Blutiges - Unheimliches - Splatter (15. Januar 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
15. Januar 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... House on Haunted Hill, Ghost Machine, Zombie Night, Bear

 

 Haunted Hill
(House on Haunted Hill)
mit Geoffrey Rush, Famke Janssen, Taye Diggs, Peter Gallagher, Chris Cattan, Ali Larter, Bridgette Wilson, Max Perlich, Jeffrey Combs, Dick Beebe, Slavitza Jovan, Lisa Loeb, James Marsters, Jeannette Lewis, Janet Tracy Keijser
Regie: William Malone
Drehbuch: Rob White / Dick Beebe
Kamera: Rick Bota
Musik: Don Davis
FSK 16
USA / 1999

Steve Price ist ein millionenschwerer Exzentriker, der nicht nur in seinen Themenparks mit der Todesangst der Menschen seine Scherze treibt. Sein neuester Coup: Jedes Mitglied einer Gruppe von Fremden erhält eine Million Dollar - wenn sie eine ganz Nacht mit ihm und seiner Frau in dem berüchtigten Art-Deco-Geisterpalast aushalten. Die einstige Anstalt für Geisteskranke hatte 1931 entsetzliche Berühmtheit erlangt, als die dort gefolterten und gequälten Patienten aufbegehrten und ein Massaker anrichteten. Weder Ärzte, Pflegerinnen, noch die Insassen überlebten diese Nacht des Horrors. Price Gäste merken schnell, dass sie sich auf einen bizarren Alptraum eingelassen haben, dem sie wahrscheinlich nicht lebend entkommen. Und auch Price darf sehr bald feststellen, dass sich die von ihm geschaffene labyrinthische Hölle seiner Kontrolle entzieht... und die Geister der Toten rachlüsternd nach den Lebenden greifen!

 

Nun mag man ja zu Neuauflagen alter Horror-Klassiker stehen wie man will, aber bei "Haunted Hill" handelt es sich ganz sicher um eines der besseren Remakes, bekommt man doch einen wirklich sehr gelungenen und atmosphärischen Gruselfilm geboten, der zudem noch einige blutige Szenen beinhaltet und teilweise ein sehr gutes Effekt-Spektakel bietet. Horror-Fans werden hier bestimmt auf ihre Kosten kommen und insbesondere die immer unheimlichere Grundstimmung in sich aufsaugen, die sich während der Geschehnisse in dem alten Haus entfaltet. Vor allem mit dem Hintergrundwissen, das man sich in einer ehemaligen Klinik befindet, in der ein wahnsinniger Doktor die grausamsten Experimente an seinen Patienten vorgenommen hat, sind streckenweise äusserst unheilvolle und bedrohliche Züge zu erkennen, die sich durch die stattfindenden Ereignisse noch zusätzlich immer weiter verdichten und so für ein exzellentes Grusel-Feeling beim Zuschauer sorgen.

Es ist dabei ziemlich schwer, sich der von der Geschichte ausgehenden Faszination zu entziehen, doch eigentlich will man das auch gar nicht sondern gibt sich komplett der herrlichen Grusel-Atmosphäre hin. Und so taucht man gern in die geheimnisvolle Welt des "Haunted Hill" ein in dem sich immer mehr mysteriöse Dinge ereignen, die man zu Beginn noch dem Gastgeber Steve Price zuschreibt. Mit der Zeit müssen aber alle erkennen, das wohl ganz andere Mächte am Werk sind die mit lebenden Menschen herzlich wenig zu tun haben. Mit der Zeit nimmt die Story dann auch noch einige recht überraschende Wendungen, die man am Anfang noch nicht wirklich erahnen kann. Diese Überraschungsmomente werten den Film insgesamt noch einmal zusätzlich auf und unterstreichen letztendlich ein absolut überzeugendes Gesamtbild, das man von diesem Werk erhält.

