Blutiges - Unheimliches - Splatter (25. Juni 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
25. Juni 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren.  Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  R.S.V.P. - Einladung zum Sterben
(R.S.V.P.)
mit James M. Churchman, Sharon Bruneau, Scott Workman, A. Scott, Charley Allen, Rich Kelly, Glenn Quinn, Rick Otto, Lucas Babin, Brandi Andres, Reno Wilson, Jeanne Chinn, Bruce Michael Paine, Jason Mewes, Majandra Delfino
Regie: Mark Anthony Galluzzo
Drehbuch: Mark Anthony Galluzzo
Kamera: Mark Anthony Galluzzo / Christian Grosselfinger / Thom Stukas
Musik: Michael Muhlfriedel
Keine Jugendfreigabe
USA / 2002

Endlich: School's out forever! Eine Gruppe von Highschool-Abgängern feiert ihren letzten gemeinsamen Abend... ihren allerletzten Abend. Mitschüler Nick hat zur Abschlussparty geladen und alle sind gekommen. Gehen werden allerdings nur wenige, denn Nick hat einen teuflischen Plan. Und schon bald fragt sich die entsetzte und ständig kleiner werdende Gästeschar: "Wer wird der Nächste sein?"

 

Was sich hier imoment noch recht interessant und spannend anhört, stellt sich im Endeffekt als äusserst zäher und zudem noch ziemlich langweiliger Thriller heraus, der diese Bezeichnung eigentlich noch nicht einmal verdient hat. Sehr schnell kommt dem Zuschauer das Geschehen doch einigermaßen bekannt vor und siehe da, es handelt sich doch wirklich um eine Art Pseudo-Remake des Hitchcock Klassikers "Cocktail für eine Leiche" (Rope), was ja nicht zwangsläufig negativ zu bewerten ist, wenn man dann allerding im Laufe der Zeit mitbekommt, was Regisseur Mark Anthony Galluzzo hier fabriziert hat, kann man sich im Endeffekt nur die Haare raufen. Eröffnet sich doch eine vollkommen uninspirierte und dümmliche Geschichte, die keinerlei Spannung und Atmosphäre beinhaltet und zudem noch mit einer Altersfreigabe ausgestattet ist, die nun wirklich jeder Beschreibung spottet. Der Zuschauer wird durch die hohe Freigabe ganz automatisch auf eine falsche Fährte gelockt, denn sicherlich werden nun blutige Morde erwartet, die eventuell sogar etwas härter in Szene gesetzt wurden, was aber definitiv nicht der Fall ist. Es gibt keinerlei Härte und ausserdem geht es auch noch vollkommen unblutig zur Sache, was den Unterhaltungswert dieses von Haus aus schon äusserst dümmlichen Filmes nicht unbedingt in schwindelerregende Höhen jagt.

Den Großteil der Laufzeit über wird man vielmehr mit sinnbefreitem Gelaber gequält, das dem Zuschauer als Humor verkauft werden soll, aber in keiner Phase des Filmes auch nur annähernd witzig erscheint. So kann man sich im Prinzip gut vorstellen, mit welcher Art Film man es hier zu tun bekommt, bei dem man sich auch ganz automatisch die Frage stellt, wofür eigentlich die geschätzten 1.000.000 $ ausgegeben wurden, die dieser Müll gekostet hat. Als Gage für begnadete Darsteller kann die Summe mit absoluter Sicherheit nicht ausgegeben worden sein, denn was man hier an Schauspiel geboten bekommt, ist nun wirklich nicht der Rede wert, weswegen ich mir auch jeden weiteren Kommentar darüber verkneifen werde. Wenn wenigstens etwas an Spannung aufkommen würde wäre man ja schon hochzufrieden, doch leider ist der vorhandene Spannungsbogen so niedrig angesiedelt, das man ihn kaum erkennen kann. Ebenso verhält es sich auch im Bezug auf eine ordentliche Grundstimmung, doch weder eine gewisse Dichte, geschweige denn so etwas wie Bedrohlichkeit geht von dem vollkommen langweiligen Geschehen aus.

