Blutiges - Unheimliches - Splatter (16. Juli 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
16. Juli 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  Horror Express
(Horror Express)
mit Christopher Lee, Peter Cushing, Alberto de Mendoza, Silvia Tortosa, Julio Pena, Angel del Pozo, Telly Savalas, Helga Line, Alice Reunheart, Jose Jaspe, George Rigaud, Victor Israel, Faith Clift, Juan Olaguivel, Barta Barri
Regie: Eugenio Martin
Drehbuch: Arnaud d'Usseau / Julian Zimet
Kamera: Alejandro Ulloa
Musik: John Cacavas
FSK 18
Großbritannien Spanien / 1973

Der englische Forscher Alexander Saxton entdeckt 1905 im Eis ein gefrorenes Monster, halb Mensch und halb Affe. Dieser Fund wird gut behütet im Gepäckwagen des Transsibirien-Express verstaut und auf die Reise geschickt. Eine Zugfahrt des Grauens beginnt. Das alte Fossil verschwindet und mehrere Menschen sterben. Alle werden mit völlig ausgebluteten Augen aufgefunden. Können Dr. Welles und Forscher Saxton das Geheimnis lösen?

 

Allein schon die Tatsache, dass hier mit Christopher Lee, Peter Cushing und Telly Savalas drei ganz große Leinwandhelden in einem Film zusammen agieren, macht das Werk von Eugenio Martin zu einem abslout sehenswerten Filmvergnügen. Auch wenn Savalas erst zum Ende hin in der skurrilen Rolle als Kosake auftritt, ist es ein Fest für die Augen, diesen drei Größen ihrer Zeit bei ihrem Job zuzuschauen, der sich wie gewohnt in erstklassigem Schauspiel widergibt, wie man es als Zuschauer nicht anders gewöhnt ist. Doch es sind längst nicht nur die darstellerischen Leistungen, die diesen herrlichen Gruselfilm zu einer wahren Perle des Genres machen, das leider nie die Beachtung erhalten hat, die es im Grunde genommen verdient hätte. So sind es wohl hauptsächlich die Liebhaber solcher Klassiker, die in den Genuss einer wirklich interessanten Geschichte kommen, die zwar durchaus so manches Logikloch offenbart, über das man aber nur zu gern hinwegschaut, da der Rest des Filmes einfach wirklich gut aufeinander abgestimmt ist.

Das Herausragende ist wohl mit ziemlicher Sicherheit die absolut gelungene Grusel-Atmosphäre, die sich fast im Minutentakt immer mehr verdichtet und auch ihre richtig bedrohlichen Momente beinhaltet, an denen man sich erfreuen kann. Hinzu kommt auch der dramaturgisch sehr gelungene Spannungsbogen, der sich langsam aber stetig immer weiter aufbaut und sich auch bis in die letzten Szenen dieser Geschichte aufrechterhalten kann, ohne dabei irgendwelche Einbrüche zu verzeichnen. Sicherlich wird die jüngere Generation nicht so viel mit dem Szenario anfangen können, das für viele Leute eventuell etwas angestaubt erscheinen mag, aber gerade durch diesen Aspekt einen ganz eigenen Charme beinhaltet, dem man als Fan dieser Klassiker ganz einfach erliegen muss. Selbst einige etwas härtere Passagen sind vorhanden, was insbesondere bei Gruselfilmen der 70er Jahre nicht unbedingt als Selbstverständlichkeit anzusehen ist. Zwar kann man die beinhaltete Härte keinesfalls mit heutigen Maßstäben messen, jedoch passen die diversen Szenen absolut perfekt in das Gesamtbild, das man von diesem herrlichen Grusel-Klassiker gewinnt.