Dazu zählt auch die Darsteller-Riege, in der sich mit Famke Janssen, Peter Gallagher, Jeffrey Combs und Ali Larter auch einige ziemlich bekannte Gesichter befinden. Durch die Bank bekommt man hier überdurchschnittliches Schauspiel geboten, man merkt dabei deutlich das Leute am Werk sind, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Am auffallendsten sind dabei die Passagen, in denen die Eheleute Price sich gegenseitig angiften, was auf eine sehr sarkastische Art und Weise geschieht und mit bissigem Wortwitz untermalt wird. Doch auch die anderen Akteure wissen in ihren Rollen durchaus zu überzeugen, so das es im Endeffekt am dargebotenen Schauspiel keinerlei Grund zur Beanstandung gibt.

Und so kann man insgesamt von einem wirklich gelungenen Gruselfilm sprechen, der jederzeit einen konstanten Spannungsbogen erkennen lässt und während der gesamten knapp 90 Minuten keinerlei Einbrüche aufzeigt. Gute Darsteller und eine gute-und temporeiche Erzählweise sind 2 weitere Stärken dieser Neuauflage, doch das ganz große Highlight ist meiner Meinung nach ganz eindeutig die vorherrschende Atmosphäre. Ein hohes Maß an Dichte und etliche bedrohliche und unheilvolle Momente sorgen genau für das, was man sich als Grusel-Fan erwartet, nämlich eine herrliche Neuauflage eines alten Klassikers, der in allen Belangen überzeugen kann und so für ein hervorragendes Filmerlebnis sorgt.

Fazit: Regisseur William Malone hat mit "Haunted Hill" eine äusserst gelungene Neuauflage des alten Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" aus dem Jahre 1959 geschaffen, in dem der große Mime Vincent Price die Hauptrolle gespielt hat. Zeitgemäß aufbereitet und mit einigen gelungenen Effekten ausgestattet ist so ein absolut sehenswertes Remake entstanden, das äusserst spannend und immer extrem atmosphärisch daherkommt. Wenn auch vielleicht nicht ganz die Klasse des Originals erreicht werden kann, sollte jeder echte Grusel-Fan diese neue Version gesehen haben.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1, DD 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 89 Minuten
Extras: Trailer, Audiokommentar, Featurettes, Deleted Scenes, Soundhighlights, Dokumentation: Original & Remke: Two Houses

 

 Ghost Machine
(Ghost Machine)
mit Sean Faris, Rachael Taylor, Joshua Dallas, Luke Ford, Halla Vilhjalmsdottir, Sam Corry, Richard Dormer, Jonathan Harden
Regie: Chris Hartwill
Drehbuch: Sven Hughes / Malachi Smyth
Kamera: George Richmond
Musik: Bill Grishaw
FSK 16
Großbritannien / 2009

Im finalen Level wartet der Tod! Tom und Vic sind Militär-Techniker und Videogame-Freaks. Sie schmuggeln ein streng geheimes, virtuelles Kriegsführungs-Programm in ein stillgelegtes Gefängnis, um dort damit zu experimentieren. Doch was zuerst ein cooler Nervenkitzel werden soll, wird zur tödlichen Realität. Ein rachsüchtiges Wesen hat die Software manipuliert und entführt alle in eine real wirkende Welt, in der nichts mehr so ist wie es scheint. Als ihre Kameradin Jess von diesem Fall hört, beginnt sie eine schier aussichtslose Rettungsaktion und wird ebenfalls in diese virtuelle Welt gezogen, die genauso tödlich sein kann wie reale Kriege...

 

Vor allem Spiele-Freaks dürften bei dieser Produktion voll auf ihre Kosten kommen, denn die Umsetzung der Ego-Shooter Thematik auf virtueller Basis im Zusammenhang mit den vorhandenen Horror-Elementen kann man als durchaus gelungen bezeichnen, so das sich hier eine wirklich kurzweilige und streckenweise auch actiongeladene Szenerie bietet, an der man als Genre-Fan seine wahre Freude haben kann. Sicherlich hätte man einige Dinge noch besser machen können, jedoch kann ich einige im Netz rumschwirrenden recht negative Kritiken über den Film nicht so ganz nachvollziehen. Ich verstehe immer nicht, mit welchen Erwartungen und Ansprüchen manche Leute an so eine Direct to DVD Produktion herangehen, denn hier wird wirklich gute Filmkost geboten, die jederzeit unterhaltsam daherkommt.

