Blutiges - Unheimliches - Splatter (12. Februar 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
12. Februar 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.


  The Hidden - Das unsagbar Böse
(The Hidden)
mit Kyle MacLachlan, Michael Nouri, Claudia Christian, Clarence Felder, Clu Gulager, Ed O'Ross, William Boyett, Richard Brooks, Larry Cedar, Katherine Cannon, John McCann, Chris Mulkey
Regie: Jack Sholder
Drehbuch: Jim Kouf
Kamera: Jacques Haitkin
Musik: Michael Convertino
Ungeprüft
USA / 1987


Los Angeles. Unbescholtene Mitbürger werden plötzlich zu skrupellosen Amokläufern. Ohne Motiv töten sie jeden, der sie stört oder ihnen im Weg ist. Die Fälle häufen sich und die Spur der Gewalt wird immer blutiger. Detective Beck und sein neuer FBI-Kollege Gallagher jagen die Gewalttäter. Gallagher weiss mehr über die Hintergründe der Täter und klärt seine Vorgesetzten vorerst nicht darüber auf, dass ein Alien von Körper zu Körper schlüpft und dann die totale Kontrolle über den Wirt hat. Keine irdische Waffe kann es töten. Es ahnt niemand, dass Agent Gallagher, der selbst ein "guter" Alien ist, schon seit langem versucht, das Böse zu besiegen. Nur er hat eine Spezialwaffe, mit dem er das schleimige Monster nur dann zur Strecke bringen kann, wenn es gerade den Körper des Wirts verlässt...

 

Mit "The Hidden" ist es Jack Sholder gelungen, einen wirklich erstklassigen Film auf die Beine zu stellen, hier gibt es eine wirklich originelle und sehr gute Mischung aus SCI / FI und Horror zu sehen. Gut, der Film ist ein B - Movie, aber das tut seiner Klasse und Qualität keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, von diesem Film könnte sich so manch eine teure Hochglanzproduktion eine gehörige Scheibe abschneiden. Hier geht es jederzeit spannend zur Sache, zudem ergibt sich auch eine Menge Situationshumor, der nahezu perfekt in das Geschehen eingefügt wurde und das von Haus aus schon erstklassige Gesamtbild noch einmal zusätzlich aufwertet.

Die Story ist durchaus witzig und innovativ und wurde auch genau so umgesetzt. Langeweile ist in diesem Film ein absolutes Fremdwort, es passiert eigentlich immer etwas. Allein schon die Verfolgungsjagd am Beginn des Films ist erstklassig inszeniert. Der Film ist von Beginn an sehr spannend und es gibt auch keinerlei Spannungseinbrüche, die dem Film an Qualität nehmen würden. Ausserdem hat "The Hidden" es nicht nötig, auf einen hohen Härtegrad zurückzugreifen, man bekommt eigentlich so gut wie gar keine harten oder sehr blutigen Passagen geboten, weshalb aus heutiger Sicht eine 16er Freigabe auch vollkommen ausreichend wäre. Vielmehr ist es die gelungene Kombination aus einer interessanten Geschichte, die gepaart mit einem äusserst gelungenem Spannungsbogen dafür Sorge trägt, das sich eine vom Geschehen ausgehende Faszibation auf den Zuschauer überträgt, so das man auch ganzzeitig äusserst konzentriert bei der Sache ist.

Auch atmosphärisch weiss der Film jederzeit vollends zu überzeugen, die Atmo ist schön dicht und manchmal sogar bedrohlich. Auch die wenigenetwas härteren Sequenzen können sich durchaus sehen lassen, teilweise sind einige Szenen sogar etwas eklig. Aber was mir persönlich am besten gefällt, ist die ordentliche Portion Humor, die der Film beinhaltet. Einige Szenen wirken dabei sogar schon herrlich skuril. Diese meiner Meinung nach perfekte Mischung macht "The Hidden" zu einem Film, der sich doch von vielen Genre - Vertretern abhebt und ihn, wie ich finde, zu etwas Besonderem macht. Nicht umsonst hat dieser Film in Fankreisen längst Kultstatus erreicht. Es handelt sich um eine kleine Perle des Genres die von vielen Leuten stark unterschätzt wird und das hat dieses Werk nun wirklich nicht verdient.