Die vorhandenen Effekte der damaligen Zeit sind äußerst sehenswert in Szene gesetzt worden und auch die Darstellung des Monsters weiß zu gefallen, auch wenn viele Leute das gerade in der heutigen Zeit der zumeist vollkommen überladenen Effekt-Spektakel vollkommen anders sehen werden. Jedoch ist es gerade dieser Aspekt, der diese Film-Gattung so ganz besonders und unverwechselbar macht und ihr einen absolut unverwechselbaren Charme verleiht, den man als Zuschauer allerdings selbst spüren muss, da man ihn kaum in Worte fassen kann. Dazu zählt ganz bestimmt auch so manch eher naive Darstellung einiger Dinge, denn wenn man sich einmal die Passagen etwas genauer anschaut in denen der "Horror Express" in Großaufnahme gezeigt wird, merkt man doch ziemlich eindeutig, dass es sich wohl um eine Modelleisenbahn handeln muss. Was hier dann für einige wohl eher kitschig oder gar dilletantisch aussehen mag, verleiht diesem Film einen unglaublich hohen Wiedererkennungswert und macht eine Sichtung für echte Liebhaber des Gruselfilmes unverzichtbar.

Letztendlich ist "Horror Express" eine fast vergessene Perle des Genres und ein Film, der einfach nur viel Spaß macht. Etwaige Logiklöcher in der erzählten Geschichte kann man dabei geflissentlich übersehen, wird man doch in allen anderen Belangen mit erstklassiger Gruselkost bedient, die vor allem in atmosphärischer Hinsicht mehr als nur überzeugen kann. Hinzu kommt ein wirklich überzeugendes Darsteller-Ensemble, aus dem sicherlich die drei weiter oben genannten Schauspieler absolut herausragen. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, sollte diesen Zustand schnellstens ändern, ansonsten entgeht ihm ein wahrer Klassiker des Genres, der schon fast in Vergessenheit geraten ist.

Fazit: Eugenio Martin hat mit "Horror Express" einen absolut zeitlosen Genre-Klassiker geschaffen, der auch nach nun fast 40 Jahren überhaupt nichts von seiner Faszination und seinem Charme verloren hat. Gerade Freunde älterer Filme dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, wobei man allerdings anmerken sollte, dass dieser Film durchaus dazu in der Lage sein dürfte, auch die jüngere Generation zu begeistern.

 

  The Gift - Die dunkle Gabe
(The Gift)
mit Cate Blanchett, Giovanni Ribisi, Keanu Reeves, Katie Holmes, Greg Kinnear, Hilary Swank, Michael Jeter, Kim Dickens, Gary Cole, Rosemary Harris, J.K. Simmons, Chelcie Ross, John Beasley, Lynnsee Provence, Hunter McGilvray
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Billy Bob Thornton / Tom Epperson
Kamera: Jamie Anderson
Musik: Christopher Young
FSK 16
USA / 2000

Spurlos verschwindet die schöne Jessica King, Verlobte des Schuldirektors Collins. Nachdem es keine Hinweise gibt und die Polizei völlig ratlos ist, wird Annie Wilson um Rat gebeten; denn sie besitzt eine ungewöhnliche Gabe. Von ihrer Großmutter erbt sie die Fähigkeit, Karten zu lesen. Annies Eingebung führt die Polizei zu der ertrunkenen Jessica. Man verhaftet Donnie Barksdale, Annies Erzfeind. Aber Annie ahnt, dass der Spuk noch lange nicht vorbei ist, der wahre Mörder noch nicht gefasst ist. Sie wird verfolgt werden von den Lebenden wie auch von den Toten ...