So nimmt sich die Geschichte dann auch erst einmal einige Minuten Zeit, um die diversen Charaktere einzuführen, bevor es dann so richtig losgeht. Die Beleuchtung der einzelnen Personen fällt dabei zwar nicht unbedingt sehr tiefgründig aus, jedoch kann man sich so relativ schnell mit den Figuren anfreunden. Das dargebotene Schauspiel ist dabei ganz bestimmt nicht oscarverdächtig, bewegt sich aber in einem äusserst soliden Rahmen und ist für das dargestellte Szenario vollkommen ausreichend. Und dieses Szenario baut einen durchaus konstanten Spannungsbogen auf, denn nach der Einführung der einzelnen Personen verdichtet sich das Geschehen zunehmend und setzt auch eine äusserst geheimnisvolle Grundstimmung frei, die sich schon fast zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt, der sich der von den mysteriösen Ereignissen ausgehenden Faszination nur schwerlich entziehen kann.

Dadurch entsteht ein wirklich sehenswertes Filmvergnügen, das mit zunehmender Laufzeit auch immer unheimlichere Züge erkennen lässt, so das ein größtenteils fast gespenstisches Szenario entsteht, das sich der ungeteilten Aufmerksamkeit des Betrachters gewiss sein kann. Unterstützt wird das Ganze zusätzlich von absolut gelungenen Action-Passagen, die auch streckenweise durchaus etwas härter und blutiger ausfallen, ohne das sie dabei jedoch den normalen rahmen sprengen würden. So entsteht dann auch ein Gesamteindruck, der sich sehr gut sehen lassen kann und es gibt ganz bestimmt etliche Werke, die weitaus höher budgetiert sind, aber nicht annähernd den Unterhaltungswert von "Ghost Machine" erreichen.

Und so kann man letztendlich Regisseur Chris Hartwill ein gelungenes Spielfilm-Debut bescheunigen, das ganz sicher kein Meisterwerk darstellt, aber absolut kurzweilig und auch sehr spannend in Szene gesetzt wurde. Genre-Fans sollten hier wirklich einen Blick riskieren, denn der lohnt sich allemal. Allein die aufkommende und sehr bedrohliche Atmosphäre die in den dunklen Gängen des ehemaligen Gefängnisses aufkommt, ist als kleiner Höhepunkt des Filmes anzusehen, denn es kann durchaus vorkommen, das man bei der ein oder anderen Szene mit einer leichten Gänsehaut überzogen wird.

Fazit: Auch wenn viele Leute anderer Meinung sind, sehe ich "Ghost Machine" als absolut gelungenen Genre-Beitrag an, der durchgehend gute und spannende Unterhaltung bietet. Ausserdem vertrete ich den Standpunkt, das man nicht bei jedem Film gleich ein perfektes Meisterwerk erwarten sollte und sich manchmal auch mit solider und kurzweiliger Filmkost zufriedengeben begnügen kann, die bei vorliegendem Werk auf jeden Fall vorliegt.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
Laufzeit: 92 Minuten
Extras: Making of, Interviews, Trailer

 

 Zombie Night
(Zombie Night)
mit Danny Ticknovich, Sandra Segovic, Dwayne Moniz, Steve Curtis, Andrea Ramolo, Deanna Wales, Johnny Cole, David Franklyn-Ratchford, Amber Lynn Francis, Lisa Franks, Jackie Brady, Lanny, Tara, Bessie Gian
Regie: David J. Francis
Drehbuch: Amber Lynn Francis / David J. Francis
Kamera: Keine Information
Musik: Kevin Eamon / Rich Hamelin / Dan Turcotte / Jeff Vidov
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2003

Eine Familie kommt von ihrem Urlaub zurück. Doch es ist nichts mehr so wie es war. Biologische Waffen scheinen jegliche noch lebende Kreatur zerstört und in einen Zombie verwandelt zu haben. Die Familie verbündet sich mit anderen Überlebenden und versucht, einen Ausweg aus dem Chaos zu finden. Als die Nacht hereinbricht, haben die Überlebenden mehr Angst vor sich selbst als vor dem Horror, der sie umgibt. Alles was sie tun können ist zu beten, dass es bald Tag wird...