Eine große Stärke des Filmes sind auch die beiden extrem symphatischen Hauptcharaktere, die von Michael Nouri und Kyle MacLachlan absolut großartig dargestellt werden. Das Zusammenspiel der beiden ist hervorragend und drückt der Geschichte ganz unweigerlich deren Stempel auf. So gibt es letztendlich auch keinerlei Grund zur Beanstandung, denn wird hier doch erstklassige und spannende SCI/FI/Horrorkost geboten, die man sich auch nach fast 25 Jahren immer wieder gut anschauen kann und die rein gar nichts von ihrem Reiz verloren hat.

Fazit: "The Hidden - Das unsagbar Böse" ist meiner Meinung nach ein echtes Highlight der 80er Jahre, bietet dieses Werk doch feinste Genrekost die mit einer ordentlichen Portion Humor versehen ist. Den zweiten Teil allerdings sollte man sich besser verkneifen, erreicht dieser doch nicht einmal annähernd die Klasse des Originals und gestaltet sich eher sehr zähflüssig und belanglos.

 

  The Hidden II
(The Hidden II)
mit Raphael Sbarge, Kate Hodge, Jovin Montanaro, Christopher Murphy, Michael Welden, Michael A. Nickles, Tony DiBenedetto, Tom Tayback, Dennis Bertsch, Cate Caplin, Edith Varon, Peter Gregory, Honey Lauren
Regie: Seth Pinsker
Drehbuch: Jim Kouf / Seth Pinsker
Kamera: Bryan England
Musik: David McHugh
Ungeprüft
USA / 1994

Seit dem ersten Alien-Terror sind nun 15 Jahre ins Land gegangen... Doch ist die Welt jetzt wirklich von den Aliens befreit ? Juliet Beck, die Tochter der Cops, der im Kampf gegen die ausserirdische Invasion das Leben ließ, erhält unberhofften Besuch von dem Agenten Jason MacLachlan. Die Aliens planen einen erneuten Angriff und er und Juliet müssen sie aufhalten. Das Übel geht diesmal aus einem Szeneclub hervor, in dem partyfreudige Teens abtanzen und Drogen konsumieren. Das Oberalien ist bereits zu neuem Leben erwacht und zieht eine blutige Spur hinter sich her... Gelingt es den beiden die Invasion zu stoppen ? Oder wird das unsagbare Böse die Welt unterjochen

Ist Jack Sholders Film "The Hidden - Das unsagbar Böse" aus dem Jahr 1987 als absolute Perle des Genres anzusehen, das in Fankreisen schon eine Art Kultstatus besitzt, so enttäuscht dieser Nachfolger doch fast auf der ganzen Linie. Zu Beginn des Films ist man noch in der frohen Erwartung, das der zweite Teil einigermaßen an die Klasse des Vorgängers anknüpfen kann, doch ziemlich schnell merkt man, das man diese Hoffnung getrost begraben kann. Nachdem in den ersten Minuten noch einmal das Ende des ersten Teils gezeigt wird, springt der Film dann zeitlich gesehen 15 Jahre weiter, was ja nicht zwangsläufig mit einem Qualitätsverlust gleichzusetzen ist, doch was Regisseur Seth Pinsker dem Zuschauer hier vorsetzt, ist im Prinzip eine einzige Enttäuschung. "The Hidden II" kann noch nicht einmal ansatzweise an die Klasse des Sholder-Werkes anknüpfen und erzählt eine ziemlich uninteressant in Szene gesetzte Geschichte, die es fast gänzlich an Spannung mangeln lässt.

Doch was hier als erstes ins Auge fällt, sind die extrem blassen und ausdruckslosen Darsteller, die zu keiner Zeit durch ihr Schauspiel überzeugen können. Drückten Kyle MacLachlan und Michael Nouri dem ersten Film noch ihren Stempel auf, so bleiben die beiden Hauptcharaktere dieses Teils (Raphael Sbarge, Kate Hodge) alles schuldig, was nur im entfertesten an gutes Schauspiel erinnern würde. Wenn man jetzt gehässig wäre, dann könnte man durchaus zu der Erkenntnis kommen, das sie sich lediglich dem Niveau des Films anpassen, denn der ist eigentlich eine einzige Katastrophe. So etwas wie ein Spannungsbogen ist gar nicht zu erkennen, zwar wurde krampfhaft versucht, in gewissen Passagen Spannung zu erzeugen, doch leider ist es definitiv bei den Versuchen geblieben. Auch in atmosphärischer Hinsicht wird äusserst wenig geboten, denn es gehört doch viel mehr dazu, als nur ein paar dunkel gehaltene Schauplätze, um eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen.