 

Kult-Regisseur Sam Raimi (Tanz der Teufel) hat mit "The Gift" sicherlich nicht seinen besten Film abgeliefert, doch die teilweise sehr schlechten Kritiken im Netz sind ehrlich gesagt nicht so ganz nachzuvollziehen. Trotz einer ziemlich offensichtlichen Klischeebehaftung bekommt man nämlich eine durchaus interessante und gut umgesetzte Geschichte präsentiert, in der sich der Spannungsbogen zwar eher langsam aufbaut und zu keiner Zeit ungeahnte Höhen erreicht, aber dennoch für ein durchgehend sehenswertes Filmerlebnis sorgt, an dem man als Fan von Mystery-Thrillern seine Freude haben kann. Da macht es dann auch nicht besonders viel aus, dass der Story-Plot sich insbesondere im letzten Drittel doch viel eher vorhersehbar darstellt, als dass man gerade in dieser entscheidenden Phase der Geschichte mit wirklichen Überraschungsmomenten konfrontiert wird. Für viele Leute mag das wohl eher eine kleine Enttäuschung darstellen, denn gerade in der ersten Stunde wird doch eine ganze Menge Spannung aufgebaut, die auch durch die ständigen Visionen der Hauptfigur Annie (Cate Blanchett) für einige Gänsehautmomente sorgen kann. Doch die darauf folgende Suche nach dem Mörder der hübschen Jessica gestaltet sich dann doch als etwas zu leicht durchschaubar, da der Täterkreis sich ganz einfach auf zu wenige Personen beschränkt und die Identität sowie auch die Motive des Killers leicht erahnt werden können.

Zudem fehlt es den einzelnen Charakterzeichnungen auch etwas an der nötigen Tiefe, die meisten Figuren werden doch eher recht oberflächlich dargestellt, so dass der Zuschauer eigentlich lediglich zu Annie eine tiefere Bindung herstellen kann, deren Charakter noch am intensivsten herausgearbeitet wird. So ist es auch lediglich diese eine Person, die so wirklich etliche Symphatiepunkte beim Betrachter sammeln kann, was auch sicherlich in ihrem Außenseiter-Status zu begründen ist, den sie in der kleinen Südstaaten-Gemeinde einnimmt. Wird die zerbrechlich und verletzbar wirkende junge Frau doch von den meisten Leuten gemieden und aufgrund ihrer Gabe nicht gerade selten als Hexe bezeichnet, wo wir ganz automatisch wieder bei einem der etlichen Klischees sind, die einem in diesem Werk geboten werden. Doch sollte man diese allgemeine Klischeehaftigkeit gar nicht einmal als unbedingt negativ ansehen, vielmehr passt sie doch ziemlich ideal in das gezeichnete Bild einer Hinterwäldler-Gemeinde, die irgendwo am Arsch der Welt angesiedelt ist und das tägliche Leben aus ganz anderen Augen zu sehen scheint. Herrscht doch beispielsweise auch eine äußerst fragwürdig erscheinende Auffassung der Gesetze vor, denn wie ist es ansonsten zu erklären, das ein Mann seine Frau jederzeit krankenhausreif prügeln kann, ohne dafür belangt zu werden? Und das, obwohl selbst die Gesetzeshüter darüber Bescheid wissen, aber keinesfalls etwas dagegen tun.

Man sieht also ziemlich offensichtlich, dass hier wirklich sämtliche Klischees bedient werden und nicht jedem mag das gefallen. Jedoch passt das alles recht gut in das Gesamtbild hinein, das man von diesem Mystery-Thriller gewinnt. Und dennoch hat dieser Film mir persönlich trotz einiger offensichtlicher Defizite besonders gut gefallen, was auch ganz bestimmt darin begründet liegt, dass Sam Raimi es fabelheft verstanden hat, seiner Geschichte eine herrlich siffige Atmosphäre zu verpassen, die eine ungeheuer starke Faszination auf den Zuschauer ausübt. Auch wenn sich der auftretende Horror nur äußerst langsam und bedächtig entfaltet, herrscht doch fast über die gesamte Laufzeit etwas sehr Unheilvolles über dem Geschehen, das ohne größere Höhepunkte dennoch für ein spürbares Grusel-Feeling sorgt, dem man sich irgendwie nicht entziehen kann. "The Gift - Die dunkle Gabe" ist definitiv kein Film, der das Genre revolutioniert, denn dafür mangelt es ganz einfach an Innovation und echten Überraschungsmomenten. Aber es handelt sich um absolut sehenswerte Mystery-Kost, die man sich jederzeit gut anschauen kann, ohne dabei seine Zeit zu verschwenden.