Um noch einmal auf die Altersfreigabe zurückzukommen, muss man wirklich an seinem gesunden Menschenverstand zweifeln, denn mit welcher Berechtigung hier das "Keine Jugendfreigabe" Zertifikat vergeben wurde, wissen die Prüfer des Filmes wohl selbst nicht. Es gibt absolut überhaupt nichts was man anführen könnte, um diesen "Schildbürgerstreich" zu rechtfertigen und wenn man es denn will, ist das auch das einzig Lustige an dieser Veröffentlichung, die sich ansonsten am unteren Bodensatz der Filmlandschaft ansiedelt. Hitchcock würde sich jedenfalls im Grabe umdrehen, wenn er sich diesen Rotz hätte anschauen müssen, der von seinem "Cocktail für eine Leiche" doch im Bezug auf die Qualität so weit entfernt ist wie die Sonne von der Erde. Und als wenn dieses Werk nicht schon eine absolute Enttäuschung in allen Belangen darstellen würde, wird die nicht vorhandene Klasse auch noch von einem selten dämlichen Ende getoppt, das ich allerdings nicht vorwegnehmen möchte, um wenigstens einen minimalen Reizpunkt zu lassen, der manch Einen eventuell dazu animieren könnte, sich diesen filmischen Langeweiler anzuschauen. Es sei nur verraten, das man in diesem Schluss-Akkord noch einmal ein Beispiel für die vollkommen hanebüchenen Schauspielleistungen geboten bekommt, das dem Fass den Boden ausschlägt.

"R.S.V.P. - Einladung zum Sterben" ist einer der mit Abstand unnötigsten Filme, der mir in den letzten Jahren unter die Augen gekommen ist und es fällt schon extrem schwer, sich diesen langweiligen und absolut uninspirierten Film bis zum krönenden Ende anzusehen. Hier wurde im Prinzip alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, so das letztendlich ein Werk übrigbleibt, das die Welt nun wirklich nicht braucht. Lediglich für Leute mit starken Schlafstörungen ist dieser Müll zu empfehlen, denn wenn man hierbei nicht einschlafen kann, dann helfen auch keine Medikamente.

Fazit: Den Regisseur sollte man erschießen, die Darsteller ins Gefängnis sperren und den Schlüssel wegwerfen, zudem eignet sich die DVD höchstens als Untersetzer, das ist zwar ein eher trauriges Fazit, jedoch ist dies die ungeschminkte Wahrheit. Wer diesem Film etwas Positives abgewinnen kann, hat meine persönliche Hochachtung verdient oder besitzt eine Fassung, die allen anderen Leuten nicht bekannt ist.

 

  Spookies - Die Killermonster
(Spookies)
mit Felix Ward, Maria Pechukas, Dan Scott, Alec Nemser, A.J Lowenthal, Pat Wesley Bryan, Peter Dain, Nick Gionta, Lisa Friede, Joan Ellen Delaney, Peter Iasillo Jr., Kim Merrill, Charlotte Seeley, Anthony Valbirg, Soo Paek
Regie: Genie Joseph / Thomas Doran / Brendan Faulkner
Drehbuch: Ann Burgund / Thomas Doran
Kamera: Robert Chappell / Ken Kelsch
Musik: James Calabrese / Kenneth Higgins
Ungeprüft
USA / 1986

Eine Gruppe junger Leute gerät eines Nachts auf der Suche nach Spaß in ein Anwesen inmitten eines Friedhofs. Der dort hausende Magier Keron sieht in ihnen die Gelegenheit, durch Menschenopfer seine tote Geliebte zu neuem Leben zu erwecken. Mittels eines Oujia-Bretts beschwört er Monster und Zombies herauf, die das Haus für die ahnungslosen jungen Leute zu einer Todesfalle werden lassen und aus der es kein Entrinnen gibt...

 

Schon aufgrund der knappen Inhaltsangabe wird ziemlich schnell deutlich, das man diesen Horrorfilm nicht unbedingt nach der inhaltlichen Substanz seiner Geschichte bewerten sollte, eröffnet sich dem Zuschauer doch maximal eine dünne Rahmenhandlung, die zudem noch teilweise leicht unstrukturiert erscheint. Dennoch ist "Spookies" ein durchaus sehenswerter 80er Jahre Horrorfilm, der kurzweilige und streckenweise herrlich trashige Horror-Unterhaltung bietet, die in Grundzügen doch Anlehnungen an die "Night of the Demons" Trilogie erkennen lässt. Man sollte also keinen vollkommen ernsten Genre-Vertreter erwarten, sondern vielmehr einen Film, der seinen ganz eigenen Charme verbreitet und durch eine streckenweise recht ordentliche Atmosphäre punkten kann, die durchaus ein ordentliches Grusel-Feeling verbreiten kann, an dem man als Genre-Freund seine Freude hat.