Wer jetzt denkt, das er wenigstens mit ein paar netten Splatter-und Goreeinlagen entschädigt wird, der wird ein weiteres Mal bitter enttäuscht, denn in dieser Beziehung gibt es so gut wie gar nichts zu entdecken, so das die Freigabe des Films eher ein mittelschwerer Witz ist. Und dann war da ja auch noch die teilweise herrliche Situationskomik, die den Zuschauer bei "The Hidden - Das unsagbar Böse" so manchen Schmunzler abringen konnte und die man hier vollkommen vermisst. Da wird lieber versucht, künstlichen Humor zu erzeugen, indem der Ausserirdische nicht weiss, was man mit einer Zahnbürste macht...selten so gelacht. So plätschert dann die gänzlich lahme und vollkommen uninspirierte Geschichte so vor sich hin und man ist ehrlich gesagt heilfroh, wenn sie dann nach gut 90 Minuten ihr Ende findet, denn viel länger hätte man diesen Mumpitz auch nicht mehr ausgehalten.

So kann man letztendlich feststellen, das dieser Versuch ein gelungenes Sequel zu kreieren, mal so richtig in die Hose gegangen ist. "The Hidden II" ist wirklich kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss, denn es gibt wirklich absolut nichts, was besonders sehenswert wäre. Selten hat man einen so schlechten nachfolger gesehen, der absolut unspektakulär und ohne jedes Highlight 90 Minuten vor sich hin dümpelt und nichts anderes als die pure Langeweile verbreitet.

Fazit: Leute, die unter extremen Schlafstörungen leiden, kann man dieses Werk nur wärmstens ans Herz legen, denn es wirkt zuverlässiger als jede Schlaftablette. Allen anderen sei gesagt, das es viel sinnvoller ist, sich den ersten Teil zum hundertsten Mal anzusehen, als hier auch nur einen Blick zu riskieren, denn das, was einem hier gezeigt wird, treibt allerhöchstens die Wuttränen in die Augen.

 

  Dressed to Kill
( Dressed to Kill)
mit Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen, Keith Gordon, Dennis Franz, David Margulies, Ken Baker, Susanna Clemm, Brandon Maggart, Amalie Collier, Sean O'Rinn, Fred Weber
Regie: Brian De Palma
Drehbuch: Brian De Palma
Kamera: Ralf D. Bode
Musik: Pino Donaggio
FSK 18
USA / 1980

Nach einem Besuch bei ihrem Psychiater wird Kate Miller im Aufzug ihres Wohnhauses von einer unbekannten Frau mit einem Rasiermesser niedergemetzelt. Eine junge Prostituierte, die den Vorfall als einzige beobachtet hat, steht fortan als Hauptverdächtige da und muß obendrein einen Mordanschlag der wahren Täterin befürchten. Überraschenderweise findet sie jedoch in dem erwachsenen Sohn der Toten, der nicht an ihre Schuld glauben will, einen hilfreichen Vertrauten. Gemeinsam kommt man der Wahrheit auf die Spur.

 

Mit diesem Film schuf Brian De Palma 1980 einen der, wie ich finde, besten Horror / Thriller unserer Zeit, dieser Film ist seine Referenz an den unvergesslichen Alfred Hitchcock. das merkt man diesem fantastisch in Szene gesetzten Film auch an, Ähnlichkeiten zu Filmen von Hitchcock, die auch durchaus gewollt sind, sind hier definitiv nicht von der Hand zu weisen. Ein Horror / Thriller der Extraklasse , der ganz sicher zu den besten Genrebeiträgen überhaupt zu zählen ist und auch nach mittlerweile drei Jahrzehnten noch die gleiche Faszination auf den Zuschauer ausübt, wie in seinem Erscheinungsjahr. Und diese Faszination eröffnet sich dem Zuschauer auch immer wieder, ganz egal, wie oft man dieses Werk schon gesehen hat und dadurch die Auflösung natürlich auch kennt.

Man bekommt hier eine wirklich gute und innovative Story serviert, die den Zuschauer doch bis kurz vor dem Ende im Unklaren darüber lässt, wer der psychopatische Mörder ist. Das äusserst intelligente Katz - und Mausspiel zwischen dem Mörder und seinen Opfern gibt einem hier doch so einige Rätsel auf, bis es am Ende dann zur Auflösung kommt. Für manch Einen mag diese letztendlich vielleicht gar nicht einmal so überraschend sein, denn gibt es während der Story doch einige ganz kleine Hinweise, die einen die Identität des Killers erkennen lassen könnten. Doch selbst wenn dem so sein sollte, nimmt das dem Film rein gar nichts von seiner Klasse, denn bis es zur endgültigen Auflösung kommt, wird man mit ganzzeitig extrem spannender und atmosphärischer Filmkost bedient, die keinerlei Wünsche offen lässt.