Allein die hier versammelte Darsteller-Riege ist dabei absolut sehenswert, gibt es doch ein Wiedersehen mit so bekannten Gesichtern wie Katie Holmes, Keanu Reeves oder auch der zweimaligen Oscar-Preisträgerin Hilary Swank. Von den drei genannten weiß vor allem Keanu Reeves in der Rolle des äußerst fiesen Südstaaten-Machos absolut zu überzeugen. Auch die restlichen Darsteller liefern allesamt ordentliche Leistungen ab, ohne dass sich jedoch jemand besonders in den Vordergrund spielen würde. So kann man letztendlich von einem durchaus gelungenem Film sprechen, der trotz einiger Mankos größtenteils kurzweilige und auch spannende Unterhaltung bietet und lediglich durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse im letzten Filmdrittel den Filmgenuss ein wenig trübt. Dafür wird man allerdings mit einer exzellenten und mysteriösen Grundstimmung entschädigt, die auch die ganze Laufzeit über vorhanden ist und die man sicherlich als große Stärke dieses Werkes ansehen kann.

Fazit: Trotz einiger offensichtlicher Defizite hat "The Gift" mir persönlich sehr gut gefallen. Sicher handelt es sich nicht um Raimis besten Film, jedoch dürften Freunde des Mystery-Thrillers durchaus auf ihre Kosten kommen und gut unterhalten werden. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann für diesen Film auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Englisch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 107 Minuten
Extras: Trailer, TV-Spots, Making Of, Interviews, Produktionsnotizen

  Pakt der Druiden
(Broceliande)
mit Elsa Kikoine, Cylia Malki, Alice Taglioni, Mathieu Simonet, Cedric Chevalme, Alexis Loret, Andre Wilms, Vernon Dobtcheff, Virginie Darmon, Edwin Kruger, Pierre Porquet, Eric Neve
Regie: Doug Headline
Drehbuch: Doug Headline / Benoit Lestang
Kamera: Guillaume Schiffman
Musik: Sarry Long
FSK 16
Frankreich / 2002

Ein düsteres Geheimnis ist in Broceliande, einem uralten Wald in der Bretagne, verborgen. Hier findet die Archäologiestudentin Chloe bei Ausgrabungen wertvolle Kultgegenstände der Kelten. Immer mehr wird sie gefangen genommen von der Geschichte der Druiden und der keltischen Mythologie - bis zwei grauenvolle Morde geschehen, bei denen Chloe Zeugin ist. Mit Schrecken wird ihr klar, dass Samain, die Nacht, in der sich die Welt der Götter mit der der Menschen verbindet und die Toten den Lebenden begegnen, das Zentrum eines Rätsels ist, das sie lösen muss, um dem Tod zu entkommen. Denn was auch immer unter der Oberfläche von Broceliande zum Leben erweckt wurde, es wird sein nächstes Opfer finden ...

 

So gut uns Frankreich auch in den letzten Jahren mit sehr guten und teilweise extrem harten Horror-Schockern bedient hat, so schlecht und eher langweilig präsentiert sich dieses Werk aus dem Jahre 2002. Die gefundene Kombination aus Horror-/Thriller-und Fantasy-Elementen könnte dabei eigentlich einen recht unterhaltsamen Genre-Mix darstellen. Allerdings ist die Umsetzung der erzählten Geschichte doch so ziemlich in die Hose gegangen. Regisseur Doug Headline hat es vollkommen versäumt, dem Geschehen einen ordentlichen Spannungsbogen zu verleihen, denn schon nach ziemlich kurzer Zeit gestalten sich die Ereignisse doch äußerst vorhersehbar, so dass der gesamte Film eigentlich überhaupt keine Überraschungsmomente beinhaltet, die für eine gewisse Abwechslung sorgen könnten. Vielmehr entfaltet sich eine eher belanglos vor sich hin plätschernde Story, die zudem auch noch von etlichen Logiklöchern durchzogen wird, die doch sehr offensichtlich zu Tage treten und das Seherlebnis nicht unbedingt aufwerten.