 

In seinem Herstellungsland Kanada soll diese Low Budget Produktion angeblich einen gewissen Kultstatus haben, es wird teilweise sogar vom besten kanadischen Zombiefilm gesprochen, allein der Glaube daran fällt nach der Sichtung dieses Werkes doch ziemlich schwer. Denn automatisch stellt man sich als Zuschauer doch die Frage, ob die Ansprüche der kanadischen Fans so niedrig angesiedelt sind, das man diesen filmischen Bodensatz so hochjubelt. Nun bin ich ja eigentlich ein Fan solcher Independent-Filme, doch was einem hier präsentiert wird, ist an langeweile und purem Dilletantismus schwerlich zu überbieten. Auf die Rahmenhandlung dieses grottenschlechten Filmes braucht man gar nicht weiter eingehen, handelt es sich doch um ein typisches 08/15 Szenario, das man schon in so vielen anderen Zombiefilmen gesehen hat, der einzige Unterschied besteht lediglich darin, das die Umsetzung hier als vollkommen misslungen angesehen werden muss. Dabei weiss man gar nicht so genau, mit welchem der etlichen Defizite man eigentlich beginnen soll, doch kann man wohl getrost die fehlende bedrohliche Atmosphäre als größtes Manko ansehen, entsteht doch zu keiner Zeit die für einen solchen Film notwendige apokalyptische Grundstimmung, die noch nicht einmal ansatzweise zu erkennen ist.

So ist es dann auch so gut wie unmöglich, das sich so etwas wie ein konstanter Spannungsbogen aufbauen kann, denn viel zu belanglos und dröge plätschert das langweilige Geschehen so vor sich hin und bietet dabei keinerlei Höhepunkte, die für ein kurzweiliges Filmvergnügen sorgen könnten. Vielmehr wird der Betrachter mit absolut sinnbefreiten Dialogen und einer Darsteller-Riege konfrontiert, die wirklich jeder Beschreibung spottet. Das dargebotene Schauspiel kann man schon fast als Frechheit ansehen, denn selten hat man so hölzern agierende Schauspieler gesehen, deren Mimik und Ausdruck absolut gekünstelt und aufgesetzt erscheint. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, das die guten Leute ihre Texte von einem Zettel ablesen müssen und zudem noch unter einer Art Gesichtslähmung leiden, da der Ausdruck von Gefühlen ihnen anscheinend nicht bekannt ist. So ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das alle Akteure in jeder noch so gefährlichen Lage immer den gleichen stoischen Gesichtsausdruck besitzen, der nie auch nur die geringste Emotion preisgibt. Die sogenannten Darsteller erwecken so noch nicht einmal den Eindruck einer einigermaßen talentierten Laienspielgruppe, vielmehr scheinen einige Arbeitslose in eine ABM gesteckt worden zu sein, die von Tuten und Blasen nicht die geringste Ahnung haben, so das selbst die Bezeichnung "talentfreie Zonen" noch zu sehr geschönigt wäre und die gezeigten Leistungen nicht annähernd richtig beschreiben würde.

