehmen, von denen man es nicht erwartet hätte.
Hubert hat eine durchaus lesenswerte Kosmos-Chronik über den Maskenträger geschrieben, hat sich damals also ziemlich in Alaskas Leben einarbeiten müssen. Könnte durchaus sein, dass er mehr über den alten Alaska und dessen Geschichte weiss als Marc.
Dann wusste ich gar nicht, dass Alaska so viele graue Haare hat
Immerhin war er schon einiges über 100 als er den Aktivator bekam.
#2 Cartwing 2011-08-17 19:45
Hm, diesmal bin ich dann doch anderer Meinung, Michel...
War der letzte Haensel-Roman noch fast mit Handlung überfrachtet, herrscht hier über weite Strecken Langeweile.
Der Handlungsstrang um die Firibirim war viel zu sehr in die Länge gezogen. Ich musste mich durchquälen. Die Alaska - Ebene kam eindeutig zu kurz. Konflikt der Androiden? Der wurde vielleicht mal auf einer Seite erwähnt, na ja...
#3 Michel 2011-08-18 10:44
@Guenther: für mich war das schon interessant, weil Hubert Haensel seit meinem Wiedereinstieg (PR 2500) nur andere Themen behandelte. Das Buch steht in meinem Schrank. Bis jetzt leider ungelesen. Deine Argumentation ist aber stimmig, auch wenn ich die - noch nicht - teilen kann. Das Buch über Reginald Bull habe ich bereits gelesen, und wenn das auf das zweite schliessen lässt, dann wird der Alaska-Schmöker genial.

@Cartwing: Die Namensgebung des Romans ist wirklich etwas unglücklich gewählt. Nicht jeder Titel sitzt. Kann passieren. Habe Marc darauf angesprochen, als wir uns zum Schreibkurs trafen. Die Titel müssen als erstes festgelegt werden. Da kann es zu Unstimmigkeiten kommen.
Interessant, dass hier wieder einmal unterschiedliche Eindrücke des Gelesenen auftauchen. Das fiel mir schon bei Jochen Adam auf, dass wir nicht immer übereinstimmten.
Aber genau das macht es auch spannend. :P

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