Dabei sind doch durchaus einige nette Ansätze zu erkennen, aus denen man etwas hätte machen können, allein schon der Schauplatz im Wald wäre im Prinzip ideal für eine herrlich bedrohliche Grundstimmung. Befinden sich hier doch unterirdische Grabstätten der alten Kelten und ein Großteil der Ereignisse spielt sich auch noch in den düsteren Katakomben ab. Von einer gelungenen Atmosphäre ist aber dennoch weit und breit keine Spur. Stattdessen wird der Zuschauer mit vollkommen sinnbefreiten Verfolgungsjagden unter der Erde konfrontiert, die zudem auch noch kaum nachvollziehbare Handlungsweisen der Protagonisten erkennen lassen, die sich hier allesamt die größte Mühe geben, einen mit äußerst schlechtem und hölzernen Schauspiel zu langweilen. Dieses äußert sich insbesondere in den dargestellten Nahkämpfen, mit denen man leider recht oft konfrontiert wird und die nun wirklich fast jeder Beschreibung spotten. Ein negativer Höhepunkt ist dabei vor allem der finale Endkampf zwischen zwei zierlichen Mädels und dem jungen Erwann, der sich durch ein vollzogenes Ritual in eine Art Monster verwandelt hat. Der Kampf der drei erscheint dabei so absolut unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen, dass einem die eigenen Haare zu Berge stehen und man ungläubig die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.

Wenn wenigstens die Dramaturgie dieses Filmes in Ordnung wäre, dann könnte man über so einige andere Mankos wohlwollend hinwegsehen. Aber hier passt  ganz einfach gar nichts so richtig zusammen. Das gesamte Szenario wirkt vollkommen lieblos und ohne jede Spannung aneinandergeklatscht, so dass die Geschichte einen doch eher strukturlosen Eindruck hinterlässt. Die Geschehnisse hinterlassen einen seltsam zufälligen Eindruck, obwohl im Laufe der Zeit der Eindruck beim Zuschauer erweckt werden soll, dass alles sorgfältig geplant wurde. Irgendwann wird man deswegen auch das Gefühl nicht los, dass die Macher des Filmes irgendwie besonders innovativ sein wollten, allerdings genau das Gegenteil bewirkt haben. Es fehlt ganz einfach an allen Ecken und Enden. Der Geschichte fehlt es am nötigen Esprit, doch am schlimmsten sind ganz eindeutig die Schauspieler, die keinerlei Authenzität und Glaubwürdigkeit vermitteln. In den meisten Passagen wirken sie viel eher ziemlich lustlos und ohne jeden Ausdruck, so dass es manchmal schon fast eine Qual ist, ihnen bei ihrem Job zuzuschauen, der ihnen anscheinend überhaupt keinen Spaß macht.

Im Endeffekt gibt es wirklich kaum etwas, was man dieser Produktion positiv ankreiden könnte, denn im Prinzip wird der Betrachter hier gut 90 Minuten gelangweilt. "Pakt der Druiden" bietet dabei keinerlei Höhepunkte und erzählt eine eher belanglose Geschichte, die mit äußerst schlechten Darstellern besetzt ist. Dabei hätte man ganz sicher einen richtig guten Film kreieren können, die Thematik bietet doch ganz sicher eine Menge Potential, das in vorliegender Umsetzung allerdings vollkommen verschwendet wurde. Und so kann man noch nicht einmal eine Empfehlung für eine einmalige Sichtung aussprechen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Hier verschwendet man nur gut 90 Minuten kostbare Lebenszeit, die man bestimmt besser verwenden kann als mit der Betrachtung dieses Filmes, der keinerlei nachhaltige Wirkung hinterlässt.