Der Film zeichnet sich durch die erstklassigen Darsteller aus, vor allem Michael Caine als wahnsinniger Psychater ist hier besonders hervorzuheben, er spielt diesen Charakter nahezu brillant. Aber auch alle anderen Darsteller sind sehr autentisch und spielen sehr glaubhaft und überzeugend. Der Spannungsbogen ist in diesem Film extrem straff gespannt und bewegt sich auf einem extrem hohen Level und das über den ganzen Film hinweg. Es gibt hier nicht einmal den kleinsten Spannungseinbruch, geschweige denn irgendwelche Längen. Dramaturgisch absolut genial aufgebaut, entstehen so auch etliche Passagen, in denen man förmlich mit Schweissausbrüchen überzogen wird, da man die größtenteils aufgestaute Spannung kaum noch ertragen kann. De Palma hat es dabei aber ganz fantastisch verstanden, es nie zu einer kompletten Entladung kommen zu lassen, der Betrachter wird immer unter Strom gehalten und lediglich immer wieder mit einigen eher kleinen Spannungsentladungen konfrontiert, bevor dann erst ganz am Ende die gesamte Anspannung von einem abfällt.

Die superdichte und bedrohlich / unheilvolle Atmosphäre tut ihr Übriges, um diesen tollen Film zu einem absoluten Filmgenuss zu machen. Die schweissnassen Hände, die man teilweise während des Films bekommt, lassen sich einfach nicht verhindern, da man sich als Zuschauer gar nicht gegen die unheimliche Faszination dieses Films erwehren kann. Man will es aber auch gar nicht, sondern lässt sich von der einzigartigen Atmosphäre gern einfangen und geniesst ganz einfach das fantastische Rätselspiel, das absolut perfekt und ohne jegliche Längen in Szene gesetzt wurde. Nur selten trifft man auf solche Werke, die wirklich keinerlei Schwachstellen erkennen lassen und dem Zuschauer ganzzeitig ein Gefühl zu vermitteln, das sehr beklemmende Ausmaße annimmt und auch irgendwie elektrisierend erscheint. Zumeist traut man sich noch nicht einmal richtig Luft zu holen, denn die vom Geschehen ausgehende Intensität ist kaum in Worte zu fassen und legt sich wie eine bleierne Schwere auf einen, so das man sich zu keiner Reaktion in der Lage fühlt.

Fazit: Mit "Dressed to Kill" hat Brian De Palma meiner Meinung nach ein Meisterwerk des Genres geschaffen, das in keiner gutsortierten Sammlung fehlen darf. Ein glänzend aufgelegter Michael Caine gibt hier wieder einmal eine brillante Kostprobe seiner darstellerischen Wandlungsfähigkeit, doch auch der Rest der erstklassigen Darstellerriege besticht durch die Bank durch teils herausragende Leistungen. Ein dramaturgischer Spannungsaufbau vom Feinsten und eine brillante Grundstimmung runden das Ganze ab und offenbaren ein Gesamtbild, das man nur mit dem Begriff genial beschreiben kann.

 

  Das Böse
(Phantasm)
mit A. Michael Baldwin, Bill Thornbury, Reggie Bannister, Kathy Lester, Terrie Kalbus, Kenneth V. Jones, Susan Harper, Lynn Eastman, David Arntzen, Ralph Richmond, Bill Cone, Laura Mann
Regie: Don Coscarelli
Drehbuch: Don Coscarelli
Kamera: Don Coscarelli
Musik: Fred Myrow / Malcolm Seagrave
Ungeprüft
USA / 1979

Das Grauen schleicht auf den Friedhöfen herum: Menschen verschwinden spurlos oder kommen durch merkwürdige Unfälle ums Leben. Der Teenager Mike beobachtet die seltsamen Vorgänge rund um die Gräber. Seine Eltern wurden auch Opfer eines Unfalls. Er beginnt Nachforschungen anzustellen und stellt fest, dass der unheimliche Friedhofswärter mehr als nur ein düsteres Geheimnis hat. Verzweifelt versucht er, seinen Bruder von seinen Entdeckungen zu überzeugen. Aber niemand will ihm glauben. Erst als der unheimliche Friedhofswärter zu einem tödlichen Verfolger wird und seine unglaubliche Macht offenbart, bekommt Mike Hilfe.