Sicherlich ist die Altersfreigabe gerade aus heutiger Sicht vollkommen überzogen, denn eine 16er Freigabe hätte vollkommen ausgereicht, bekommt man doch keine wirklichen Härten geschweige denn übermäßig Blut zu sehen. Dafür gibt es allerdings einige recht nette SFX geboten und auch die Masken der Monster können sich allemal sehen lassen. Allerdings sollte man dabei anmerken, das insbesondere die Masken einen eher naiven Charme beinhalten, als das sie dem Betrachter das Fürchten lehren würden. Ebenso verhält es sich mit den beinhalteten etwas härteren Passagen, die dem Gesamtbild zwar sehr gut zu Gesicht stehen, aber keinesfalls in die Kategorie "übermäßig brutal" einzuordnen sind. Trotzdem kommt man als Horror-Fan jederzeit auf seine Kosten und kann sich köstlich über das phasenweise recht unstrukturierte Geschehen amüsieren, denn das wilde Treiben beinhaltet auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert, der in jeder Passage des Filmes zum Ausdruck kommt.

Lediglich ein wirklich straffer Spannungsbogen will sich zu keiner Zeit aufbauen, denn dafür sind die Ereignisse viel zu vorhersehbar. Das macht aber im Prinzip überhaupt nichts aus, denn der Spaß an dieser urigen Geschichte wird dadurch in keinster Weise beeinträchtigt. Umso mehr kann man sich dafür an einem äusserst dichten-und streckenweise sogar gruseligen Ambiente erfreuen, das von der Szenerie ausgeht. Die riesige Villa, in der sich das ganze Treiben abspielt, ist hierbei der ideale Schauplatz für eine gepflegte Grusel-Atmosphäre, die auch in weiten Teilen der Geschichte vorhanden ist und so für die genau richtige Stimmung sorgt. Und dann sind da letztendlich auch noch die Schauspieler, die zwar nicht unbedingt durch gute Leistungen auffallen, dafür aber für die nötige Portion Humor sorgen, auch wenn dieser größtenteils eher von der ungewollten Sorte ist. Die teils vollkommen sinnlosen Dialoge und die schon hanebüchenen Verhaltensweisen verleihen dem Ganzen einen so herrlich trashigen Anstrich, das es schon eine wahre Freude ist.

Man sieht also, das man bei "Spookies" nicht unbedingt die höchsten Ansprüche an eine intelligente Story oder richtig gute Darsteller stellen sollte, denn hier handelt es sich ganz eindeutig um einen Film, bei dem der pure Unterhaltungswert im Vordergrund steht. Und dieser ist bei etlichen ziemlich offensichtlichen Defiziten äusserst hoch angesiedelt, so das man auf jeden Fall auf seine Kosten kommt. Fragen nach Logik und einer intelligenten Geschichte sollte man lieber nicht stellen, da diese unbeantwortet blieben. Letztendlich kann man "Spookies - Die Killermonster" als sehr unterhaltsamen 80er Jahre Horror-Flick ansehen, der allemal sehenswert ist und ganzzeitig nette Horrorkost bietet, an die man jedoch keine zu großen Erwartungen knüpfen sollte.

Fazit: "Spookies" ist ein herrlich atmosphärischer Vertreter der 80er Jahre, der seinen ganz eigenen Charme versprüht. Eine eher dürftige Rahmenhandlung und austauschbare Charaktere sollten kein Hinderungsgrund sein, sich diesen Film einmal anzuschauen. Mit der richtigen Erwartungshaltung wird man hier mit einem köstlichen und unfreiwillig komischen Horror-Spaß konfrontiert, der mich persönlich jedenfalls begeistert hat, so das ich auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen kann.