Dadurch kommt es dann auch dazu, das hier keinerlei Authenzität oder Glaubwürdigkeit der Ereignisse aufkommen kann, das ganze Szenario wirkt so furchtbar aufgesetzt und gekünstelt, das man als Zuschauer schon fast Gefallen an dem gezeigten Dilletantismus haben kann, der explizit zur Schau gestellt wird. Dieser bezieht sich fast schon selbstverständlich auch auf die Verhaltensweisen der Protagonisten, die in den meisten Fällen nicht unlogischer sein könnten. Dabei gibt es Phasen, in denen man sich die Haare raufen will, so skurril und hanebüchen erscheinen einige Handlungen die hier vollzogen werden. Das Traurige an der Sache ist lediglich, das man noch nicht einmal darüber lachen kann, denn die gesamte Geschichte hinterlässt vielmehr einen richtig peinlichen Eindruck. Regisseur David J. Francis sollte vielleicht einmal Überlegungen anstellen, das er den absolut falschen Beruf ergriffen hat, denn Regie zu führen, scheint nicht seine Stärke zu sein. Eigentlich so ziemlich jede deutsche Amateur-Produktion ist immer noch besser als dieser grausam schlechte Film, der die Bezeichnung Zombiefilm im Prinzip gar nicht verdient hat. Denn selbst bei einer solchen Produktion sollte etwas geboten werden, da man auch mit wenig Geld viel bewirken kann was man schon oft genug in ähnlichen Werken gesehen hat.

Wem purer Dilletantismus Freude bereitet, der könnte sogar Gefallen an diesem Film finden, der ansonsten aber den absoluten Bodensatz des Genres darstellt. Es passt überhaupt nichts zusammen und es gibt keinerlei Dinge, die man positiv hervorheben könnte. Letztendlich wird man gut 90 Minuten lang mit einer äusserst langatmigen und nichtssagenden Geschichte gequält, die zudem noch trotz eines großen Uncut-Schriftzuges auch noch gekürzt ist. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, denn selbst einige härtere Szenen mehr können diesen Müll nicht besser machen, dessen positivstes Merkmal der Abspann ist, denn dieser erlöst den Zuschauer von seiner Pein.

Fazit: Selbst hartgesottene Fans dürften bei diesem grausam schlechten Machwerk die größten Probleme haben, sich diesen Rotz bis zum bitteren Ende anzuschauen, denn wird doch ausser jeder Menge Peinlichkeiten und jeder Menge Langeweile überhaupt nichts geboten, an dem man sich erfreuen konnte. Wie dieser Film in Kanada zu einem gewissen Kultstatus gelangen konnte, wird wohl immer eines der ungelösten Rätsel der Menschheit bleiben und interessiert ehrlich gesagt wohl auch keine Sau.

 Bear
(Bear)
mit Brendan Michael Coughlin, Patrick Scott Lewis, Katie Lowes, Bill Rampley, Mary Alexandra Stiefvater
Regie: John Rebel
Drehbuch: Roel Reine / Ethan Wiley
Kamera: Keine Information
Musik: Trevor Morris
FSK 16
USA / 2010

Zwei junge Paare fahren durch einen abgelegenen Wald, als ihr Auto stehen bleibt. Als ein Zusammentreffen mit einem neugierigen Grizzly-Bären mit dem Erschießen des Bären endet, tritt ein weiterer Bär ins Geschehen und attackiert rachlustig ihren Van. Die Paare sind gefangen in dem fahrunfähigen Van und müssen sich clevere Wege einfallen lassen um zu überleben. Als sie gegen das überraschend intelligente Wesen kämpfen und sich Gedanken über ihr ungewisses Schicksal machen, dringen Geheimnisse ans Tageslicht die die Gruppe auseinander zu reißen drohen, bevor es der Bär tut.

 

Gerade im Bereich des Tierhorrors trifft der geneigte Horror-Fan doch zumeist auf eher durchschnittliche bis schlechte Filme und es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, die vollkommen zu überzeugen wissen (Der weisse Hai, Die Vögel). Umso mehr freut man sich, wenn einmal ein neuer und scheinbar vielversprechender Titel auf den Markt kommt, der eventuell wirklich gute und spannende Unterhaltung bietet. Nun zählt "Bear" aber leider zu den Filmen, die man maximal im breiten Durchschnittsbereich ansiedeln kann, denn erööfnet sich dem Zuschauer hier doch eine recht seichte Geschichte, die nur in sehr wenigen Passagen wirkliche Spannung aufkommen lässt. Die Rahmenhandlung an sich ist dabei schon äusserst dünn und bietet daher auch kaum inhaltliche Substanz, was man ja durchaus noch verschmerzen könnte, wenn sich das Geschehen spannend und atmosphärisch weiterentwickeln würde, doch größtenteils muss der Betrachter in dieser Beziehung mit einer Enttäuschung rechnen, denn echter Tierhorror wird eigentlich nicht geboten.