Don Coascarelli's erster Teil der Phantasm-Reihe kan man sicherlich schon als Genre-Klassiker bezeichnen, besitzt der Film doch vor allem bei etlichen Fans uneingeschränkten Kultstatus. Und das obwohl es sich um einen eigentlich fast völlig unblutigen Horrorfilm handelt, der auch nur über einige ganz wenige etwas härtere Szenen verfügt. Gerade diese Tatsache lässt aber beim Zuschauer auch gleichzeitig ziemliches Unverständnis darüber aufkommen, das die ungeschnittene Version bei uns in Deutschland immer noch nicht frei im Handel zu erwerben ist. Selbst aus damaliger Sicht und erst recht nach heutigen Maßstäben wäre selbst eine 16er Freiganbe vollkommen ausreichend. Doch ehrlich gesagt vermisst man hier auch überhaupt nicht einen höheren Härtegrad, handelt es sich doch vielmehr um einen eindrucksvollen Phantasie-Horrorfilm, der in erster Linie von seiner absolut gigantischen Grundstimmung lebt, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte.

Dabei entfaltet sich von der ersten Minute an eine so dermaßen dichte und unheilvolle Atmosphäre, das man als Zuschauer ganz unweigerlich in deren Bann gezogen wird und sich der freisetzenden Faszination des Geschehens einfach nicht entziehen kann, selbst wenn man dies wollte. Perfekt ausgewählte Schauplätze und das einfügen einiger sehr fantasievoller Elemente sorgen für eine teilweise äusserst unheimliche und sehr düstere Untermalung der Ereignisse, die zwar nicht in einem enormen Tempo aber jederzeit extrem spannend erzählt werden. Meiner Meinung nach ist gerade das hier gewählte Erzähltempo nahezu perfekt gewählt und so auch eine der ganz großen Stärken dieses Werkes, wechseln sich doch recht temporeiche Passagen mit etwas bedächtigeren sehr gut ab. Insbesondere in den Sequenzen mit etwas weniger Tempo entwickelt sich dabei eine ungeheure Intensität und obwohl man wirklich kaum Härte geboten bekommt, verfolgz man das Szenario mit einer ungeheuren Anspannung, da man die fantastische Atmosphäre wie ein Schwamm in sich aufsaugt und nicht selten das Gefühl verspürt, das sie sich wie eine zweite Haut über einen legt.

Nun hätte man auch für die Rolle des "Tall Man" keinen besseren Darsteller als Angus Scrimm finden können, der hier zwar nicht durch geniales Schauspiel auffällt, denn das gibt die Rolle allein schon nicht her, jedoch geht von ihm eine Ausstrahlung aus, die bedrohlicher kaum sein könnte. Allein sein böser Blick kann einem in der ein oder anderen Situation schon einen kalten Schauer über den Rücken jagen, allerdings ist seine Aura ganz generell schon ziemlich furchteinflössend und verleiht der Figur des "Tall Man" ganz einfach etwas vollkommen Unverwechselbares. Ansonsten kann man die dargebotenen Schauspielleistungen durchgehend als positiv einordnen, Oscaranwärter sind zwar nicht unbedingt zu erkennen, jedoch verleihen insbesondere die Hauptdarsteller ihren Charakteren eine sehr symphatische Note, so das man als Betrachter von Beginn an sehr schnell seine Symphatiepunkte verteilt.

Auch wenn "Das Böse" ganz sicher zu den eher unspektakulären Horrorfilmen zu zählen ist, gibt es nur sehr wenige Genre-Kollegen, die ihm im Bezug auf Spannung und Atmosphäre das Wasser reichen können. Auch über 30 Jahre nach seinem Erscheinen schafft es der Film immer wieder, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und immer wieder aufs Neue zu begeistern. Das fantasievolle und teils düstere Geschehen ist an augehender Intensität nur schwerlich zu überbieten und die Kultfigur des "Tall Man" tut ihr Übriges, um hier einige schaurige Momente zu produzieren, die auch für so manche Gänsehaut verantwortlich zeichnen und so für ein exzellentes Filmvergnügen zu sorgen.

Fazit: Don Coscarelli hat mit "Das Böse" einen fast gänzlich ohne Härte auskommenden Horrorfilm geschaffen, der vielen Leuten eventuell sogar zu unspektakulär erscheinen mag, wer jedoch einen äusserst spannenden Horrorfilm zu schätzen weiss, der zudem noch über eine einfach brillante Atmosphäre verfügt, ist hier bestens aufgehoben und schaut sich dieses Werk immer wieder gern an.

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