Fazit: So sehr ich die französischen Horrorfilme auch schätze, aber dieser untaugliche Versuch einer Kombination aus Horror-/Thriller- und Fantasy-Elementen ging nun wirklich nach hinten los. Kaum Spannung, vollkommen vorhersehbare Ereignisse und ziemlich üble Schauspieler sorgen nicht unbedingt für ein lohnenswertes Filmerlebnis, das man sich durchaus ersparen kann ohne dabei viel zu verpassen.

 

  Red Sands
(Red Sands)
mit Shane West, Leonard Roberts, Aldis Hodge, Callum Blue, Brendan Miller, Theo Rossi, Noel Gugliemi, Mercedes Masöhn, Govinda Touzene, Andrew Elvis Miller, Fahim Fazli, Ashourina Benjamin, Simon Barrett, Chris Carter, Kim Stodel
Regie: Alex Turner
Drehbuch: Simon Barrett
Kamera: Sean O'Dea
Musik: Luke Rothschild and String Theory
FSK 16
USA / 2008

Afghanistan heute. Während andauernde Kämpfe das vom Krieg zerrissene Land erschüttern, wird eine Einheit von U.S.-Soldaten abgestellt, um eine strategisch wichtige Straße, die an einem verlassenen Steinhaus vorbeiführt, zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen. Unterwegs entdecken die Soldaten tief in einer geheimnisvollen Schlucht versteckt eine antike Statue. Als sie das Relikt für Schießübungen missbrauchen und dabei zerstören, setzen sie unabsichtlich eine rachgierige, übernatürliche Kraft frei, die in diesem spannenden, actiongeladenen Psychothriller einen erbarmungslosen Krieg gegen die Männer führt.



Die Grundidee, einen Army-Horrorfilm mit Elementen der Dschinn-Mythologie zu verbinden, ist ja im Grunde genommen eine sehr gute Idee und verspricht zudem eigentlich eine wirklich spannende Geschichte. Doch genau in diesem Punkt tritt auch sogleich die größte Schwäche von Alex Turner's "Red Sands" ganz offensichtlich in den Vordergrund, denn es kommt doch während des mysteriösen Geschehens nur äußerst selten so etwas wie echte Spannung auf. Das liegt in erster Linie sicherlich am vorhandenen Drehbuch, das vor allem inhaltlich so einige offensichtliche Defizite aufweiset. So offenbart sich der Story-Plot ziemlich inhaltsleer, so dass die Ereignisse doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen erscheinen. Es fehlt ganz einfach an detaillierten Erklärungen für die unheilvollen Ereignisse, die sich in erster Linie in Form von Visionen der einzelnen Soldaten äußern, die sich dabei mit vorangegangen Taten konfrontiert werden, die sie begangen haben. Der Aspekt, dass dies alles durch das Zerschießen einer alten Skulptur ausgelöst wird, geht dabei ziemlich unter und erweckt vielmehr den Eindruck einer unbefriedigenden Erklärung, die irgendwie einfach in den Raum geworfen wird. Hier hätten sich die Macher des Filmes wirklich etwas mehr Mühe geben können und dem Zuschauer etwas mehr Hintergrundinformation zukommen lassen können, was der Geschichte an sich auch ganz bestimmt mehr Kontur verliehen hätte.