 

  Dark Ride
(Dark Ride)
mit Jamie-Lynn DiScala, Patrick Renna, David Clayton Rogers, Alex Solowitz, Andrea Bogart, Jennifer Tisdale, Chelsey Coyle, Brittney Coyle, Dave Warden, Damon Standifer, Steven Mattila, Atticus Todd
Regie: Craig Singer
Drehbuch: Robert Dean Klein / Craig Singer
Kamera: Vincent E. Toto
Musik: Kostas Christides
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Cathy und ihre Freunde sind auf einem Road Trip unterwegs und wollen die Nacht in der Attraktion "Dark Ride" eines stillgelegten Vergnügungspark verbringen. Die Legende besagt, dass er geschlossen wurde, als vor einigen Jahren zwei kleine Mädchen ermordet aufgefunden wurden. Doch die Freunde ahnen nicht, dass der Killer der Mädchen aus der Psychiatrie entkommen, und an den Ort des Verbrechens zurückgekehrt ist...

 

"Dark Ride" ist ein sehr unterhaltsamer Slasher, der meiner Meinung nach teilweise zu Unrecht sehr schlecht bewertet wird. Der Film erfindet das Genre sicherlich nicht neu, er bietet auch nichts besonders Innovatives, aber er bietet grundsolide und gute Slasher - Unterhaltung. Natürlich hat man alles schon einmal irgendwo gesehen, aber ich finde es kommt immer darauf an, wie es umgesetzt wird. Thematisch ist der Film mit Tobe Hooper's "Kabinett des Schreckens" zu vergleichen, spielt sich doch ein Großteil des Geschehens auch hier innerhalb einer Geisterbahn ab. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis die Protagonisten der Geschichte im "Dark Ride" angekommen sind, die ersten gut 40 Minuten dienen daher eher als Einführung in die Geschichte. Sicherlich hätte man diese Zeitspanne eventuell etwas kürzer halten können, dennoch ist der erste Teil des Filmes keineswegs langatmig oder uninteressant geraten. Bekommt man doch beispielsweise eindrucksvoll vor Augen geführt, das eine Taschenlampe nicht ausschließlich als Lichtspender einzusetzen ist, sondern das man mit ihr auch einen blutigen und brutalen Mord begehen kann.

Ganz generell beinhaltet die Story einige recht nett inszenierte Kills, wie es sich für einen anständigen Slasher gehört. Der dabei entsehende Härtegrad hält sich trotz einiger blutiger Passagen aber in einem überschaubaren Rahmen, was allerdings keineswegs als negative Kritik aufgefasst werden sollte. Der Anteil an Härte ist meiner Meinung nach genau richtig gewählt und ergänzt sich hervorragend mit der konstanten Spannungskurve und der vor allem sehr gelungenen äusserst unheilvollen Grundstimmung, die vom Geschehen ausgeht. Diese tritt insbesondere im zweiten Teil der Geschichte extrem in den Vordergrund, denn im Inneren des "Dark Ride" entfaltet sich eine äusserst dichte Atmosphäre, die zudem sehr bedrohliche Züge erkennen lässt die für die genau richtige Gänsehaut-Atmosphäre sorgen. Dabei ist das Szenario herrlich dunkel gehalten worden und ein bedrohlich anschwellender Score sorgt für die richtige Untermalung, um ein perfektes Horror-Feeling zu sorgen.

Wie schon kurz erwähnt, wird das Genre hier ganz sicher nicht neu erfunden, aber der Film beinhaltet alle notwendigen Zutaten, um dem Zuschauer wirklich gute Horror-Unterhaltung zu servieren, bei der man jederzeit auf seine Kosten kommen kann. Craig Singer hat genau die richtige Mischung gefunden, um einen jederzeit bei Laune zu halten, so bietet beispielsweise auch das vorhandene Ende noch einen kleinen Überraschungseffekt, den man nicht zwangsläufig vorhersehen konnte und der das Ganze auch noch äusserst stimmig abrundet. Zudem gibt es auch einige Passagen in der Geschichte, die mit einer gewissen Portion Humor angereichert sind, der teilweise schon recht makabere Züge trägt (Oralsex). Und auch die für einen Film dieser Art üblichen unlogischen Verhaltensweisen einiger Akteure dürfen selbstverständlich nicht fehlen, so gibt es so einige Stellen, die ganz bestimmt nicht sehr realistisch erscheinen, aber ganz einfach aus einem Slasher nicht wegzudenken sind.