Dabei ist die Ausgangssituation doch im Prinzip für einen spannenden Film wie geschaffen, entfaltet sich doch zu Beginn des Filmes eine dichte und auch bedrohliche Grundstimmung, die zudem noch klaustrophobische Züge erkennen lässt, da die 4 Protagonisten auf engstem Raum in einem Van eingesperrt sind und diesen nicht verlassen können, ohne eventuell dem Bären in die Arme zu laufen. Ausserdem spielt das Ganze auch noch in der Nacht, was die Szenerie noch unheimlicher erscheinen lässt. Doch statt diese idealen Grundvorraussetzungen für sich zu nutzen, hat Regisseur John Rebel die Story dann in eine Richtung laufen lassen, die mit Tierhorror eigentlich recht wenig zu tun hat. Bekommt man doch auf einmal sehr dialoglastige Passagen serviert, in denen die zwischenmenschlichen Probleme der 4 Hauptcharaktere untereinander in den Focus gelangen. So artet alles vielmehr in eine Art Beziehungs-und Geschwister-Drama aus, das man nun wirklich nicht erwartet hatte und das man auch gar nicht sehen will.

Noch uninteressanter werden die Ereignisse durch die Tatsache, das hier nicht unbedingt die besten Darsteller am Werk sind, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Die Dialoge wirken aufgesetzt und das Schauspiel teilweise extrem gekünstelt und unglaubwürdig, so das die Situation der Akteure auch nicht gerade authentisch erscheint. Der Bär, der ja im Prinzip die eigentliche Hauptfigur des Geschehens sein sollte, rückt lediglich im letzten Drittel des Filmes stärker in den Vordergrund, wobei es allerdings zu keinen echten Kämpfen zwischen Mensch und Tier kommt, da die Attacken in nur recht kurzen Ansätzen zu erkennen sind. Selbst für eine 16er Freigabe ist dieser Film im höchsten Maße unblutig und von einer soliden Härte ist weit und breit keine Spur zu finden, die das Geschehen eventuell etwas interessanter gestalten würde.

Letztendlich muss man dann leider feststellen, das diese offensichtliche Billig-Produktion einen relativ guten Anfang beinhaltet, dann aber die sehr guten Vorraussetzungen nicht konsequent umsetzt. Kann man zu Beginn noch auf einen vielversprechenden Vertreter des Tierhorrors hoffen, zerschlägt sich diese Hoffnung spätestens zu dem Zeitpunkt, als die Geschichte in eine Art Beziehungs-Drama abdriftet, was den Gesamteindruck doch ziemlich nach unten drückt. Denn leider bekommt die Story zu keiner Zeit die Kurve und versinkt so schon fast in der totalen Belanglosigkeit. Hier wäre trotz der sehr dünnschichtigen rahmenhandlung und der unsymphatischen Charaktere viel mehr möglich gewesen, doch kann sich eigentlich nie ein konstanter Spannungsbogen aufbauen, der die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich ziehen kann.

Fazit: Leider muss man "Bear" zu den Vertretern des Tierhorrors zählen, in die man doch einige Erwartungen setzt, die sich dann letztendlich nicht annähernd erfüllen. Zwar kann man sich dieses Werk durchaus einmal ansehen und es gibt noch weitaus schlechter Vertreter des Sub-Genres, allerdings sollte man die eigenen Erwartungen auf ein Minimum beschränken, damit die Enttäuschung am Ende nicht zu groß ausfällt.

Die DVD:

Vertrieb: Axcot elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0 Surround
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten
Extras: Audiokommentar, Interviews

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