Unser Michel im All - Rezension (PR 2595 Wanderer am Scheideweg)

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»Perry Rhodan«-Rezension(en)
Diesmal unter der Lupe: PR 2595 Wanderer am Scheideweg

Jede Woche ...
... rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Wanderer am ScheidewegWanderer am Scheideweg
Perry Rhodan 2595
von Michael Marcus Thurner

In einem Anflug von Todesangst schlägt ES um sich: Der Selbsterhaltungstrieb der Superintelligenz greift. Eine Nachbildung der Stadt Ambur-Karbush im Zentrum von THALIN ANTHURESTA wird zerstört. Desgleichen mit den versteinerten Anthurianern, um deren verbleibende PSI-Energie in sich aufzunehmen. Als sich ES schließlich über vereinzelte Scheibenwelten hermacht, und dadurch die schützende Hülle zu THALIN aufreißt, kann nur noch ein Wunder den drohenden Untergang abwenden.

Im STARDUST-System, genauer in der „Halle der 1000 Aufgaben“, verändern sich verschiedene Symbole und bekommen dadurch eine neue Bedeutung. Doch wie lauten diese?

Die permanente PSI-Strahlung macht den ersten Versuch, das PARALOX-ARSENAL zu transportieren unmöglich, während sich immer mehr Jaranoc-Raumschiffe an der Schneise sammeln.

Dann taucht auch noch VATROX-VAMU auf!

In diesem Roman wird viel zerstört! Perry Rhodan fühlt sich an ein Schachspiel erinnert, bei dem man Bauern opfert, um das Spiel am Ende doch noch zu gewinnen. – Wenn er auf diese Weise sein Vorgehen legitimiert, dann ist das für mich stimmig und nachvollziehbar. Auf jeden Fall macht es mehr Sinn, als wenn er die andere Wange hinhalten würde, oder etwa beginnt, mit Wattebäuschen um sich zu werfen. Die Aufgabe eines Heerführers besteht darin, dass er den Krieg so lange hinauszögert und nach anderen Lösungen sucht, wie es möglich ist. Sind alle Pfade der Diplomatie ausgeschöpft, dann liegt es an ihm, den Weg zu gehen, den es zu gehen gilt. Ein Weg, den man mit schwerem Herzen geht. Jedoch gehen muss. Der Freiheit und dem Überleben zuliebe. Und das sage ich hier ohne falsches Pathos.

MMT hat diese Zerrissenheit, in die der terranische Regent fiel, meiner Meinung nach gut dargestellt. 

Der Transport des PARALOX-ARSENAL zeigt sich als schwierigeres Unterfangen als angenommen. Bereits zu Anfang sah es nach einem Himmelfahrtskommando aus, zwischen all den Schiffen der Vatrox und den Jaranoc – von denen beide Parteien das Arsenal auch wollen – die riesige Menge an PSI-Materie hindurchzuschmuggeln. Nun, da man weiß, dass der Mond Schwierigkeiten bereitet, sieht es wirklich trostlos aus! Die emittierende Strahlung erschwert den Transport durch den raumtemporalen Saugtunnel. Es wird höchste Zeit, dass die Superintelligenz was zu futtern bekommt.

Im Augenblick ist es mehr als offen, ob es den Terranern überhaupt gelingen wird, das PARALOX-ARSENAL zu ES zu bringen. Ob der letzte Augenblick reichen wird? Die Superintelligenz beginnt ihre Zurückhaltung zu verlieren. Ob eine Rückkehr zur Normalität überhaupt noch möglich ist? Was, wenn sie in einem Anfall von Hunger willkürlich Substanz zu sich nimmt?

In so einem Fall will man sich nicht wirklich in der unmittelbaren Nähe von ES aufhalten!

Krass kam der Bruch auf Seite 58, als Perry Freiwillige suchte, die das SOL-System aufsuchen sollen. Da machte der Roman für mich den Eindruck, als sei gekürzt worden, bzw. man bog die Handlung noch schnell so hin, damit sie mit dem Inhalt von nächster Woche übereinstimmt. Damit auch ja alle Spieler aufgestellt sind, die Christian Montillon in der Handlung von Roman 2596 verwendet. – Muss nicht sein, doch dieser Stilbruch kam zu plötzlich und wirkte aufgesetzt.

Perry hat momentan wirklich andere Probleme, als sich mit dem SOL-System zu beschäftigen. Da beginne ich mich nämlich zu fragen, warum plötzlich? Schließlich hatte er schon länger Zeit, etwas in die Wege zu leiten.

Es mussten auch nicht die Silberkugeln sein, die er dem heimatlichen System zusendet, mit der bereits bekannten Besatzung! Unbekannte Leute hätten einen Roman auch interessant gestalten können. Und Bully weiß sich zu Hause sicher zu helfen.

Zudem nehme ich an, dass die übermächtige Technik der Silberkugeln das Feuerauge aus dem All pfeffert und damit die Spannung, die Erwartungshaltung von einem gefühlten Jahr, sich in Luft auflösen wird.

Es wäre schade, wenn dieser Weg den Leser erwarten würde. Meine PR-Kolumne vom 17.5.2011 wünscht sich eine andere Lösung, auch wenn es sich dabei um eine konsequentere, auch tragischere handelt.

Ich bin gespannt, welchen Weg die Autoren einschlagen werden.

Das Heft ist in gewohnt guter Manier geschrieben. Es handelt sich dabei nicht um einen Überflieger, um einen absoluten Toproman im Sinne von „muss gelesen werden“. Vielmehr ist es ein unterhaltsamer Durchschnittsroman, der nach der oben offenen Richterskala ausschlägt. Ein Heft, das mit seinen unterschiedlichen Handlungssträngen kurzweilige Abwechslung brachte.

Bitte mehr davon!
 
Es grüßt

Michel

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