Insgesamt gesehen beinhaltet "Dark Ride" wirklich alle Zutaten, die ein echter Slasher benötigt, um den Zuschauer interessant und kurzweilig zu unterhalten. Dazu zählen natürlich auch die handelsüblichen Teenie-Darsteller, deren Charakterisierung allerdings sehr oberflächlich ausfällt. Das dargebotene Schauspiel animiert auch nicht unbedingt zu wahren Lobeshymnen, kann sich aber jederzeit sehen lassen und ist als solide anzusehen. Und auch, wenn man hier keine fantastischen Neuerungen zu Gesicht bekommt, zählt Craig Singers Werk ganz sicher zu den sehenswerten Vertretern seiner Art und zeichnet sich in erster Linie durch einen konstanten Spannungsbogen und eine absolut gelungene Atmosphäre aus, die in mehreren Szenen auch durchaus für eine gepflegte Gänsehaut beim Zuschauer sorgen kann. Wer grundsolide Slasherkost zu schätzen weiss, kann bei diesem Film eigentlich gar nichts falsch machen, der mit einer vielleicht etwas zu langen Einführungsphase aufwartet, danach jedoch sichtlich an Tempo und Spannung zunimmt und so insgesamt für ein sehr vergnügliches Sehvergnügen sorgt.

Fazit: Slasher gibt es ja nun wie Sand am Meer und "Dark Ride" zählt ganz sicher zu den besseren Vertretern seiner Art, erzählt der Film doch eine größtenteils spannende Geschichte, die vor allem atmosphärisch zu überzeugen weiss. Einige etwas härtere Passagen sind hier das Salz in der Suppe und auch wenn diese Szenen nicht im Überfluss vorhanden sind, so sind sie allemal ausreichend, um für gute Horror-Unterhaltung zu sorgen, die man sich jederzeit gut anschauen kann und die auch nach mehrmaligem Ansehen nicht langweilig wird.

 

  The Mad
(The Mad)
mit Billy Zane, Maggie Castle, Shauna MacDonald, Evan Charles Flock, Jordan Madley, Ian McPhail, Rothaford Gray, Matthew Deslippe, Christopher Gross, Angela Maiorano, Kara Wooten, Allan Price, Michael Rkoades, Sean Orr
Regie: John Kalangis
Drehbuch: John Kalangis / Christopher Warre Smets
Kamera: Brendan Steacy
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
Kanada / USA / 2007

Jason Hunt, legt mit seiner Frau, seiner Tochter und deren Freund eine Zwischenstation in einer kleinen Stadt ein. Das Restaurant, in dem sie zu Abend essen, bezieht das Fleisch von örtlichen Bauern. Das heißt jedoch nicht immer, dass es auch gesund sein muss. Schnell leidet ein Großteil der örtlichen Bevölkerung an einem neuen Rinderwahn, der aus normalen harmlosen Bürgern gefährliche blutrünstige und überaus hungrige Zombies macht. Jason Hunt bleibt nicht viel Zeit, seine Familie zu retten...

 

Und wieder einmal wird der Rinderwahn als Begründung für eine entstehende Zombieseuche hergenommen, was hier zudem noch auf eine wirklich größtenteils witzige Art und Weise in Szene gesetzt wurde. Nun wird der Zuschauer nicht gerade mit einer tiefsinnigen oder gar komplexen Geschichte konfrontiert, handelt es sich doch vielmehr um eine notwendige Rahmenhandlung, doch bietet das Geschehen jede Menge an Unterhaltungswert und streckenweise äusserst skurrilem Humor. Dieser trifft vielleicht nicht jeden geschmack und mag für viele Leute sogar etwas banal und flach wirken, allerdings dürften Freunde teils schon grotesker Situationskomik und trockenem Wortwitz voll auf ihre Kosten kommen. Phasenweise sind die Ereignisse und vor allem die Reaktionen der Akteure so schräg, das man sich ein herzhaftes lachen einfach nicht verkneifen kann. Gerade Billy Zane, der nicht unbedingt ein begnadeter Schauspiler ist, sticht in dieser Beziehung besonders hervor, interpretiert er den von ihm gespielten Charakter des durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Familieoberhauptes doch wirklich absolut perfekt, aber auch die restlichen Darsteller agieren in dieser Beziehung doch absolut überzeugend.