So aber kann man sich lediglich an der ganz ausgezeichneten Grundstimmung erfreuen, die über die gesamte Laufzeit vorhanden ist. Dabei steht der gewählte Schauplatz des Geschehens ganz eindeutig im Vordergrund, denn mitten in der afghanischen Einöde herrscht eine äußerst beklemmende Atmosphäre vor, die dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, sich am Ende der Welt zu befinden. Von Zivilisation ist weit und breit nicht der Ansatz einer Spur zu erkennen, lediglich eine kleine Backsteinruine inmitten einer schier unendlich erscheinenden Wüstenlandschaft lässt erkennen, dass hier einmal Menschen gewesen sein müssen. An dieser Stelle spielt sich nun das gesamte Szenario ab, denn 7 US-Soldaten sollen genau diese Stelle bewachen, da es sich anscheinend um einen strategisch wichtigen Punkt handelt. Als dann während eines aufkommenden Sandsturmes wie zufällig eine Frau in das Haus gelangt, werden die mysteriösen Ereignisse in Gang gesetzt. Leider wird viel zu schnell klar, dass es sich bei der weiblichen Person um den Dschinn handelt, was der von Haus aus schon sehr mäßigen Spannung nicht unbedingt Vorschub leistet. Und so gestaltet sich dann auch der weitere Verlauf der Story absolut vorhersehbar, wobei Alex Turner zudem auch noch lieber auf verwirrende Passagen setzt als wirklichen Horror zu entfachen.

Es ist wirklich als ziemlich schade anzusehen, wie hier ganz sicher vorhandenes Potential einer faszinierenden Thematik vollkommen sinnlos verschwendet wurde. Hätte man doch mit absoluter Sicherheit einen dramaturgisch exzellenten Spannungsbogen aufbauen können und das gesamte Szenario überraschender gestalten können. Stattdessen bestehen die einzigen "Höhepunkte" darin, dass man immer wieder mit den Visionen der Soldaten konfrontiert wird, die dadurch langsam aber sicher an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Selbst die daraus entstehenden Handlungen und Taten der Protagonisten dienen nicht gerade dazu, das eher belanglose Geschehen etwas aufzupeppen und somit auch den dürftigen Unterhaltungswert dieses Filmes in irgendeiner Form aufzuwerten. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass die gesamte Story seltsam konstruiert erscheint und dabei auch noch recht belanglos vor sich hin dümpelt. Zu diesem Eindruck trägt auch die Darsteller-Riege bei, die nicht gerade durch überzeugendes Schauspiel glänzt. Nicht gerade selten wirken die schauspielerischen leistungen doch eher hölzern und lustlos, so dass sich die Schauspieler dem maximal durchschnittlichen Gesamteindruck anpassen, den man von "Red Sands" erhält. Einige nette Ansätze und eine wirklich gelungene Grundstimmung sind absolut nicht ausreichend, um in vorliegendem Fall für ein ungetrübtes Filmerlebnis zu sorgen, an dem der Zuschauer seine Freude hat.

Es fällt ziemlich schwer, sich einen Reim darauf zu machen, warum Regisseur Alex Turner (Dead Birds) seinem Werk nicht mehr Struktur und Hintergrundinformation beigefügt hat, sondern stattdessen eine vielmehr seichte Geschichte in Szene zu setzen, die kaum Faszination auf den Zuschauer übertragen kann. Lediglich die ausgezeichnete und brilliant eingefangene Atmosphäre bewahrt diesen Film davor, zu einem absoluten Rohrkrepierer zu werden. Eine inhaltlich viel zu ausgedünnte Story, unterdurchschnittlich agierende Schauspieler und ein äußerst mäßiger Spannungsaufbau verhindern einen besseren Eindruck und sorgen leider dafür, dass dieses Werk nicht wirklich lange in der Erinnerung des Betrachters hängenbleibt.

Fazit: "Red Sands" hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allein schon aufgrund seiner Thematik ein richtig guter Film werden können, wenn sich die Macher etwas mehr Gedanken gemacht hätten. Leider fehlt es dem Werk allerdings an allen Ecken und Enden und zuallererst am fehlenden Inhalt, um einen besseren Eindruck auf den Zuschauer zu hinterlassen. Und so bleibt letztendlich nicht mehr und nicht weniger als ein Film, den man sich zwar einmal anschauen kann, aber auch nicht wirklich viel verpasst hat, wenn man es nicht tut.

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