Einen wirklichen Spannungsbogen oder eine gar bedrohliche Grundstimmung darf man hier selbstverständlich nicht erwarten, handelt es sich doch um keinen ernsthaften Beitrag des Zombiefilmes, hier steht ganz eindeutig die humoristische Seite im Vordergrund, die man ja auch schon sehr oft in thematisch ähnlich gelagerten Filmen gesehen hat. Und Humor bekommt man wirklich reichlich geboten, allein schon die Zombies können für den ein oder anderen Schmunzler sorgen, erscheint doch gerade ihr Auftreten alles andere als furchteinflössend. Bekommt man beispielsweise wilde Schlägereien zwischen Mensch und Zombie zu sehen, oder wird mit schießwütigen Untoten konfrontiert, die den Umgang mit einer Waffe anscheinend noch nicht verlernt haben. Das Ganze wird von absolut glänzender Situationskomik begleitet, die phasenweise extrem überzogen aber absolut passend erscheint und dem Film eine äusserst trashige Note verleiht, die ihm sehr gut zu Gesicht steht.

Insbesondere Billy Zane agiert so dermaßen realitätsfremd, das es einem an manchen Stellen schon die Tränen in die Augen treiben kann, insbesondere die Auseinandersetzungen mit seiner Tochter kann man als Highlight der Geschichte ansehen. Dabei triefen die Dialoge streckenweise vor toefschwarzem Humor und jeder Menge Sarkasmus, so das man besonders in dieser Beziehung eine ganze Menge geboten bekommt. Herrlich anzusehen sind auch die tätlichen Angriffe diverser Fleischstücke, die ein seltsames Eigenleben an den Tag legen und einige Menschen attackieren. Man sollte allerdings trotz der hohen Alterseinstufung keinen Film erwarten, der vor Härte nur so strotzt, denn das ist definitiv nicht der Fall. Man bekommt zwar einiges an Kunstblut zu sehen, denn phasenweise spritzt es ganz ordentlich, doch die dazu führenden Aktionen werden lediglich im Ansatz angedeutet, so das man keinerlei wirklich brutalen Szenen geboten bekommt. Meiner Meinung nach ist das aber gar nicht als negativ anzusehen, denn auch ohne die großen SFX bietet "The Mad" jede Menge Spaß und überzeugt durch seinen sehr hohen Unterhaltungswert.

Letztendlich kann man Regisseur John Kalangis also einen recht ordentlichen Genre-Vertreter attestieren, der zwar keinerlei inhaltliche Substanz bietet, dafür allerdings für jede Menge Spaß garantiert, wenn man denn mit dem hier vorhandenen Humor etwas anfangen kann. Witzig agierende Darsteller und eine streckenweise schon äusserst hanebüchene Story sorgen auf jeden Fall für sehr jurzweilige Zombie-Unterhaltung, die man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne das auch nur der Ansatz von langeweile aufkommen würde.

Fazit: "The Mad" zählt ganz eindeutig zu den gelungenen Zombie-Komödien und präsentiert dabei ein Szenario, das herrlich durchgeknallt und streckenweise vollkommen überzogen erscheint. Doch gerade darin liegt die Stärke dieses Filmes, in dem jede Menge skurrile Situationskomik und teils schon aberwitzige Verhaltensweisen für jede Menge kurzweilige Unterhaltung beim Zuschauer sorgen, der sich zudem noch an sehr viel Sarkasmus und vollkommen durchgeknallten Dialogen erfreuen kann. Ich fühlte mich jedenfalls ganzzeitig bestens von diesem grotesken Szenario unterhalten, so das ich eine unbedingte Empfehlung für dieses Werk aussprechen kann.

Kommentare  

#1 Laurin 2011-06-25 09:38
Also, ich habe SPOOKIES-DIE KILLERMONSTER noch gut aus der alten Zeit der VHS-Kasetten in Erinnerung und fand ihn schon damals recht witzig.
Was den Unterhaltungswert angeht, braucht der Film sich nicht zu verstecken. Er ist zwar weit davon entfernt, ein Meisterwerk zu sein, aber Spaß macht der Film für Genre-Fans trotzdem. :-)

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.